Hilfe bei Rassewahl, kleine Hunde ohne Baujagd

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Ein Hund, der sich verjagt hat, kann sehr wohl noch Stunden nach dem Treiben unterwegs sein, insbesondere, wenn er sich nicht mitnehmen lassen will. Wenn er natürlich gar nie weiter als 300 m vom Stand wegkommt...

Einen intelligenten weltoffenen Hund kannst Du einjagen nach allen Regeln der Kunst, der checkt früher oder später, daß es bequemer ist, sich nach der üblichen Jagdzeit zum Sammelplatz chauffieren zu lassen. Heißt ja nicht, daß er nicht auch zurückfindet zum Stand, wenn es nötig ist. Aber bleibt ihr nur bei eurem Glauben, ich will euch nicht weiter verwirren. Nicht, das noch einer ins Zweifeln kommt.

Ich sag's ja, es ist so einiges an Dir vorbei gegangen - u.a. die Tatsache, dass heute normalerweise Ortungstechnik state of the art ist - zumindest als back up.
Außerdem hat "der intelligente, weltoffene" (ich ergänze: viel bejagte) Hund gelernt, dass es viel angenehmer ist, wenn Chef sich freut, dass Hund am Treibenende wieder bei ihm ist.
DAS ist nämlich Ziel des Einjagens bei den o.g. ersten 15-20 Jagden.
Der Rest ist DEIN Glauben von vorgestern, verwirren kannst Du damit eigentlich nur noch irgendwelche Anfänger...
 

z/7

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Was hat das nun mit Ortung zu tun? Jetzt haste mich verwirrt.
 
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Meine Madame ist bei ca. 2 Dutzend jährlichen Drückjagden im Schnitt ca. 1x abgängig, d.h., sie hat sich verjagt. Kam bislang genau 3x vor. Und jedesmal hat sie sich einen Schützen gesucht, der sie chauffiert. Weiber halt...
 

z/7

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Außerdem hat "der intelligente, weltoffene" (ich ergänze: viel bejagte) Hund gelernt, dass es viel angenehmer ist, wenn Chef sich freut, dass Hund am Treibenende wieder bei ihm ist.
Da muß ich jetzt tatsächlich erstmal das unsägliche emoji-Sortiment dieses Forums bemühen: :rolleyes:.

Die Weltoffenheit, die ich meine, hat mit Bejagung erstmal gar nix zu tun. Das ist Anlage, und zu einem gewissen Grad bzw. bei bestimmten Rassen auch Sozialisierung.
Daß alles, was nach Jagd riecht und/oder aussieht von auch nur minimal bejagten Hunden in der Regel positiv verknüpft und entsprechend behandelt wird, fällt in die gleiche Kategorie. Und erfordert wie gesagt nicht sehr viele Erlebnisse. Daß ein Hund sich trotzdem nicht einsammeln läßt, erreicht man daher nur mit sehr viel Aufwand bzw. ist die Folge entsprechender Veranlagung. Zum Aufwand gehörte mangels entsprechender Veranlagung bereits eine strikte Fernhaltung von anderen Zweibeinern im Welpenalter. Wird heutzutage kaum mehr einer so handhaben, weil das auch im täglichen Umgang Konsequenzen hat. Vielmehr versucht heute jeder, der seine 5 Sinne beinand hat, auch dem autistischsten Hund eine minimale Umweltsicherheit zu vermitteln.

Trotzdem ist es auffällig, wie selten sich Bracken von Fremden, auch Jägern, einfangen lassen, und wie selten das bei DW oder Terrier ein Problem darstellt. Und das hat nun gar nix mit Führerbindung oder Einarbeitung zu tun, sondern gehört eher in die Kategorie "Beischlagen". Gerade Terrier sind eher lauffaul. Warum sollen die km-weit laufen, wenn man im warmen Auto zum Herrchen chauffiert werden kann.

Und dieser Umstand führt dazu, daß eine Bracke in der Regel eben wieder zurückläuft, laufen muß, während ein Terrier unvermeidlich früher oder später die Erfahrung macht, wie es auch bequemer geht. Desungeachtet freut der sich genauso, wenn er am Sammelplatz wieder bei Herrchen ist.
 
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Ach so, was das Einschliefen während DJ angeht, hab ich die Erfahrung gemacht, dass das selbst bei meiner Hündin, mit der intensiv Baujagd betrieben wird, nur passiert, wenn ihr ein Fuchs quasi über die Füße läuft oder im Treiben absolut tote Hose ist. War beim Vorgänger genauso.
Bei einem Terrier, der z.B. nur die Bauprüfung gemacht hat, ohne dann baujagdlich eingesetzt zu werden, halte ich das Risiko für vernächlässigbar.
 
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Trotzdem ist es auffällig, wie selten sich Bracken von Fremden, auch Jägern, einfangen lassen, und wie selten das bei DW oder Terrier ein Problem darstellt. Und das hat nun gar nix mit Führerbindung oder Einarbeitung zu tun. Gerade Terrier sind eher lauffaul. Warum sollen die km-weit laufen, wenn man im warmen Auto zum Herrchen chauffiert werden kann.

Und dieser Umstand führt dazu, daß eine Bracke in der Regel eben wieder zurückläuft, laufen muß, während ein Terrier unvermeidlich früher oder später die Erfahrung macht, wie es auch bequemer geht. Deshalb freut der sich genauso, wenn er am Sammelplatz wieder bei Herrchen ist.

Sag ich doch immer, es gibt (intelligente) Terrier und andere Hunde...
 

z/7

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Damit ich nicht mißverstanden werde: ich will hier keineswegs der Fraktion "vom Strick lassen reicht" das Wort reden. Auch ein Terrier sollte gelernt haben, wie er zurückfindet.

Man sollte sich nur keine Illusionen machen, wieviel man mit was langfristig erreichen kann, und wie groß der eigene Verdienst daran ist.
 

z/7

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Ein relativ bekannter ehem. FoA-Ltr. in Nordhessen hat bei den von ihm geleiteten Stöberjagden grundsätzlich darauf hingewiesen, "während des Treibens bitte keine ´sozialen Beziehungen´ zu (gesunden) Hunden aufzubauen, die mal während des Treibens am Schützenstand für ne viertel Stunde eine Verschnaufpause einlegen."
Das ist sicher sinnvoll. Schon, um noch unerfahrenere Hunde nicht vom Weiterjagen abzuhalten.

Spätestens wenn der Hund den Schützen bereits kennt, ist das für die in Frage stehende Problematik aber irrelevant und kollidiert mit der Forderung, nach Ende des Treibens Hunde wo möglich einzusammeln.

Das ist ein Interessenkonflikt, der sich nie ganz beseitigen lassen wird, denn irgendwann muß der junge Hund auch auf größere Jagden, wo man nicht mehr jedem Schütze individuelle Verhaltensregeln für einzelne Hunde mit auf den Stand geben kann.
 

z/7

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Bei einem Terrier, der z.B. nur die Bauprüfung gemacht hat, ohne dann baujagdlich eingesetzt zu werden, halte ich das Risiko für vernächlässigbar.
Nein. Im Gegenteil. Dem fehlt die Erfahrung, daß Fuchs nur unter bestimmten Bedingungen angesagt ist. Wenn Füchse dann auf DJ auch noch vor dem Hund erlegt werden, wird der jede Fuchsspur genauso annehmen wie anderes Wild, wenn nicht sogar bevorzugt. Immerhin verspricht Fuchs Nahkampf...
 
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Vielen Dank für die vielen Antworten.



Zum Thema KLM, ich kenne einige Führer von diesen Hunden. Die gehen aber alle mit den Hunden durch, genau das möchte ich ja nicht. Die weiteren Einsatzmöglichkeiten bringen mir auch nichts. Ich brauche keinen Hund zum apportieren. In meiner Region wird zu 99% nur Schalenwild bejagd. Der Hund soll bei mir ein Jagdbegleithund werden und im Herbst/Winter auf großen Jagden eingesetzt werden. Die Einladungen zu diesen Jagden bekomme ich jährlich, nicht das jetzt jemand denkt ich würde den Hund nur anschaffen wollen um Einladungen zu bekommen.



Vorsteher kann ich daher ausschließen, ich denke das macht für mich einfach keinen Sinn. Terrier habe ich für mich auch ausgeschlossen mittlerweile. Ich werde jetzt erstmal weiter im Dachsbrackenlager forschen, alpenländische und westfälische. Im Herbst werde ich mir diese auch mal bei Jagden anschauen. Die Niederlaufhunde werde ich mir bei Gelegenheit auch noch anschauen. Viele meiner Bekannten führen Wachtel, deren Jagdstil gefällt mir ganz gut. Mein Traumhund wäre eigentlich ein kleiner, kurzhaariger Wachtelhund aber halt nicht so klein wie ein Dackel. Soweit zum Optischen. Jagdliche Leistung ist natürlich wichtiger wie die Optik. Ich würde auch einen Wachtelhund führen wenn es keine Alternativen gibt. Die Wasserarbeit des Wachtels brauche ich halt auch nicht.
 
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Zum Thema KLM, ich kenne einige Führer von diesen Hunden. Die gehen aber alle mit den Hunden durch, genau das möchte ich ja nicht. Die weiteren Einsatzmöglichkeiten bringen mir auch nichts. Ich brauche keinen Hund zum apportieren. In meiner Region wird zu 99% nur Schalenwild bejagd. Der Hund soll bei mir ein Jagdbegleithund werden und im Herbst/Winter auf großen Jagden eingesetzt werden. Die Einladungen zu diesen Jagden bekomme ich jährlich, nicht das jetzt jemand denkt ich würde den Hund nur anschaffen wollen um Einladungen zu bekommen.

Vorsteher kann ich daher ausschließen, ich denke das macht für mich einfach keinen Sinn. Terrier habe ich für mich auch ausgeschlossen mittlerweile. Ich werde jetzt erstmal weiter im Dachsbrackenlager forschen, alpenländische und westfälische. Im Herbst werde ich mir diese auch mal bei Jagden anschauen. Die Niederlaufhunde werde ich mir bei Gelegenheit auch noch anschauen. Viele meiner Bekannten führen Wachtel, deren Jagdstil gefällt mir ganz gut. Mein Traumhund wäre eigentlich ein kleiner, kurzhaariger Wachtelhund aber halt nicht so klein wie ein Dackel. Soweit zum Optischen. Jagdliche Leistung ist natürlich wichtiger wie die Optik. Ich würde auch einen Wachtelhund führen wenn es keine Alternativen gibt. Die Wasserarbeit des Wachtels brauche ich halt auch nicht.

Klare und nachvollziehbare Gedanken - und eine schlüssige Konsequenz! (y)
 
G

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Guest
Genau das meine ich auch ! Schön, daß Du den Kreis schließt, der Faden war dabei, vom Ausgangsthema des TS abzudriften.
@Eifeljäger hat klare Vorstellungen und es ist auch für einen Erstlingsführer gut gedacht, die Anschaffung des Hundes auf die jagdlichen Anforderungen und persönliche Ausrichtung abzustellen.
Wir haben schon genug nicht ausgelastete Hunde in Jägerhand.

Wenn man auch einem Erstlingsführer sonst nicht so gern eine Bracke empfiehlt, so bist Du bei Deinen Vorstellungen in deren Lager wohl richtig aufgehoben.
Verinnerliche auch vor der Anschaffung bitte die passende Literatur, es gibt ein paar ordentliche Werke.
 
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Genau das meine ich auch ! Schön, daß Du den Kreis schließt, der Faden war dabei, vom Ausgangsthema des TS abzudriften.
@Eifeljäger hat klare Vorstellungen und es ist auch für einen Erstlingsführer gut gedacht, die Anschaffung des Hundes auf die jagdlichen Anforderungen und persönliche Ausrichtung abzustellen.
Wir haben schon genug nicht ausgelastete Hunde in Jägerhand.

Wenn man auch einem Erstlingsführer sonst nicht so gern eine Bracke empfiehlt, so bist Du bei Deinen Vorstellungen in deren Lager wohl richtig aufgehoben.
Verinnerliche auch vor der Anschaffung bitte die passende Literatur, es gibt ein paar ordentliche Werke.


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