Haben Jäger die Mammuts auf dem Gewissen ?

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Ich habe auf die Geschichte mit der angeblichen Ausrottung der Mammuts durch Jäger (eh' klar) im ersten Moment auch gedacht, "nicht schon wieder der alte NABU-Scheizz."

Aaaandererseits wurde bei uns nach der Freigabe der Jagd im Gefolge der 1848er Revolution das Rotwild in nullkommanix landesweit ausgerottet. Und das durch (angeblich) jagdunerfahrene und jedenfalls unzureichend bewaffnete Landbesitzer und Bürger. Da hat es keine Generationen oder gar Jahrhunderte gebraucht.

Der homo sapiens ist schon im Stande, in Bezug auf die Großfauna einiges anzurichten.
Dem Dodo wurde z.B. im Handumdrehen der Garaus gemacht. Wenn er dazu ein paar Jahrtausende Zeit gehabt hat, könnte er das mit den Mammuts auch geschafft haben.

In dieses Bild passt aber nicht hinein, dass anderswo auf der Welt die Großfauna sehr wohl überlebt hat.
 
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Fakt ist: Soweit Mammut und Mensch gemeinsam in einer Zeit gelebt haben sollten (was wohl erwiesen ist), so wird der Mensch wohl dem Mammut den Garaus gemacht haben. Selbiges hätte er mit den Dinos getan. Er wollte schließlich überleben und was zu essen haben. Moralische Überlegungen ala "Ich hungere jetzt 2 Tage länger um diese tollen großen Tiere zu schonen" waren ihm sowas von fremd wie den Grünen die AfD fremd ist. Insoweit dürfte tatsächlich fakt sein, dass der Mensch den Mammut in die Knie gezwungen hat.
 
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Äh, könnte es nicht doch sein, das sich nach dem Ende der Eiszeit und dem massiven Aufwuchs von Wald die Umwelt einfach zum Nachteil der Tiere einer Kaltsteppe verändert hat?
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Man kann vieles glauben, einen letztlichen Beweis zu finden wird dagegen schwer.
Von "Fakt" zu sprechen, halte ich für dogmatisch, das schlägt in die gleiche Kerbe wie von charly78 umrissen wurde.

"...Die Diskussion, inwieweit Bejagung durch den Menschen (siehe: Mensch und Präriemammut) zum Aussterben der nordostasiatischen und amerikanischen Mammute beitrug, wird momentan von Positionen dominiert, welche die vom Klimawandel am Ende der Eiszeit hervorgerufenen ökologischen Veränderungen (v. a. bodenbildungsbedingten Vegetationswandel) für die einzige Ursache halten und das Einwirken des Menschen nur als Nebeneinfluss auf durch ökologische Faktoren bereits geschwächte Spezies ansehen ..."
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mammute

CdB
 
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Äh, könnte es nicht doch sein, das sich nach dem Ende der Eiszeit und dem massiven Aufwuchs von Wald die Umwelt einfach zum Nachteil der Tiere einer Kaltsteppe verändert hat?
Es gibt immer noch grosse Kältesteppen und auch die typischen Tierarten wie z.B. Rentiere und Moschusochsen dazu.
Wobei letztere auch fast ausgerottet wurden und das eindeutig nicht am Klima lag.
Grundsätzlich gilt die Regel, dass Tiere umso leichter und wahrscheinlicher ausgerottet werden, je grösser sie sind.
Und da hatten die Mammuts eben schlechte Karten ...
 
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Ohne das alles gelesen zu haben,

zum Glück gibts keine Mammuts mehr, so eine große Kühltruhe habe ich nicht.

Remy
 
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Amerikanische und australische

Megafauna kannte den modernen Menschen nicht (die anderen Vorgänger und Zeitgenossen auch nicht) und war an deren Jagdverhalten nicht angepasst. Das ermöglichte Sapiens, schnell reichlich Beute zu machen, so dass u.U. Klimawandel-bedingte Faktoren verstärkt wurden (vielleicht aber auch irrelevant waren, z.B. Australien) und die Megafauna ausgelöscht wurde. Andere Mammutpopulationen scheinen schlicht verhungert zu sein (Alaska, Sibirien).

In Afrika, teils auch in Europa, hatte die Fauna die nötige Zeit, sich an den Beutegreifer Sapiens anzupassen und überlebte weitgehend als Art(en).

Insgesamt hat Sapiens aber doch beträchtlich zum Artensterben durch Bejagung beigetragen.

Gruß,

Mbogo
 
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I
In dieses Bild passt aber nicht hinein, dass anderswo auf der Welt die Großfauna sehr wohl überlebt hat.
Die Megafauna wurde nach Ankunft des Menschen überall ausgerottet.
Einzige Ausnahme ist Afrika, aber dort war die Megafauna vorher da und der Mensch hat sich zusammen mit ihr entwickelt, es gab also eine Koevolution.
Wobei die Ausrottung in Afrika jetzt ev. doch noch nachgeholt wird.

.... Insoweit dürfte tatsächlich fakt sein, dass der Mensch den Mammut in die Knie gezwungen hat.
Nicht nur das Mammut, sondern gerade in Nordamerkika einen Grossteil der damaligen Megafauna wie Riesenfaultier, Pferde, Dromedare, etc.
Ebenso wie auf den anderen Kontinenten ausser Afrika.
 
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