Grüne in Bayern: Wald vor Wild

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17 Jul 2008
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0.75 ist nicht keiner.

Es ist, je nach BA-Verhältnis im Vorbestand und "gewünschter" Misch-BA - und deren unterschiedlicher Wuchsdynamik zueinander - so gut wie nichts. Noch dazu, wenn es aus Personalmangel zunehmend verabsäumt wird, die aufkommende NV waldbaulich zu unterstützen.

Hast Du natürlich nur "vergessen", als Einflussfaktor zu erwähnen...
 
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Wir im Norden sehen bei der Baumartenwahl in die Standortkarte.
Ist ja irre, dass man im Süden stattdessen eine Excel nimmt......
 
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......................
Ist doch heute nicht anders - wenn ein Allrounddillettant aus dem bayr. Landtag ein Fass aufmacht, fragt keiner ob er Recht hat oder nicht, Hauptsache, er trommelt nach Leibeskräften. Die doofen Lemminge rennen dann schon hinterher.

Weil die Mehrzahl der verblödeten und übersättigten "Deutschen Michel" zwar keine Ahnung, aber davon jede Menge haben. :mad:
 
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Tanne??? Jagdlich meinst Du wohl, oder?
Naja so ganz unrecht hat er nicht. Ich kenne da einige Beispiele wo man es mit der Schattbaumart ein bisschen zu wörtlich nimmt. Auch die Tanne braucht Licht. Hockt sie ewig herum ist die Verbissgefahr halt länger. Oder wenn ich an die hier viele Jahrzehnte übliche Mischung Buche/Tanne beim Unterbau denke:
Brennholzbuchen und überwachsene Tannen!
Mir ist mal ein Öko dumm gekommen. Dann bin ich mit den Skiern eine gerade Linie quer durch 2 oder 3 Abteilungen gefahren. Also eine Stichprobenlinie. Ich habe trotz der bösen Rehe 19 Naturverjüngungstannen gefunden. Davon hatten 17 ohne Förderung durch Pflege nicht die geringste Chance durchzuwachsen. Aber immer groß das Maul aufmachen.
Oder ich denke an den jungen Förster hier, der frisch hergekommen im Rotwildgebiet Naturverjüngungstannen zimmerhoch, die in der Fichte geschützt mitgewachsen sind im Dreimeterradius von den Fichten komplett freistellen ließ. Die wurden alle gefegt. Leute was ich schon an waldbaulichen Bruchpilotentum gesehen habe.....Waldbau kann man nicht studieren, man muss ihn erfühlen, wie die Jagd auch.
Schaut einfach mal einen Waldweg entlang: Was da oft an Mischbaumarten hoch kommt, die wieder als Samenbäume irgendwann Bedeutung haben und nur ein bisschen gefördert werden müssen. Wer hat dazu als Förster Zeit, sich um solche Dinge zu kümmern wenn der Tagesablauf von Lieferplänen und Rehwildabschuss geprägt ist? Ja es gibt ein Personalproblem. Hier wird am falschen Ort gespart.
Dazu kommt noch wie bei den Jägern: Die einen haben es drauf und die anderen nicht.
 
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Rein interessehalber. Setzt man beim Waldbau eigentlich immer noch auf die ursprünglich heimischen Baumarten (Buche, Eiche, Kiefer etc.) oder werden in angenommener Fortschreibung des Klimawandels auch schon exotischere Arten, die bei uns bislang nicht heimisch sind, angeplanzt?
Wenn man Jahrzehnte voraus denken muss, hat man ja eigentlich keine andere Wahl, als spekulativ auf unterschiedliche Szenarien zu reagieren. Daher wahrscheinlich das Konzept der Mischwälder. Man weiß nicht genau was kommt, also diversifiziert man. Ähnlich wie bei der Portfoliotheorie. Nur eine 90/10 Diversifizierung bringt natürlich nichts, wenn das falsche Szenario eintritt.
Wer an grundlegende Veränderungen glaubt, müsste doch jetzt eigentlich weggehen von der herkömmlichen Bewirtschaftung, hin zu Baumarten die auch unter extremen Bedingungen in 50 Jahren noch überleben können.
 
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z/7

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Wer an grundlegende Veränderungen glaubt, müsste doch jetzt eigentlich weggehen von der herkömmlichen Bewirtschaftung, hin zu Baumarten die auch unter extremen Bedingungen in 50 Jahren noch überleben können.
Exakt so ist es. Natürlich ist ein möglichst breitgestreutes Portfolio optimal. Dem stehen leider einige Einschränkungen im Wege. Naturbedingte, betriebsbedingte und ideologisch/politische.

Die naturbedingten liegen vor allem in der Sache selbst begründet. Eine vllt in 50 Jahren optimale Baumart findet zum gegenwärtigen Zeitpunkt u.U. noch nicht die Bedingungen vor, die ein gedeihliches Wachstum zulassen. Es ist ihr zu kalt, sie ist frostgefährdet, sie leidet unter Schädlingen, die sie im Heimatland gar nicht hätte etc. Man muß also weitere Kompromisse eingehen bei der Wahl der Baumarten und sich auf solche beschränken, die aktuell auch schon zurechtkommen.

Betriebsbedingt könnte man einen abrupten Wechsel nur vollziehen, wenn man die in 50 Jahren evtl. suboptimalen Baumarten jetzt einfach abhacken würde, je nach Alter und Hiebsreife wirtschaftlich ein Unding. Wer vernichtet gerne frisch aufgelaufene Fi-Naturverjüngung, um statt dessen Dgl zu pflanzen? Hier wäre auch die Politik gefragt, Fördermittel sinnvoll einzusetzen.

Das Einbringen geeigneter Baumarten wird also Schritt für Schritt im Zuge der regulären Nutzung der Altbestände vor sich gehen. Wenn man von einer durchschnittlichen Umtriebszeit ausgeht, dauert das um die 100 Jahre, bis die gesamte Fläche neu bestockt ist. Aufgrund der zahlreichen Kalamitäten, die viele Bäume vorzeitig dahinraffen, wird es wohl etwas schneller gehn.

Ideologisch bzw. politisch stehen einerseits Aversionen gegen "fremdländische" Baumarten im Weg, andererseits naturschützerische Käseglocken-Vorstellungen, die zum Teil sogar die Einbringung an und für sich heimischer Baumarten auf bisher wenig besiedelten Standorten verhindern. Z.B. wäre die Tanne auf der Münchner Schotterebene durchaus eine Baumart, die klimatisch eine Option wäre, es gibt Betriebe, die sie aus ideologischen Gründen nicht künstlich einbringen dürfen.

Es gibt allerdings auch zahlreiche Betriebe, die schon seit Jahren mit der Umgestaltung ihres Waldes begonnen haben.
 
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