Hi,
das meiste wurde schon richtig bemerkt, ich versuch ‚s nur gering erweitert zusammenzufassen:
grottenschlecht ist es, jedes Stück Wild nach Hauruck-Rausreißen von Schlund bis After auch noch mit Wasser aus nem normalen Gartenschlauch und gar noch mit Wasserdruck auszuspritzen. Ich kenne die völlig vergrünten Lenden und Keulenanschnitte am 3. Tag nach Kühlung und habe so ein Stück niemals verkauft sondern alle „notzerlegt“ für mich selbst.
Man muss am liegenden Stück schauen, welche Aufbrechmethode hier adäquat ist. Und bei Leber-Pansentreffer entferne ich die gesamte Bauchdecke mitsamt den grünen Hämatomen, lasse die Finger vom Zwerchfell, von den Nieren ( Retroperitoneum auf Lenden) und ringle erstmal nicht. Dieses Stück hänge ich sodann Haupt nach oben auf, spritze die Reste der Bauchhöhle nun mit Trinkwasser aus einem geeigneten hygienischen Schlauch kurz aus. Und trockne sofort das gesamte Wasser mit Küchenkrepp ab, dann Brustraum öffnen, alles raus, ringeln. Drin bleiben die Nieren und auch das Schloss bleibt zu.
Bei gutem Kammerschuss häng ich das ganze Stück mit den Hinterläufen auf, trenne das ausgestrichene Sigma reißend ab, verknote es analwärts, öffne das Bustbein , schaffe mich auf den Nieren zum Zwerchfell vor und durchtrenne das und lasse dann alles in die Kiste sausen mit hängender Speise- und Luftröhre. Falls ich auf Speiseröhreninhalt im Brustbereich stoße, spüle ich auch hier gezielt kurz mit Wasser - und tupfe wieder alles mit frischem Küchentuch trocken. Danach Halsschnitt, Rest raus.
Und ansonsten ist Wasser immer schlecht. Nässe ist bakterienfördernd, unter Druck in Taschen eingespritztes Wasser ist immer eine folgenschwere Tat an Träger, an Schusskanal, an Lenden und an geöffneten Adduktoren am Schloss.
Ordentlicher hygienischer Schlauch und massenhaft Küchenkrepp gehören aber zu jedem Wassereinsatz bedingungslos hinzu, und daran fehlt es den „Profis“ bei den meisten Drückjagd-Streckenplätzen draußen genauso wie am absolut notwendigen Händewaschbecken. Vor allem aber: sie reißen die Zwerchfellpfosten und Nieren raus, öffnen meistens alle STücken völlig unnötig das Schloss und spritzen jedes Stück sinnlos nass.
Dass dies jetzt mal kritisiert wird: längst überfällig.
Ich würde kein zerlegtes Reh bei „einem Jäger“ kaufen, lasse auch nur einen einzigen Jäger ein Stück aus meinem Revier versorgen. Ansonsten möchte ich dabei sein oder...Erleger nimmt es mit nach Hause.