Größter deutscher Wildhändler fordert Aussetzung der Schusszeit weil der Absatz fehlt

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Gelöschtes Mitglied 15848

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Ich denke in ein paar Wochen wird der Hirnfurz von Europas größten Wildhändler real. Man sollte annehmen, daß man dort die Lage und Probleme des eigenen Geschäftsbetriebes und der Branche gut einschätzen kann. Natürlich scheint das angesichts des Themas Nr.1 aktuell vernachlässigbar, aber ein Unternehmer muss sich auch und besonders in der aktuellen Lage um seinen Geschäftsbetrieb kümmern. Mit einer Einschränkung der Schusszeit entgeht den Händlern ja auch Geschäft und Produktion und man gibt das nur auf, wenn man das Geschäft beim besten Willen nicht bedienen kann.


Viele Forstbetriebe haben in den letzten Jahren eh die Selbstvermarktung entdeckt. Ursprünglich mehr PR-Gag und Draufzahlgeschäft. Könnte sich jetzt ändern.

Viele Forstbetriebe? Ich kenne nur Forstbetriebe, die das eingestampft haben, weil sie Draufzahlgeschäfte nicht verantworten konnten. Ist aber vermutlich auch eine Frage der Region, der Bevölkerungsdichte und der Streckengröße. Der Bundesforst Lausitz oder Vorpommern-Strelitz fängt auf seinen >30.000ha bei 50.000 Anwohnern ganz sicher nicht mit der Bratwurst- oder Schinkenproduktion an und tingelt zwischen den Dörfern in der Hoffnung daß die Leute bei ihm und nicht beim Fleischer oder Jäger aus dem Dorf kaufen. Das mag beim Stadtforst Stuttgart oder Frankfurt/M etwas anders sein, vermutlich ist da aber auch die Strecke etwas anders.

Wenn die 385.000 Jäger übers ganze Jahr 3 Rehe essen (locker machbar!), ist die deutsche Jahresstrecke an Rehen doch schon vervespert ohne irgendetwas an undankbare Wildhändler oder Nichtjäger abgeben zu müssen :ROFLMAO:

Und wer isst die hundertausend Tonnen Schwarz-, Rot-, Dam- und Muffelwild? Geflügel usw. lass ich jetzt mal aus.

War ein Scherz, habe ich schon verstanden.
 
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Fex

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Hier ist seit der Krise erhöhte Nachfrage.
ACH, auf einmal?

Was bei Füchsen normal ist, gilt für Rehe noch lange nicht? Für Bodenbrüterschutz kann man ruhig mal töten und wegwerfen, für Waldschutz nicht? ;)

Ich gehe mal schwer davon aus, dass du Rehe trotzdem schiessen würdest, auch wenn man sie nicht essen dürfte.

Füchse darf man nicht essen, deswegen fällt diese Option schon mal weg.
 
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Und die Klinik bei uns hat Wildgerichte auch immer mal wieder auf dem Speiseplan.
.., der Ansatz ist gut und ehrenwert(y)
Mit dem Küchenchef unseres Klinikums (auch Jäger) führte ich Gepräche zu dem Tema.
Vor 15-20 Jahren wäre das noch möglich gewesen. Da bezog man unterschiedlichste Lebensmittel noch von Klein und Mittelbetrieben. Nach den neuen Zertifizierungsverordnungen und Abfallverordnungen(damals holten sich die Bauern die Küchenabfälle/Drang noch gegen Endgeld ab) ist dies heute nicht mehr möglich. Es wird viel Wild ausgespeist, jedoch nur von Großhändlern mit entsprechenden Verarbeitungs Zertifikaten.
Nebenbei, unser größter Wildhändler mußte schließen. Dh. wir vermarkten unser Wild selbst.
Wobei die letzten Jahre sowieso kaum mehr Rehwild für ihn übrig blieb, und die Preisdrückerei
lächelnd hingenommen wurde.
SW vermarkten wir ebenso komplett, wobei die Tendenz von der Anzahl Richtung oben zeigt und wie bei vielen hier dies sicher noch zum Problem werden kann.
Die Anzahl an Rotwild ist zu vernachlässigen, und das Wildbret heiß begehrt.
 
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Mir will aber nicht in den Kopf, warum alle die sich selbst um Verwertung und Absatz ihres Wildbrets kümmern, sich für die die dazu nicht fähig sind einschränken sollten.
hallo.
Jo... so gesehen, hast du natürlich recht.
Aber wie ich schon geschrieben habe: es wird keine gesetzliche Einschränkung geben. Davon bin ich überzeugt und habe es für mich auch begründet, weshalb nicht.
Alleine sämtliche Landesjagdgesetze sowie obenauf das Bundesjagdgesetz schließen dies schon aus.

Bundesjagdgesetz
§ 1 Inhalt des Jagdrechts


(1) Das Jagdrecht ist die ausschließliche Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (Wild) zu hegen, auf sie die Jagd auszuüben und sie sich anzueignen. Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur Hege verbunden.
(2) Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt.

Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.

(3) Bei der Ausübung der Jagd sind die allgemein anerkannten Grundsätze deutscher Weidgerechtigkeit zu beachten.
(4) Die Jagdausübung erstreckt sich auf das Aufsuchen, Nachstellen, Erlegen und Fangen von Wild.
(5) Das Recht zur Aneignung von Wild umfaßt auch die ausschließliche Befugnis, krankes oder verendetes Wild, Fallwild und Abwurfstangen sowie die Eier von Federwild sich anzueignen.
(6) Das Jagdrecht unterliegt den Beschränkungen dieses Gesetzes und der in seinem Rahmen ergangenen landesrechtlichen Vorschriften.


Dann sollen die Händler sich absprechen und festlegen, dass sie z.B. pro Jäger nur ein Reh im Mai abnehmen.
Deswegen lass ich mir doch nicht verbieten, mir im Mai nen Bock in die Truhe zu legen.

In dem Artikel wird offiziell davon geschrieben, das ~ 25% bis 30% der Jahrestrecke in den Handel geangen.
Der Rest, ~70%, wird privat vermarktet.
Wenn der Handel nichts mehr annehmen will, tut er es sowieso nicht.

Nun steht eine öffentlich geäusserte Überlegung im Raum, die allen Nicht-Selbstverwertern etwas Luft verschaffen könnte.
Die Anderen 70% würden halt solidarisch dazu beitragen können. Sofern sie die Maßnahmen einsehen könnten und mittragen wollten.

Solidarität unter Jägern, unter schärfsten Konkurrenten und Neidern? :unsure:
N i e m a l s!
 
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Sind pro Jäger 3 Rehe (eher 2 bei dem ganzen Fallwild und den ganzen Papierleichen, wenn überhaupt) nicht mal ganz zwei Sauen und ein halber Hirsch/ Muffel.
Holt man halt mal ein Jahr kein Fleisch ausm Supermarkt, wenn man jagen will.

Schön wäre eine regionale Genossenschaft, wo man sein Wild hinbringt und wo man veredelt Wild einkaufen kann. Ein Dienstleister für die Reviere in der Region mit angestellten Metzgern
 

Fex

Moderator
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...
Eine lebensmittelgesetzkonforme Wildverarbeitungsstätte schüttelt man ja auch nicht so eben mal aus dem Ärmel. Und die Kosten dafür muss man erst einmal erwirtschaften.
Bei allem ist nämlich eines sicher: die Lebensmittelämter werden den Kleinunternehmer kontrollieren schikanieren! Dafür wird die Bürokratie schin sorgen !
...

Da kann ich ein Liedlein von singen....

http://www.jagd-stromberg.de/2020/01/15/irgendwann-ist-es-genug/
 
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Viele Forstbetriebe? Ich kenne nur Forstbetriebe, die das eingestampft haben. Ist aber vermutlich auch eine Frage der Region, der Bevölkerungsdichte und der Streckengröße.

Es gab in Bayern die Entscheidung das jeder Forstbetrieb der BaySF doch bitte mit der Selbstvermarktung anfangen soll. Das läuft soweit mir bekannt, im besten Fall, auf eine schwarze Null raus. Je nach Betrieb geht aber immer noch mehr oder weniger an den Händler.
 
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Mit einer Einschränkung der Schusszeit entgeht den Händlern ja auch Geschäft und Produktion und man gibt das nur auf, wenn man das Geschäft beim besten Willen nicht bedienen kann.
.., und will verhindern das sich die Kundschaft "verläuft" ;)
 
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12 Seiten wegen des Hirnfurzes eines Wildverarbeiters:mad:
Dieser Hirnfurz ist der angesagte Versuch einer Möglichkeit, den Markt für all jene zu retten, die ihr Wild eben nicht selbst vermarkten können.

Keine Angst, es wird gesetzlich nicht möglich sein, das durch zu drücken !

Ich weiss noch, vergangenes Jahr als ASP von den Medien als neue Sau durchs Dorf getreben wurde: der Einbruch im Schwarzwildabsatz war deutlich. Die Gastronomie hat bei uns keine Sauen mehr abgenommen.
War etwa von uns unbemerkt ASP im Lande ausgebrochen? N e i n !
Alleine die Erwähnung durch unseren Qualitätsjounailismus hat für schweren Schaden durch völlig unbegründetes Misstrauen gesorgt :mad:

Also ist es besser, du spuckts keine all zu großen Töne. Im eigenen Interesse, denn wenn der Presse mal wieder nichts besseres zur Ablenkung einfällt, könnte es wieder den Absatzmarkt für Wildpret betreffen.... Nur so, am Rande bemerkt.

Ich hoffe, dass niemand von uns ganz andere Probleme bekommt, als mangelnde Wildnachfrage.
die sind bereits vorhanden...schaue dir einfach die Zahl der tagtäglich arbeitslos Werdenden an.
Da muss man schon wirklich Realitätsverweigerer sein, um sich die dahinter stehenden Problemfälle nicht existent vorstellen zu können.

Vom hohen Ross herunter ists gut zu spucken. Keine Frage.
 
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Bollenfeld schrieb:
Und hier sind die meisten Bau und Gartenmärkte aufgrund der Beschränkungen geschlossen. Da wird nichts, aber auch gar nichts verkauft!
hier auch... aber hinter den verschlossenen Türen arbeiten die Leute trotzdem noch. Es handelt sich übrigens um eine deutschen Bauxxxxx Konzern!

Wenn du dazu kein Insiderwissen hast, ist es besser, du schreibst dazu auch nichts!
 
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