Liebe Foristi,
ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mir eine Waffe zuzulegen, mit der ich 300-400 Meter schießen kann (also nicht unbedingt "long-range" wie etwa 1000m o.Ä.).
Ich hatte vor ein paar Monaten die Gelegenheit, mit der Waffe eines Freundes auf bis zu 330m zu schießen und fand das Zusammenspiel aus Waffe/Schalldämpfer/Absehenschnellverstellung wirklich beeindruckend und überraschend leicht zu handhaben/treffen.
Da ich selber jedoch noch Berufseinsteiger bin und nicht allzu viel finanzielle Möglichkeiten habe, wollte ich mal fragen, ob es in der Kategorie 300-400m evtl. günstige Setups gibt, mit denen Leute Erfahrung haben.
Freue mich über jeden Hinweis. Vielen Dank und WMH.
Nicht viel Geld ausgeben wollen aber treffen. Das muß kein Widerspruch sein.
Meine Lieblingswaffe ist ein k98k, Baujahr 1937. Da habe ich mir einen neuen Lauf in .308 drauf machen lassen. Eine lange Seitenmontage dran. Und ein Leupold mit ASV und Mildotabsehen drauf. Den Schaft habe ich im inneren etwas mit Carbon versteift und das System gebettet. Eben so, daß man es von außen nicht sieht.
Bester 3-Schuß Streukreis auf 300m ist 1,5 cm. Ich schieße diese Konfig jetzt schon ca 10000Schuß lang. Seit 2013. Und ich schieße sehr viel auf 300m sportlich.
Ich habe allerdings immer mein Strelok dabei, um die Höhenkorektur an Luftdruck und Temperatur anzupassen. Das kann auf 300m schon mal 3 Klicks ausmachen zwischen Hochdruck-kalt und Tiefdruck-heiß.
Im Frühjahr in Namibia waren es sogar 5 Klick. (Metrische Klickverstellung: 0,1mil pro Klick).
Alles in allem eine supergünstige Waffe. Die Büchserarbeit war nicht so teuer. Und die Schaftarbeit habe ich selbst gemacht. Das Leupold ist sehr, sehr gut. Alles, was man bei Tag machen will, das kann man damit tun. Die Wiederholgenauigkeit ist sehr gut.
Ich habe +- 10 klicks in jede richtung verstellt und auf 50m auf ein schwarzes Kreuz auf dem papier geschossen. Es ist ein schönes Quadrat 10*10cm geworden. Nach Rückkehr auf die Null wieder in die Mitte getroffen. Also...
Eine finnische Mosin Nagant kriegt man zur gleichen Leistung. Und die 7,62x53R ist auch eine tolle Patrone.
Dann kursieren ein Haufen Jagdgewehre aus den 60ern, die man für kleines Geld haben kann. Ich habe zwei Schäfte für solche Dinger überarbeitet. Beide schießen jetzt so ähnlich wie mein k98k. Die eine ist ne Böhler Spezial in 7x64. Die hab ich für 125€ gekauft. Im unbearbeiteten Schaft hat die pro Schuß 3cm tiefer geschossen auf 50m. Danach geht die Loch in Loch.
Der Lauf schießt, der Schaft trifft. Das stimmt sowas von.
Wmh
Hrodgar
Ich vergaß zu sagen: "Loch in Loch" heißt für mich, daß ich keine spürbare Treffpunktverlagerung bekomme, wenn ich schieße, bis ich vor Flimmern nichts mehr sehe. Das geht natürlich bei einem leichten Jagdgewehrchen schneller als bei einem vollgeschäfteten Militärgewehr. Dafür ist es mitunter eine echte Herausforderung, einen Militärschaft so zu verändern, daß der Lauf frei schwingt und auch bei Erwärmung der Oberring nicht den Lauf runterzieht.