Gratulation und Bruch bei Fehlabschuss

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Der Beständer sagte morgens, dass er es sich selbst nach Jahren nicht zutraut flüchtiges weibliches Rotwild sicher ansprechen zu können.

Sagte ich je bereits,
dass der/ die Beständer und die Jagdleiter selber oft greenhörner sind - genau wie ihre Gäste.

Schimme Zustände in deutchen Wildbahnen.:roll:

Und wenn ich mir als greenhorn nicht sicher bin, dann lasse ich einfach den Drückfinger gestreckt.

"Es ist des Jägers höchst Gebot - was Du nicht kennst, dass schieß nicht tot."


WmH RM
 
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[...]
Der Beständer sagte morgens, dass er es sich selbst nach Jahren nicht zutraut flüchtiges weibliches Rotwild sicher ansprechen zu können.
[...]

Sagte ich je bereits,
dass der/ die Beständer und die Jagdleiter selber oft greenhörner sind - genau wie ihre Gäste.

Schimme Zustände in deutchen Wildbahnen.:roll:

Und wenn ich mir als greenhorn nicht sicher bin, dann lasse ich einfach den Drückfinger gestreckt.

"Es ist des Jägers höchst Gebot - was Du nicht kennst, dass schieß nicht tot."


WmH RM

Das sehe ich nicht anders, war in diesem Fall aber anders.
Der Jagdleiter hat über 40JJ, ist sehr passioniert und meines Erachtens ein Vorbild für waigerechtes Jagen.

Das Beschießen von flüchtigem Dam- und Rehwild war auch ausdrücklich untersagt.

Ich habe allerdings keine näheren Informationen zur Flücktigkeit, Entfernung etc des Damspießers. Fakt ist, dass der Schütze falsch gehandelt hat, ob nun aus Unachtsamkeit, Ignoranz, Jagdfieber oder warum auch immer.

Mir ging es eher darum zu erfahren, wie man das besser handhaben könnte, falls ich selbst mal Jagdleiter sein sollte und vor dem gleichen Problem stehen sollte.
Vielen Dank für die vielen eingebrachten Meinungen dazu!
 
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Hm,

neulich gab es auf der Jagd für den nicht freigegebenen Hirsch einen Bruch und freudiges Waidmannsheil ...






... denn der Hirsch war altkrank.


Der Spiesser von der DJ des TS eventuell auch?

Sonst kenne ich das so das es bei groben Verstößen keinen Bruch gibt und ggf. die Aussage "unser Büro schickt Ihnen die Rechnung", wenn es nicht unter 4 Augen abzutun ist.

Viele Grüße

Joe

Hey Joe,da könnte ich ein Lied von singen.In den späten 70igern hatte ich das Glück im Rahmen eines Jägeraustausches dort zu jagen,wo ein brandenburger Foristi heute seiner Waldarbeit nachgeht. Mir gegenüber im Blickfeld saß der damalige Jagdleiter,der nach Abgabe eines Schusses in meine Richtung gestikulierte. Wenig später hatte ich 20m vor mir in der Dickung ein Stück Rotwild vor,was ich schnell als Hirsch ansprechen konnte,dem offensichtlich der UK fehlte oder besser herunterhing.Ich gab Dunst. Wenig später kamen 2 Treiber vorbei und fragten mich,ob ich geschossen hätte. Ich zeigte in die Richtung und hörte kurz darauf "Au wei " und so. Ich war fix und alle,als dann noch der Jagdleiter kam: "Hast`n ?""Ja".Er darauf:"Bei mir kam der nur für 2 Sekunden,ich habs versucht".Ich baumte ab auf sein Geheiß hin (die Jagd lief noch)und wir begaben uns zum Hirsch.Vor mir lag der 3 Wochen zuvor beschossene GMed.-Hirsch einer Freigabe mit Unterkieferschuß .Das Gewicht betrug nur noch ca. 70kg .Altkrank kann manchmal auch ein gutes Ende haben !;-) Bruch gabs natürlich auch und gekostet hats auch was.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Runterputzen eines Schlumpschützen an der Strecke finde ich nicht richtig, ihm einen Bruch zu überreichen aber auch nicht.
Ich hab in dieser Situation auch schon demonstrativ meinen Bruch zurückgegeben, auch wenn ich niemanden öffentlich vorführen will, auf die gleiche Stufe lass ich mich trotzdem nicht stellen.

Ich denke, ich würde auch keinen Bruch nehmen, wenn ich einen Fehler mache.

Ein Bruch ist eine Ehrensache!!


CdB
 
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Hier wird jetzt debattiert, ob dem Schützen ein Bruch gebührt oder nicht!

Viele Bemerkungen in dieser Richtung zeigen mir, dass es vielen Jägern nicht bewußt ist welche Bedeutung dieser Bruch überhaupt hat.

WmH R-M
 
A

anonym

Guest
Na ja - Strecke legen ist ja OK.
Aber mit diesem Hokuspokus der Bruchüberreichung haben wir an unseren Drückjagden längst aufgehört.
.... und bei der Einzeljagd kann sich jeder ja das Gebüsch selber auf den Hut oder die Camoflagekappe stecken
.....
Servus
 
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Wie beim Strecke legen verfahren wird ist mir gänzlich wurscht, nur würde ich mir wünschen, dass Konsequenzen gezogen würden.
Wenn der schnelle Finger, der meinen Dackel am Fuchsbau erschoss, auf der nächsten Jagd wieder dabei ist und ich die Konsequenz ziehen muss lieber heim zu gehen.
Oder der Nachbarschütze, der gegen jede Ansage einen Zukunftsschaufler meuchelt, dann gegen jedes Gebot von seinem Drückjagdbock eilt, dabei sinnigerweise seine Signalfarben ablegt und in bester Totengräbermanier den Hirsch zu verblenden sucht, am nächsten Tag entgegen allen Verlautbarungen wieder unter den Schützen weilt, dann stimmt was nicht!

Ersterer war übrigens bereits seines schnellen Fingers wegen bekannt (was hat so einer beim Fuchssprengen zu suchen? Hallo Herr Jagdleiter, ihre Verantwortung!) und wurde erst nach Körperverletzung an einem Treiber Jahre später seinen Schein los.

Wir gehen zur Jagd, oder? Schädlingsbekämpfung ist ein anderes Thema, so habe ich meines Tuns in Cordoba wegen wenig Kopfzerbrechen, würde aber in Deutschland Zucht und Aufzuchtzeiten unserer Tauben immer beachten wollen (bis sie irgendwann einmal eine ähnliche Zahl wie Dove in Argentinien aufweisen.
Und bei der Drückjagd sollte soviel Zeit sein ordentlich anzusprechen, wer es nicht tut oder kann..... siehe Zuverlässigkeit, spätestens im Wiederholungsfall.
 
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Hier wird jetzt debattiert, ob dem Schützen ein Bruch gebührt oder nicht!

Viele Bemerkungen in dieser Richtung zeigen mir, dass es vielen Jägern nicht bewußt ist welche Bedeutung dieser Bruch überhaupt hat.

WmH R-M
Richtig.Die Jägerzunft ist neben dem Horizontalen Gewerbe das Älteste mit einer Vielzahl positiver Tratitionen und sogar einer eigenen Sprache,ein Kulturgut,was seinesgleichen sucht..Tratition pflegen bedeutet Kulturgeist zeigen und Werte erhalten.
Der Bruch ist ein wichtiges Kulturgut."Cavaliers und hohe Damen stecken Brüche auf" so Döbel.
Zum Thema:Um 1700 wurden Brüche nur bei jagdbaren Hirschen verteilt.Döbel weiter"Um unjagdbare Hirsche darf durchaus kein Bruch aufgesteckt werden".
Der Umgang mit Brüchen geht bis 1200 zurück.
 
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@sauen:

Abends dann erklärte er, dass er seit diesen Jagdtag noch zwei weitere Schützen kennt, welche nicht in der Lage sind Rotwild sicher anzusprechen. Zudem durften die entsprechenden Personen 500€ je Alttier berappen.
Dummfug: War diese Strafe VORHER angekündigt?

Edit: von den 500€ haben die verwaisten Kälber nichts,allerdings begreift der Schütze vielleicht,was er für einen Schei$$ gemacht hat
Der JL hätte z.B. die "Schnellen Finger" zum erlegen der verwaisten Kälber verdonnern können.
Das wäre dann eine angemessene Maßnahme gewesen.
Es ist VORHER anzukündigen, was Fehlabschüsse für Folgen haben und nicht nachher.

Was sich "bruchmäßig" in des Waldes Einsamkeit tut, ist auch (oft) fragwürdig.
Da gebührt nicht selten nur dem Stück, dem Hund und seinem Führer ein Bruch
 
A

anonym

Guest
@sauen:

Abends dann erklärte er, dass er seit diesen Jagdtag noch zwei weitere Schützen kennt, welche nicht in der Lage sind Rotwild sicher anzusprechen. Zudem durften die entsprechenden Personen 500€ je Alttier berappen.
Dummfug: War diese Strafe VORHER angekündigt?

Edit: von den 500€ haben die verwaisten Kälber nichts,allerdings begreift der Schütze vielleicht,was er für einen Schei$$ gemacht hat
Der JL hätte z.B. die "Schnellen Finger" zum erlegen der verwaisten Kälber verdonnern können.
Das wäre dann eine angemessene Maßnahme gewesen.
Es ist VORHER anzukündigen, was Fehlabschüsse für Folgen haben und nicht nachher.

Was sich "bruchmäßig" in des Waldes Einsamkeit tut, ist auch (oft) fragwürdig.
Da gebührt nicht selten nur dem Stück, dem Hund und seinem Führer ein Bruch

Heinrich, Du siehst das leider ein wenig einseitig. Wir haben hier festgestellt, dass ein Fehlabschuss gleichzeitig auch objektiv Jagdwilderei ist, das Delikt wird allerdings nur auf Antrag des Geschädigten verfolgt. Da ist es vielleicht für manchen besser, 500 Euro bezahlen zu müssen, um einer solchen Anzeige zu entgehen, und es erzieht vielleicht auch ein wenig für die Zukunft. Und auch hier trifft es ja regelm. nicht den Schmidt, sondern immer nur das Schmidtchen. Und das heult nicht, weil es wieder eingeladen werden möchte. Und zahlt notfalls, um einer Anzeige zu entgehen, die man gegen die Schmidts ohnehin niemals ins Kalkül zöge. So jedenfalls ist die Regel.
 
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So einen Fall, Erlegung eines Damspießers der nicht frei war hatte ich mal als Treiber.
Das arme Tier wechselte mit einem Weichschuss zu uns ins Treiben direkt 100 m vor mir, ich hab ihm noch eins mit dem Messer mitgeben müßen.
Kommentar unseres mittreibenden Försters: "Das war bestimmt der soundso, der macht das jedes Jahr"
"und warum wird der noch eingeladen?",
"Der kauft hier das meiste Holz".....
 
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So einen Fall, Erlegung eines Damspießers der nicht frei war hatte ich mal als Treiber.
Das arme Tier wechselte mit einem Weichschuss zu uns ins Treiben direkt 100 m vor mir, ich hab ihm noch eins mit dem Messer mitgeben müßen.
Kommentar unseres mittreibenden Försters: "Das war bestimmt der soundso, der macht das jedes Jahr"
"und warum wird der noch eingeladen?",
"Der kauft hier das meiste Holz".....

:no:

Jeder ist ersetzbar...:thumbdown:
 
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@sauen:

Abends dann erklärte er, dass er seit diesen Jagdtag noch zwei weitere Schützen kennt, welche nicht in der Lage sind Rotwild sicher anzusprechen. Zudem durften die entsprechenden Personen 500€ je Alttier berappen.
Dummfug: War diese Strafe VORHER angekündigt?

Edit: von den 500€ haben die verwaisten Kälber nichts,allerdings begreift der Schütze vielleicht,was er für einen Schei$$ gemacht hat
Der JL hätte z.B. die "Schnellen Finger" zum erlegen der verwaisten Kälber verdonnern können.
Das wäre dann eine angemessene Maßnahme gewesen.
Es ist VORHER anzukündigen, was Fehlabschüsse für Folgen haben und nicht nachher.

Was sich "bruchmäßig" in des Waldes Einsamkeit tut, ist auch (oft) fragwürdig.
Da gebührt nicht selten nur dem Stück, dem Hund und seinem Führer ein Bruch
Locker bleiben.
Es war vorher angekündigt und es haben alle schriftlich bekommen.Ich gehe davon aus, dass der dortige Berufsjäger sich der Sache annehmen wird,die Kälber zu strecken.
Des weiteren waren es Leute die unter dem Motto "Cash-and-kill" unterwegs waren.Von denen wird sich nur schwer jemand verdonnern lassen,die Kälber zu bejagen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4585

Guest
Ja, vor versammelter Manschaft die Büchse in zwei Teile brechen, Schulterklappen abreißen, Mantelknöpfe abschneiden.

Das einzige was man versteht, und die Moral ist wieder hergestellt.:biggrin:
 
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Lustig?

Mal im Ernst, hatten wir vor nicht zu langem, da wird einem Opa der notfallmäßig in die Ambulanz muss, weil er auf dem Parkplatz des Chefarztes stand und dooferweise den Behindertenausweis seiner Cousine im Fenster platzierte der Jagdschein abgenommen (+2ähnlich doofer Vorstrafen) Der Kerl konnte das Auto nicht mehr fortbewegen weil er drinnen bleiben musste, also kein Bagatellkram.

Und dann erdreistet sich jemand entgegen der Ansage einen Hirsch zu schiessen. Das ist entweder mangelndes Ansprechen, da sind wir mitten im Begriff Zuverlässigkeit, oder es war Mutwillen, dann gehört ihm ebenfalls der Jagdschein entzogen, denn ihm sind ähnliche Taten durchaus zuzutrauen. Wie der Luchs, die Wildkatze etc.. Aber es einfach so abzutun darf nicht in Frage kommen.

Mein Revier, meine Ansage und dann so ein Heini. Entweder ein seniler Tatergreis, dann sollte er schleunigst die Jagd ruhen lassen, oder ein Junger im Saft, Der weint wenn er sich davonschleicht. Wenn die Paragraphen nichts hergeben findet sich ein Weg.

Ich hab sowas von die Schnauze voll von schnellen Fingern.
 

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