[Bayern] Grundstückswechsel von einer Jagdgenossenschaft zur anderen

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Aktuell ist ja so, dass ich und auch meine Begeher beim Nachbarn einen Begehungsschein haben (ist mein ehemaliger Pächter), und auch so ist das Verhältnis zu den Nachbarn sehr gut. Ich persönlich bin auf der sicheren Seite, gefährlich wird es nur, wenn ich zB. irgendwelche Jagdgäste habe.

Und ja, wie immer gibt es einen, der aus der Reihe tanzt (hab über den auch schon was geschrieben, ein Begeher beim Staatsforst), und der grenzt hier auch nicht weit an. Die Hütte ist ihm auch ein Dorn im Auge - denn wegen der Hütte und 2 kleinerer Felder und eines Waldstückes darf ich sämtliche Wege in seinem Pirschbezirk zu jeder Zeit befahren. Ist noch ein altes, an die Grundstücke gekoppeltes Recht, aber das gilt noch heute. Aber dieses alte Wegerecht schmeckt ihm gar nicht...
Naja wenn der Nachbar so kulant ist und freundlich gesonnen:

Das Wegerecht ist so. Hat der andere nix zu meckern. Bei Flurbereinigung aufpassen, dass das bei neuen Grundbuchenträgen wieder eingetragen wird. Mein Schwiegerpapa hatte da Probleme mit einem Wasserleitungsrecht.

Wenn der Jagdgast auf dem Grundstück erwischt wird mit „falsch geladener Waffe“ weil der Hanswurst die Polizei schickt... Der Nachbar kann einfach sagen das ist mein Revier und der hatte sehr wohl da was zu suchen, gehen Sie weiter, hier gibt’s nix zu sehen!

Im Auto beim befahren des Weges gibts nach UVV ff. eh keine geladenen Waffen.

Denke die Gefahr ist da eher, dass er euch die Polizei schickt indem er behauptet ihr sauft in der Hütte, habt dann Gewehre dabei und fahrt besoffen Auto. Denn wer weder den einen noch den anderen Lappen mehr hat, der
a) schießt auf der anderen Seite der Grenze kein Wild mehr weg
b) fährt auch auf den Wegen im Pirschbezirk nicht mehr rum

Leute gibt’s... aber ja. Einer tanzt immer aus der Reihe. Chronisch untervögelt wsl.
 
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Natürlich kommt man immer raus, und von den üblichen Nachbarn erwarte ich da keine Probleme (die müsste es wenn schon mit ganz anderen Sachen geben).

Das Wegerecht kocht bei ihm immer wieder hoch, vielleicht auch, weil er mal geklagt hatte und verloren hat (und das ist teuer geworden). Hatte zu der Zeit mein Kartoffelfeld bei ihm im Revier, und der erste Mai war genau der Tag, als es erstmal vom Wetter her passte, die Kartoffeln zu legen. Heißt, in der früh hab ich ihm den Morgenansitz mit mehreren Fahrten versaut (Feld abziehen, Saatkartoffel zum Feld bringen = 8 Fahrten durch den Pirschbezirk), dann gab es leider Probleme mit dem Kartoffelleger, was nochmal eine Fahrten wegen Werkzeug bedeutete - ein paar mit der Geländemaschine.

Tut mir ja auch leid für ihn, aber irgendwo muss ich auch die Felder bewirtschaften. Dass 2 Tage später die Kartoffeln von den Schweinen gefuttert waren, hat die Sache auch nicht besser gemacht. Da ist zwar das Forstamt für den Schaden zuständig, gibt das aber an die BGSler weiter...


Oder auch dieses Jahr: Mir steht zwar im Jahr ein Holzrecht für ein paar Ster Brennholz zu, wo und wann ich das bekomme, entscheidet aber der Förster. Dafür hat der Forst auf einen meiner Wege auch ein Wegerecht, um mit Fahrzeugen bis maximal 6t zulässigem Gesamtgewicht Holz abzutransportieren. Nutzt zwar nichts mehr heutzutage, aber das alte Recht gilt... Und ich verschenk das Holz nicht.

Wenn der Förster nun - wie dieses Jahr - am 27.04. zuteilt, und ich in der kurzen Woche eh viel Zeit habe - kann er sich sicher sein, dass ich es sofort heim schaffe, bevor das Holzmachen bei der Hitze zur Qual wird. Und dass nun das Holz mitten im Einstand von seinem Pirschbezirk liegt - auch das muss er mit dem Forstamt klären.
 
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Natürlich kommt man immer raus, und von den üblichen Nachbarn erwarte ich da keine Probleme (die müsste es wenn schon mit ganz anderen Sachen geben).

Das Wegerecht kocht bei ihm immer wieder hoch, vielleicht auch, weil er mal geklagt hatte und verloren hat (und das ist teuer geworden). Hatte zu der Zeit mein Kartoffelfeld bei ihm im Revier, und der erste Mai war genau der Tag, als es erstmal vom Wetter her passte, die Kartoffeln zu legen. Heißt, in der früh hab ich ihm den Morgenansitz mit mehreren Fahrten versaut (Feld abziehen, Saatkartoffel zum Feld bringen = 8 Fahrten durch den Pirschbezirk), dann gab es leider Probleme mit dem Kartoffelleger, was nochmal eine Fahrten wegen Werkzeug bedeutete - ein paar mit der Geländemaschine.

Tut mir ja auch leid für ihn, aber irgendwo muss ich auch die Felder bewirtschaften. Dass 2 Tage später die Kartoffeln von den Schweinen gefuttert waren, hat die Sache auch nicht besser gemacht. Da ist zwar das Forstamt für den Schaden zuständig, gibt das aber an die BGSler weiter...


Oder auch dieses Jahr: Mir steht zwar im Jahr ein Holzrecht für ein paar Ster Brennholz zu, wo und wann ich das bekomme, entscheidet aber der Förster. Dafür hat der Forst auf einen meiner Wege auch ein Wegerecht, um mit Fahrzeugen bis maximal 6t zulässigem Gesamtgewicht Holz abzutransportieren. Nutzt zwar nichts mehr heutzutage, aber das alte Recht gilt... Und ich verschenk das Holz nicht.

Wenn der Förster nun - wie dieses Jahr - am 27.04. zuteilt, und ich in der kurzen Woche eh viel Zeit habe - kann er sich sicher sein, dass ich es sofort heim schaffe, bevor das Holzmachen bei der Hitze zur Qual wird. Und dass nun das Holz mitten im Einstand von seinem Pirschbezirk liegt - auch das muss er mit dem Forstamt klären.
Lass mich raten: Du bist Zugezogener bzw. warst lange weg für Studium usw. und er ist Einheimischer.

Dann ist 89 noch dein Geburtsjahr, also 30-31 Jahre alt und dir gehört in der Ecke a bissl was an Grund und er hat nix bzw. weniger.

Es ist überall gleich. Kein Schwein gönnt einem das Schwarze unterm Fingernagel...

Wobei ich mich frage ob du die Kartofferl nicht wirklich anbaust um ihn zu ärgern. Was will denn ein Maschinenbauingenieur mit so viel Kartoffeln? Wie kommt’s dass du selber bewirtschaftest und nicht verpachtest?
 
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Nennt sich Nebenerwerbslandwirtschaft. Macht man so, wenn man vom Dorf kommt und selber Fläche hat.
Alles ganz normal. Und wäre, nur um einen pupsigen Pirschbezirkler zu ärgern, definitiv zu viel Aufwand.
Erklär das doch bitte keinem Waidler wie mir. Kosten-/ Aufwandtechnisch auch bei vorhandenem Werkzeug und Eigenfläche absolut unrentabel.

Als Gründe fielen mir allenfalls Liebhaberei, eigenes Bioerzeugnis oder zu viel Zeit ein.

Hier bei uns gibt es quasi keine NebenerwerbsLW mehr.
 
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So unterschiedlich, neudeutsch vielfältig, ist es eben in diesem Land. Sowohl in Rheinhessen als auch im Odenwald gibt's reichlich von denen.
 
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So unterschiedlich, neudeutsch vielfältig, ist es eben in diesem Land. Sowohl in Rheinhessen als auch im Odenwald gibt's reichlich von denen.
Naja hier bei uns war es nie wirklich Ackerbau, eher Grünland/Milchviehwirtschaft.

Denke die Kosten für die ganzen Normen und Vorschriften... Wer steht schon wegen ein paar Kühen vor der Arbeit auf und geht morgens und abends 365 Tage im Jahr in den Stall?

Wenn du nicht die gewisse Menge Milch lieferst fährt dich der Milchwagen gar nicht an, dann darfst auch nicht liefern weil die für dich nicht mal n Milchgeldabrechnungskonto eröffnen.
 
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Lass mich raten: Du bist Zugezogener bzw. warst lange weg für Studium usw. und er ist Einheimischer.

Er ist zugezogener, ich bin Einheimischer. Ich war nie lange weg, im Studium bin ich täglich gependelt. Jetzt bin ich zumindest noch jedes Wochenende daheim seit 2 Jahren.


Dann ist 89 noch dein Geburtsjahr, also 30-31 Jahre alt und dir gehört in der Ecke a bissl was an Grund und er hat nix bzw. weniger.

Stimmt soweit.


Wobei ich mich frage ob du die Kartofferl nicht wirklich anbaust um ihn zu ärgern. Was will denn ein Maschinenbauingenieur mit so viel Kartoffeln? Wie kommt’s dass du selber bewirtschaftest und nicht verpachtest?

Nein, die Kartoffeln sind jedes Jahr woanders, ich wechsle die Flächen durch. Mir geht's um zwei Sachen: Erstens macht es mir Spaß, die Flächen auch mit Oldtimern zu bewirtschaften. Viel mach ich ja nicht, dieses Jahr sind 0,4ha an Kartoffeln. Zum anderen, ich hab ein paar alte Sorten, sowas bekommt man so leicht nicht zu kaufen (zB. Bamberger Hörnchen), da weiß ich, was ich daran hab, und geschmacklich wesentlich besser als eine Supermarktkartoffel.
Ein Teil ist auch verpachtet (zumindest die größeren Flächen), aber ein einzelnes Ackerstück mit 0,7ha, Abseits von anderen Felder - das will auch so leicht keiner.
 
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Erklär das doch bitte keinem Waidler wie mir. Kosten-/ Aufwandtechnisch auch bei vorhandenem Werkzeug und Eigenfläche absolut unrentabel.

Als Gründe fielen mir allenfalls Liebhaberei, eigenes Bioerzeugnis oder zu viel Zeit ein.

Naja, fangen wir mit der Fläche an, diesjähriges Stück ist quasi nicht verpachtbar, also rechne ich mal keine Kosten für den Acker. Pflegen müsste ich ihn auch, also zumindest eine Stillegungsfrucht ausbringen... aber egal, fangen wir mal an:

- Pflügen ca. 10-20 Liter Diesel
- Federzinkenegge ca. 5l
- Kartoffeln legen ca. 5l
- 2x Häufeln ca. 5-10l
- Dünger Streuen und Spritzen ca. 10l
- Kraut abmähen 5l
- Ernten ca. 10l

Dafür bekomme ich ca. 2 Tonnen feinste Kartoffeln + reichlich Hühnerfutter und Kirrmaterial. Die Zeit zusammengezählt komme ich auf etwa 3-4 Tage für alle Arbeiten, plus 1 Tag mit 3 Mann zum Ernten. Dann noch Spritzmittel (Krautfäule und Neembaumöl gegen Kartoffelkäfer), Dünger und die Zeit dafür.

Schlepper und Geräte sind noch da, könnte man jetzt Versicherung und TÜV sowie Reperaturen rausrechnen. Aber dann auch mit den anderen Flächen (va. Wiesen) und Waldarbeit, sowie Revierarbeit.

Rechne ich geschmacklose Supermarktkartoffeln mit 3 Euro für 10kg, wird es sich nicht rechnen. Rechne ich Bamberger Hörnchen vom Feinstkostladen mit 7 Euro/kg, ist es eine Goldgrube. Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen. Der Spaß und das gute Essen sind es mir auf jeden Fall wert.

Spätestens aber, wenn ich mir wirklich den neuen Schlepper kauf, der es mir gerade angetan hat, bin ich meilenweit von der Gewinnzone weg. Aber was tut man nicht alles für seine Träume, in dem Fall: MB-trac 850 turbo.

Falls dich mehr interessiert, bitte PN, aber öffentlich will ich weder komplett breit treten, was ich mache, noch was ich damit einnehme oder nicht ;)
 
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Naja, fangen wir mit der Fläche an, diesjähriges Stück ist quasi nicht verpachtbar, also rechne ich mal keine Kosten für den Acker. Pflegen müsste ich ihn auch, also zumindest eine Stillegungsfrucht ausbringen... aber egal, fangen wir mal an:

- Pflügen ca. 10-20 Liter Diesel
- Federzinkenegge ca. 5l
- Kartoffeln legen ca. 5l
- 2x Häufeln ca. 5-10l
- Dünger Streuen und Spritzen ca. 10l
- Kraut abmähen 5l
- Ernten ca. 10l

Dafür bekomme ich ca. 2 Tonnen feinste Kartoffeln + reichlich Hühnerfutter und Kirrmaterial. Die Zeit zusammengezählt komme ich auf etwa 3-4 Tage für alle Arbeiten, plus 1 Tag mit 3 Mann zum Ernten. Dann noch Spritzmittel (Krautfäule und Neembaumöl gegen Kartoffelkäfer), Dünger und die Zeit dafür.

Schlepper und Geräte sind noch da, könnte man jetzt Versicherung und TÜV sowie Reperaturen rausrechnen. Aber dann auch mit den anderen Flächen (va. Wiesen) und Waldarbeit, sowie Revierarbeit.

Rechne ich geschmacklose Supermarktkartoffeln mit 3 Euro für 10kg, wird es sich nicht rechnen. Rechne ich Bamberger Hörnchen vom Feinstkostladen mit 7 Euro/kg, ist es eine Goldgrube. Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen. Der Spaß und das gute Essen sind es mir auf jeden Fall wert.

Spätestens aber, wenn ich mir wirklich den neuen Schlepper kauf, der es mir gerade angetan hat, bin ich meilenweit von der Gewinnzone weg. Aber was tut man nicht alles für seine Träume, in dem Fall: MB-trac 850 turbo.

Falls dich mehr interessiert, bitte PN, aber öffentlich will ich weder komplett breit treten, was ich mache, noch was ich damit einnehme oder nicht ;)
Das mit den seltenen Sorten leuchtet ein. Wobei 2 to Kartoffeln muss man erst einmal essen bzw. unter die Leute bringen.

Hab die Sorte gegoogelt. Scheinen besonders intensiv zu schmecken 👍

Meine Großeltern haben auch immer was angebaut. Rotkohl, Weißkohl, Kartoffeln, Rote Beete. Wir haben als Kinder immer geholfen Kartoffelkäfer abzusammeln.

Ich habe es als sehr lecker in Erinnerung.

Bevor du vorm Fernseher hockst, als Ausgleich ... Jedem das seine. Hätte ich geeignete Flächen würde ich mir Rotwild halten.

Wir haben hier einen LW der hat ein solches Gehege, macht super Gewinne mit Fleischverkauf. Und die Urlauber laufen zum “Wildtiergehege” zum gucken..,
 
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Das mit den seltenen Sorten leuchtet ein. Wobei 2 to Kartoffeln muss man erst einmal essen bzw. unter die Leute bringen.

Bekannte meiner Freundin sind öfters auf Märkten und verkaufen regionale Produkte, da gehen die schon recht gut weg. Ich könnt sogar viel mehr an den Mann bringen, wenn ich sie lagern könnte (so dass sie nicht austreiben).


Hätte ich geeignete Flächen würde ich mir Rotwild halten.

Würd mir auch gefallen, aber ich hab nichts passenden. Leider... Entweder zu klein oder falsche Lage.

Und die Urlauber laufen zum “Wildtiergehege” zum gucken..,

Das würd mich stören, vor allem im Bezug auf Fütterungsaktionen. Wenn ich sowas mach, dann abseits.
 

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