Größter deutscher Wildhändler fordert Aussetzung der Schusszeit weil der Absatz fehlt

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15848
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Sind pro Jäger 3 Rehe (eher 2 bei dem ganzen Fallwild und den ganzen Papierleichen, wenn überhaupt) nicht mal ganz zwei Sauen und ein halber Hirsch/ Muffel.
Holt man halt mal ein Jahr kein Fleisch ausm Supermarkt, wenn man jagen will.
.., so sieht´s bei mir aus, ich behalte annähend alles was ich erlege. Zwei Drittel bekommt die Familie den Rest konsumiere ich selbst (Hase, Ente,Taube, Reh, SW, Kahlwild..kein Fasan :sick:)
Der Rest des Fleischbedarfs ist, Kapaun, Gans, Fisch und Lomo Alto!
 
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hast du es nicht gelesen, was ich zu unserer hiesigen Situation geschrieben habe?
Es wird bei uns verstärkt der Onlinehandel abgearbeitet. Ich habe nicht bestritten, dass es ein wesentlicher Einschnitt in unser aller Alltag ist!

Woher ich das weiss? Drei Mal darfst du raten..... bestelle deine Frühblüher und deine Thujenhecke einfach bei uns. Meine Lebensgefährtin wirds dir extragut einpacken (y)
Und werden da
hier auch... aber hinter den verschlossenen Türen arbeiten die Leute trotzdem noch. Es handelt sich übrigens um eine deutschen Bauxxxxx Konzern!

Wenn du dazu kein Insiderwissen hast, ist es besser, du schreibst dazu auch nichts!
Du hast Recht und ich werde dich in der nächsten Zeit ignorieren, das spart Nerven!
 
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Ich gehe mal schwer davon aus, dass du Rehe trotzdem schiessen würdest, auch wenn man sie nicht essen dürfte....

Ich würde Rehe, wie jedes andere Wild, nur dann schießen, wenn es dafür einen sinnvollen Grund gibt. Der sinnvollste Grund ist eindeutig die Verwertung. Ist die nicht möglich (etwa so wie bei den bayrischen "Becquerel-Sauen"), könnte auch Wildstandsreduktion (Seuchenprophylaxe) oder Wildschadensabwehr ein sinnvoller Grund ohne Verwertung sein, wenn das unbedingt geboten erscheint.

....Füchse darf man nicht essen, deswegen fällt diese Option schon mal weg.

Stimmt, aber man könnte sie von Mitte November bis Ende Februar wegen ihres herrlichen Fells erlegen und prima verwerten. Entweder selbst, oder über Fellwechsel.
Nach meiner Anschauung gilt auch für Füchse, wie für alles andere Wild, dass man sie ohne Verwertung nur dann schießen sollte, wenn es zur Reduktion oder Schadensabwehr unbedingt geboten erscheint.
Ob das zur Niederwildhege oder zum Schutz von Bodenbrütern grundsätzlich und überall sinnvoll und wirksam ist, darüber kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein.
 
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Sind pro Jäger 3 Rehe (eher 2 bei dem ganzen Fallwild und den ganzen Papierleichen, wenn überhaupt) nicht mal ganz zwei Sauen und ein halber Hirsch/ Muffel.
Holt man halt mal ein Jahr kein Fleisch ausm Supermarkt, wenn man jagen will.
hallo.
Logistisch durchdacht?

Ok.. rein theoretisch, 47 Rehe und 10 Sauen p.a..
Macht in Wildpretgewicht ~ 529 Kg reinstes Wildpret.
Und jetzt überschlägst du einmal kurz, weiviel du pro Tag davon essen müsstest, dass am Jahresende alles verspeist ist.
Einschließlich Familie, als Mitverwerter
 
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Wenn die 385.000 Jäger übers ganze Jahr 3 Rehe essen (locker machbar!)

Theoretisch Ja, aber bei den 385.000 Jägern haben nicht alle eine Jagdmöglichkeit, oft wird nur der Jagdschein aus Prestige gemacht, man geht altershalber nicht mehr raus, löst ihn aber. Da gibt es sicherlich noch diverse Gründe.
 
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Ich verwerte selber ca 4 Rehe und 2 Stück Hochwild im Jahr, meinen statistischen Anteil leiste ich also. Rest verkaufe ich.
Es gibt auch noch Regionen in Deutschland, da gibt es nur Rehwild. Wenn da die Maijagd wegfällt reisst das für die Jäger schon ein Loch.
Dass es Jäger gibt, die mehr schiessen als sie selber essen können ist klar.
Die müssen dann halt weniger schiessen oder selber vermarkten.
Es kann doch nicht die Lösung sein, jetzt Monate auch für die die Jagd einzustellen, die mit Händlern eigentlich garnix zu schaffen haben.
Manche große Forstämter müssen dann jetzt zu diesem Anlass vielleicht mal einsehen, dass die Abgabe für ein paar Cent das Kilo an den Wildhändler keine nachhaltige Form der Verwertung ist.
 
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Das Wildbret-Geschäft im großen Stil muss ziemlich hart sein und reich wird man damit sicher auch nicht.

Ich würde jedem Jäger/Pächter mit überschaubarer Strecke zur Selbstvermarktung raten. Wer sich, wie ich z.B., nicht besonders gut als Schlachter macht, kann die Stücke z.B. bei einem Schlachter/Metzger portionieren bzw. konfektionieren und in Tüten schweißen lassen.

Wir vermarkten in unserem Betrieb ca. 4-5 t Wild (aufgebrochen). Das geht nicht ohne Partner und wir sind heil froh einen Guten gefunden zu haben. Wir haben im Bereich Gastro und Handel schon viel versucht, aber da das Produkt nicht dauerhaft, nicht auf Bestellung und nicht in gleicher Qualität geliefert werden kann, sind alle Versuche gescheitert.

Der norddeutsche Wildhändler, der früher immer mit dem Kühllaster durch die Gegend fuhr ist pleite und hat nie pünktlich gezahlt.
Die zentrale Wildvermarktungsstelle der Landesforst Brandenburg wurde wieder geschlossen.

Die Industrie benötigt standardisierte Produkte, die kann mit dem "Müll", den einige Jäger abliefern (siehe auch Projekt Fellwechsel) und den starken saisonalen Schwankungen nichts anfangen.

Eine Lösung weiß ich nicht, aber der Kreis hat hier mit Blick auf ASP eine gute Idee gehabt. Sie wollen eine alte Putenfarm mit Verarbeitung reaktivieren und dort Wildsauen ankaufen um den Markt zu stützen.

Vielleicht könnte man auch eine der vielen Biogas-Anlagen nutzen und im großen Stil beef jerky selber herstellen :p
 
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Das große Problem zunehmend auf dem Land ist die Landflucht. Früher, als es Hausschlachtungen noch gab war die Veredelung durch den Hausmetzger gang und gäbe. Das sehen wir gerade bei Corona. Selbsterhalt durch Strukturvielfalt im dörflichen Leben schließt auch das Vorhandensein von Lebensmittelhandwerkern abseits der Discounter mit ein.

Dort, wo die großen Entscheidungen getroffen werden, interessiert sich absolut niemand für Deinen Dorfmetzger, -bäcker, -tischler, -schmied.
Kleinteilige und damit krisen- und katastrophensichere Strukturen bringen in München-, Berlin-, Hamburg-Mitte nicht eine Wählerstimme.
Zentralisierung heißt das Zauberwort.
Und nach Corona wird es damit erst so richtig los gehen!
Gruß-Spitz
 
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Manche große Forstämter müssen dann jetzt zu diesem Anlass vielleicht mal einsehen, dass die Abgabe für ein paar Cent das Kilo an den Wildhändler keine nachhaltige Form der Verwertung ist.
Man könnte in dem Zusammenhang auch mal überlegen, ob man aus dem vielen Holz nicht hübsche, kleine Möbelstücke tischlern könnte, statt den ganzen Kram für 'n Appel und ' Ei an irgendwelche Säger zu verschleudern.....:unsure:

basti
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Eine Lösung weiß ich nicht, aber der Kreis hat hier mit Blick auf ASP eine gute Idee gehabt. Sie wollen eine alte Putenfarm mit Verarbeitung reaktivieren und dort Wildsauen ankaufen um den Markt zu stützen.

Genau so gut kann der Kreis jedem Jäger die Steuerkohle als Aufwandsentschädigung zahlen und der verbuddelt dann seine Stücke. Das ist keine gute Idee in Sachen Verwertung, sondern einfach nur eine Auszahlung von Steuergeld. Außerdem entsorgt nicht Jäger XY seine Strecke sondern ein anonymer Landkreis. Der Landkreis wird nämlich auch nicht besser wirtschaften und vermarkten als der Landesforst. Der Staat war noch nie der bessere Unternehmer und seine Angestellten zeigten niemals privatwirtschaftliche Initiative im nine to five job. Mag aber sein, daß es Schützen gibt die sich dadurch moralisch entlastet sehen. Vielen Gästen in den Fiskalforsten war es ja bisher auch völlig egal, für welche Preise ihre Stücke verramscht oder entsorgt wurden. Wenn die Wildhändler nach dem Strecke legen, die Hälfte aussortiert haben oder nur 0,20€/kg zahlten ist das nicht ihr Problem.
 
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Man könnte in dem Zusammenhang auch mal überlegen, ob man aus dem vielen Holz nicht hübsche, kleine Möbelstücke tischlern könnte, statt den ganzen Kram für 'n Appel und ' Ei an irgendwelche Säger zu verschleudern.....:unsure:

basti

Oder man könnte sich mal überlegen, ob das System der Jagdpacht nicht antiquiert und viel zu teuer ist.

... es gibt vielleicht auch Einsparpotential

Wenn also meine Einnahmen sinken, muss ich vielleicht an meinen Ausgaben etwas ändern.
 
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Genau so gut kann der Kreis jedem Jäger die Steuerkohle als Aufwandsentschädigung zahlen und der verbuddelt dann seine Stücke. Das ist keine gute Idee in Sachen Verwertung, sondern einfach nur eine Auszahlung von Steuergeld. Außerdem entsorgt nicht Jäger XY seine Strecke sondern ein anonymer Landkreis. Der Landkreis wird nämlich auch nicht besser wirtschaften und vermarkten als der Landesforst. Der Staat war noch nie der bessere Unternehmer.
Ja, das denke ich auch und bin da ganz bei dir. Hat halt was von Butterberg und Milchsee.
Zeigt doch, dass keiner eine echte Lösung dafür hat
 
M

Mitglied 13815

Guest
hallo.
Nein, der Selbstvermarkter ist damit absolut nicht angesprochen, denn d e r gehört nicht zu den, seinen!, Lieferanten.
Ich will da keine Postings zitieren....

Aus dem Artikel, ich lese da nix von Beschränkung nur für seine Lieferanten:

"Im Interesse aller Beteiligten plädieren wir unter Beibehaltung der Abschusszahlen für die Verlegung des Beginns der Schusszeit von 1. Mai 2020 auf 1. August 2020. Das Aussetzen der Schusszeit von drei Monaten offeriert allen Beteiligten realistische Chancen auf eine Entspannung der Gesamtsituation und Vermarktung von Wild in ähnlichem Umfang der Vergangenheit. Eine Beibehaltung des Beginns der Schusszeit in knapp fünf Wochen führt unweigerlich zu einer enormen Anzahl von nicht absetzbaren Beständen. Für Jägerinnen und Jäger, Wildhändler und alle zur Wildvermarktung zugelassenen Unternehmen gilt es zu vermeiden, dass erlegtes Wild nach Ausschöpfen aller Lager- und Bevorratungsressourcen vernichtet werden muss."
 

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