Heute, Montag den 12.4. um 20.15 Unser Wild im Hessischen Rundfunk

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Ein weiterer Beitrag der suggeriert, die Jagd habe nur eine Daseinsberechtigung, wenn man den Schädlingsbekämpfer für die Forstindustrie spielt. Und mache dabei alles falsch. Jetzt mal ehrlich. Daumen runter.
Dass jahrzehntelang verpennt worden ist, den Wald rechtzeitig umzubauen und jetzt mit Klimakollaps und Borkenkäfer der Baum brennt lässt man lieber unerwähnt.

Hat ein (durch Verbiss) krummer Baum eigentlich weniger ökologischen Nutzen als ein gerader?
Was ist rechtzeitig?? Vor allem mit was man heute konfrontiert ist
In welchen Wäldern jagst du, mit dieser deiner Erkenntnis?
Wie kann man Borkenkäfer zeigen, wenn der Wald in gutem Zustand ist`?
Forstindustrie?? wo ich jage schauen die Pivatwälder eher "schwächer" aus als der Staatswald.
"Falsch" macht die Jagd nix, vielleicht nicht alles richtig, aber wird sich ändern, wenn die Grünen dran kommen.
 
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Naturverjüngung, zum totlachen, sollte mal was von alleine wachsen, wirds von den Forstmaschinen platt gefahren.
oder man schlägt alle 20m eine Schneise durch den Bestand und entzieht dem Wald hektarweise Nutzfläche.

Forstwirtschaft. Alles nur try and error. Aber das Wild und die Jagd ist dran Schuld.
 
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Hallo,
seit langer Zeit hab ich mal wieder schäumend vor der Flimmerkiste gesessen.
Na so schlimm war es auch wieder nicht
Ein sehr einseitiger Bericht. Man könnte meinen er wäre unter der Regie der Forstbetriebe erstellt worden.
Der Wald besteht nicht nur aus Forsten und wie sehen die Pivatwälder aus. Und - Wie sieht der Wald bei Großgrundbesitzern aus, die beide Aspekte Wild und Wald in einer Hand`haben'?

Das Wild wird vorwiegend als Waldschädling dargestellt. Die Jagd wird als Vergnügung dargestellt, die um jeden Preis (den der plötzlich ach so liebe Wald der Stadtbevölkerung zahlen muss) den Trophäenkult vorantreibt.
Ganz so war es auch nicht, aber immerhin wurde der Stadtbevölkerung erklärt, dass ein Rehbock nicht die Frau von Hirschen ist.
Das Allheilmittel für den Wald scheint einzig und allein die Naturverjüngung zu sein.
Schön wärs ja - aber, sie findet ja auch statt. Man muss sich nur Zeit lassen. Wer von den Jägern jagt in einem Wald schon zwei oder mehr Jagdperioden, um überhaupt die Waldentwicklung beobachten zu können?
Die Forstmänner, die den heutigen Wald aufgebaut haben gingen mit den ihnen anvertrauten Lebewesen verantwortungsvoller um als heute. Dort wurde Kleinkahlschläge mit Schutzmaßnahmen (Gatterung, Einzelschutz) wieder aufgeforstet.
Und das obwohl es weniger Wild gab als heute.
Für Einzelschutz könnte man die Stadtbevölkerung in Schnellkursen ausbilden, zumal nicht jeder junge Baum zu schützen wäre, denn das Ziel ist ein gewisser Abstand der Altbäume.

Heutzutage überlässt man vieles sich selbst, nennt es Naturverjüngung (Hauptsache keine Kosten) und wundert sich wenn es nicht wie gewünscht funktioniert.
bei den Revierbegängen in meinem PB zeige ich auch wie der Wald ohne Zaun nachwächst.
Dass in einem Buchenwald Tännchen verbissen werden, ist normal aber zu verhüten.

Seinerzeit wurden sicherlich auch Fehler gemacht. Die aktuelle große Dürrephase könnte allerdings keiner vorhersehen. Langezeit waren die Forstleute und Waldbesitzer froh über den Ertrag aus dem Fichtenwald.
Durch geänderte Bauweise spielt Holz weder als Bau- noch als Brennholz die frühere Rolle.
WAs früher ein aufgeräumter Forst war ist heute ein Verhau, wo sich Pilz- und Beerensucher die Beine brechen. Im Privatwald bleibt kein Totholz im Wald.

Der größte Fehler war der massive Personalabbau im Forst. So konnte weder zeitnah befallenes Käferholz entfernt werden, noch irgendwelche Schutzmaßnahmen vorgenommen werden.
Aha - endlich mal einer, der dem Forst zeigt wo es lang geht. In Privatwäldern gibtes ohnehin keinen Käfer, oder wie??

Die Förster haben selbst noch großen Anteil an der Bejagung gehabt (nicht nur Pirschbezirke meistbietend an Freizeitjäger von weit weg verpachtet).
wie weit hast du denn auf die Jagd? Jagst du kostenlos und kostenfrei.?
Hast du dich schon mal meistbietend um einen PB beworben?
Verpachtet werden übrigens Jagdreviere und keine Pirschbezirke

Aber das will heute niemand hören.
Es ist einfacher das wiederkäuende Schalenwild und auch die Jagd dafür verantwortlich zu machen.
Es sich einfach zu machen, anderes macht eben Mühe und es sind Prioritäten zu setzen.
Wie sieht der Walds aus in dem du jagst?. Ließe sich dort ein besserer Film drehen?
Hier sollten sich nach meiner Ansicht die Jagdverbände einschalten und die unwissende Bevölkerung über die Realität informieren.
Waidmannsheil
Bist du Mitglied in einem Jagdverband?? Vielleicht sogar irgendwie auf einem Gebiet besonders aktiv? Von der unwissenden Bevölkerung ist nichts zu erwarten, das müssen Jäger tun und wenn es nur ein (vergebliches ) Schreiben an die Landesjagdverbände oder die Ressorts der Landesregierung ist. Hier im Forum ändert sich nicht.
Man kriegt allenfalls ein Likie.
 
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Verehrter Sir Henry,
mit Forst meine ich bewirtschafteten Wald (Definition aus dem Wörterbuch), nicht per se den Staatswald. In den Privatwäldern sieht es auch nicht besser aus. Mein Beitrag soll auch nicht als Staatsforst-Bashing rüber kommen. Dagegen verwehre ich mich in aller schärfster Form. Ich bin auch in vielen Fällen deiner Meinung.
Aber der Abschnitt der Sendung in dem der einwandfreie Wuchs der Naturverjüngung in einen nach oben lichten Gatter im Gegensatz zum Wipfeldichten Altholz gezeigt wird und noch dazu auf den Verbiss direkt vor dem Gatter verwiesen wird grenzt an Volksverdummung.
Solange der Wald ausschließlich dem Holzerlös dienlich gemacht wird und hier nur Kostenminimierung herrscht wird es schwer für das Wild und die Jäger.

Nochmals ein herzliches Waidmannsheil
 
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Aber der Abschnitt der Sendung in dem der einwandfreie Wuchs der Naturverjüngung in einen nach oben lichten Gatter im Gegensatz zum Wipfeldichten Altholz gezeigt wird und noch dazu auf den Verbiss direkt vor dem Gatter verwiesen wird grenzt an Volksverdummung.
Solange der Wald ausschließlich dem Holzerlös dienlich gemacht wird und hier nur Kostenminimierung herrscht wird es schwer für das Wild und die Jäger.

Nochmals ein herzliches Waidmannsheil
Du siehst auch nur, was du sehen willst. Etliche Meter um den Weiserzaun war/ist da gar nichts wipfeldicht. Trotz Licht ist da nichts, schon wirklich gar nichts gewachsen.
Und wenn du schon Fehler aufzeigen willst, dann auch die, die in mindestens der gleichen Größe von "der Jagd" gemacht werden.
Wald ohne Wild ist fad. Wild ohne Wald ist noch viel fader!
 
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Werter Kuno,
Garantiert macht die Jagd auch Fehler. Z.B. das überhegen mancher Wildbestände. Z.B. Nichterfüllung der Abschusszahlen oder auch Vernachlässigung der Niederwildhege. Es gibt sicherlich auch Jäger, die nur noch Sauen jagen wollen. Das und vieles mehr halte auch ich für falsch.
Nochmals: ich schätze die Arbeit der Forstleute (sei es öffentlich oder privat) sehr. Aber auch dort passieren Fehler und sind auch passiert.
In der Sendung wird allerdings dem unbedarften Zuschauer suggeriert, dass das Wild und dazu auch die Jagd die einzig Schuldigen am Zustand des Waldes sind.
Was soll das Wild denn im dichten Altholz fressen? Natürlich frisst es das was an lichten Plätzen wächst. Natürlich auch das was vor einem Gatter noch wächst.

Waidmannsheil
 
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Also, mir gefällt der Film. Ruhige Art ohne Belehrung, nicht tendenziös, schöne Aufnahmen. Für Otto-Normalverbraucher sehr zu empfehlen. (Habe allerdings erst bis zur Hälfte in der Mediathek schauen können - der zweite Teil fehlt noch). Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mancher Kritiker hier den Film gar nicht angesehen hat. Dann vielleicht besser im Urteil etwas zurückhalten.
 
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Du siehst auch nur, was du sehen willst. Etliche Meter um den Weiserzaun war/ist da gar nichts wipfeldicht. Trotz Licht ist da nichts, schon wirklich gar nichts gewachsen.
Und wenn du schon Fehler aufzeigen willst, dann auch die, die in mindestens der gleichen Größe von "der Jagd" gemacht werden.
Wald ohne Wild ist fad. Wild ohne Wald ist noch viel fader!
Wie man lesen kann, gibt es auch fehlerfreie Jäger - also ich habe mich nie für einen gehalten.
Übrigens waren die jagdlichen Hinweise des Ansitzjägers nicht einmal für JJ brauchbar, aber es war ja auch keine jagdlicher Lehrfilm, die auch wieder Schwächen haben.
 
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Also, mir gefällt der Film. Ruhige Art ohne Belehrung, nicht tendenziös, schöne Aufnahmen. Für Otto-Normalverbraucher sehr zu empfehlen. (Habe allerdings erst bis zur Hälfte in der Mediathek schauen können - der zweite Teil fehlt noch). Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mancher Kritiker hier den Film gar nicht angesehen hat. Dann vielleicht besser im Urteil etwas zurückhalten.
Nicht tendenziös? Sicher das du den gleichen Film meinst 😉.
 
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In der Sendung wird allerdings dem unbedarften Zuschauer suggeriert, dass das Wild und dazu auch die Jagd die einzig Schuldigen am Zustand des Waldes sind.
Das Finde ich nicht. Im Schlusswort wird das eigentlich nochmal klar gemacht. Und das denkt auch niemand. Das Wild tut genau das, wofür es von der Natur geschaffen wurde: fressen uns sich vermehren. Das wäre auch kein Problem, wenn wir Menschen nicht eine Kulturlandschaft geschaffen hätten, in der der Mensch Aufgaben übernehmen müsste, denen die Natur nicht mehr nachkommen kann, es aber in den meisten Fällen nicht tut.
 
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Ein Forstbetrieb ist letztlich ein Wirtschaftsunternehmen wie jedes andere auch und der Fortbestand hängt letztlich daran, daß man investiert.
D.h. Pflanzung und Zäunung sind wichtige Faktoren um den Forst gestalten zu können.
Nur auf Naturverjüngung zu setzen, auf alles Schalenwild zu schießen und sich dann wundern, weshalb sich kein Erfolg einstellt ist kurzfristig gedacht (in der Industrie stammen vergleichbare Konzepte von McKinsey oder Roland Berger).
Wild und Jäger werden für betriebliche Fehler verantwortlich gemacht, Verbiß und Schälschäden haben ihre Ursachen nicht nur in einer zu hohen Wilddichte.
Ich kann (v.a. Staatsforsten) nicht Luchs und Wolf begrüßen, daneben alle Naturnutzer willkommen heißen und mich dann über Verbiß beschweren.

PS: mir geht auch das Bashing von Kiefer und v.a. Fichte auf den Zeiger, dies sind wertvolle und dringend benötigte Bauhölzer.
 
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Inwiefern die winterkahlen Laubwälder im Vergleich zu immergrünen (außer Lärche) Nadelwäldern zu einer Verbesserung der Luft das Jahr über beitragen, wäre auch noch zu prüfen.
Dürfte auch schon gemacht worden sein, nur liest man darüber wenig.
 

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