Heideterrier FTW - Schluss mit JGHV Rassismus auch in Niedersachsen

Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.115
Ähm. Kopove kleiner? Die haben die ideale Größe. Der Kopovverien sollte sich von der dämlichen Hasenspur verabschieden und die Hunde so lassen, wie sie dort wo sie herkommen gemeint sind.

Welches spezielle Problem hast Du denn mit der Hasenspur? Wenn wir uns darauf verständigen können, einen spurlauten Stöberhund zu wollen, erscheint die Hasenspur - die beim DW ja auch Bestandteil der Zuchtprüfungen ist - doch durchaus opportun. Wie ist es denn überhaupt beim Kopov mit dem Laut bestellt?


grosso
 
Registriert
14 Dez 2000
Beiträge
2.760
Das Problem ist der Bedarf der gegenwärtigen Jagdpraxis an Stöberhunden. Dafür stehen ernsthaft betrachtet genau zwei Rassen zur Verfügung, der DW als Standschnaller und der DW zum Durchgehen. Alle anderen Rassen sind mehr oder weniger zweckentfremdet und erfordern Kompromisse.

Wenn man sich anschaut, was an Kreationen und Rassen in den letzten Jahren Zulauf hat und steigenden Absatz verzeichnet und seine Zucht- und Prüfungsordnungen entsprechend anpaßt, läuft es überall genau darauf hinaus. Bracken sollen kürzer und schärfer werden, Terrier größer und lauter, Vorsteher lauter und weiter. Der Kopov hat seine Beliebtheit ausschließlich diesem Umstand zu verdanken. Wenn sich der Verein entschließen könnte, die Schweißambitionen an den Nagel zu hängen, der Hund kleiner, leichter, lauter, schärfer würde, wäre das DER Stöberhund. Wäre. Kann man für alle anderen Rassen durchdeklinieren.

Wir brauchen Stöberhunde und zur Auswahl steht EINE Rasse. Man kann davon ausgehen, das 50 % der potentiellen Interessenten ein Problem mit dem Exterieur haben. Alles was kurzhaarige Bracken oder Terrier als Stöberhund führt, tut das zu 99%, weil lange Haare nicht erwünscht sind und nicht, weil man es so gern hat, daß der Hund wg. jeder Kleinigkeit eingeschnappt ist und stundenlang unansprechbar die Nase am Boden hat. Der Rest, weil er den Hund auch für den Bau braucht.

Jede andere Rassegruppe hat ne breite Palette an Aussehen und sonstigen Eigenschaften, nur beim Stöberhund ist man auf duftende wassersüchtige Klettenfänger festgelegt. Und das heute, wo der Hund in erster Linie Familienmitglied und nicht Jagdgerät ist. Ich habe in meinem Bekanntenkreis mindestens soviele Nichtwachtelführer wie Wachtelführer. Die Hunde haben alle dasselbe Einsatzspektrum. Man arrangiert sich mit den Macken der Bracken, dem Eigensinn der Terrier, man geht mit dem Vorsteher in Gottes Namen durch. Alles suboptimal.

DAS ist der Punkt und daraus speisen sich die mehr oder weniger großen Erdbeben in der jagdlichen Rasselandschaft der letzten Jahrzehnte. Ich denke, man kann davon ausgehen, daß mindestens die Hälfte der heutigen Brackenführer sofort auf einen kurzhaarigen DW umsteigen würde, wenn es den gäbe.

Du schließt aus, dass dies eher eine persönliche Sicht auf die momentane Situation ist????
Deine "eierlegende Wollmilchsau" darfst Du Dir wünschen oder versuchen sie selbst nachhaltig zu erschaffen und damit vielleicht andere HF von den Vorzügen zu überzeugen. Der JGHV wird Dir dabei weder helfen, noch was dagegen haben. Allerdings bezweifle ich, ob dies erfolgreich in der Dir verbleibenden Zeit noch umsetzbar ist. Dazu kannst Du Dir schon mal Gedanken machen, was mit allen anderen, Deinen Ansprüchen nicht entsprechenden Hunden geschehen soll. Die müssen als "Ausschuss" ja auch irgendwie ordentlich untergebracht werden.

wipi
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.355
Du bist gerne aufgefordert, aus zwei oder drei Dir beliebigen Rassen, die grundsätzlich die gewünschten Eigenschaften mitbringen, den neuen kurzhaarigen, wohldosiert wildscharfen, lauten, mittelweit jagenden Stöberhund für den Wald zu züchten; und natürlich bist Du Dir im Klaren darüber, was das an zeitlichem, finanziellen und gedanklichem Aufwand bedeutet, soweit zu kommen, wie es die heutigen Hunderassen sind.
Da reicht es halt nicht, ein paar Jahre lang irgendwelche "Gebrauchskreuzungen" zu produzieren.
Wem sagst Du das. Eines der Probleme dabei ist, und das hab ich live erlebt und ist auch der Grund, warum die übrigen Bestrebungen so zäh vorangehen, daß uns nicht EINE weitere Stöberhundrasse fehlt, sondern mindestens zwei oder drei. Eben das volle Programm, kurz und weitjagend, untere Mittelgröße und obere Mittelgröße, braun mit weiß und schwarz mit Brand etc. Von den verschiedenen Vorstellungen von Körperbau und Schärfe fang ich gar nicht an. Als könnt man nen Hund von der Stange als Maßanfertigung basteln.

Das andere Problem ist, daß ein einzelner gar nix zerreißt. Und die paar, die tatsächlich das Engagement hätten, sich nicht einigen können. Kann man ja am Beispiel von WT und HT schön verfolgen. Warum das so ist, siehe oben.

Ich denke, langfristig wird es eher auf eine Modifikation einiger der vorhandenen Rassen rauslaufen. Insbesondere für die Standschnaller, da die Bracken doch relativ nah am Pflichtenheft sind. Dazu ein zwei mittelgroße Terriervarianten für die Durchgeher, die haben einfach den größeren Durchsatz und die flexibleren Ansprüche und damit die besseren Voraussetzungen, relativ zügig eine Populationsgröße zu erreichen, die das Durchzüchten erlaubt. Sofern sie sich einigen.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.355
Ähm. Kopove kleiner? Die haben die ideale Größe.
Damit wären sie in jeder Hinsicht die Stöber-Alternative zum DW. Kurzhaarig, weniger laut :p, kleiner....gut, etwas mehr Weiß wäre vllt auch noch wünschenswert, wenn wir schon dabei sind....

Und dann natürlich noch etwas forscher aufs Geratewohl in die Dickung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.115
...

Das Problem ist der Bedarf der gegenwärtigen Jagdpraxis an Stöberhunden. Dafür stehen ernsthaft betrachtet genau zwei Rassen zur Verfügung, der DW als Standschnaller und der DW zum Durchgehen. Alle anderen Rassen sind mehr oder weniger zweckentfremdet und erfordern Kompromisse.

War das ein Schreibfehler oder siehst Du den DW tatsächlich als sinnvoll einsetzbaren Hund für den Durchgeher? Die Hunde gehen doch regelmäßig eher weiter/ weit und ich bin nicht sicher, ob man das nur über die Einarbeitung sicher und dauerhaft beeinflussen kann.

Mir wäre da jetzt eher der (eigentlich immer) spurlaut jagende DJT eingefallen.


Wenn man sich anschaut, was an Kreationen und Rassen in den letzten Jahren Zulauf hat und steigenden Absatz verzeichnet und seine Zucht- und Prüfungsordnungen entsprechend anpaßt, läuft es überall genau darauf hinaus. Bracken sollen kürzer und schärfer werden, Terrier größer und lauter, Vorsteher lauter und weiter. Der Kopov hat seine Beliebtheit ausschließlich diesem Umstand zu verdanken. Wenn sich der Verein entschließen könnte, die Schweißambitionen an den Nagel zu hängen, der Hund kleiner, leichter, lauter, schärfer würde, wäre das DER Stöberhund. Wäre. Kann man für alle anderen Rassen durchdeklinieren.

Wahrscheinlich nicht von der Hand zu weisen, was Du da sagst aber auch eher nicht Kernaufgabe des JGHV sondern eher der Zuchtverbände.

Den Kopov kann ich nicht ausreichend beurteilen, für mich persönlich würde aber jeder Hund rausfallen, von dem ich nicht sicher annehmen darf, dass er spurlaut jagen wird. Soweit er regelmäßig keine ausreichende Wildschärfe liefert, ist das sicher ein Thema, die Größe würde mich keinesfalls stören.

Wir brauchen Stöberhunde und zur Auswahl steht EINE Rasse. Man kann davon ausgehen, das 50 % der potentiellen Interessenten ein Problem mit dem Exterieur haben. Alles was kurzhaarige Bracken oder Terrier als Stöberhund führt, tut das zu 99%, weil lange Haare nicht erwünscht sind und nicht, weil man es so gern hat, daß der Hund wg. jeder Kleinigkeit eingeschnappt ist und stundenlang unansprechbar die Nase am Boden hat. Der Rest, weil er den Hund auch für den Bau braucht.

Klar, das lange Haar der DW ist sicher ein Thema und liefert im Haus mehr Dreck als das der kurzhaarigen Rassen. Das mag ein Argument sein, das man nicht völlig abweisen kann. Bei uns leben zwei DW im Haus und stinken tun sie nicht mehr und nicht weniger als ein DJT oder DD.

Jede andere Rassegruppe hat ne breite Palette an Aussehen und sonstigen Eigenschaften, nur beim Stöberhund ist man auf duftende wassersüchtige Klettenfänger festgelegt. Und das heute, wo der Hund in erster Linie Familienmitglied und nicht Jagdgerät ist. Ich habe in meinem Bekanntenkreis mindestens soviele Nichtwachtelführer wie Wachtelführer. Die Hunde haben alle dasselbe Einsatzspektrum. Man arrangiert sich mit den Macken der Bracken, dem Eigensinn der Terrier, man geht mit dem Vorsteher in Gottes Namen durch. Alles suboptimal.

DAS ist der Punkt und daraus speisen sich die mehr oder weniger großen Erdbeben in der jagdlichen Rasselandschaft der letzten Jahrzehnte. Ich denke, man kann davon ausgehen, daß mindestens die Hälfte der heutigen Brackenführer sofort auf einen kurzhaarigen DW umsteigen würde, wenn es den gäbe.

Nach meiner persönlichen Bewertung erscheint aber beispielsweise das Entstehen der Gebrauchskreuzung HT weniger der Motivation gefolgt zu sein, einen kurzhaarigen Stöberhund zu erhalten. Wollte ich 'nur' einen regelmäßig mit Führerbezug jagenden, kurzhaarigen und wildscharfen Hund, hätte ich mit dem DJT durchaus eine nahezu perfekte Besetzung. Klar, ein wenig speziell sind die Vögel, das ist ein Teil der HTs aber wohl auch.

Soweit mein individuellen Erfahrungen reichen, schien bei den HT Führern immer der Wunsch wahrnehmbar durch, einen Hund zu erhalten, mit dem der durchgehende HF - mit der kalten Waffe - regelmäßig im Treiben Beute machen kann ... und das halte ich für problembehaftet.

Es mag als Indiz gelten, dass der HT im Allgemeinen als vom Stand geschnallter Hund absolut untauglich ist bzw. nicht vorkommt und nahezu ausschließlich von durchgehenden - gerne etwas martialisch anmutenden - HFs geführt wird.


grosso
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.355
Der DW buschiert auch. Ideale Voraussetzung für den Durchgehhund. Frage der Einarbeitung. Man darf sich nicht von der gegenwärtig überwiegenden Einsatzform der Rassen generell täuschen lassen. Das betrifft auch den DJT. Ich hab ne Weile überlegt, ob ich den an der von Dir bezeichneten Stelle erwähne, und mich dagegen entschieden. Die Klagen über den Verlust des Bauhund-Potentials weiter vorn im Faden klingen mir noch in den Ohren.

Der Stöberhund ist eben keine Bracke, die an Spuren gebunden ist zum Finden, und kein Terrier, der zu gern beischlägt und andere die Laufarbeit machen läßt.

Tatsächlich hatt ich Hunde, die das Anforderungsprofil gut erfüllen, aber das nützt wie gesagt nix, wenn man nicht den Pool hat, das groß aufzuziehen.

Die von Dir beschriebene Klientel hat das wie gesagt noch am ehesten.

Mein Traum wär halt ein flexibel einsetzbarer Stöberhund, in verschiedenen Ausführungen für die unterschiedlichen Geschmäcker. Man darf ja noch träumen, oder?
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.926
Ähm. Kopove kleiner? Die haben die ideale Größe. Der Kopovverien sollte sich von der dämlichen Hasenspur verabschieden und die Hunde so lassen, wie sie dort wo sie herkommen gemeint sind.

Unter diesen Voraussetzungen sollte man vielleicht gleich den ganzen Kopov dort lassen, wo er herkommt!
 
Registriert
30 Jul 2019
Beiträge
3.395
Welches spezielle Problem hast Du denn mit der Hasenspur? Wenn wir uns darauf verständigen können, einen spurlauten Stöberhund zu wollen, erscheint die Hasenspur - die beim DW ja auch Bestandteil der Zuchtprüfungen ist - doch durchaus opportun. Wie ist es denn überhaupt beim Kopov mit dem Laut bestellt?


grosso
Unsere sechs sind sicht- und maximal auf der ganz frischen Fährte Fährtenlaut. Und so soll das sein.
Dieses im Wald rumrgerenne und Gebelle, weil vor drei Stunden hier mal ein what ever entlang gezogen ist, ist sowas von nutzlos.
Unsere schlagen sich bei, sobald von irgendwoher Laut kommt und merken blitzschnell, ach wieder nur so ein sinnloser Gauzer, wenn es eben nix zu jagen gibt.
Ich brauch auch keinen Hund, der über 8,6km irgendeine Spur im übernächsten Revier arbeitet.
Die Hunde sollen Sauen in einem gewissen, sinnvollen, Radius finden, hochmachen (und das zuverlässig) und nicht irgendwelche Stücke kilometerweit über Berg und Tal verjaggern.
Wer das will, soll sich eben ejne Hasenbracke zulegen, aber bitte nicht einem Kopov einen nie gewollten Laut anzüchten, wie das momentan in D versucht wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Mir wäre da jetzt (Anmerkung SP:als geeigneter Hund für die Bewegungsjagd) eher der (eigentlich immer) spurlaut jagende DJT eingefallen.
Wollte ich 'nur' einen regelmäßig mit Führerbezug jagenden, kurzhaarigen und wildscharfen Hund, hätte ich mit dem DJT durchaus eine nahezu perfekte Besetzung. Klar, ein wenig speziell sind die Vögel, das ist ein Teil der HTs aber wohl auch.
Volle Zustimmung. Geländegängiger als die sonst auch sehr gut geeigneten RHD, sicherer Laut, klein und kompakt und nicht so sensibel wie die Bracken. Was will man mehr von einem Stöberhund? Mit zunehmender Wolfsdichte in vielen Revieren ist es mir nicht unrecht, dass diese kleinen Kerle auch nicht so weit jagen wie andere Rassen.
Soweit mein individuellen Erfahrungen reichen, schien bei den HT Führern immer der Wunsch wahrnehmbar durch, einen Hund zu erhalten, mit dem der durchgehende HF - mit der kalten Waffe - regelmäßig im Treiben Beute machen kann ... und das halte ich für problembehaftet.

Es mag als Indiz gelten, dass der HT im Allgemeinen als vom Stand geschnallter Hund absolut untauglich ist bzw. nicht vorkommt und nahezu ausschließlich von durchgehenden - gerne etwas martialisch anmutenden - HFs geführt wird.
Dieses "Packen" von oft unverletztem Wild halte ich aus Tierschutzgründen und wegen der Verletzungsgefahr bei den Hunden für nicht erstrebenswert. Klar gibt es viele, die finden das richtig geil, mit dem Bajonett mal in den Nahkampf zu gehen. Das muß auch beim DJT nicht sein und schadet unserem Bild in der Öffentlichkeit. Verunsichern, hochmachen und in Bewegung bringen geht auch ohne Infight.

Standschnallen ist für mich weil viel flächendeckender eine fast bessere Alternative als das Durchgehen mit einer lauten Meute aus vielen Hunden.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
142
Zurzeit aktive Gäste
559
Besucher gesamt
701
Oben