Hartschalen-Dachzelt

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Ich überlege gerade, auf den Hardtop des jüngst bestellten Nissan Navara King Cab ein Dachzelt zu setzen.
Auf jeden Fall soll es ein parallel öffnendes Hartschalenzelt werden.
Am Markt konkurrieren der alte italienische Platzhirsch Maggiolina mit dem Extreme und der ambitionierte portugiesische Newcomer James Baroud mit dem Explorer.
Der Vollständigkeit halber: Als "Prime Tech" ist auch noch eine China-Kopie des Maggiolina am Start.

Welcher Foristo hat schon praktische Erfahrungen mit diesem Typ Zelt sammeln können und kann mir vielleicht sogar etwas über Schwachstellen und andere kritische Auswahlkriterien sagen?
 
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Hatte lange Zeit die italienische Variante auf dem Landy bzw. hinter her auf dem Sankey.

Wurde nur aus Platzgründen verkauft.
Ansonsten würde ich das immer wieder nehmen.
Die Böden gab es in verschiedener Ausführung (weiß nicht ob das heute noch so ist).
Der von meinem Zelt war noch aus "beschichtetem" Holz.
Weiß nicht wie die Sandwich Platten so sind.
Angeblich wärmer, da höhere Isolationswirkung.
 
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Hei,

ich hab ganz neu ein James Baroud auf dem Range Rover.
Windgeräusche werden ab ca. 100km/h deutlich und ab 160km/h unerträglich.

Es ist das parallel öffnende Evolution mit Gepäckmulde.
Bei dem sind die hinteren Gasdruckfedern deutlich stärker. Ohne Gepäck in der Gepäckmulde ist es anstrengend zu schließen.
Meine Frau hat das nicht mal probiert. Die würde vom Dachzelt eher nach oben gezogen...
:lol:

Da diese Dachzelte meist nicht doppelwandig sind, kondensiert innen an der Plane über die Nacht schon deutlich das Wasser.
Man sollte über tags also gut durch lüften.

Leider sind diese Dachzelte teuer und auch gebraucht erstaunlich "wertstabil".


Grüße,

Tom
 
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Bin Mitte der 80.iger mit dem Maggiolino auf dem Nissan Patrol Station viel unterwegs gewesen.
Wunderbares Teil (nachdem ich ein paar Schwachpunkte beseitigt hatte).

Heute mag das anders sein, aber damals gab es quasi keinen vernünftigen Boden. Die Matratze wurde lediglich in die GFK-Schale gelegt, ziemlich unbequem.
Habe mir dann eine Styrodurplatte zurechtgeschnitten und obenauf eine dünne Sperrholzplatte gelegt. Musste dazu die Nieten, die den Stoff unten an der Schale halten, ausbohren, Platte(n) einlegen, neu vernieten. Ganz neues Liegegefühl. Leider hatte die Sperrholzplatte ein nicht gerade niedriges Eigengewicht bei der Fläche.

Die Kurbel musste ich verstärken, die spiddelige Leiter erst vernünftig nachschweissen. Hab sie anschliessend zum Verzinken gebracht. Und, ganz wichtig, zwei Fahrradzahlenschlösser gekauft. Zum sichern an der Reling und am Schiebemechanismus. Es ist nichts ätzender als wenn des Nachts ein Spassvogel die Leiter abhängt und an den nächsten Baum stellt.

Dann der Geruch. Das Ding stinkt heute noch nach Polyester. Gewöhnungsbedürftig.

Und noch ein Punkt, der mich am Zelt gestört hat: Nachts "mal eben" raus zum Pinkeln. Barfuss die Leiter runter. Gibt Angenehmeres. OK, man kann sich ja ein paar Schuhe mit raufnehmen. Pullerflasche ist keine Option. Man ist gerade am Einfädeln, da fängt die Frau nebenan zu kichern, und man kann nicht mehr ...

Achja, Dachgepäckträger unbedingt stabil wählen. Besonders, wenn man Schotterpisten fahren will. Ich habe mir eine Konstruktion aus drei(!) Querrohren, die auch noch längsseits verbunden waren, gebaut. An den Längsseiten auch die Leiter eingehängt.

Ansonsten: Geniale Sache! Macht viel Spass, wenn man z.B. im mediterranen Raum(*) unterwegs ist. Anhalten, Auto nivellieren (Ich hab immer ein Loch gebuddelt und bin mit einem Vorderrad so hineingefahren, dass das Auto waagerecht stand, Libelle am Armaturenbrett. Bisschen Neigung nach vorne oder hinten ist zu verschmerzen. Seitlich schief ist doof, dann liegt man (falls zu zweit) ständig aufeinander, auch wenn man es nicht gerade möchte.
Verschlüsse auf, Kurbel einstecken, knappe Minute, Zelt steht!

(*) Zwei Wochen Urlaub im finnischen Regen, und man verflucht das Ding .. ;-)
 
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Vielen Dank erstmal an Alle, die Erfahrungen scheinen ja doch überwiegend positiv zu sein.

Hier noch ein paar Ergebnisse aus anderen Foren:
Die Gasfedern im James Baroud nehmen im Innenraum weniger Platz weg als das Scherensystem des Maggiolina.
Auch wird dort die optionale Thermoisolierung geschützt innen im Zelt befestigt anstatt wie beim Maggiolina als Thermohaube außen angebracht zu werden.
Das Kondenswasser ist wohl generell ein Problem, vor allem weil es auch noch dazu neigt, sich unter der Matraze zu sammeln.
Empfohlen oder gleich als Zubehör angeboten wird dagegen ein Abstandsgewirk zur Unterlüftung.

Schön sind beim Baroud auch die großen Panoramafenster, allerdings sitzt man dann auch ein wenig auf dem Präsentierteller...
Was mich bei beiden Marken allerdings besonders umtreibt: sind die Moskitonetze dort fest eingenäht oder lassen sie sich öffnen?

Die Fa. Ocean Cross ist nicht Hersteller, sondern nur Vertreiber von Dachzelten.
Ich vermute mal das China-Produkt, nur mit anderem Label.

Was die Befestigung angeht, habe ich mit dem Hersteller des Hardtops (Belkin) schon entsprechende Absprache getroffen.
Gefertigt wird mit verstärkten Seitenwänden und mit schwerlasttauglicher Regenrinne statt Einzelpunktbefestigung für die vier Querträger.

Danke auch für den Tip mit den Fahrradschlössern.
Ich werde aber wohl die Leiter eher einziehen und mit ins Zelt nehmen.
 
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Was mich bei beiden Marken allerdings besonders umtreibt: sind die Moskitonetze dort fest eingenäht oder lassen sie sich öffnen?

.....
.....

Danke auch für den Tip mit den Fahrradschlössern.
Ich werde aber wohl die Leiter eher einziehen und mit ins Zelt nehmen.

Die Moskitonetze bestehen aus einer Art gummiertem Gewebe, kann ich schlecht beschreiben.
Sind fest eingenäht. Davor gibt es Stofflappen, um die Öffnung zu verschliessen. Also entweder auf mit Mückennetz oder ganz zu.
Das Netz am Einstieg ist oben angenäht, kann man bei Bedarf aufrollen oder runterhängen lassen.

Leiter mit ins Zelt nehmen ist auf den ersten Blick eine gute Idee. Auf den zweiten nicht mehr so. Blödes Gefummel, das Ding wiegt etwas und ist im Bett sowas von im Weg ...

(Gilt natürlich immer noch für das alte Maggiolino, kann jetzt durchaus anders sein)
 
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Servus.
Jaaaah, wir haben so ein Teil. Schon seit vielen Jahren.
Ist halt praktisch, macht aus jedem Auto einen Camper (und umgekehrt).
Wir haben ein Maggiolina, das mit der Reling und dem Buckel, so dass die Schlafsäcke drinn bleiben können.
Nachteil: das Ding ist halt recht schwer und der VW Bus hat sein Dach recht weit oben. Da ist stemmen und schwitzen angesagt...
Und anschliessend fummelige Schraubemuttern auf die Klemmen zwischen Zelt und Autodach ....
Vorteil: Liegekomfort total gut (IKEA Matratze drin, darunter ist so ne grosse xps Platte gegen die Kälte drin, passt sehr gut. Ameisen haben keine Chance, die mögen Autoreifen wohl nicht so sehr. Aussicht ist toll, schnell aufgebaut, ....
Eben, die sind ja recht werthaltig. Unseres dürfte 30 Jahre alt sein, wir haben es vor mehr als 13 Jahren bereits leicht antik gekauft.
Daher haben wir jetzt die ersten Alterserscheinungen, die echt lästig sind: Die Antriebskette flutscht vom Zahnrad der Gewindespindel.
Hoffentlich ist es mit einem Ersatz der Kette gemacht, andernfalls wirds schwieriger (Bau einer Kettenführung).
Bei Regen: ein gescheites Vorzelt braucht man meistens schon. Für den VW Bus haben wir dann eine verlängerte Kurbel gemacht, um die Leiter gut einhängen zu können die Klötze auf dem Bild.
Wir geben unseres nicht mehr her, macht zu viel Spass
 
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Ich sehe gerade, die Bilder haben es irgendwie nicht geschafft, daher nochmals:
 

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Sodele, kurzes Update für die Interessierten unter Euch. Haben nun ein James Baroud.
Die Erwartung ist die, es lässt sich schneller öffnen und schliessen, als die ewige Kurbelei. Überzeugt hat mich die Möglichkeit, die "dunkle Kiste" in eine sehr helle, luftige "Loft" zu verwandeln.
Bin mal gespannt, wie sich das neue bewährt, ich weiss Ende Juli mehr ...
 
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Lang ist her, aber vor etwa 15 Jahren mit Maggiolina auf Mercedes G unterwegs gewesen. War Top, könnte nichts negatives berichten. Absolut dicht, auch bei wirklich schlechtem Wetter. Hab allerdings einen Dritten Tragstab verwendet. War mir sonst zu wabbelig. Aber ich war da auch ziemlich schwer.

Robert
 

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