Heute gibt es kålrotstappe
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Fuer die etwas suedlicher lebenden Kameraden:
Ruebenmus
tømrer
Ah, hmm, Rejwestambes (Rübenstampf)!!!
Steckrüben wurden hier bis um 1990 auch öffters noch angebaut. Heute leider bei uns sehr selten (nur noch Raps, Mais, Gerste).
Bei uns gab´s Rejwestambes med Drehoirl.
Dazu folgende kleine Geschichte wie das Gericht zu seinem regionalen Namen im Raum Idar-Oberstein kam:
Es war die Zeit um 1900. Der heutige Kreis Birkenfeld gehörte als Enklave (Fürstentum Birkenfeld) von 1817-1937 zum Großherzogtum Oldenburg. Da 500km vom "Mutterland" entfernt und schwere, steinige Böden vorherrschten, war die Bevölkerung nicht mit Reichtum gesegnet.
In den Orten, in denen keine Nebenerwerbslandwirtschaft möglich war, wie z.B. in Oberstein an der Nahe (seit 1933 Stadtteil von Idar-Oberstein), war die Armut der Leute noch größer.
Der Achatschleifer (um 1900 wohl der am weitesten verbreitete Beruf in der Region) Fuhr aus Oberstein, wohnhaft in "Fuhrs Hütte", eine heute noch erhaltene nur zimmergroße, in den Fels gehauene Kate, ging morgens zur Arbeit in die Achatschleife.
Zum Mittagessen hatte seine Frau vor Rejwestambes (Rübenpürree) med Bloudwurscht (gebratene Blutwurst) zu machen.
Dafür legte sie sich ein Groschenstück auf den Küchentisch, um nachher noch zum Metzger zu gehen und für den Groschen Blutwurst für 2 Personen!!!, oder wenigstens nur für ihren Mann, zu kaufen.
Die Steckrüben nahm sie aus dem eigenen, winzigen Garten, der nur wenige Quadratfuß groß war.
Just in dem Moment, als sie sich Jacke und Kopftuch anziehen wollte um das Haus in Richtung Metzgerei zu verlassen, hörte sie von draußen den Drehorgel-Mann spielen.
Völlig vergessen lauschte sie am offenen Fenster den pfeifenden Klängen. Als Belohnung drückte sie dem guten Mann dann gedankenverloren den Groschen vom Küchentisch in die Hand.
Als der Drehorgelspieler schon weg war, wurde ihr erst bewußt was sie gerade getan hatte.
Kurz darauf kam ihr Mann hungrig zur kurzen Mittagspause nach Hause und fragte, was es denn gutes gäbe.
Verlegen, auf den Topf mit dem Rübenmus blickend und wissend, wie gut ihrem Mann die gebratene Blutwurst sonst dazu schmeckt, sagte sie kleinlaut: "Heute gibt´s Rejwestambes med Drehoirl."
So nennen das Gericht (allersings wieder
mit gebratener Blutwurst) die Leute heute noch im Raum Idar-Oberstein.