Gratulation und Bruch bei Fehlabschuss

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24 Jan 2012
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Moin,
ich war auf einer Drückjagd, auf der ein Schütze einen nicht freigegeben Damspießer erlegt hat. Es handelt sich natülich nicht um ein Schonzeitvergehen, sondern um einen Fehlbschuss im Sinne der Freigage der Jagdleitung.

Beim Strecke legen und Verblasen wurden nach und nach wie üblich alle Schützen aufgerufen, es wurde genannt was der Schütze erlegt hat und es gab ein Waidmannsheil und der Erlegerbruch wurde überrreicht.
Auch der Schütze, der den Damspießer erlegt hat, wurde aufgerufen: "Herr XY, ein Damspießer - Waidmannsheil", anschließend wurde der Erlegerbruch überreicht.

Nun zu meiner Frage: Ist das so üblich? Was gibt es für andere Möglichkeiten, außer so wie im geschilderten Fall vorzugehen?

Mir persönlich kam diese Prozedur nicht richtig vor. Daher die Frage.

Vielen Dank im Voraus!
 
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Eine Gratulation zum Schonzeitvergehen oder auch zu einer Straftat mit Überreichung eines Erlegerbruches käme mir in der Tat seltsam vor, und ich habe echt einen Sinn für Ironie :biggrin:.

Wenn der Jagdleiter / Jagdherr das in dem Fall so entscheidet, ist das seine Sache und in Ordnung. Auf jeden Fall besser, als den Schützen vor versammelter Korona runter zu putzen, was ich schon erleben "durfte".
 
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Ich erinnere mich an eine DJ in McPomm, männliches Damwild nicht frei, prompt lag ein Knieper zur Strecke...

"Den Knieper hat Herr XY gestreckt. Den Bruch will ich ihm nicht verweigern, aber dazu wird später noch ein Gespräch unter vier Augen folgen!"

Herr XY schlich merklich bedröppelt vor die Corona.
 
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ach, das darfst Du heut zu Tage nicht alles so Ernst nehmen.
Das ist ein ToWaBo.
Die JL sind oft erst mehr oder weniger JJ, Brauchtum....wozu...?
Nur etwas für Spinner.....!

Früher war das so:

Der Jagdleiter rief den Sünder zu allerletzt auf:

Herr Maier:ein nicht frei gegebener Damspießer.
Sie werden Verständnis dafür haben, wenn Sie hierfür keinen Bruch und kein Waidmannheil bekommen.
Auch werden Sie Verständnis dafür haben, wenn in Zukunft Jagdeinladungen an Sie nicht mehr ausgesprochen werden.

Solche Leue wurden dann selbstverstädnlich auch von den Nachbarn nicht ( mehr) eingeladen.
Denn ein Großteil der Nachbarn war(en) Teilnehmer an solch einer Wildjagd.

Solch ein Schneller Finger............erholte sich kaum mehr.....

R-M
 
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Moin,
ich war auf einer Drückjagd, auf der ein Schütze einen nicht freigegeben Damspießer erlegt hat. Es handelt sich natülich nicht um ein Schonzeitvergehen, sondern um einen Fehlbschuss im Sinne der Freigage der Jagdleitung.

Beim Strecke legen und Verblasen wurden nach und nach wie üblich alle Schützen aufgerufen, es wurde genannt was der Schütze erlegt hat und es gab ein Waidmannsheil und der Erlegerbruch wurde überrreicht.
Auch der Schütze, der den Damspießer erlegt hat, wurde aufgerufen: "Herr XY, ein Damspießer - Waidmannsheil", anschließend wurde der Erlegerbruch überreicht.

Nun zu meiner Frage: Ist das so üblich? Was gibt es für andere Möglichkeiten, außer so wie im geschilderten Fall vorzugehen?

Mir persönlich kam diese Prozedur nicht richtig vor. Daher die Frage.

Vielen Dank im Voraus!

Die Kreatur ist erlegt, also kann man ihm auch einen Bruch überreichen.
War letzte Woche auf einer Jagd, wo Leute so schießgeil waren und nicht freigegebene Alttiere umgelegt wurden. Auch diese Schützen haben einen Erlegerbruch bekommen und es ist dabei deutlichst auf das Fehlverhalten hingewiesen worden.

Der Beständer sagte morgens, dass er es sich selbst nach Jahren nicht zutraut flüchtiges weibliches Rotwild sicher ansprechen zu können.
Abends dann erklärte er, dass er seit diesen Jagdtag noch zwei weitere Schützen kennt, welche nicht in der Lage sind Rotwild sicher anzusprechen. Zudem durften die entsprechenden Personen 500€ je Alttier berappen.

Edit: von den 500€ haben die verwaisten Kälber nichts,allerdings begreift der Schütze vielleicht,was er für einen Schei$$ gemacht hat
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hm,

neulich gab es auf der Jagd für den nicht freigegebenen Hirsch einen Bruch und freudiges Waidmannsheil ...






... denn der Hirsch war altkrank.


Der Spiesser von der DJ des TS eventuell auch?

Sonst kenne ich das so das es bei groben Verstößen keinen Bruch gibt und ggf. die Aussage "unser Büro schickt Ihnen die Rechnung", wenn es nicht unter 4 Augen abzutun ist.

Viele Grüße

Joe
 
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[...]
... denn der Hirsch war altkrank.


Der Spiesser von der DJ des TS eventuell auch?
[...]

Nein, der war gesund. Ein anderer Damspießer wurde ebenfalls erlegt, der war aber verletzt, wahrscheinlich hatte er eine Kollision mit einem Auto.
Dieser Hegeabschuss ist natürlich sinnvoll und der Schütze wurde besonders geehrt.
Der Spießer von dem hier die Rede ist, der war stark und gesund.

Ich weiß selbst nicht, was ich als Jagdleiter getan hätte. Jemanden vor versammelter Mannschaft runterputzen ist meines Erachtens auch nicht die beste Lösung.
Der Schütze darf auf jeden Fall eine "freiwillige Spende" an die Damwildhegegemeinschaft entrichten...
 
A

anonym

Guest
Schonzeitvergehen oder auch zu einer Straftat

1. Schonzeitvergehen ist es nicht. Spießer haben jetzt keine Schonzeit und selbst wenn, wäre es kein Vergehen (Straftat), sondern nur ein Verstoss (Ordnungswidrigkeit)
2. Straftat ist es allerdings, Jagdwilderei, hier allerdings wegen Jagdgast kein Offizial-, sondern ein Antragsdelikt (§ 294 StGB).
 
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....Jemanden vor versammelter Mannschaft runterputzen ist meines Erachtens auch nicht die beste Lösung.

Das bringt in der Regel einen Lerneffekt mit sich und der JL kann das auch mit Stil machen!
Allemal besser als das Deckmäntelchen der Verschwiegenheit darüber zu werfen.

Fehler passieren und als Delinquent sollte man dann auch die Größe haben dafür gerade zu stehen!

Als JJ habe ich mal einen Hasen auf ca 60m beschossen. An der "Zigarre" vom Jagdherrn vor versammelter Treiberwehr hatte ich lange zu rauchen. Ist mir aber nicht nochmal passiert:roll:, aber nicht weil ich nicht mehr eingeladen wurde!
 
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Das bringt in der Regel einen Lerneffekt mit sich und der JL kann das auch mit Stil machen!
Allemal besser als das Deckmäntelchen der Verschwiegenheit darüber zu werfen.

Fehler passieren und als Delinquent sollte man dann auch die Größe haben dafür gerade zu stehen!

Als JJ habe ich mal einen Hasen auf ca 60m beschossen. An der "Zigarre" vom Jagdherrn vor versammelter Treiberwehr hatte ich lange zu rauchen. Ist mir aber nicht nochmal passiert:roll:, aber nicht weil ich nicht mehr eingeladen wurde!

Klar, da hast du recht. Deswegen schrieb ich auch "runterputzen".
Wenn man das anspricht ohne dabei ausfällig zu werden aber deutlich genug, sodass der Schütze ein schlechtes Gewissen/Einsicht etc bekommt, hat man mit etwas Glück jemanden "umerzogen".
 
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ach, das darfst Du heut zu Tage nicht alles so Ernst nehmen.
Das ist ein ToWaBo.
Die JL sind oft erst mehr oder weniger JJ, Brauchtum....wozu...?
Nur etwas für Spinner.....!

Früher war das so:

Der Jagdleiter rief den Sünder zu allerletzt auf:

Herr Maier:ein nicht frei gegebener Damspießer.
Sie werden Verständnis dafür haben, wenn Sie hierfür keinen Bruch und kein Waidmannheil bekommen.
Auch werden Sie Verständnis dafür haben, wenn in Zukunft Jagdeinladungen an Sie nicht mehr ausgesprochen werden.

Solche Leue wurden dann selbstverstädnlich auch von den Nachbarn nicht ( mehr) eingeladen.
Denn ein Großteil der Nachbarn war(en) Teilnehmer an solch einer Wildjagd.

Solch ein Schneller Finger............erholte sich kaum mehr.....

R-M

:thumbup::biggrin:
 
A

anonym

Guest
ach, das darfst Du heut zu Tage nicht alles so Ernst nehmen.
Das ist ein ToWaBo.
Die JL sind oft erst mehr oder weniger JJ, Brauchtum....wozu...?
Nur etwas für Spinner.....!

Früher war das so:

Der Jagdleiter rief den Sünder zu allerletzt auf:

Herr Maier:ein nicht frei gegebener Damspießer.
Sie werden Verständnis dafür haben, wenn Sie hierfür keinen Bruch und kein Waidmannheil bekommen.
Auch werden Sie Verständnis dafür haben, wenn in Zukunft Jagdeinladungen an Sie nicht mehr ausgesprochen werden.

Solche Leue wurden dann selbstverstädnlich auch von den Nachbarn nicht ( mehr) eingeladen.
Denn ein Großteil der Nachbarn war(en) Teilnehmer an solch einer Wildjagd.

Solch ein Schneller Finger............erholte sich kaum mehr.....

R-M

Das stimmt natürlich so generell auch nicht, weil es schon immer "Geschäftsfreunde", potentielle Vertragspartner und Vorgesetzte gab, die sich mehr als das Fußvolk erlauben durften und dennoch immer wieder eingeladen wurden. Wenn jemand gemaßregelt wird, ist das heute wie damals, nach wie vor, regelmäßig immer nur das Schmidtchen und so gut wie nie der Schmidt.
 
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Schmidt hat gelegentlich auch ne andere Freigabe als allgemein vor der breiten Masse verkündet.
Wenn dann der Hirsch / Keiler / was auch immer liegt ist das Staunen und Gerede erstmal groß.
Dann ist es aber auch Aufgabe des Jagdleiters das Gerede zu unterbinden und Klarheit über den ordnungsgemäßen Abschuss zu schaffen.
 
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... denn der Hirsch war altkrank.

Altkrank ist eine andere Hausnummer. Ich würde alles daran setzen das Stück zu erlegen egal ob freigegeben oder nicht.
Wer mich nachher dafür sanktioniert oder nicht mehr einläd der hat milde gesagt meine Anwesenheit nicht verdient.
So etwas ist für mich gelebte Waidgerechtigkeit.

Falls Nachfragen kommen: Nein Wölfe gibt es bei uns nicht. :evil:
 

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