Häufiges Schrecken beim Rehwild

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Unabhängig vom Revier und teilweise auch weit auseinander bebachten verschiedene Jäger heuer ein vermehrtes und langanhaltendes Schrecken beim Rehwild. Das es jetzt um diese Zeit mehr schreckt als später im Jahr ist klar. Vorgestern war ich von 0.00 h - 3.30 h beim Sauansitz. Nicht in meinem Wind sondern ca. 400 m entfernt schreckten mehrere Stücke Rehwild im Moor ca. 2 Stunden zusammen gerechnet. War schon erstaunlich was sich da an Rehwild "meldete". Dachte die sind überwiegend in der Feldflur um diese Zeit. Menschliche Störungen kommen da nicht in Frage. Vor 14 Tagen sprach mich ein Berufsjäger darauf an, der auch viel auf Sauen draußen ist. Vorsichtig bei Jagdkameraden nachgefragt "mehr oder weniger" kommt die Antwort "deutlich mehr". Früher als die Sauen noch seltener waren, war das immer ein Zeichen dass diese auf den Läufen waren. Heute vielleicht noch mal kurz, aber die beiden Wildarten haben sich längst miteinander arrangiert. Wie sind Eure Erfahrungen in diesem Jahr?
In Bulgarien wurde von den Berufsjägern langanhaltendes Schrecken immer dem Wolf zugerechnet.
 
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Ja, es war immer klar Mensch oder Sau, Meine letzten Ansitze waren in der Nähe eines Fichtenkastens, der im Feld liegt, davor ein Wildacker und Rübenland, dahinter etliche Ha Brache. Dort konnte ich schon mehrfach Sauen erlegen, die immer mit Vorwarnung durch Rehe, aus diesem Fichtenkasten auswechselten. Die letzten male habe trotz langanhaltendem Schrecken der Rehe umsonst auf Schwarzkittel gewartet.
An Wolf glaube ich im Feld eher nicht.
 
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Wenn Du Wolf/Luchs vermutest, so kann das natürlich grundsätzlich sein.
Aber man hört einen deutlichen Unterschied beim Schrecken wenn das der Grund ist.

So wie ich Dich von hier aus dem Forum kenne unterstelle ich, dass Dir genau dieser Unterschied aufgefallen wäre und Du ihn auch erwähnt hättest.
Ich möchts daher fast ausschließen.
 

JBB

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Moin,

also jetzt mit dem Revierwechsel habe ich das auch. Da hier schon immer Sauen waren, sind die dementsprechend aneinander gewöhnt, so dass Sauen normalerweise nicht zur Meldung führen.

Hier sind es momentan Revierstreitigkeiten, selber mehrfach beobachtet. Je nach Kontrahenten teilweise sehr lange, wenn dann auch noch andere mit reingezogen werden hab ich auch schon locker mal über ne Stunde Terz gehabt.

WMH
 
S

Saulord

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Servus,

@ colchius, ich beobachte das auch schon länger. Auch war für mich eigentlich immer ein ziemliche sicheres Zeichen für Sauen im Anmarsch wenn die Kauze gemeldet haben, das hat sich auch geändert, die Kauze melden obwohl keine Sauen in der Nähe sind. Irgendwie ist mir auch aufgefallen dass z.B. auch bei richtigem Sauwetter das Rehwild lieber auf der Fläche liegt und auf den schützenden Einstand im Wald verzichtet...
 
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Kauz kündigt Sauen an :rolleyes: - wieviele Sauen müßte ich dann anwechseln hören und sehen....
:ROFLMAO:
...nene, bitte keine JJ hier veräppeln !
 
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Also nach meinen Erfahrungen schreckt Rehwild tats. dann, wenn Sauen wirklich dicht auflaufen, kann im Wald ja schonmal passieren; eher bei einzelnen Überläufern, Keilern, die ja ansonsten eher "spitzfüßig" unterwegs sind. Rotten kündigen sich mit mehr Geräusch vorher an, m.M.n. regt das Rehe nicht groß auf.

Da wir direkt hier keine Großprädatoren haben, wo ich jage, ich aber dies Frühjahr auch öfter schreckendes Rehwild hörte, deute ich das ganz einfach verursacht durch noch immer mal stattfindendes territoriales Geplänkel von Böcken oder auch dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der beschlagenen, führenden Ricken geschuldet. Die plärren auch gern mal los, wenn sie die vermeintliche Bedrohung nicht richtig zuordnen konnten.
Kürzlich sah ich unter Wind stehend einem Jährling zu, der schreckend umherzog, keine Ursache dafür erkennbar, da war garantiert nix Wolf, Sau, Luchs, Mensch.

Die hier bei Tage häufigen Waldbesucher lassen Rehe in jedem Fall nicht schrecken.

Aber wenn ich morgens sehr früh weitab im Steilhang sitze und auf der Gegenseite des Tales schrecken 2-3 Rehe so führe ich das auf Innerartliches zurück oder die "letzte" Sau zieht tats. grad über den Hangwechsel...
Oft hört man ein Stück anfangen und ein weiter entfernt stehendes Reh setzt ein und plärrt mit - man hört hier weit...Auch eine Form von Kommunikation. ;)

Ich kann nicht bestätigen, daß solch Schreck-Verhalten sich verstärkt hat im Lauf von Jahren.
 
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Vorgestern habe ich fast eine halbe Stunde einer Geiß zugehört die einen Fuchs der den Kitzen nahegekommen ist ausgeschimpft hat.
 
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Das finde ich sehr interessant, weil momentan bei mir ganz aktuell: vergangene Woche in mehreren Nächten schreckt das Rehwild stundenlang. Sauen (Standwild) schließe ich aus; oder so wie @Busch beschreibt: aber dann hab ich noch keine Erklärung für eine zweistündige Oper, bloß weil mal ein einzelnes Schwein auf zu leisen Sohlen zu nah gekommen ist. Wolf ist bei uns sehr unwahrscheinlich, aber natürlich nie 100% ausgeschlossen. Fuchs, der die eine Nacht das Kitz attackiert und es dann ein ander mal erneut versucht? Das lass ich mir als Erklärung noch am ehesten gefallen.

Aber eigentlich hab ich das ganze in die Abteilung seltsame Marotten abgespeichert: in den Jahren 16/17/18 hatte ich ungewöhnlich häufiges Fuchsbellen im Revier und zu allen Jahreszeiten. Irgendwann hatte ich Reinecke im Aprilmond 60 m vor mir auf dem Acker: wohl eine Dreiviertelstunde, saß auf seinen Keulen und es war ihm deutlich anzumerken, wie sehr ihm sein Gekrächze selbst wohl am allerbesten gefällt.


Eigentlich nicht so gut vergleichbar; aber eben analog zu wiederum Buschs Beschreibung eines willkürlich und aus lauter Langeweile herumrumtönenden Jährlingbocks :D Ich find´s jedes Mal toll, wenn ich mir draußen mal was nicht erklären kann.
 
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@Swerve: So ist es - wir wissen längst nicht alles und können nicht jedes Verhalten der Wildtiere wissenschaftlich genau und treffend erklären. Ich finds auch gut so, es bleibt ein winziger Rest an Natur-Geheimnis!

(wobei ich 2h langes Rehschrecken in knapp 40 Jahren noch nie erlebte; viell. gibt's dort einfach zu viele...;))
 
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Ihr habt zu viele Rehe. :p
Ich habe nicht zu viele Rehe, jedenfalls nicht nach meiner Einschätzung, die ich mir in nunmehr über 60 Jahren in meinem Revier gebildet habe. Ich meine aber, dass es zu viele Wölfe gibt.

Fasane, also Hähne, als noch nicht bis zu 7 mal im Jahr bis auf unter 10 cm gemäht wurde, sagten mir in einem bestimmten Busch das Anwechseln von Sauen an.
So ändert sich die kleine Welt bei mir im Busch.
Wenn ich grad zahlreiche Füchse sehe, dann sagt mir das, dass es jede Menge Füchse gibt. Und ich denke mir dann, dass das zwecks Artenvielfalterhaltungsversuch nicht sein sollte, sodass es denen gerade gilt.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Interessantes Thema wir haben, unser Nachbar Revier gepachtet Vor 9 Jahren das Rehwild ist im neuem Revier wesentlich empfindlicher und vorsichtiger als im alten 1 km weit weg. Wenn ich Nachts in Feld von Rehen erwischt werde Bei der Pirsch bedeutet das 25 min Konzert und zwar von allen in der Nähe Stehenden Rehen bis 7 Stück waren schon beteiligt ist wegen Hecken nicht immer ganz einfach allen aus zu weichen im alten Revier war es so das die Rehe nie Oder nur kurz und nur alleine gemeldet haben. Im neuen Revier wurde laut unserm Alt Jäger der da seid 50 Jahren jagd Reh wild immer nur vom Ansitz aus bejagt.
Wolf soll vielleicht einer da sein ich hab nix gesehen bis jetzt der Nachbar behauptet es ...
Sauen werden eigentlich auch nur kurz gemeldet oder wenn sie gemeinsam im Getreide stehe gar nicht. Wirklich langes Schrecken war bisher bei wild Campern bzw Nacht Joggern ohne Licht. Sind sehr Stadt nah.
Frei laufende Hunde gibt es auch bei uns .
 

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