Hallo aus Mittelfranken

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9 Aug 2019
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Hallo zusammen,
kurze Vorstellung meinerseits als neues Mitglied:
Ich habe letztes Jahr im Sept. meine Jägerprüfung in Bayern im ersten Anlauf erfolgreich bestanden :)
Bin jetzt zwar "Jung"jäger - aber doch schon 54 Jahre alt...
Lange Zeit habe ich mit mir gerungen, ob ich diese Ausbildung überhaupt machen soll oder nicht. Einmal hat mich etwas der sehr umfangreiche Stoff und die damit verbundenen Lern-Aktivitäten abgeschreckt - andererseits aber auch das Bild der Jagd bzw. Jäger in der Öffentlichkeit. Ich fragte mich immer wieder die Jahre, ob ich hier richtig bin... Wenn man mal immer wieder liest, wer als "Jäger" unterwegs ist, wollte ich nicht mit denen in Verbindung gebracht werden. Ich will kein Leben nehmen, nur um mir Trophäen an die Wand zu hängen und mich am Stammtisch damit zu brüsten... Ich habe auch keinen Spaß am "Abschießen"! Ich persönlich sehe die Jagd als Berufung - als aktiven Part für den Umwelt/Tierschutz! Jagd muss sein, da die natürlichen Feinde unseres Wildes einfach nicht mehr vorhanden sind und nun der Mensch eingreifen muss. Deshalb möchte ich mich eigentlich auch nicht unbedingt als "Jäger" bezeichnen - eher als "Wildhüter" oder "Ranger" oder so ähnlich... Ich habe Respekt vor dem Leben und dem Tier. Ich finde deshalb auch die althergebrachte Jägersprache nicht so toll... diese Sprache versucht immer auszublenden, dass es eigentlich um ein "Leben" geht - man spricht z.B. von "Stück" "entnehmen" und "Schweiß"... warum nicht beim Namen nennen?? Ein Bock ist nicht "schön" - er ist "stark" oder "stattlich"... etc. etc. Aber mit dieser Diskussion mache ich mich immer wieder unbeliebt und stoße bei den alten Jägern auf kein Verständnis.

Da mich das Thema Jagd schon immer interessiert hat, ich gerne und oft mit meinem Hund in der Natur unterwegs bin, und auch Angler bin, und auch gerne Fleisch (BIO! Wild!) esse, war dann 2017 die Entscheidung endlich gefallen und ich habe mich in unserer Kreisgruppe angemeldet. Von da ab fast ein Jahr zwei Abende in der Woche im Unterricht und an den Wochenenden gelernt und im Revier unterwegs. Und es hat mir richtig Spaß gemacht!!! :) Das Lernen ging wie von alleine - wenn man Interesse und Spaß an einer Thematik hat, dann ist das Lernen eigentlich ein Kinderspiel - auch mit ü50!

Na ja - jetzt bin ein Jahr als Jungjäger unterwegs und merke, dass es gar nicht so einfach ist... Das richtige "Lernen" geht nach der Prüfung erst los und ich bin kräftig beim Erfahrungen sammeln... Deshalb bin ich auch viel in Foren unterwegs und lese auch hier fleißig mit. Ich werde deshalb sicherlich mal mit der einen oder anderen Frage hier in den Foren auftauchen... :sneaky:
 
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14 Dez 2017
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Ein herzliches Willkommen aus Oberfranken und allzeit guten Anblick.

Was die Jägersprache betrifft : Sie ist keinesfalls abwertend und das ist auch nicht der Sinn dahinter. Es geht um ein Stück Tradition, die in dieser Sprache weiterlebt. Ich kann Respekt und Achtung vor dem Wild haben, und es trotzdem als Stück bezeichnen. Erlegen oder töten - für mich ist das Wort "erlegen" zB mit mehr Respekt verbunden als "töten". Erlegen heißt schnell und schmerzlos im waidmännischen Sinn ein Leben nehmen.
Ich finde, gerade in der heutigen Zeit, in der korrekte Schreibweise, Artikulation und Grammatik anscheinend keine Rolle mehr spielt - ist es gut, wenn altes Sprachgut nicht auch noch verschwindet.
 

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