Hat die klassische Kirrung für SW ausgedient?

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Alle hier genannten Varianten der Bejagung jenseits von Kirrungen haben ihre Berechtigung. Allerdings fehlt mir ein Stück das Verständnis wenn ich (sinngemäß) lese: "die Wechseln von/nach Einständen", "Kreisen" oder "dort wo sie liegen".
Ich bin der Meinung, wenn es nicht passt geht/bleibt man zu Hause. Versucht man statt dessen den Sauen auch noch immer wieder im Schlafzimmer auf die Schwarte zu rücken, werden sie sich entweder ganz verabschieden oder noch heimlicher werden. Von daher möchte ich mal, vielleicht etwas provokant die Worte "Jagdruhe" und "keine Nachtjagd" in die Runde werfen.
Es gibt natürlich sehr viel Unterschiede in den einzelnen Revieren und offensichtlich einen Trend zu geringeren Beständen in weiten Teilen der Republik. Dann werden halt in den letzten Jahren regelmäßig aufgesuchte Reviere aktuell nicht oder nur selten frequentiert. Vielleicht spielt die Wasserversorgung in den trockenen Sommermonaten auch eine Rolle. Nehmt es doch mal als gegeben hin und lauft denen nicht permanent hinterher. Im Feld kann/muss man natürlich Schäden verhindern, aber aktuell war dort ja eher wenig Gefahr. Wie es ausschaut wenn der Frost aus dem Boden ist muss man dann sehen.

wipi
 
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Die Reviergänge im Winter haben bei uns bestätigt, was wir im Herbst bereits vermutet hatten. Das Schwarzwild scheint die Kirrungen (Pendelrohre, Kirrkisten) nur noch sporadisch und eher zufällig anzunehmen.
Dafür war jetzt im Winter der Boden an beinahe jeder zweiten Eiche in unserem Waldteil umgedreht.
Die Mastjahre, die immer häufiger vorkommen, bieten Nahrung im Überfluss - gerade auch während der Wintermonate.
Wir sind im Moment am Überlegen, ob wir die Bejagung entsprechend anpassen und statt der klassischen Kirrung während der Wintermonate zukünftig eher auf mobile Sitze an den entsprechenden Stellen und vor allem an den Wechseln dahin setzen, wenn wir Eichen- und Buchenvollmast haben.

Wie seht ihr das?

Ist genauso, auch was andere mit neuen Wechseln beschrieben haben. Nachtsicht und Kirrung vergrämen besser als alles andere. Mal sehen, was die Sauen machen, wenn sie gefrischt haben.

Und ich kirre auch auf Wechseln, bejage aber da nicht. Eimer Mais mitnehmen, Handvoll Mais leicht eingraben. Auch 2-3 neue Mahlbäume gemacht. Prinzip ist, kein Muster zu haben, an dem sich Sauen orientieren können. Noch nicht stabil die Aussage, aber ich hatte den Eindruck, dass sie lichte Flächen schnelle passieren. Also z.B. schneller als sonst über Waldwege.

Und wie von @wipi beschrieben wurden Kirrungen angenommen, die lange, dh größer als 6 Monate, nicht mehr als Ansitz genommen wurden. Coronabedingt konnten Mitjäger von mir nicht raus, die altersbedingt nur Ansitzen gehen. Deren Lieblingsplätze waren "tot", dh nur suizidal veranlagte Füchse kamen da vorbei.

Bei Frankonia sind Drehstühle im Angebot, ist gut für Ansitzen bei Wechseln. Neue Pirschwege anlegen ist aber elendige Arbeit.
 
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Eines verstehe ich nicht, zuerst ist die Nachtsicht wieder mal am fehlenden Jagderfolg schuld und dann ziehen sie nicht mehr über helle Flächen was ja ein typisches Verhalten der bisherigen konventionellen Jagd ohne Technik ist. Wenn Sauen zu allen Zeiten an allen Orten beschossen werden, können sie kein Verhaltensmuster entwickeln.

Wir haben bei uns eine Rotte die bestand aus 13 Stück. Davon sind noch 3 am Leben. Zwei Frischlinge wurden bei der Erntejagd erlegt, der Rest ausschließlich mit Technik. Sie werden beschossen und kommen nach 3 Wochen wieder. Mal schießt der Nachbar und mal wir.
Ich hatte sie hier vom 2.-20.1. Wir wollten drücken bekamen aber keine Genehmigung. Dann starker Frost, hoher Schnee und sie kamen zwischen 23.14 und 1:30 h täglich für 3 Stunden. Dann habe ich geschossen und der Revierteil war sauenfrei. Jetzt nach gut 3 Wochen sind die überlebenden Rottenmitglieder wieder da. Das ist ein normaler Turnus.

Das die Sauen unsichtbar werden weil sie einfach spickefeist sind und nur in der zweite Nachthälte Nahrung brauchen ist nicht auf den Einsatz von Technik zurück zuführen. Das gab es immer schon. Auch vorher bin ich oft erst um 23 Uhr raus.

Nach alle den Mutmaßungen müssen Eure Sauen komplett andere Lebewesen sein als die bei uns hier sowohl auf der bayerischen als auf der böhmischen Seite.
Hab mit meinen Jagdfreunden in Böhmen telefoniert, sie schießen jetzt teilweise schon um 18.30 Uhr.

Seit 2012 jage ich jetzt dort in unterschiedlichen Revieren. Niemand beklagt sich dort über scheue Sauen. Ja sie geben uns manchmal Rätsel auf, aber das liegt im Mythos diesen Wildes. Würden sie es uns so leicht machen, wären sie schon längst ausgestorben.
 

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