Grundsatzdiskussion Nachtsicht {aus Ärger im BJV?}

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Zur falschen Zeit am falschen Ort. Wenn einen die Reh nicht über den Haufen rennen, muß man schon ein wenig wissen, wie's geht. Ich find's langweilig, wenn die Reh vor einem Parade laufen, und man nur noch auswählen muß, wen man heute pardonniert. Hat doch mit Jagd nix zu tun. Eher mit füsilieren.

Nee, das nennt man Hege. Da lässt man das starke Bockkitz, das fast so stark ist, wie die Ricke, laufen und erlegt schwache Zwillingskitze oder Zweijährige Gabler. Zusammengeschossene Reviere sind abartiger Raubbau und das hat mit Jagd nichts zu tun!
 
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Gelöschtes Mitglied 20170

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Ich sehe nicht die Gefahr eines Missbrauchs auf Rehwild. In politischer Diskussion steht aktuell aber nicht mehr die Legalisierung von NZT auf Schwarzwild, sondern die Legalisierung auf alle Schalenwildarten.
Wo ist das Problem.
Es gibt so etwas wie ein Nachtjagdverbot.
Ausgenommen Schwarz- und Raubwild.
Eigentlich ist damit alles gesagt...
 
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Selbstverständlich geht es darum! Ich kann mir nicht ein Revier pachten, bei dem ich die ordnungsgemäße Bejagung nicht sicherstellen kann.
Ich bitte hier um Erleuchtung und Tipps vom Bilderbuch Revier, in dem Sauen, Rehe, Rotwild, Füchse, Dachse, Krähen, Waschbären und Co "ordnungsgemäß" (was genauer zu definieren gilt) bejagt werden, so dass das Niederwild gedeiht, die Sauen keine Schäden in den Wiesen verursachen und der Verbiss nicht nennenswert vorhanden ist.
Denn so ließt sich der Jagd und Hege Auftrag des Jägers/Jagdpächters doch eigentlich oder? :unsure:
 
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...die Sauen keine Schäden in den Wiesen verursachen...
Denn so ließt sich der Jagd und Hege Auftrag des Jägers/Jagdpächters doch eigentlich oder? :unsure:

Ein Jäger kann Sauen nur erlegen, er kann ihnen nicht verbieten Wildschaden zu machen. Ein kluger Jäger hat eine Wildschadenspauschale im Vertrag und einen Landwirt als Verpächter, der seit 30 Jahren noch keinen Wildschaden angemeldet hat. Wir hier arbeiten zusammen, nicht gegeneinander.
Der Auftrag des Jägers ist, für einen gesunden und artenreichen Wildbestand zu sorgen. Oder, wie es §1 Absatz2 des BJG formuliert:
"Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt. Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden."

Schade, daß du das schon vergessen hast. Es gibt bestimmt auch in deiner Gegend Jäger, die dir noch einmal erklären können, wie man das JG mit Leben füllt. ;)
 

z/7

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Irgendwie wird diese Grundlage für die Jagd überhaupt, immer öfter ausgeblendet.
Das ist Gesetz. Dieses Gesetz begründet überhaupt nur die Jagd.

Dann kannst Du mir sicher erklären, wie man den letzten Satz seines Zitates mit der Möglichkeit der Auswahl von starken Bockkitzen und schwachen Zwillingskitzen unter einen Hut bringt.
 
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Dass man in einem 100 ha PB nix (heran-) hegen kann, dürfte zumindest erfahreneren Jägern klar sein, aber mit derlei Sprüchen:
Nee, das nennt man Hege. Da lässt man das starke Bockkitz, das fast so stark ist, wie die Ricke, laufen und erlegt schwache Zwillingskitze oder Zweijährige Gabler.
Warum sollte man zweijährige Gabler vor einem Bockkitz erlegen?
Wie vergleichbar schwach sind Zwillingskitze zur gleichfalls schwachen Geiß?
Dann doch eher alle drei erlegen?
Wie schwach sie tatsächlich sind, lässt sich nur abschätzen, wenn gleichzeitig "starke" Familien in der Nähe stehen, oder nachher auf der Waage.
Wenn man als Gastjäger sich seinen Platz aussuchen kann, ist das ein Vertrauensbeweis,
der aber doch stark angeknackst werden kann, wenn die Erlegungserwartung und das vorher verkündete Hegeziel nicht kompatibel sind. Allenfalls an der Grenze kann man keine größeren Fehler machen.
Bis 1.9. wird gehegt, nachher wird gejagt.
Hat jetzt alles nix direkt mit Nachtjagd zu tun, aber durchaus mit einer Grundsatzdiskussion.
Und wenn schon vom "füsilieren" die Rede ist, sei auf dessen Ursprung verwiesen. Immerhin wird an der Kirrung (oder Salzlecke), Wildacker oder Maisstoppel das Wild auf größere Entfernung totgeschossen als jemand , der "füsiliert" wird. Letzteres fand in aller Regel am hellen Tage statt und nicht in stockdunkler Nacht.
Der Unterschied besteht auch darin (allein grundsätzlich), dass einer von mehreren Füsilieren auf nächste Nähe totgeschossen wurde, während auf das auf der Jagd unter völlig anderen Vorzeichen abläuft, wo ein Jäger mehrere Stücke zu erlegen beabsichtigt und das nächtens und doch nicht zu knappe Schussweiten.

Eine gute Woche wünscht mit Waidheil
S.H.
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Nee, das nennt man Hege. Da lässt man das starke Bockkitz, das fast so stark ist, wie die Ricke, laufen und erlegt schwache Zwillingskitze oder Zweijährige Gabler. Zusammengeschossene Reviere sind abartiger Raubbau und das hat mit Jagd nichts zu tun!

Wenn Dein Revier groß genug ist, damit Du so eine Auswahl treffen kannst, ist das in Ordnung, soweit Deine Verbiss-Situation tragbar oder günstig ist. Bei Reviergrößen von vielleicht 200 oder 300 ha und Abschusspläne von 8,10 oder mehr Stückl je 100 ha frage ich mich praktisch, wie Du das außerhalb der Theorie und jagdlicher Tagträumereien machst. Scheinst im jagdlichen Paradies zu leben. Darf man fragen, wo das ist? ;)
 
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Wenn Dein Revier groß genug ist, damit Du so eine Auswahl treffen kannst, ist das in Ordnung, soweit Deine Verbiss-Situation tragbar oder günstig ist. Bei Reviergrößen von vielleicht 200 oder 300 ha und Abschusspläne von 8,10 oder mehr Stückl je 100 ha frage ich mich praktisch, wie Du das außerhalb der Theorie und jagdlicher Tagträumereien machst. Scheinst im jagdlichen Paradies zu leben. Darf man fragen, wo das ist? ;)


Geh mal mit gutem Beispiel voran, @Anthas - wo ist Dein Revier, wie läuft das dort ? Jagst Du nur im Internet und in Büchern oder bist Du Pächter, Heger und Jäger ? Oder sollte ich das überlesen haben...?
 
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Kann euch mal schreiben, was für eine Pfeife ich bin. Am Freitag hab ich Geiß mit einem schwachen und einem deutlich stärkeren Kitz vor. Also war klar, erst das Schwächere schießen. Durch den Knall ist das andere Kitz aber nur 10m abgesprungen und unsicher hin und her. Also Kipplauf lautlos nachgeladen und auch das stärkere geschossen. Geiß ging leider nicht mehr, war weg.

Nach dem Aufbrechen beide gewogen. Das schwache Bockkitz hatte 10,6 und das starke Geißkitz 10,9KG
Optisch hätte ich mich total verschätzt.
Bevor jetzt Schlaumeier kommen, wegen Waage und Abweichung usw. Ist ne geeichte Waage bei meinem Metzger, der mir das Wild ab nimmt.

Robert
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Hallo zusammen,

was ich hier in diesem Thread nicht verstehe: Warum ist es eigentlich den Befürwortern und den Gegnern von Nachtsichttechnik nicht völlig gleichgültig, womit er der andere jagt bzw. nicht jagt?

Und glaubt denn hier wirklich jemand ernsthaft daran, den jeweils anderen von irgendetwas überzeugen zu können?

Eigentlich wäre die Zeit im Revier interessanter verbracht als vor dem PC mit irgendwelchen sinnfreien "Grundsatzdiskussionen", oder?

Waidmannsheil,

Bernhard


Bei einer "Grundsatzdiskussion" geht es weniger darum, Befürworter oder Gegner unter den Insidern zu überzeugen. Darstellung von Meinungsvielfalt ist entscheidend.
 
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Ach? Ich dachte hier geht es regelmäßig darum, jemanden, der die eigene Ansicht nicht teilt, zu beschimpfen oder zu diskreditieren? So kann man sich täuschen ...
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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Schaut man sich die Jahresstrecken an Schalenwild in Deutschland an ....

1573573752872.png

..... und sieht das in der Relation zu der Zahl der Jagdscheininhaber ...

1573573902780.png

(Quellen: DJV, Statista)

.... so kommt rechnerisch auf einen Jäger eine Schalenwild-Jahresstrecke von signifikant UNTER 10 Stück heraus.

Im Vergleich dazu geht es in deutschen Jagdforen aber vielfach um waffentechnische Hochrüstung, Kapazitäten, etc. etc.

Es gibt keine Indizien dafür, dass ausgerechnet in deutschen Jagdforen eine Mehrheit an Jagdpraktikern schreibt, die nennenswerte persönliche Strecken zu verzeichnen hätten und somit wüssten, WOVON sie tatsächlich redeten. Inofern wüsste ich nicht, weshalb man diesen "waffentechnischen Glaubensfanatismus" nicht deutlich kritisieren sollte. Das Letzte, aber wirklich das Allerletzte, was wir in Deutschland für eine an den ökologischen Bedürfnissen der Natur ausgerichtete Jagd brauchen, sind immer mehr (technologisch) hochgerüstete Jäger mit immer weniger Erfahrung, Zeit und Passion. Der durchschnittliche Lust- & Hobbyjäger mit einer persönlichen Jahresstrecke, die dem Durchschnitt entspricht (also unter zehn Stückl Schalenwild), braucht eine einfache Bixn mit ZF und sonst nix. "Ministrecken" kann man ethisch korrekt auch ohne große Technik erlegen.
 
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Du meinst also, dass der ein oder andere, der heute den Jagdschein macht bzw. schafft, KEIN Hanswurst ist, WEIL er NICHT vorbestraft ist und Geld hat? Ich lasse Dir den Glauben, widerspreche Dir aber mit Nachdruck und schlage vor, dass wir das in einem Jagdforum nicht detaillierter diskutieren. :cool:

ABER:

Mein lieber Oberförster, "wildbiologisch" ist das überhaupt nicht wurscht. Jede Art hat in ihrem natürlichen Habitat einen bestimmten Lebensrythmus, der sich natürlichen Gegebenheiten anpasst (Nahrungsangebot, Prädatorendruck, Lebensraumveränderung, usw. usf.).

Veränderungen passieren aber nie von heute auf morgen, d. h. eine Art kann sich normalerweise angemessen darauf einstellen (siehe zB unser Rotwild in Deutschland und Österreich) oder verschwindet - schlimmstenfalls - aus unseren Revieren.

Wenn jetzt aber (nur als Beispiel) drei Hanswürste auf 100 ha jagen und jeder von diesen Hanswürsten prinzipiell 24/7 seinem Hobbyspass nachgehen kann und auch wird (weil er ja den Schein und die Investitionen net umsonst gemacht haben will), dann sind das unnatürliche, überraschende und für die Arten völlig unkalkulierbare Eingriffe ins Ökosystem, auf die sie sich (ebend mangels Kalkulierbarkeit) nicht einstellen bzw. anpassen kann und das stresst diese Art.

Das hat Auswirkungen, hinsichtlich der Veränderung natürlicher Lebensgewohnheiten (DU höchstselbst hast eine erwähnt; was ist das bitte, außer eine wildbiologische Veränderung?), Schäden, Vitalität, etc.etc.

Vieles ist überhaupt noch net hinreichend erforscht. Wir erklären aber den Freizeitsportlern in den Alpen und auf dem flachen Land, dass sie sich bitte umsichtig verhalten wollen und sollen.

Nur wenn der 0815 Hobbyjäger mit Geld nach drei Wochen Kurs mit High Tech nach Lust und Laune 24/7 im Wald herumballern darf, weil der Gesetzgeber alles erlaubt, was technisch möglich ist, dann soll das kein schädlicher Eingriff ins Ökosystem sein, nur weil es einem Teil der jagdlichen Zunft so wohl am Besten in den Kram passt. Tsss ....:mad:(n)

Wir haben in den westlichen Bundesländern selbst in Umkreisen mittlerer oder kleiner Städte eine Entwicklung dahingehend, dass immer mehr Jäger auf tendenziell weniger werdender Fläche jagen, was faktisch einer ökologisch schädlichen Zunahme des Jagddrucks gleichkommt, der nicht notwendig wäre, sondern "hausgemacht" ist. Gleichzeitig liberalisiert der Gesetzgeber waffenrechtlich Technologien, mit denen fast alles möglich ist bzw. sein wird und erleichtert den Zugang zum Jagdschein immer mehr. Das geht niemals gut. NIE NIE NIE!!!!

Es lässt sich wunderbar erkennen, wie in Gegenden mit vielen Jägern auf überschaubaren Flächen durch den Jagddruck die Verhaltensweise des Wildes immer unnatürlicher wird, wobei die Technik heute noch nicht flächendeckend verbreitet ist. Das ändert sich dank der liberalen Gesetzgebung aber gerade. Glaubst Du, das wird dann besser?

Die Folge wird sein, dass wir immer mehr auf unsanfte Jagdmethoden mit wildscharfen Hunden setzen müssen, weil mit ökologisch verträglicher Einzeljagd die Zahlen nicht mehr erreicht werden. Und je öfter das wiederum passiert, desto schärfer müssen die Hunde werden..... eine ewige Spirale nach oben, weil in einem dicht besiedelten Land immer mehr Hanswursten immer leichter zum Jagdschein (als ein cooles Hobby von mehreren) kommen und wir den Jagddruck ohne größere Not, aber mit viel Technik weiter nach oben treiben.

Ein kräftiges Waidmannsprost sag ich da. Möge Hubertus die Wildbiologie im Sinne der High Tech - Jagd anpassen, damit auch morgen noch die Drückjagdstände mit steigenden und die Vorsatzgeräte mit fallenden Preisen für das Abenteuer Jagd gut verkauft werden können und die Gesellschaft weiterhin fest an die ökologisch verträgliche Jagd glaubt! :mad:


Zum großen Teil hast du recht, aber der Pächter hat doch das Sagen. Wenn er sich alles Bieten lässt. Bei uns wird der Bock nur bis Oktober bejagdt obwohl er bis Januar offen ist, Ansage vom Pächter
 

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