Häufiges Schrecken beim Rehwild

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@Swerve: So ist es - wir wissen längst nicht alles und können nicht jedes Verhalten der Wildtiere wissenschaftlich genau und treffend erklären. Ich finds auch gut so, es bleibt ein winziger Rest an Natur-Geheimnis!

(wobei ich 2h langes Rehschrecken in knapp 40 Jahren noch nie erlebte; viell. gibt's dort einfach zu viele...;))
(y)

Bei mir sind es knapp über 40 Jahre und obwohl ich in all der Zeit immer jagen war, glaube ich, du bist mehr herum gekommen.
Ja: ungewöhnliches Verhalten. Deshalb spricht es colchicus an und der war auch schon mal jagen. Ich hätte seine Beschreibung gelesen und künftig bei Gelegenheit erwähnt: sowas soll's geben. Jetzt kann ich rein zufällig sagen: sowas gibt's schon mal. Bei mir war es allerdings immer ein einzelnes Stück: Der eine Abend war wirklich extrem: Fing im letzten Büchsenlicht an, nach Abbaumen hatten wir Wild zu versorgen, dann vor der Hütte ein Bier. Joa und noch ein Bier. Und immer wieder unterbrach sich die nette Unterhaltung mit leicht irritierten bis verlegenen Schulterzucken: jetzt sag endlich mal was ist denn da mit dem Reh bloß los :D
 
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Ich habe bei uns eher nicht den Eindruck, dass Rehe auf den Wolf mit Schrecken reagieren - die machen doch nicht unnötig auf sich aufmerksam, sondern werden eher stiller.

In unserer Gastgeberin war zum Thema "Schrecken" auch vor Kurzem ein Artikel ...
 
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Vielleicht interessant in diesem Zusammenhang ist eine Beobachtung die ich am ersten Mai machen konnte. Ich saß, wie bereits im Rehbockfaden geschrieben, auf Ansitz als ein Waschbär über die Fläche huschte und sich in den abgestorbenen und umgefallenen Eschen wohl ein Lager suchen wollte als genau in dem Moment ein Stück Rehwild, der Bock, anfing zu schrecken. Ein paar Minuten. Das wunderte mich schon da die beiden sich laut Wildkamera kennen. Trotzdem schreckte der Bock. Eine andere Störungsquelle kommt dort nicht in Betracht, sehr gut einsehbar.
Vielleicht ziehen ja bei dem ein oder anderen die Maskenträger jetzt ihre Spur und das Rehwild kann damit erstmal nichts anfangen. Durch die weiterhin enorme Ausbreitung des Waschbären erscheint logisch das sie in immer mehr Revieren auftauchen. Und wie gesagt, selbst hier wo sie sich kennen schreckt das Rehwild.
 
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Ich habe bei uns eher nicht den Eindruck, dass Rehe auf den Wolf mit Schrecken reagieren - die machen doch nicht unnötig auf sich aufmerksam, sondern werden eher stiller.
In unserer Gastgeberin war zum Thema "Schrecken" auch vor Kurzem ein Artikel ...
Das leuchtet auf den ersten Blick mal ein aber ich schau eben gerne mal übern Zaun. Die bulgarischen Berufsjäger maßen diesem anhaltenden Schrecken eine große Bedeutung zu als ich dort auf Wolf gejagt habe.
Warnrufe sind im ganzen Tierreich üblich. Anders war es mit der Hirschbrunft. Die Hirsche schwiegen weil sonst schnell die Wölfe auf der Matte standen. Hier gibt es offensichtlich eine Unterdrückung wegen fortgesetzter schlechter Erfahrung.
 
A

anon

Guest
Auch bei mir hat sich der Eindruck verfestigt, daß bei "unerklärlichem Schrecken" (ohne das ich vom Rehwild wahrgenommen wurde) meistens die Sauen im Anmarsch sind. Ist jetzt vielleicht ein bißchen OT: Wenn im Wald irgendwas Vierbeiniges sich bewegt, Schlagen die Drosseln Alarm und man kann sehr gut den Weg des Vierbeiners anhand der Drosselalarmrufe verfolgen und sich ggf. schon fertigmachen. Manchmal kommt auch bloß 'ne Katze raus :sneaky:
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Bzgl der Wölfe kann ich Mohawks Einwand bestätigen. Ich hab eher den Eindruck sie halten sich zurück. Waschbären lösen etwa die gleiche Reaktion aus wie Fuchs.
Wenn Kitze abgelegt sind und Sauen die Bühne betreten, dann wird es sehr laut und sehr ausgiebig kommentiert.

Die sehr ruhige Brunft bei CL im Revier kann ich komplett bestätigen. In den letzten Jahren gab es kaum was zu hören

CdB
 
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Das ganz spezielle relativ leise "töck, töck, töck…" der Amsel kündigt immer Raubwild an, letztens wieder schön mit einem Baummarder erlebt.
Es ist aber nicht diese abendliche Warn-Zetern...!
Man muß das im Gehör haben !

Was gar nix zählt, ist der vielbeschriebene Meister Markwart - der geht mir oft aufn Senkel - er schreit Zeter und Mordio und gar nix kommt! :rolleyes:Der Vogel ist halt einfach ne Schwazbase !
 
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Einmal im Jahr darf ich im "Rotwild-/Wolf-Kerngebiet" jagen...
Rehe sind dort kaum zu sehen und sehr sensibel, wenn man eins vertritt, gibt's enormes Schrecken, aber ansonsten merkt man sie kaum, obwohl sie (wie die DJ zeigen) da sind.

Von stiller Brunft wegen Wolf kann man dort überhaupt nicht reden, man sieht schonmal einen Grauen das Brunftgebiet verlassen, in dem stundenlang morgens enormes Konzert war.
Die wenigen Male, wenn ich dort Wolfs-Kontakt hatte, gabs beim Rotwild keine Auswirkung.

Was man eher spürt: wenn in der Jagdwoche September viele Jäger ein paar Tage unterwegs sind, das wirkt sich tats. in der zunehmenden Vorsicht der Geweihten aus.
Na, wer lässt sich schon gern bei der Vermehrungsaktivität beobachten ?:LOL:

Gut, wieder das berühmte Gesetz des Örtlichen ;)!
 
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Was gar nix zählt, ist der vielbeschriebene Meister Markwart - der geht mir oft aufn Senkel - er schreit Zeter und Mordio und gar nix kommt! :rolleyes:Der Vogel ist halt einfach ne Schwazbase !
Ja,das ist er. Aber wen wirklich was kommt, dann hörst du das ganz sicher raus vom üblichen Geschwatze.
 
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... Die Hirsche schwiegen weil sonst schnell die Wölfe auf der Matte standen. Hier gibt es offensichtlich eine Unterdrückung wegen fortgesetzter schlechter Erfahrung.
... also kein Reflex sondern was dem Wild opportun erscheint :unsure:
Jedenfalls hab ich das hier mal zum Anlass genommen, mich umzuhören, was sich in unserer Diaspora hinsichtlich Wolf ganz aktuell so tut.
 
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... also kein Reflex sondern was dem Wild opportun erscheint :unsure:
Jedenfalls hab ich das hier mal zum Anlass genommen, mich umzuhören, was sich in unserer Diaspora hinsichtlich Wolf ganz aktuell so tut.
Es kann natürlich bei hoher Rotwilddichte anders sein. In den Rhodopen ist die Rotwilddichte vergleichsweise gering. Das Rotwild wird dort durch die Wölfe nach Aussage der örtlichen Jäger massiv dezimimiert. Anders dagegen das Rehwild. Der Wald ist dort sehr unterholzreich, da hat der Wolf nicht viele Chancen. Auch Schwarzwild kommt gut vor. Beim Pirschen auf den Forstwegen sahen wir immer wieder dass die Wölfe den Schwarzwildrotten folgten.
 
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Moin,

also jetzt mit dem Revierwechsel habe ich das auch. Da hier schon immer Sauen waren, sind die dementsprechend aneinander gewöhnt, so dass Sauen normalerweise nicht zur Meldung führen.

Hier sind es momentan Revierstreitigkeiten, selber mehrfach beobachtet. Je nach Kontrahenten teilweise sehr lange, wenn dann auch noch andere mit reingezogen werden hab ich auch schon locker mal über ne Stunde Terz gehabt.

WMH

Dito. War letztens auch etwas irritiert, da ein für mich nicht sichtiges Stück fortwährend schreckte und ich mir sicher war, dass es nicht mir gelten konnte. Irgendwann zog der Bock auf den Mais vor mir und auf etwa 100m kam der zweite, welchem eindeutig das geplärre galt. Das Stück zog dann in Richtung meines Sitzes bis es auf etwa 6/7 m erstarrte und langsam Wind von meinem Rüden bekam, der zitternd unter mir im hohen Gras lag. Dauerte noch ein paar Sekunden, dann sprang er ab.
Hab heuer wieder verstärkt meinen Hund auf offenen Sitzen dabei und er hat die Situation super gemeistert, denn bis dahin wusste ich nicht, wie der Hund auf Nahkontakt mit Rehwild im Abliegen reagiert.
Geschossen habe ich damals nicht, weil a) meine volle Konzentration dem Hund galt, b) ich auf so kurze Distanz und direkt vor dem jungen Hund ungern ein Reh erlege und c) wir momentan verstärkt Schmalrehe bejagen, was aber Rehböcke trotzdem nicht ausschließt. Wenn's passt, dann passt's ...
 
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Vor etwa 20 Jahren hatte ich bei uns im Revier auch ein Erlebnis mit schreckendem Rehwild.
Eine aufgelassene Kiesgrube, dicht mit Weiden und Kandischer Goldrute bestockt und da war bei jedem Ansitz ein unglaubliches "Konzert" zu hören. Durch viele Gassigeher war das Wild dort Menschen gewohnt.
Jedes mal nahm es in einer bestimmten Ecke den Anfang und setzte sich in weitem Umkreis fort.
Ich setzte mich dann in besagte Ecke und nach ein paar Ansitzen war klar dass das Schrecken von einer Geiß ausgelöst wurde, ein äußerst misstraurisches Stück, darum hat es ca. zwei Jahre gedauert, bis ich sie erwischt habe. Kitz vor Geiß machte sie nicht unbedingt vertrauter und für eine Dublette war es zu dicht..............:rolleyes:
Als ich sie aber dann endlich erlegt hatte, war schlagartig Ende mit dem Geplärr.

Bausaujäger
 

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