Gute Förster - böse Jäger

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Moin,

ich kenne noch Förster, die es als Privileg empfanden, während ihrer Arbeitszeit auch zur Jagd gehen zu dürfen. Und diese Kameraden haben Jagd sicher nicht als Bekämpfung des kleinen roten Knospenschädlings und großen braunen Rindenschädlings definiert. Ein solcher hat mich damals (1991) auch ausgebildet. Heute sind solche Originale ziemlich selten geworden, es scheint nur noch ein entweder/oder zu geben. Irgendwie schade.

Grüße
Uwe
 
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Moin,

ich kenne noch Förster, die es als Privileg empfanden, während ihrer Arbeitszeit auch zur Jagd gehen zu dürfen. Und diese Kameraden haben Jagd sicher nicht als Bekämpfung des kleinen roten Knospenschädlings und großen braunen Rindenschädlings definiert. Ein solcher hat mich damals (1991) auch ausgebildet. Heute sind solche Originale ziemlich selten geworden, es scheint nur noch ein entweder/oder zu geben. Irgendwie schade.

Grüße
Uwe

Die kenn ich auch noch. Denen haben wir zum Teil die traurigen Waldbilder von heute zu verdanken, welche teils drastische Wildstandsreduktionen notwendig machen, um eine entsprechende Entwicklung zu ermöglichen.
 
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@Oichkatzl

Ja es stimmt, viele Leute wissen nicht was ein Förster so macht, aber sie glauben zu wissen, dass er das was er macht, gut macht. Nicht umsonst wird oft die Forderung aufgestellt, Jagd nur mehr von Förstern ausüben zu lassen... Oder das die Jagd durch Förster gut wäre, die durch Jäger schlecht...
So absurd es klingt, aber hier wird ganz gezielt durch diverse Jagdgegner versucht Jagd und Forst auseinander zu dividieren. Mit Erfolg wie mir immer öfter scheint. (man braucht sich doch nur die Kommentare der Jäger über Förster und umgekehrt ansehen)
Durch dieses auseinander dividieren haben es Jagdgegner geschafft, ehrenamtliche Jägern ihre Qualifikation abzusprechen und die Förster als die "Geeigneten" für die Jagd zu präsentieren...
In urbanen jagdfernen Kreisen, und dies sind in Deutschland noch viel mehr als in Österreich die Mehrheit der Bevölkerung, weiß man nichts über die Unterschiede zwischen Förster und Jäger. Man weiß aber, bzw. glaubt halt zu wissen, dass der Förster seine Sache gut macht. Er wird romantisiert und zu einem Bild hochstilisiert, welches in die Wunschträume der naturfremden Städter passt. Dass Förster meist mehr jagen als so mancher Jäger, wird dabei wissentlich oder unwissentlich außer Acht gelassen...
Ich möchte noch einmal wiederholen was ich oben bereits geschrieben habe. Die Gegner der Jagd arbeiten unermüdlich daran, die ehrenamtliche Jagd abzuschaffen. Da es ohne Jagd über kurz oder lang nicht gehen wird, hat man sich vom Endziel "jagdfrei" verabschiedet und propagiert mittlerweile das Ziel "professionelle Jagd" also Förster, angestellte Wildtiermanager bzw. Berufsjäger...
Hier geht es um Ideologien, die aufeinander prallen. Fleischesser gegen Veganer. Städter gegen Landbevölkerung. Leute ohne Eigentum gegen Grundeigentümer usw usf...

Ich finde es ehrlich gesagt schade, dass es immer mehr Förster gibt (natürlich nicht alle), die auf diesen Zug aufspringen uns sich gewollt von der ehrenamtlichen Jagd abgrenzen. Ihnen gefällt die Schmeichelei und ich sehe bei einem Jagdkollegen von mir, der auch Förster ist, wie die Leute reagieren, wenn er ihnen erzählt, dass er Förster ist und wie sie reagieren wenn er erzählt dass er Jäger ist. Die Reaktionen sind absolut diametral zueinander. Förster: Bewunderung, Faszination für die Natur, da bekommen die Leute glänzende Augen; Jäger: Skepsis, tlw. Ablehnung, manchmal Neugierde

So sieht der Alltag in den Köpfen der Leute aus. Da helfen auch keine geschönten Umfragen der Verbände, die nach der Akzeptanz der Jagd fragen, die sehr wohl vorhanden ist. Denn für einen Großteil der Leute steht die Jagd eigentlich außer Frage. Nicht aber die Jäger...

Wäre interessant, warum sich diesen Bilder von Jägern und Förstern sich in den Köpfen der Menschen gebildet haben. Das sollte den Jägern zu denken geben.
 
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Da muss man sich nicht wundern, wenn man sich selbst vor die Tür setzt, wenn es eben zielorientierte Wildmanager statt "Lust-und-Laune-Schützen" sind, die sich die Gesellschaft mehrheitlich wünscht.[/QUOTE]

Der Facility Manager ist und bleibt ein Hausmeister, mag die Berufsbezeichnung auch noch so malerisch daher kommen.
Im übrigen sind "Manager" mehrheitlich eher dafür bekannt nur für ihre eigenen Gewinn zu agieren als für die Sache an sich. Da macht es keinen Unterschied ob Herr Winterkorn mehr an seine Taschen gedacht als den Schaden für die Marke oder ob der Schalenwildmanager (ich schreibe bewußt nicht Wildtiermanager) nach Gusto alles meuchelt was irgendein Bäumchen verbeißt was wie tausend andere eh nie ins hiebsreife Alter gekommen wäre, sich aber einen Dreck um den Fuchs schert der das Haselhahngelege genauso abräumt wie das der Waldschnepfe oder fleissig Räude und Staupe weiterflackern lässt.
Ich denke auch das bei der bildhaften Gegenüberstellung von dem einzeln auf dem Hochsitz wartenden "Lust und Laune Schützen" und der wildhetzenden Drückjagdmeute der "zielorientierten Manager " doch zu einer leicht anderen Sichtweise von Ließchen Müller kommen könnte.
Will damit keine Gewichtung herbeiführen, klar ist alle beide töten Tiere.
Aber da irgendwas als besser hinzustellen ist sehr gewagt, wichtig ist halt immer wie man es rüberbringt.
 
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scaver

Guest
Die Frage, was ein Förster macht, hat eine Waldschulkindergartentruppe folgendermaßen beantwortet, wahrheitsgetreu eindeutig festgelegt, fülle alle Zeiten, tief ins kindliche Gehirn eingebrannt.

Kind 1: Der Mann läuft durch den Wald und passt auf alle Bäume auf, damit die schön wachen können. Und wenn die gaaaaaaaanz groß sind, kann man schöne Sachen daraus machen.
Kind 2: Manchmal hat er auch einen Hund dabei, den dürfen wir dann streicheln.
Kind 4: Er sagt uns auch, wo wir lang spielen dürfen, damit wir uns nicht weh tun.
Kind 7: Der ist grün angezogen und hat so einen komischen Hut auf.
Kind 2: Der hat ein Reh geretttet, das hat sich ein Bein gebrochen und das hat er zum Tierdoktor gebracht.
Kind 3: Wir haben auch mit dem Onkel Förster kleine Bäumchen gepflanzt.
Kind 6: Und der hat auch ein Gewehr, damit kann er die Tiere beschützen.

das war 2017, also ganz frisch.

Daher laufe ich auch, wenn möglich mit so einem grünen komsichen Hut rum und lasse die Kinder streicheln - den Hund.
Bin quasi Jäger als lieber Onkel Förster verkleidet, der mit der Wumme die Tiere schützt. Ein schöneren Beruf kann es nicht geben.
Die einen tarnen mit Digitaltarn, die anderen als Förster. Das hilft auch auf der Bockjagd, weil, das wissen wir nun von den Kids, der mit dem Gewehr die Tiere beschützt.
Heute Nachmittag gehe ich wieder Tiere beschützen, Böcke.
sca
 
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Wären die "Hobby-Jäger" auf einem vergleichbaren Ausbildungsstand wie ein "Facility-Manager", würde es in unseren Revieren sicher besser aussehen und es gäbe wohl auch weniger Stress mit den Medien.

Für dich in leichter Sprache: https://www.zeit.de/karriere/beruf/2009-10/beruf-facility-manager

Du siehst z.B. für gefüllte Klopapierhalter und die blauen Steinchen an jedem zwanzigsten Baum eine bessere Perspektive, nachdem Wildkameras bereits Bedenken der Datenschützer zum Opfer fallen?
 
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Du siehst z.B. für gefüllte Klopapierhalter und die blauen Steinchen an jedem zwanzigsten Baum eine bessere Perspektive, nachdem Wildkameras bereits Bedenken der Datenschützer zum Opfer fallen?
Klopapier und blaue Steinchen scheinen in deinem (Berufs-)Leben ja eine ganz besonders wichtige Rolle zu spielen.

Ich frag' auch nicht weiter.....:bye:

basti

PS: komisch nur, das die "Hobby-Tierschützer" beim "*****-Management" keine Probleme durch den Einsatz ihrer Wildkameras zu haben scheinen.
Wie kommt?
 
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Moin,

ich kenne noch Förster, die es als Privileg empfanden, während ihrer Arbeitszeit auch zur Jagd gehen zu dürfen. Und diese Kameraden haben Jagd sicher nicht als Bekämpfung des kleinen roten Knospenschädlings und großen braunen Rindenschädlings definiert. Ein solcher hat mich damals (1991) auch ausgebildet. Heute sind solche Originale ziemlich selten geworden, es scheint nur noch ein entweder/oder zu geben. Irgendwie schade.

Grüße
Uwe

Ich wurde auch noch, übrigens mit einem meiner Söhne zusammen, von einem Förster zum Jäger ausgebildet.:thumbup:
Tolle Sache war das.
 

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