Hessen: Tularämie im Landkreis LM / WEL

Registriert
11 Apr 2006
Beiträge
4.563
LIMBURG-WEILBURG - Im Landkreis Limburg-Weilburg ist die Tularämie ausgebrochen. Die Kreisverwaltung hat am Mittwoch mitgeteilt, dass in den Gemarkungen von Runkel, Villmar und Limburg jetzt Feldhasen gefunden wurden, die an der sogenannten Hasenpest verendet sind. Die meldepflichtige Tierseuche kann auch auf Menschen und Hunde übertragen werden.
Bei dem Erreger der Tularämie handelt es sich um das Bakterium Francisella tularensis, das überwiegend freilebende Hasen und Nagetiere befällt. Da das Beschwerdebild dem der Pest ähnelt und die Erkrankung besonders oft Hasen und Wildkaninchen befällt, wird sie umgangssprachlich auch als Hasenpest bezeichnet. Oft betroffen sind auch Mäuse, Ratten oder Eichhörnchen. Tiere, die sich mit dem Bakterium infiziert haben, werden schnell matt und verlieren ihre angeborene Schnelligkeit, ihre Scheu gegenüber dem Menschen und ihr Fluchtverhalten.


"Man darf keinesfalls die Tiere anfassen. Auch sollte man vermeiden, dass Hunde mit erkrankten Tieren in Kontakt kommen", betonen die Fachleute in der Kreisverwaltung. Es wird empfohlen, die Hunde in Wald, Feld und Flur immer an der Leine zu führen.
KRANKHEITSVERLAUF BEIM MENSCHEN

Die Tularämie wird meist über direkten Kontakt (etwa über kleine Hautdefekte), von lebenden oder toten Tieren auf den Menschen übertragen. Auch das Einatmen von erregerhaltigen Stäuben kann zum Ausbruch der Hasenpest führen.
Zur eher seltenen Erkrankung von Menschen äußert sich die Kreisverwaltung so: "Die Inkubationszeit beträgt drei bis fünf Tage (Spannweite ein bis 21 Tage). Die Erkrankung beginnt meist mit einem Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers und einer Schwellung der lokalen Lymphknoten und/oder mit abrupt einsetzendem hohen Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Erschöpfungszuständen. Das Krankheitsbild kann aber je nach Eintrittspforte des Erregers stark variieren. Rechtzeitig erkannt, lässt sich Tularämie mit Antibiotika behandelnDie Heilungschancen sind dann sehr gut. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt praktisch nicht vor."
Bei der inneren Form der Tularämie des Menschen handelt sich um eine schwere, lebensbedrohliche Erkrankung, die laut Wikipedia behandelt noch in etwa fünf Prozent der Fälle tödlich verläuft. Ohne antibiotische Behandlung kann die Sterblichkeit über 30 Prozent betragen.
Der Landkreis hat zur Tularämie auf der Startseite seiner neuen Homepage unter www.landkreis-limburg-weilburg.de ein Merkblatt mit weiteren Informationen veröffentlicht.


Hunde infizieren sich meist durch das Fressen von rohem Fleisch erkrankter Tiere oder beim Beschnuppern oder Belecken von mit der Seuche infizierten Hasen-, Kaninchen- oder Nagetierkadavern.
Die Tularämie ist eine Tierseuche, die bereits seit Jahrhunderten in Europa immer wieder ausbricht. Hunde sind von ihr weniger betroffen, weil sie eine hohe natürliche, jedoch keine absolute Resistenz gegenüber dem Bakterium besitzen. Nach einer Infektion mit dem Erreger entwickeln die Hunde Symptome, die der Staupe ähneln. Ein schwerer Krankheitsverlauf ist bei ihnen selten. Sie können den Erreger aber übertragen, ohne selbst Symptome der Krankheit zu zeigen.


Wer kranke Tiere sieht,
sollte die Jäger informieren
Die Tularämie bei Hasen und Kaninchen muss laut der Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten von dem Labor oder Tiermediziner, die die Krankheit festgestellt haben, dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Der Erregernachweis aus akuten menschlichen Erkrankungsfällen ist gemäß Paragraf 7, Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes meldepflichtig. Sollten Spaziergänger auffällig apathische und nicht scheue Wildtiere entdecken, werden diese Menschen gebeten, ihre Entdeckung Fachleuten mitzuteilen.
"Wer ein auffälliges Tier entdeckt, sollte den örtlich zuständigen Jagdausübungsberechtigten benachrichtigen", raten die Mitarbeiter der Kreisverwaltung. Sei der Jäger gerade nicht erreichbar, wäre die örtliche zuständige Stadt- oder Gemeindeverwaltung zuständig und sei möglichst zeitnah zu informieren.
Außerdem kann direkt das Amt für den Ländlichen Raum, Umwelt, Veterinärwesen und Verbraucherschutz, Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz, Gymnasiumstraße 4, Schloss Hadamar, 65589 Hadamar, Telefon 0 64 31 - 2 96 58 69, E-Mail poststelle.avv@limburg-weilburg.de, informiert werden.

@ Quelle: https://www.mittelhessen.de/lokales...bricht-aus-im-kreis-limburg-weilburg_21046640
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
157
Zurzeit aktive Gäste
754
Besucher gesamt
911
Oben