Haus & Grundstück in Schweden mit Jagdrecht

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 27371
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Habe den Thread gerade erst gesehen. Das Meiste wurde schon gesagt, aber hier noch ein paar wichtige Punkte:

- Deutscher Jagdschein wird anerkannt, kein Problem, aber ein Waffenschrank MUSS zwingend den schwedischen Anforderungen gerecht werden und den entsprechenden Stempel haben. Also wohl nix mit Mitbringen aus Deutschland, lieber vor Ort kaufen (ab 400 Euro). Unter 180kg muss er auch noch im Boden/an der Wand verankert werden.

- Das angepeilte Gebiet zwischen Karlstad und Östersund hat mit Abstand die höchste (und weiterhin steigende) Wolfsdichte in Schweden und damit entsprechenden Ärger. Bitte zu berücksichtigen;-)

- Wenn du Land hier kaufst, ist es keinenfalls selbstverständlich, dass du im lokalen jaktlag aufgenommen wirst. Wenn sie dich nicht mögen oder dein Land uninteressant (zu klein/kein Wild) ist kriegst du die kalte Schulter! Niederwild bzw. alles was nicht abschussplanpflichtig ist, kannst du allerdings auf jedem noch so kleinen Grund bejagen. Also z.B. auch Sauen, die in den letzten paar Jahren stark zugenommen haben.

- @ebbe: Tut mir leid, aber Deine Kenntnisse über die Jagd in Südschweden sind nicht ganz up to date. Elchjagd wird hier auch sehr gross geschrieben und es gibt pro km2 wahrscheinlich mehr Elche als im Norden, auch wenn sie nicht ganz so stark sind und die Reviere im Schnitt ca. 700 statt 7000 Hektar haben. Bei der letztjährigen Elchjagd z.B. haben wir an einem einzigen Tag 5 verschiedene bessere Bullen gesehen. Ausserdem gibt es hier immer mehr Rot- und Schwarzwild, die bei der Elchjagd mitbejagt werden, was das Ganze nochmal attraktiver macht. Pachten kann man hier auch sehr gut, ich selbst habe seit etlichen Jahren mehrere kleine Reviere in Pacht. Geht natürlich nur wenn man auch hier wohnt bzw. lokal eingebunden und anerkannt ist.

Ha det bra och god fortsättning ;) :cool:
 
G

Gelöschtes Mitglied 27371

Guest
Danke für die Zusatzinfo. Das Bild wird langsam etwas klarer. Wie ich schon schrieb/andeutete: Sprache ist sicherlich ein bedeutender Schlüssel und einer der ersten Schritte überhaupt. Daß sich das alles nicht übers Knie brechen läßt, ist völlig klar. Hört sich übrigens traumhaft an mit deiner Situation da! War dir denn ein Elch vergönnt oder anderes Wild?
 
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@ Winchester. Hab ich was Anderes gesagt? Dass man gut verwurzelt und bekannt sein muss um was zu pachten schrieb ich ja und das ist wohl selbstverständlich. Dass Ihr da unten auch Elche habt, das weiss ich.
Aber wenn man Land kauft, dann natürlich einen Grund, der bereits Mitglied ist im Viltvårdsområde. Kauft man nur ein Waldstück, muss es von jagdlicher Bedeutung sein. Also keine Pferdeweide beim Dorf. Aber ab einer gewissen Grösse müssen sie dich auch als nur neuem Waldbesitzer aufnehmen. Wollen sie nicht kann man klagen und bekommt meistens recht. Ob aber dann das Jagen Spass macht ist was Anderes.
 
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Danke für die Zusatzinfo. Das Bild wird langsam etwas klarer. Wie ich schon schrieb/andeutete: Sprache ist sicherlich ein bedeutender Schlüssel und einer der ersten Schritte überhaupt. Daß sich das alles nicht übers Knie brechen läßt, ist völlig klar. Hört sich übrigens traumhaft an mit deiner Situation da! War dir denn ein Elch vergönnt oder anderes Wild?

Vertrauen in der schwedischen Landbevölkerung bedarf viel Zeit, Winchester lebt dort, muss man aber gar nicht dauerhaft um einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Aber lagom, es dauert.
Die schwedische Mentalität unterscheidet sich um einiges von der deutschen. Sprache ist nur der erste Baustein.
 
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Schwedisch war bis in die 70er Jahre hinein im schwed. Schulunterricht erste Fremdsprache.
Viele Schweden bis Jg. 1960 verstehen und sprechen daher auch deutsch, viele sind auch froh, ihre Deutschkenntnisse mal an den Mann/die Frau bringen zu können.
Bei den jüngeren Generationen, v.a. ab 1970, ist deutsch nicht mehr so geläufig, es wird nur noch von denen gesprochen/verstanden die Deutsch als 2. Fremdsprache als Wahlfach in der Schule hatte.
Schwedisch lehrnt man, wenn man´s will, erstaunlich schnell, v.a. wenn man aus dem norddeutschen, rheinischen oder fränkischen (nicht das fränkische aus BY, sondern das fränkische zu dem die Sprachen in Rheinland-Pfalz, Hessen, Kurpfalz und Saarland gehören) Dialekt-Sprachraum kommt und einen der dortigen Dialekte auch als eigendl. "Muttersprache" spricht.
Bajuwaren und Allemannen, sowie Sachsen tun sich da ungleich schwerer.
Nach 5 Monaten in Schweden konnte ich auf alle Fälle besser schwedisch als englisch, und das nach 8 Jahren Englischunterricht in der Schule. ;)
Gut versteht man als Nichtschwede auf alle Fälle das riks-svenska (reichs-schwedisch), die schwed. Hochsprache, die v.a. im Raum Stockholm gesprochen wird.
Ansonsten gibt es auch mehr oder weniger eingefärbte Dialekte. Wie viele "Südländer" (Bayern, Franken in Dtl., Oberschlesier in PL, Texaner in USA) sprechen auch die Bewohner Schonens, der südlichsten Provinz Schwedens, ein überdeutlich betontes "R". :sneaky:
In Värmland in Westschweden (an der norweg. Grenze) gibt es eine häufige Lautverschiebung von "A" nach "E".
Mein mittelfränk. Einschlag aus dem Hunsrück in das von mir gesprochene schwedisch, sowie meine landesuntyp., dunklen Haare und die runde Kopfform, gab in Nordschweden offenbar bei einigen Anlass nachzufragen, ob ich Sami (Lappe) sei. :ROFLMAO:
 
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Deutsch war erste Fremdsprache bis ca. 1945, danach ließ der Elan gegenüber Deutschland nach und englisch kam an die Stelle..... Und deutsch wurde nie wieder erste Fremdsprache.

Es gibt keine Hochsprache in Schweden, gelehrt wird hierzulande meist der in Stockholm übliche Dialekt, der Rest spricht anderen Dialekt, mehr oder weniger ausgeprägt.
In Schonen hört man deutlich den Dänen heraus und im Norden ist der Unterschied zum norwegisch geringer. Meine Småländer reden kein echtes småländisch mehr. Aber deutlich anders als der Stockholmer.
 
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..... Und deutsch wurde nie wieder erste Fremdsprache.
Wo anders auch nicht. Es konnte auch nie eine Weltsprache werden, da es nicht gelang und auch nicht ernsthaft angestrebt wurde ein weltweites Kolonialreich aufzubauen.
 
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Gelöschtes Mitglied 27371

Guest
Nein, er kam aus Iowa. Korrekt hätte ich schreiben sollen: finnisches TV mit Untertiteln. Sein bester deutscher Synchronsprecher war Arnold Marquis, der nicht nur dem Duke, sondern auch anderen, sehr bekannten Schauspielern seine markante Stimme lieh.

Schon klar, war nur Spaß. Bud Spencer lieh er ebenfalls seine Stimme. Aber genug OT jetzt :)
 
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Naja, eingedenk der Geschichte Schwedens ist das schon etwas anders als in anderen Ländern. Dank der Hanse sprachen mal sehr viele deutsch in Schweden, in Småland im Bereich der Glashütten gabs ganze Dörfer deren Einwohner konnten meist kein schwedisch, weil der König diese Industrie mit Hilfe deutscher und böhmische Glasbläser aufbaute.
Ist halt ne Weile her.
Das heutige schwedisch enthält Unmenge an Lehnwörtern aus dem deutschen. Nur ganz wenige sind aus dem Altnordischen übrig geblieben
Flicka ist altnordisch, Mädchen, och ist altnordisch, und.
Aber sterbhus auktion findet man überall, das ist die Auktion des Inventars des Haushalts nach dem Tod des Besitzers... klingt schon sehr deutsch.
Aber es nützt nichts, die Aussprache macht es schwer am Anfang etwas zu verstehen.
 
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Selbst wenn Sie Teil eines Jagtlag sind, ist es nicht sicher, das man alleine jagen darf. Die Elchjagd wird fast immer als Gemeinschaftsjagd durchgeführt und ab 1/10 werden rehwild mit Hunden und schrot gejagt. Für die ansitzjagd auf Wildschweinen oder Pirschen auf böcke müssen Sie Zugang zu einem hund für eventuelle nachsuche haben (innerhalb 2 stunden).
Am einfachsten ist es, sich einem Jaktlag anzuschließen und eine haus in nähe zu mieten. So macht es der Däne in meinem jaktlag. Ich wohne in Småland, da gib es genug zu mieten, auch langfristig.
In einem viltvårdsområde, in dem ich zuvor Mitglied war, brauchte man 50 ha für eine jagdberechtigung, und dann durfte man bei der elchjagd auf 1600ha mitmachen.
Die Kenntnis der Sprache ist wichtig, wir kommunizieren viel über Funk und man muss die Befehle des Jagdführers verstehen, die während der Jagd geändert werden können.
 
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Was muss man anlegen für ein solides kleines Häuschen für 4 Personen mit 1ha Grund, Alleinlage, nette Region, keine Premiumregion, Tourismus oder sonst begehrt aus irgendwelchen Gründen.... sondern schön fürs Auge, Nähe zu Wasser ist ja oft gegeben. Also nichts extravagantes..... solider Mittelstand.
 

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