Spieß- und Schwenkbraten:
Der Ursprung kommt von den Gauchos (Rinderhirten) aus Rio Grande do Sul (Brasilien), Uruguay und dem nördl. Argentinien. Im 19.Jhd. sind viele aus der Gegend um Idar-Oberstein dorthin ausgewandert. Die, die dort Landwirtschaft betrieben entdeckten bald, das die Gegend reich an Achaten war, die in ihrer alten Heimat seit dem 14.Jhd., neben dem im gleichen Gestein vorkommenden Amethyst, verarbeitet wurden und deren Abbau in der Idar-Obersteiner Achat- und Amethystmine "Steinkaulenberg" 1867 wegen Unrentabilität eingestellt wurde.
Mit den Rohsteinen aus Südamerika kamen so auch die Fleischzubereitung der südamerik. Farmer zurück ins Birkenfelder Land. Anfangs auch hauptsächl. Rindfleisch, ab den 30er/40er Jahren dann vermehrt Schweinefleisch.
Da die nicht gut entlohnte Arbeit in den Schleifereien keine großen Familien ernähren konnten, gingen viele der zahlreichen Kinder wenn sie die Schule hinter sich hatten, dank der in den 1860er Jahren gebauten Bahnlinie Mainz-Saarbrücken ins nahe Saargebiet in die Zechen "auf die Grub" arbeiten, zu denen in den 1890er Jahren noch die Stahlwerke an der Saar kamen. So kam der "Schwenker" ins Saarland, im Gegensatz zu dem damals meist in Idar-Oberstein üblichen am Drehspieß hier auf dem Schwenkgrill zubereitet, Stahl zum Schwenkgrill bauen war ja in den Hütten zu genüge vorhanden.
Mittlerweile ist der echte Spießbraten, also der "am Spieß gebratene", auch in Idar-Oberstein längst vom einfacher zuzubereitenden Schwenkbraten abgelöst worden.