Heft 10/02:Seite 34: Sicherheit beim Tauben-Lotto

A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kranich - Forums Comedy Abteilung -
:
Und warum soll man nicht eine Mindest- Punktzahl erreichen müssen? (...)
Wenn's so werden soll, kann bald jeder I****t einen Jagdschein machen. (...)
Das "Werkzeug" der Jäger ist nunmal die Waffe, und die sollte er perfekt beherrschen und nicht nur so lala...
<HR></BLOCKQUOTE>

Naja... kann man schon auch vertreten, diese Meinung.
Also als Desiderat für die nächste Jagdgesetzänderung:
vor jedem Lösen eines neuen Jahresjagdscheins ist erst eine obligatorische Schießleistungsprüfung zu absolvieren, mindestens bronzene Nadel muß erreicht werden; mit einer auf alles Schalenwild zugelassenen Patrone, keine Matchwaffe.
Jawoll :). Denn der Jäger soll ja - schon aus Sicherheits- und Tierschutzgründen - sein Werkzeug "perfekt" beherrschen.

Waaaaaaaidmannsheil,
Carcano

[ 18. Mai 2002: Beitrag editiert von: carcano ]

[ 18. Mai 2002: Beitrag editiert von: carcano ]
 

steve

Moderator
Registriert
9 Jan 2001
Beiträge
11.550
Zunächst einmal dürfte sich die Frage nach einer Erleichterung der Schießprüfung zur Zeit nicht stellen.Ich denke mal,dass ein solcher Artikel unter dem Eindruck des aktuellen Geschehens wahrescheinlich nicht in W&H veröffentlicht worden wäre.

So,nun mal zur Schieprüfung an sich. Ich gebe Carcano und Hürsch recht, dass das Erlernen der sicheren Handhabung nicht an das Erreichen von Mindestpunktzahlen geknüpft ist. Sicherlich kann durch regelmäßiges (nicht auf Ergebnisse abzielendes) Üben ein ausreichender Sicherheitheitsstandard im Umgang mit Waffen gewährleistet werden.

Auch spreche ich Herrn von Fürstenberg keineswegs die Kompetenz ab,über die Schwierigkeit der Schießprüfung zu urteilen.

Was mich nur an dem Artikel stört ist,dass das Eigentliche Ziel der Prüfung,nämlich die Erlangung des JAGD(!)scheines zu kurz kommt. Ein Jungjäger will doch, sobald er seinen Jagdschein in den Händen hat raus und Beute machen. Dieses Beutemachen erfordert ein Mindestmaß an Schießpraxis. So ist z.B. für mich nicht nachvollziehbar, wieso ein Schuß auf einen Pappkarton ausreichen soll um krankem wild den Fangschuß anzutragen. Sitz in der Eigenjagd des Freiherren krankes Wild immer nur still an einem Platz. Wie oft muss man in der Praxis auf ziehendes/flüchtendes krankes Wild schießen?Sicher öfter als dem Keiler den Fangschuss im Wundbett anzutragen...

Auch wird sich ein Jungjäger nicht viele Freunde machen, wenn er mit der "Pappkartonschießpraxis" auf Gesellschaftsjagden aller Arten aufkreuzt.

Und überhaupt, die essentielle Freude an der Jagd ist das "erfolgreiche" Beutemachen. Fehlende Schießpraxis dürfte bei vielen Jungjägern auch jetzt schon oftmals zu Frustrationen führen.

Nein, die Schieprüfung als praktischer Teil der Jägerprüfung soll den jungen Jäger auf die Praxis vorbereiten. Sie soll die tierschutzgerechte Jagdausübung gewährleisten und somit auch der Öffentlichkeit zeigen: "In Deutschland wird nur der Jäger, der es versteht,dem wild in jeder Situation (stehend, ziehend oder flüchtend) Qualen zu ersparen!"

Mit trap&skeetschießendem Gruß

Steve

PS.: Was ich davon halte,dass sich ein Schießlehrer für eine Senkung des Prüfungsstandards ausspicht, weiß ich noch nicht...
icon_wink.gif
 
Registriert
19 Jan 2001
Beiträge
4.462
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von carcano:

Naja... kann man schon auch vertreten, diese Meinung.
Also als Desiderat für die nächste Jagdgesetzänderung:
vor jedem Lösen eines neuen Jahresjagdscheins ist erst eine obligatorische Schießleistungsprüfung zu absolvieren, mindestens bronzene Nadel muß erreicht werden; mit einer auf alles Schalenwild zugelassenen Patrone, keine Matchwaffe.
Jawoll :). Denn der Jäger soll ja - schon aus Sicherheits- und Tierschutzgründen - sein Werkzeug "perfekt" beherrschen.

Waaaaaaaidmannsheil,
Carcano

<HR></BLOCKQUOTE>

Genau! und ab 60 Jahren eine 1/2 jährliche überprüfung der Fahrtüchtigkeit
icon_wink.gif


Mit Verlaub, carcano, ist das Quatsch. Zumindest so wie Du das beschreibst.
Sicherlich wird schon lange über eine solche Einführung diskutiert.
Wobei meiner Meinung nach nichts dagegen spricht, wenn jeder einmal im Jahr die Schießnadeln erwirbt.
Grade mit den verschiedenen Nadeln hat jeder die Möglichkeit nur nach seinen Präferenzen die eine oder die andere Nadel zu schießen.

Andererseits darf ja auch jeder der Auto fährt solange fahren wie er meint, das ist also kein einfaches Thema.

Und mit "perfekt" beherrschen ist nicht gemeint, dass jeder 1a Schiessleistungen zeigt, sondern die sichere Handhabung.
Auch wenn ich das Autofahren gut und sicher beherrsche, bin ich noch lange kein Michael Schumacher!
 
Registriert
5 Sep 2001
Beiträge
46
Ich denke, dass man die Schießprüfung keinesfalls unter den Tisch fallen lassen sollte. Denn ein vernünftiger Umgang mit der Waffe und einigermaßen gute Schießvertigkeiten, gehören nun einmal zum Handwerkzeug eines Jägers. Denn wenn man seine Waffe auf ein Tier richtet, so müssen die Fähigkeiten des Jägers ausreichen um es möglichst rasch und schmerzlos zu töten.
Diese Fertigkeiten werden einem durch die bestandene Schießprüfung bescheinigt.
Bei meiner Prüfung (1999 in Grunewald bei Kleve) konnte man sich aussuchen ob man Tontauben (3 von 10 zu treffen) oder Kipphase (5 von 10) schießt, sodass jeder die Disziplin schoss, die er besser beherschte.
Wenn man den Umfang der Jägerprüfuung abspecken will, sollte man in anderen Bereichen anfangen, z.B. bei den Wildkrankheiten oder beim Landbau. Sicherlich könnten auch einige Arten, die für Jäger nicht vo interesse sind, aus der Wildtierkunde herausgenommen werden.

WMH
Dominik
 
Registriert
19 Jan 2001
Beiträge
4.462
Hallo Dominik!
In Kleve war ich auch!

Heute war übrigens Kreismeisterschaft und Hegeringvergleichschiessen, warst du auch da?
 
Registriert
30 Okt 2001
Beiträge
2.092
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von carcano:

*Kopfschüttel* [...]

Man kann durchaus darüber nachdenken, ob als Flintendisziplin in der Prüfung nicht Kipphase oder Rollhase angemessener und zeitgemäßer sind. Warum denn nicht ? In einigen Bundesländern ist das ja auch schon der Fall.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ja, sicher! Und den Schuß auf vorbeistreichendes Flugwild kann man ja schließlich noch in der Praxis trainieren - erspart auch die Standgebühren.

Sag´ mal, hast nicht gerade Du Dich beschwert, daß die meisten Jäger nach der Prüfung gar nicht mehr den Stand besuchen, und - wenn überhaupt - sowieso nur die Kugelwaffe für die Bockjagd einschießen?
icon_cool.gif


*Kopfschüttel*

Was eine "Entrümpelung" der Prüfung in sonstiger Form angeht: Sicherlich kann man über gewisse Erleichterungen nachdenken, aber vergesst bitte nicht, daß es gerade die anerkannt umfangreiche und nicht zu leichte Prüfung ist, die uns Jägern auch ein unbestrittenes Maß an Anerkennung in der Öffentlichkeit sichert. Die Behauptung, da habe jemand den Jagdschein "nur mal eben" gemacht, um eine WBK zu erlangen, ist - zu Recht und Gott sei Dank - schwer nachvollziehbar. Ich begrüße es insofern, daß es jetzt in NRW möglich ist, die Schießprüfung zeitnah zu wiederholen. So wird nebenbei auch schon beim Erstversuch der Stress vermindert, ohne beim objektiv geforderten Mindeststandart Abstriche machen zu müssen. M.E. ein Schritt in die richtige Richtung.

@ Hürsch: Was Du zum Lehrprinzen schreibst, ist goldrichtig! Aber heute hat doch ein Großteil der Lehrgangsteilnehmer überhaupt noch keinen entsprechenden Kontakt und Zugang zur Jagd. Vielleicht sollten wir einmal darüber nachdenken, ob wir solchen Leuten nicht einmal helfen können. Man muß sich ja nicht gleich verpflichten, einen Jungfuchs monatelang zu betreuen, aber alleine schon ein "paar Mal" mitnehmen und Dinge in der Praxis erläutern, ist für diesen lehrreicher, als gar nichts. (Ok, Wutach, die weiblichen Newbies gehen mit Dir.) Vielleicht kommt man so auch zu einem verlässlichen Jungjäger im Revier.

Viele Grüße
Reineke

[ 18. Mai 2002: Beitrag editiert von: Reineke ]
 
Registriert
14 Dez 2000
Beiträge
3.244
NA, diese Diskussion hat uns in der gegebenen Situation gerade noch gefehlt!
Zumindest eine Vereifachung kommt sicher: der Umgang mit den Vorderschaft-Repetierflinten und ~büchsen muss nicht mehr gelernt werden.
Ich denke dass Herr Fürstenberg keinstenfalls das Flintenschießen in der Prüfung abschaffen will sondern er dafür votiert praxisgerechter mit der Flinte zu ballern. Und die besthende Prüfung ist mit Sicherheit absolut praxisfremd! Welcher Vogel der jagdbaren Art entfernt sich schon mit der Flugbahn einer Wurfscheibe? Die folgen doch wohl eher einer entsprechend gespiegelten Flugbahn (kurz Höhe gewinnen um dann so flach wie möglich zu verduften). Und gerade das wird nicht geübt.
Im Artikel steht die erwähnte Zigarettenschachtel nur als Synonym dafür, dass einige mit der Schießprüfung nur Glück gehabt haben. Ich würde es mal so ausdrücken: man schießt und hofft dass die Scheibe zufällig durch die Schrote fliegt.
Die Geschichte mit der Maßschäftung ist allerdings etwas weit hergeholt. Aus meiner aktiven Zeit im Tontaubenschießverein weiß ich noch, dass man ohne eine auf den Schützen angemessenen Flinte bei Wettkämpfen besser zu Hause bleibt. Das hat aber imho mit der Jagd nicht mehr viel zu tun respektive wäre schön wenn, da aber teuer leider nicht. Oder wer möchte schon als Ottonormaljäger mit einer knapp 40.000 &#8364; teuren Flinte durch die Walachei robben/pirschen/drücken? Meiner Meinung, die nun nicht mehr bescheiden ist, ist das Gewehr ein Werkzeug, das auch mal für's Grobe herhalten muss.
Wie kann man die Prüfung sinnvoller abhalten? Das Weglassen geht entsprechend der Mehrzahl der bisher vorgetragenen Meinungen nicht. Ich stimme dem voll zu (allerdings aus dem Grund, dass wir uns sonst eine unnötige Schwäche in der öffentlichen Diskussion geben und die Leute heranziehen, mit denen die Schützenvereine ihre liebe Not haben). Wie wäre es mit Kipphasen / laufender Keiler / echten Situationen (Scheibe von vorne, seitlich, sinnvolle Flugbahnen,...). Sicherlich wird die Prüfung damit scheinbar erschwert, aber auf jeden Fall praxisgerechter. Denn ein wild in der Gegend herumballernder Jäger ist in der Bevölkerung auch nicht sonderlich beliebt (bei mir nebenbei gesagt auch nicht).
Sinnvoll wäre auch die Schießausbildung zentral bei einem Profi zu absolvieren. Denn wenn ich an manche Ausbildung denke, bei denen der Ausbilder auch nicht so richtig wusste wo die Schrote die Scheibe nicht getroffen haben (Unterschuss, rechts daneben, ...) frage ich mich wie der Auszubildende dann seine Fehler korrigieren kann.

WH
rolf
 

steve

Moderator
Registriert
9 Jan 2001
Beiträge
11.550
@ Rolf: Wenn du selbst Tontaubenschütze warst,dann beantworte mir doch einmal folgende Frage.Kennst du einen Jäger aus deinem Umfeld, der ein sicherer Trap- und Skeetschütze ist und auf der Jagd versagt? Ich nicht und dass lässt doch den Schluß zu dass das jagdliche Übungsschießen nicht so praxisfremd sein kann.

Meiner Meinung nach ist dass gerade das Skeetschießen die ideale Übungsmöglichkeit um sich für die Taubenjagd und den Entenstrich vorzubereiten. Trap hingegen simuliert (wie ich finde) die Hühner- und Gockelstreife recht gut. Wer in diesen beiden Disziplinen gut ist, der ist immer ein guter Schütze auf der Jagd, weil er neben seiner Reaktionsgeschwindigkeit auch sein Gefühl für die Flintenführung trainiert

Und letztlich geht es darum die Jungjäger auf das Flüchtigschießen Vorzubereiten. Hier gilt es nicht,die Tontauben möglichst praxisgerecht kommen zu lassen, sondern dem Jungjäger ein Gefühl für die Geschwindigkeit und das richtige Abdrücken zu vermitteln.

Und schließlich noch etwas am Rande.Bei und in Rhl-Pf wird die Prüfung auf Rollhasen abgenommen. Beim Rollhasen wird keine der oben genannten Fähigkeiten benötigt. Man muss eigemntlich nur mittendrauf halten. Dementsprechend sehen auch die jagdlichen Erfolge unserer Jungjäger bei unsern Tauben- und Ententagen aus.

Und schließlich wird in letzter Zeit viel über den Leistungsdruck in unserer Gesellschaft diskutiert. Sicherlich ist dieser hoch, nur sollte auch immer beachtet werden, dass es ganz ohne nicht geht.Und deshalb kein "Patronenschachtelmord" sondern lieber eine Prüfung auf Trap-oder Skeettauben.Da haben wird nach außen wie nach innen mehr davon!

Mit Oberschießlehrerhaften Grüßen

Steve
 
Registriert
21 Jan 2001
Beiträge
1.791
Hallo,

Freiherr Fürstenberg scheint im Leben noch keine größeren Sorgen gehabt zu haben.

Im Zusammenhang von einer "alberen" Schiessprüfung wiederholt das Wort "Unmenschlichkeit" zu wählen, verblüfft mich!
Sicher- ich wollte auch nicht durchfallen, aber das Wort "unmenschlich" würde ich in diesem Zusammenhang nicht gebrauchen.

Wie Kranich schon sagte, ne Prüfung ist ne Prüfung. Irgendwo gibt es die Grenze zwischen bestanden und durchgefallen. Wenn man die Anforderungen senkt, dann ist der Rubikon eben an einer Taube/Ring weniger.

Reineke trifft die Sache, indem er darauf hinweist, daß die wenige Achtung die wir in der Öffentlichkeit geniessen, mit daher rührt, daß wir eine anspruchsvolle Prüfung absolviert haben.

Ich sehe keinen Grund dafür, die Anforderungen zu senken!

"Wie die Zucht, so die Frucht," sagt schon ein altes deutsches Sprichwort.

Nein, ich zahle keine drei Euro ins Phrasenschwein!
icon_wink.gif


Auch ich will nicht, daß jeder I.... oder Affe die grüne Pappe hat.


Was soll die ewige Änderei?

Denkt an die drei afghanischen Verwaltungsregeln:

"1. Das war schon immer so!
2. Das wäre ja noch schöner!
3. Da könnte ja jeder kommen!"


icon_biggrin.gif
icon_biggrin.gif
icon_biggrin.gif


WH Ralph
 
A

anonym

Guest
Die Hinweise von Saubazi (Norbert) und Hürsch, daß die Jägerprüfung schon aus Nachwuchsgründen nicht unangemessen schwierig werden dürfe, sind im Grunde sicher richtig. Auch trifft es zu, daß der Prüfungsstoff hypertrophiert ist, daß aber Prüflinge nach wie vor wildbiologische Vorstellungen von anno 1900 mit sich herumtragen. Wo genau sich Stoff reduzieren ließe, läßt sich schwer sagen; jedenfalls haben wir mittlerweile die Situation, daß viele erfahrene Praktiker durch die Prüfung fallen würden, während Prüflinge, die sich das Wissen im teuren Kompaktkurs 4 Wochen lang massiv eingepaukt haben, zu 90 % bestehen. Das weist sicherlich auf ein Problem hin.

Hürschs provokanten Vorschlag finde ich allerdings etwas überzogen; wenn man sich schon auf die Schießprüfung etwas zugute tun will (warum auch nicht), dann sollte sie sinnvollerweise vor jedem neuen Jagdschein stehen (so wie in anderen Ländern).

Für richtig halte ich es allerdings, Büchsenjagdschein und Flintenjagdschein auch in Zukunft nicht zu trennen. Daß Wurfscheiben mit Flugwildjagd kaum irgendetwas zu tun haben, sollte aber jedem klar sein. Wer letztere simulieren will, braucht Propellerscheiben und Jagdparcours.

Aufgenommen wissen - wo noch nicht landesrechtlich umgesetzt - würde ich gerne die Vorschläge von Erik und Dominik, sowie den einen von Reineke:
- die Disziplin "laufender Keiler" ist in der Jägerprüfung sicherlich sinnvoller und notwendiger als Trap oder Skeet;
- ein Wahlrecht des Prüflings zwischen Kipphasen und Wurfscheiben halte ich für eine gute und nachahmenswerte Idee;
- eine rasche Wiederholungsmöglichkeit eines nicht bestandenen Prüfungsteils wäre gut.

Gruß und WH,
Carcano

[ 21. Mai 2002: Beitrag editiert von: carcano ]
 
Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
1.326
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von carcano:
jedenfalls haben wir mittlerweile die Situation, daß viele erfahrene Praktiker durch die Prüfung fallen würden, während Prüflinge, die sich das Wissen im teuren Kompaktkurs 4 Wochen lang massiv eingepaukt haben, zu 90 % bestehen. Das weist sicherlich auf ein Problem hin.

[ 20. Mai 2002: Beitrag editiert von: carcano ]
<HR></BLOCKQUOTE>


Das sehe ich als eines der Hauptprobleme an. Die Prüfung wurde in eine Richtung getrimmt, so daß Ingenieure, Juristen, Manager keine Probleme haben. Einen Schnellkurs und gut. Kein Problem. Auf der Strecke bleiben die, die sich draussen auskennen, aber auf der Schulbank ihre Probleme haben.
Schiessen gehört zum finalen abschließenen Handeln beim Jagen und sollte auf jeden Fall abgeprüft werden und durchaus mit Resultaten.
Vorher würde ich etliches bei Brauchtum oder Hundewesen über Bord werfen. Wer sich einen Hund für die Jagd anschafft muß sich sowieso noch weiter informieren.
Aber grundsätzlich sollte mal gefragt werden ob überwiegend Theoretiker gefragt sind oder Praktiker. Derzeit sind die Theoretiker sehr im Vorteil.
WH
 
Registriert
18 Sep 2001
Beiträge
2.365
Das mit den Theoretikern könnte leicht geändert werden:
Wenn vor der Zulassung zur Jägerprüfung der Nachweis über ausreichend lange praktische Tätigkeit in einem Revier erbracht werden muß. Nachprüfbar, verläßlich. Da wird aus den schlimmsten Theoretikern dann doch wenigstens ein Anflug von Praktikern, oder das Jagern wird an den Nagel gehängt, bevor es begonnen hat. (Hoffentlich ). Meiner Meinung nach genügt dabei nicht die Teilnahme als Treiber bei nur einer Jagdveranstaltung. Mindestzeit 1 Jahr "praktische Reviertätigkeit",besser mehr, mindestens 50 Reviertage.

Dann noch die Prüfungsordnung "entstauben", aber wirklich nur das Wissen von 1900 raus und als Historie lehren, ansonsten kann der Jäger gar nicht genug wissen. Dies sehe ich immer wieder bei den unendlich interessierten Fragen von Kindern und Erwachsenen beim Waldgang. Ich finde es richtig, daß Jäger kompetent auch in Fragen von Waldbau, Naturschutz u. a. sind, in Hundefragen dann genau so wie in Wildprethygiene ( wer denn sonst?), in Waffenhandhabung und - recht genauso vorrangig, und da gehört dann auch
der Nachweis von Schießfertigkeiten dazu. Mit der Erfüllung von Mindestanforderungen.
Übrigens halte ich die Forderung nach Erwerb einer Schießnadel vor der Ausstellung des neuen Jagdscheines gar nicht für so abwegig. Der Jäger genießt ( nicht nur) bezüglich Führen von Waffen ein Privileg, und er sollte immer in der Lage sein, zu beweisen, daß er dessen würdig und fähig ist.
( Überhaupt nicht mit Autofahren zu vergleichen ! ).Bei den geringen Anforderungen für die neuen Nadeln des DJV müßte das doch jeder schaffen, er kommt wenigstens mal wieder auf den Schießstand und wird angeregt, seine Ergebnisse doch zu hinterfragen - und zu verbessern. Zur Not kann man den Schützen ja wählen lassen, ob er die Büchsen- oder die Flintenergebnisse in die Wertung für die Verlängerung des JJ nehmen läßt...

Gruß und WH
Dilldapp
 
Registriert
16 Feb 2001
Beiträge
1.286
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dilldapp:
Das mit den Theoretikern könnte leicht geändert werden:
Wenn vor der Zulassung zur Jägerprüfung der Nachweis über ausreichend lange praktische Tätigkeit in einem Revier erbracht werden muß. Nachprüfbar, verläßlich.
...
<HR></BLOCKQUOTE>

Eine gewisse Zahl von Praxisstunden ist in Bayern Pflicht. Und wenn ich - Jagdschein seinerzeit in NRW - mir anschaue, was da teilweise von den engagierten Ausbildungsjägern geboten wird (Aufbrechen, Hochsitzbau, Reviererkundung, Ansprechübungen, Hegemaßnahmen, Tipps und Tricks ...) bin ich jedesmal verblüfft.
Das isr echte Vorbereitung auf die jagdliche Praxis.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
133
Zurzeit aktive Gäste
767
Besucher gesamt
900
Oben