Magst Du das konkretisieren? Trotz hochgerollter Fußnägel? Mit den Zehen wirst Du ja nicht tippen.
Meine Meinung zu 3 ha Stöberprüfungen hab ich ja schon kundgetan. Die Nachsuchenprüfung läßt mir auch eine oder zwei Fragen offen. Es wäre sicher für alle interessant, fachliche Kritik zu hören.
Die Problematik entspinnt sich tatsächlich bereits am Anfang der Frage der Zulassung von Hunden zur Prüfung. "Hunde, die von ihren HF zur Jagd herangezogen werden sollen" (so oder ähnlich steht´s doch in diesem Machwerk).
Nun bin ich ja bekanntermaßen ein starker Verfechter davon, dass Hunde, die gewisse imho unbedingt notwendige Voraussetzungen absehbar nicht erbringen (können), bei dieser entsprechenden Jagdart schlicht fern bleiben sollten. Ein Hund der nicht vorsteht, hat bei der Hühnersuche nix verloren, ein Hund der keine Wildschärfe hat, fällt für die Nachsuche aus - und die "Laut-im-Wald"-Diskussion ist hier essentielles Thema der Stöberprüfung.
(Wir sind an dieser Stelle übrigens immer noch relativ weit vom JGHV weg - auch wenn das Einige hier nicht verstehen werden!)
Ich persönlich finde bereits den Grundgedanken vollkommen inakzeptabel, sich sehenden Auges einen Hund anzuschaffen, der zu einer u.U. 100%igen Wahrscheinlichkeit die Anlage eben NICHT besitzt, die seinen tierschutzkonformen jagdlichen Einsatz legitimiert.
Für mich stellt bereits das gezielte Schnallen eines z.B. Schäferhundes zum "Stöbern" auf Schalenwild zur Prüfungsvorbereitung einen tierschutzrelevanten Sachverhalt dar; weil die Wahrscheinlichkeit, dass der "6er im Lotto", der spurlaute oder selbst sichtlaute Schäferhund, gerade bei der ÖJV-Nulpe landet, die ihn nun auch jagdlich dafür nutzen kann, gegen Null geht.
Für mich stellt es gleichermaßen einen tierschutzrelevanten Sachverhalt dar, einen Hund, der absehbar null Wildschärfe hat, an einen Schweißriemen zu binden, der, geschnallt, das Stück entsprechend hetzen, stellen und ggfs. auch niederziehen und abtun soll - wir reden hier schließlich von einer "Prüfung", die aufgrund der Anforderungen (1000m Fährtenlänge) deutlich über die einfache Totsuche hinaus geht!
Das (jagd)politische Signal, das mit einer solchen "try-and-error-Haltung" in der PO dokumentiert wird, ist schlicht erbärmlich und vor diesem Hintergrund überhaupt das Wort "Tierschutz" in diese PO zu schreiben, empfinde ich als puren Hohn!
Und wenn das alles "ganz anders gemeint war", ja, dann muss man es halt auch ganz anders hinschreiben - und vorher mal sein Hirn anstrengen!