Hardtop kühlen?!?!

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Hallo liebe Forengemeinde

Ich fahren ein Hilux mit Hardtop. Dies ist eigentlich ziemlich ideal, die beiden Wachtel und anderes Gerödel sowie erlegtes Wild kommt hinten rein und in der Fahrerkabine ist es für ein Waldauto recht sauber und ordentlich.
Problematisch ist bloß die Temperatur Entwicklung im Hardtop. Im Winter ist es ziemlich kalt, dafür bekommen die Hundis Stroh in die Boxen, ne Decke drüber und wenn es richtig kalt ist und die Jungs mal im Auto übernachten müssen gibt es noch Heizplatten die über die 12V-Steckdose laufen. Problem gelöst.
Schwieriger ist es jetzt im Sommer bei solchen Temperaturen. Wenn man fährt und die Fenster sind offen liegt die Temperatur trotzdem 2 Grad über der Außentemperatur. Richtig bescheiden wird es wenn man mal steht (Stau oder so). Dann heizt sich alles unter dem Hardtop richtig auf.
Nach Möglichkeit bleiben die Hund dann bei so einem Wetter im Garten. Leider geht dies aber nicht immer. Habt ihr irgendwelche Möglichkeiten gefunden um die Angelegenheit zu kühlen?
Ich hab da an sowas gedacht:
http://www.conrad.de/ce/de/product/...30-V-Eufab-21005/?ref=bundles&rt=bundles&rb=1
 
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Also Klima für Auto braucht je nachdem um 7kw Leistung. Hardtop wird nicht viel weniger brauchen. Außer gut gedämmt.
 
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Zusätzlich belüften könnte man es entweder über diese Dreh-/Pilzlüfter wie sie früher u.a. auch die Hundetranporter der Polizei auf den Dächern hatten, moderner und optisch weniger auffällig wären solarbetriebene Lüfter (mehr Sonne = mehr Drehzahl). Sorgt aber eben nur für Luftaustausch, unter die Temp der Umgebungsluft wird man wohl kaum kommen. Dazu muss man schon aktiv kühlen, halbwegs bezahlbar: Google mal nach "Standklimaanlage", die werden bei LKWs und Womos meist oben auf's Dach gesetzt und brauchen teilweise nur minimal Strom, da sie u.a. über Wasserverdunstung arbeiten. Eine andere Idee, eher was zum selberbauen: Auf das Hardtop einen flachen Dachträger setzen und den mit einer durchgehenden Platte (Alu, Siebdruck,...) versehen. Das verhindert direkte Sonnenbetrahlung des Daches und die warme Luft kann aus dem Spalt zwischen Platte und Dach abziehen. Landrover nannte das früher "Tropendach", die hatten im Spalt sogar noch Luftklappen montiert um die warme Luft aus dem Innenraum auch gleich mit abzusaugen.

Markus
 
A

anonym

Guest
Haubentaucher hat , wie ich meine die beste Lösung .Es wäre aber gut zu wissen , wer der Hersteller des Hardtops ist . Viele haben Nachrüstungen , extra Dämmung usw im Angebot . mitunter sind diese Lösungen besser als teure Selbstversuche oder eben mal alternativ nach einem Kühlaufsatz suchen , der im Winter auch Wärme spendet .
 
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Ich hab mein Dach weiß lackiert...bringt schon mal einiges.

Fenster bleiben vorne auf und hinten wird die Heckklappen "angestellt".

Für den Winter ne Standheizung...
 
G

Gelöschtes Mitglied 5627

Guest
Ich sehe aus beruflicher Sicht mehrere Maßnahmen, die man angehen könnte.
In der Kältetechnik spricht man von inneren und äusseren Lasten.

A) äussere Lasten

1. Wärmestrahlung
Durch Sonnenstrahlung auf die Außenfläche wird Strahlungsenergie in Wärmeenergie gewandelt.
Abhilfe bringen
a) die bereits beschriebene Beschattung mit einer gesonderten, waagrechten Platte und einem Luftspalt dazwischen.
Die senkrechten Flächen werden sich kaum zusätzlich abschatten lassen, da dabei das Fahrzeut ggf. unzulässig breiter wird. Auch würde dies eine Herausforderung hinsichtlich Tragfähigkeit und Langlebigkeit sein.
b) Die gesamte waagrechte Fläche sollte reflektierend beschichtet sein - auch die unter der Abschirmplatte. Dadurch wird auch die diffuse Strahlung gebremst.
c) Die senkrechten Flächen sollten so reflektierend wie möglich beschichtet werden.

2. Wärmeleitung

Die gesamte Außenfläche des Hardtops sollte gegen Wärmeleitung gedämmt sein. Wegen der Gefahr der Kondensation von Luftfeuchtigkeit zwischen Außenschale und Dämmung sollte die Dämmung aus geschlossenzelligem Schaumstoff bestehen. Selbstklebende Dämmplatten aus synthetischem Kautschuk, wie in der Lüftungstechnik, wäre eine Lösung. Alternativ andere Schäume und ggf. den Kleber selbst aufrollen. Wichtig: auch Fugen dicht verkleben, um Kondensation zu vermeiden.

3. Infiltration
Durch den "Fahrtwind" entsteht an Frontflächen ein relativer Überdruck an Luft, der warme/feuchte Luft durch Öffnungen/Fugen ins Innere drückt.
An Heckflächen entsteht ein relativer Unterdruck (Sog), der kühle/trockene Luft aus dem Inneren zieht.
An Dach- und Seitenflächen werden ggf. weitere Luftmengen von aussen nach innen und/oder von innen nach aussern gedrückt/gezogen.
Durch diese Infiltration bzw. diesen Luftaustausch gelant warme/feuchte Luft in den Raum, die die Kühllast vergrößert.
Daher gilt es, möglichst alle Öffnungen zu schließen und nur eine kontrollierte Belüftung mittels Luftklappen zulassen.
Diese Luftklappen kann man mit einfachen Reglern so steuern, dass sie immer dann offen sind, wenn die Lufttemperatur deutlich niedriger ist als die Raumtemperatur unterm Hardtop. Damit sollte aber die gewünschte Solltemperatur unterm Hardtop gehalten werden können.
Anderenfalls ist eine aktive Kühlung zu wählen.

B) innere Lasten


1. Hunde
Hunde geben Wärmeenergie durch deren Körperwärme ab - je nach Größe, Haarkleid und Aktivitätsgrad. Diese innere Last ist abzuführen. Wenn Hunde zusätzlich nass sind, geben sie diese Feuchtigkeit bei Verdunstung an den Laderaum ab. Dies belastet den Innenraum zusätzlich mit Wärmelast und Luftfeuchtigkeit.

2. erlegtes Wild
Das erlegte Wild hat ggf. noch eine Resttemperatur und soll während des Transports kontrolliert abgekühlt werden. Diese innere Last ist abzuführen.

3. sonstige innere Lasten

Alles, was in den Laderaum kommt und warum auch immer erwärmt wurde, ist als innere Last abzuführen.

C) Kombination mehrerer Maßnahmen
1. Hardtop von aussen hochreflektierend beschichten
2. Beschattungsplatte auf das Dach montieren
3. Fugen abdichten und innere Wärmedämmung anbringen
4. gesteuerte Lüftungsklappen mit Regler einbauen
5. aktive Kühlung einbauen - für den Fall, dass passive Maßnahmen nicht ausreichen
6. auch transparente Flächen abschatten, damit keine Sonnenstrahlung direkt ins Innere kommt
7. ggf. Beschattungsplatte auf dem Dach als Photovoltaik-Paneel realisieren und damit die aktive Kühlung auch ohne Motor betreiben und die Bord-Batterie schonen

D) Empfehlung

Mit einem "solala-Bauchgefühl" und einem "eine-Klimaanlage-im-PKW-beginnt-bei-xkW" kann man perfekt auf die Nase fallen. Man kann die hier beschriebenen einzelnen Maßnahmen sehr gut überschlägig aber zielführend berechnen.
 
A

anonym

Guest
Auch für Laien leicht verständlich und gut erklärt !:thumbup:
 
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29 Jan 2004
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Besten Dank für die Antworten bisher! :thumbup:

Das Hardtop ist von ARB, der Hilux ist leider ein Dienstwagen und geleast. Deswegen geht da nicht viel mit Platten drauf schrauben und Weiß anstreichen.

Werd mich mal umhören was man da so an Dämmung machen kann.

Ich glaube beim L200 ist das Problem scneller zu lösen, da kann man doch die Heckscheibe vom Pickup runterlassen? Damit könnte man ja schön eine Verbindung zum Hardtop herstellen und mit der Klimaanlage kühlen.

Ansonsten find ich die Idee von Ohrenhund echt pfiffig, einfach und effektiv. Wäre auch eine Möglichkeit. :)
 

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