Hahnflinte Armes de Liège ???

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Ein Freund von mir hat eine alte Belgische Hahnflinte Kaliber 12 und möchte diese verkaufen. Auf der Waffe steht Armes de Liège.
Wer hat Ahnung von sowas und weiß etwas über die Firma und Waffe?
Was könnte man für soetwas verlangen oder sollte man Sie besser behalten? Die Waffe hat doch starke Gebrauchsspuren. Interessant finde ich die Damastläufe und, dass es wohl schon das Kaliber 12/70 sein soll. Wie alt kann die Flinte sein :?:
Hab ein paar Bilder zur Orientierung...

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Moin.

Frag' mal Abbiatico, der weiss vielleicht was. Photos der Stempelungen und Beschußzeichen könnten helfen.

Ich finde es übrigens sehr gut, dass Du Deinem Nachwuchs die Flinte quasi in die Wiege legst. ;) (übertragen gemeint, keine Ironie !! )

Viele Grüße,

Joe
 
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Mohawk schrieb:
Moin.

Frag' mal Abbiatico, der weiss vielleicht was. Photos der Stempelungen und Beschußzeichen könnten helfen.

Ich finde es übrigens sehr gut, dass Du Deinem Nachwuchs die Flinte quasi in die Wiege legst. ;) (übertragen gemeint, keine Ironie !! )

Viele Grüße,Joe

Ist ja garnicht meine Flinte und Nachwuchs ist bei mir zumindest auch noch keiner da :wink:

Andere Bilder habe ich leider keine, ich weiß nur, dass Armes de Liège irgendwo drauf steht.
 
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Hallo,

Damastläufe wurden bis etwa in die 1890er Jahre serienmäßig (zuletzt noch wahlweise neben Stahlläufen) gefertigt. Man sagte ihnen eine bessere Schußleistung nach, als den Stahlläufen. Allerdings waren sie bei gleicher Wandstärke nicht so haltbar wie die Stahlläufe. Mit dem Aufkommen des druckstärkeren Nitrocellulose-TLM und der vereinfachten, maschinellen Fertigung gerrieten die Damstläufe ins Hintertreffen und wurde auch schon bald nicht mehr gefertigt.
Wenn die Waffe tatsächlich Kal.12/70 hat, muß sie später mal von 65mm Lager auf 70er Lager umgeändert worden sein. Sollte dies passiert sein MUSS die Waffe einen damaligen Neubeschuß bekommen haben. Sollte sie keinen solchen aufweisen hat sie noch die 65mm Lager oder wurde nicht nochmal neu beschossen, dann ist selbst das Verschießen von 65er oder 67,5er Patronen als sehr kritisch zu betrachten (Veränderungen durch Auffräßen der Lager im Metallgefüge).
Dieser Neubeschuß kann dann frühestens in den 30er Jahren mit dem Aufkommen der 70mm Lager erfolgt sein.
Baujahr der Waffe dürfte so zwischen 1880 und 1895 liegen, der Preis richtet sich dann nach Beschußart (Schwarzpulver/Nitro/Lagerlänge), Dichtigkeit des Verschlusses dem Innenzustand der Läufe, dem Zustand und Güte des Schaftholzes und nicht zuletzt auch dem "Namen" des Herstellers.
Dem Zustand nach grob zu urteilen, innen einwandfreie Läufe vorrausgesetzt und wenn sie Nitrobeschuß hat, würde ich jetzt mal unter Vorbehalt 450-600€ sagen.
Ob man sie behalten soll entscheidet die Schußleistung. Mit einem Schaftrestaurator (z.B. CCL) könnte man wenigstens den Schaft wieder ansehnlich machen.

Grüße
Saturn
 
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Dr.Eesbach schrieb:
Mohawk schrieb:
Moin.

Frag' mal Abbiatico, der weiss vielleicht was. Photos der Stempelungen und Beschußzeichen könnten helfen.

Ich finde es übrigens sehr gut, dass Du Deinem Nachwuchs die Flinte quasi in die Wiege legst. ;) (übertragen gemeint, keine Ironie !! )

Viele Grüße,Joe

Ist ja garnicht meine Flinte und Nachwuchs ist bei mir zumindest auch noch keiner da :wink:

Andere Bilder habe ich leider keine, ich weiß nur, dass Armes de Liège irgendwo drauf steht.

Um dir genaueres zu sagen müsstest du die Flinte mal zerlegen und mir die Unterseite der Laufwurzel (um die Laufhaken herum) in Makroeinstellung fotografieren. Die Flinte sagt so nichts aus, die Stempel sind da schon aussagekräftiger.
 
A

anonym

Guest
Bin kein Profi für die Flinten aus Lüttich, aber es gibt ein Museum (hat auch eine Internetseite).
http://www.museedarmes.be/
Wenn gar nix geht könntest sicher dort auch mal nachfragen.
Dazu wirst aber dann auch ein Bild der Stempel brauchen...
 
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Vorerst besten Dank für die Antworten. Da kann man ja schonmal was mit anfangen.

Ich versuche mal, ob ich noch ein Bild der Bestempelung bekommen kann, ums hier einzustellen.

mfg Dr.Eesbach
 
A

anonym

Guest
Liebe Flintenexperten

was unterscheidet eine alte Flinte von einer raren Antiquität ? Die damalige Herstellungsgüte und der heutige Erhaltungszustand.

Das "Ding" auf dem Bild ein unschwer erkennbar eine einfache Hahnflinte zeittypischer billigster Bauart , wie sie damals Kistenweise in jedem Landhandel an jeden Bauern für wenige Francs verkauft worden ist. Über nationale damalige Vertriebe wurden diese Waffen in ganz Europa verkauft, weil sie deutlich billiger als britische oder Suhler waren. Auf den Bilder erkennbar "starke Gebrauchsspuren" und optisch abgenutzt , technisch wahrscheinlich auch.

Wickelläufe waren damals Standart. Zeitabhängig waren Flußstahlläufe noch nicht verfügbar oder in der Herstellung teurer. Damast ist also im Gegensatz zu guten Klingen kein Qualitätsmerkmal für gehobene Qualitäten gewesen.

Gründlichster Check vor Inbetriebnahme schont Finger und Augen , sinnvolle Verwendung wahrscheinlich nur noch Betrachtung.

Museumkuratoren freuen sich , täglich Emailanfragen beantworten zu dürfen für jeden ausgrabenen alten Hufnagel.

Solche Flinte sind u.a. in den Niederlanden und Belgien frei erwerbbar für jedermann , sind in großen Stückzahlen verfügbar und kosten fast nichts.
 

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