Größter deutscher Wildhändler fordert Aussetzung der Schusszeit weil der Absatz fehlt

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15848
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Sicher,

aber Du hattest ausgesagt, dass Du Wild in der Schwarte/Decke direkt an die Gastronomie abgibst, nicht über den Wildhändler.

Mbogo

Das tue ich auch, das gekühlte Stück wird bei mir gewogen, dann durch mich beim Schlachter angeliefert und dort holt es der Gastronom , zerwirkt, ab. Ich rechne mit dem Gastwirt ab, was der dem Schlachter fürs abschwarten und zerlegen bezahlt, ist Sache der Beiden.
 
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Das große Problem zunehmend auf dem Land ist die Landflucht. Früher, als es Hausschlachtungen noch gab war die Veredelung durch den Hausmetzger gang und gäbe. Das sehen wir gerade bei Corona. Selbsterhalt durch Strukturvielfalt im dörflichen Leben schließt auch das Vorhandensein von Lebensmittelhandwerkern abseits der Discounter mit ein.
 
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Dann ist doch alles gut und die Forderung des Wildhändlers obsolet!
absolut nicht.
Die Vorstellung, der Vorschlag, des WH ist absolut nicht überflüssig (obsolet)!
Ich sehe da eher einen gangbaren Weg für die Masse der Jagdausübenden.

Und auch wenn wir uns hier die Köpfe einschlagen wollten.... wenn der WH nichts mehr abnimmt, kannst du (oder ich oder sonstwer) als nicht-Wildpret-Selbstbvermarkter den Kaffee im Kopfstand trinken. Und dabei darüber sinnieren, was du mit der anfallenden Jahresstrecke anfängst.

Eine lebensmittelgesetzkonforme Wildverarbeitungsstätte schüttelt man ja auch nicht so eben mal aus dem Ärmel. Und die Kosten dafür muss man erst einmal erwirtschaften.
Bei allem ist nämlich eines sicher: die Lebensmittelämter werden den Kleinunternehmer kontrollieren schikanieren! Dafür wird die Bürokratie schin sorgen !

Verstehe mich bitte nicht falsch, auch ich finde das Szenario absolut schaixxe !

Soooo..... grad aktuell im Radio: die C-19 Krise führt bei uns dazu, dass bei Milch ein Überangebot von momentan ~15% herrscht.
Italien nimmt keine Rohmilch mehr an!
Die überflüssige Milch soll nun an Kälber verfüttert werden...

NoNa, auf die Idee hätte man auch eher kommen können, das Rohmilchangebot am Markt somit verknappen und letztendlich bessere Preise für jeden verkaufte Kiklo zu erhalten.
Geht aber betriebswirtschaftlich nicht, weil man über die Masse seine zu bestreitenden Kosten erwirtschaftet.

Und der Wildpretmarkt soll da anders reagieren, als mit Kaufbegrenzung?
Das tanze ich noch nicht einmal in meinen Träumen !
 
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Wenn die 385.000 Jäger übers ganze Jahr 3 Rehe essen (locker machbar!), ist die deutsche Jahresstrecke an Rehen doch schon vervespert ohne irgendetwas an undankbare Wildhändler oder Nichtjäger abgeben zu müssen :ROFLMAO:
hallo.

Der Vorschlag gefällt mir... sogar ausgesprochen gut (y)
Wer kein Wild mag (?), kann sein Stück ja einem Anderen schenken :)

Ich erlege ja nicht so viel im Jahr. Bemühe mich aber immer um jedes von mir erlegte Stück. Bekomme aber nicht jedes..... ;)
 
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Und der Wildpretmarkt soll da anders reagieren, als mit Kaufbegrenzung?
Der Wildhandel soll doch gerne seinen Ankauf einschränken, das ist sein gutes Recht! Aber er soll bitte keine Änderung der Jagdzeiten fordern, denn das wäre maßlos überzogen und vor allem wären andere Beteildigte des Marktes zu Unrecht behindert!
 
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Das alles kann ja auch ein vernünftiges Miteinander sein:
Der Händler sagt seinen Lieferanten : macht etwas zurückhaltender und verkauft auch selber was, dann kann ich den laufenden Betrieb aufrechterhalten. Sonst muss ich die Warenannahme schließen.
Dann kann man sich es aussuchen: z.b den ÜL-Keiler im Wald laufen lassen und den Frili im Feld schiessen. Oder wie auch immer - wenn die Situation klar ist, kann man sich bemühen regional die passende Lösung zu finden. Und die kann für jeden anders aussehen.
 
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Wir verschieben jetzt einfach den Frühling, weil die Gartenbaubetriebe gerade Absatzprobleme haben!

PS. mir tun die Gartenbaubetriebe und der Handel wirklich leid.
was die heute oder morgen nicht verkaufen, verkaufen sie übermorgen. Dieser Markt bricht ja nicht ein.
Aktuell hält sich unser örtlicher Baumarkt mit Online-Versand aufrecht. Hatte heute diesbezüglich schon ein unterhaltsames Gespräch.
Man glaubt gar nicht, was die Leute plötzlich alles so online bestellen, weil sie sich fadisieren (langweilen).
Na und... bringt die Thujenhecke eben der DPD ;)

Gesamtwirtschaftlich wirds trotzdem ein Desater, das kann man nicht übersehen wolleno_Oo_O
 
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Allgemein kann so mancher nur froh sein, dass eine Rehgeiss keine 4 bis 7 Kitze pro Jahr setzt. So kann man das sehen, mit Reh vs Raubwildvermehrung. Bodenbrüterschutz vs Baumschutz.

Wildpretverkauf, Verededlung und Verkauf in Eigenregie?
Wird man dazu Kleinunternehmer und welche gesetzliche Auflagen behindern Einen dann zusätzlich? Wie lange will man das nebenberuflich tun (bis einem das Weib davon läuft)? Man wird auch nach der Krise wieder einen Hauptberuf ausüben müssen.
Schaffen und Aufrecherhalten der benötigten Infrastruktur, welche natürlich dem Lebensmittelgesetz entsprechen muss. Wer steht darauf, dass einem die Lebenmittelkontrolleure die Türklinke in die Hand drücken? Hört euch beim Metzger um, der deswegen selber nicht mehr schlachten will. Ich habe über die Jahre hinweg recht eng mitbekommen, wie der Kleine kaputtgemacht wurde.
Im Kleinen also mehr, als im Großen.... der Kleine wird dann schon geknechtet werden dafür. Gammelfleischskandale gingen bisher immer von den Großen aus. Da werden wohl Augen zugedrückt, die man beim Kleinen erst niemals haben wird. Keine Sorge. Das werden die Großen dann schon bewerkstelligen. Oder warum ist es heute so, wie es ist?
Gegen deren Lobby kommt man bei unseren Politikern nicht an. Ich möcht nicht wissen, wie viele davon auf deren Lohnliste stehen.

385000 Jäger in Deutschland, und jeder soll seine Jahresstrecke selber vermarkten? Ich denke, da muss der Blick schon etwas weiter über den eigenen Tellerrand reichen ?
Wer spricht denn von "jedem"?
Sehr viele Revier vermarkten seit ewigen Zeiten schon ihr komplettes Wildbret selbst.
Und für die, die jetzt in Schwierigkeiten kommen, ist ein Brainstorming, was gehen könnte besser, als dieses Gejammer Ouh, der Wildhändler nimmt nix mehr.
Denn das Gejammer ändert an der Lage schlicht einfach mal garnix.
Also sind Ideen gefragt, wie es denn gehen könnte.
Den Risikoabgleich zwischen "nix schießen, aber trotzdem auf dem Wildschaden hocken bleiben" und "andere Wege einschlagen" kann ja jeder für sich und sein Situation selber machen.
Pauschal "geht nicht, weils bei mir nicht geht" ist jedenfalls ein Holzweg.
 
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Wenn die 385.000 Jäger übers ganze Jahr 3 Rehe essen (locker machbar!), ist die deutsche Jahresstrecke an Rehen doch schon vervespert ohne irgendetwas an undankbare Wildhändler oder Nichtjäger abgeben zu müssen :ROFLMAO:
Wär sicher kein schlechter Ansatz. Der Haken liegt leider in der ungleichmäßigen Verteilung der Abschüsse. Ich kenne viele Jäger die mit dem Wildbret nix am Hut haben. Bei wievielen Schüsseltreiben gibt es Wildbretgerichte? Leider spielt die Wildbretverwertung bei vielen Weidkameraden eine sehr untergeordnete Rolle!
 
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Das alles kann ja auch ein vernünftiges Miteinander sein:
Der Händler sagt seinen Lieferanten : macht etwas zurückhaltender und verkauft auch selber was, dann kann ich den laufenden Betrieb aufrechterhalten. Sonst muss ich die Warenannahme schließen.
Dann kann man sich es aussuchen: z.b den ÜL-Keiler im Wald laufen lassen und den Frili im Feld schiessen. Oder wie auch immer - wenn die Situation klar ist, kann man sich bemühen regional die passende Lösung zu finden. Und die kann für jeden anders aussehen.
Das ist ja genau das, was man hier diskutiert, also das, was der Wildhändler angedacht hat.
Selbstbeschränkung durch die Jäger als Lieferanten!

Sooo... jetzt soll das alles auf Freiwilligkeit passieren. Ok.
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das funktioniert?

Das funktioniert genau so wenig wie freiwillige Selbstbeschränkung beim Kauf von Schaixxhauspapier, selbst wenn 15 volle Paletten herumstehen würden. Beispiele gefällig?
Oder aber, ein anderer Vergleich, wie dass sich auch heute noch so manche Menschen im Sinner Aller! strikt an die Ausgangsbeschränkungen halten. Beispiele gefällig?

Und weil das eben auf Freiwilligkeit nicht geschieht, denkt der Visionär (doch, das ist er!) an eine zeitlich begrenzte gesetzliche Beschränkung.
Ich kanns nachvollziehen... bei dieser Gesellschaft.
Einige Anwesende dürfen sich aber selbstverständlich gerne ausnehmen davon :whistle:(y):)

Wir weden ja in 5 Monaten erkennen, wo wir als Einzelne stehen. Oder ?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

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Ich kann nur sagen dass in ein paar Wochen halt viele Rehe ziemlich gleichzeitig "anfallen" werden. Insofern ist das "Saison".
Und die Klinik bei uns hat Wildgerichte auch immer mal wieder auf dem Speiseplan.

Ausgehend vom Threadthema dass der Wildbrethändler in Zeiten geschlossener Gaststätten durchaus ein Abnahmeproblem haben kann ist es einfach eine Möglichkeit. Nur regional zu organisieren und vielleicht nicht immer machbar.
Wo es aber geht hat der einzelne Revierinhaber für den "ersten Schwung" Wildbret eine Möglichkeit es sinnvoll an den Verbraucher zu bringen.
Inklusive der Tatsache dass eine Kreisgruppe / ein Hegering das auch pressewirksam umsetzen kann. "Unsere Jäger tun was", "Wir halten zusammen", etc.
Lokalpolitiker kann man dazu auch ins Boot bitten.

Glaubst du ernsthaft, daß Jäger oder Hegeringe mit all ihren privaten und persönlichen Unzulänglichkeiten und Einschränkungen von Jagderfolg über Zeit und Fertigkeiten bis Kühlung und Transport ihr Wildpret an größere Verbraucher absetzen könnten, während es gleichzeitig der eingeführte Wildhandel mit all seinen bestehenden und zertifizierten Netzwerken und Möglichkeiten von Lagerung über Verarbeitung bis Transport nicht schafft?
 
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Wer spricht denn von "jedem"?
Sehr viele Revier vermarkten seit ewigen Zeiten schon ihr komplettes Wildbret selbst.
Und für die, die jetzt in Schwierigkeiten kommen, ist ein Brainstorming, was gehen könnte besser, als dieses Gejammer Ouh, der Wildhändler nimmt nix mehr.
Denn das Gejammer ändert an der Lage schlicht einfach mal garnix.
......
Die besten Ideen sind ohne Abnehmer von Wildpret erst einmal gar nichts. Das steht defintiv fest.
Oder siehst du das anders?
Die besten Ideen sind h e u t e ohne schnellstens geschaffener Infrastruktur nicht umsetzbar. Das steht defintiv fest. Oder siehst du das anders?
Wo soll ich, lebenmittelgesetzkonform, Wild zerwirken und dann selbst vermarkten, wenn mir die Infrastruktur dazu fehlt?
Ich gehe davon aus, dass die Vorhandenen nicht von jetzt auf gleich aus dem Boden gestampft werden können und auch nicht wurden. Die sind mit der Zeit gewachsen.
Weiters gehe ich davon aus, dass die Investitionen nicht von Jedem geleistet werden können.
Eigener Tellerrand, darüber schauen...
Man soll doch bitte endlich damit aufhören, vom Optimalfall aus zu gehen!
Was ich alles machen k ö n n t e, an Ideen fehlts mir gewiss nicht dazu. Ist aber leider nicht realisierbar. Und ich gehöre damit zur breiten Masse !

Wer heute seinen Job verliert, in Kurzarbeit geschickt wird, Familie zu erhalten hat, der hat gewiss völlig andere, nämlich existentielle, Sorgen.
Ich, wenns mir wirklich zu bunt wird, schmeiss den Bettel hin. Ganz einfach! Na und? Es geht auch ohne mein Zutun weiter.... das Wild wird sich deswegen nicht weniger vermehren.
Muss ich mir das heute zu meinem Problem machen?
Dafür wirds dann schon Problemlösungen geben!
 
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Mir will aber nicht in den Kopf, warum alle die sich selbst um Verwertung und Absatz ihres Wildbrets kümmern, sich für die die dazu nicht fähig sind einschränken sollten.
Dann sollen die Händler sich absprechen und festlegen, dass sie z.B. pro Jäger nur ein Reh im Mai abnehmen.
Deswegen lass ich mir doch nicht verbieten, mir im Mai nen Bock in die Truhe zu legen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Praktischerweise haben wir, und so selten ist das gar nicht, sowohl einen Metzger als auch einen LW mit Selbstvermarktung in der Hegegemeinschaft, die das Wildbret völlig legal und sogar verarbeitet weitergeben könnten.
Einfach mal umguggen in der Umgebung.

Muss ja ne trostlose Gegend sein, in der es keinen Wildhändler und gewerblichen Verarbeiter vom Industriebetrieb bis zum kleinen Privatfleischer oder Nebenerwerbsvermarkter gibt.

Liegt wohl daran, daß es dort nicht genug Wildpret gibt? Da wo es Wildpret massenhaft gibt, verkauft und liefert auch längst an jeder Ecke irgend jemand und zwar so ziemlich alles von Frischfleisch über Wurst/Schinken bis zum Fertiggericht, was sich irgendwie aus Wildpret zubereiten lässt und niemand ist noch auf Newcomer Schlauberger angewiesen, die jetzt das unterbringen wollen, was der Markt nicht unterbringen kann.
 
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Und hier sind die meisten Bau und Gartenmärkte aufgrund der Beschränkungen geschlossen. Da wird nichts, aber auch gar nichts verkauft!
hast du es nicht gelesen, was ich zu unserer hiesigen Situation geschrieben habe?
Es wird bei uns verstärkt der Onlinehandel abgearbeitet. Ich habe nicht bestritten, dass es ein wesentlicher Einschnitt in unser aller Alltag ist!

Woher ich das weiss? Drei Mal darfst du raten..... bestelle deine Frühblüher und deine Thujenhecke einfach bei uns. Meine Lebensgefährtin wirds dir extragut einpacken (y)
 

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