Hilfe bei Rassewahl, kleine Hunde ohne Baujagd

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Bin da nicht sicher. Wenn der Fuchs liegt will der Kleine den für sich haben. Wenn mein Langhaar kommt verteidigt er sein Wild. Mein Langhaar hat dafür Verständnis. Bei einem fremden Hund hätte ich Angst, dass es schief geht. Dann liegt der Kleine schnell dabei. Deshalb bin ich da etwas vorsichtig.

Kann ich gut verstehen. Vor meinem Rüden erlegtes Wild verteidigt er. Meiner hat letztes Saison wieder manchen Vorsteher in die Flucht geschlagen. Eines Tages gerät er an den richtigen.
 

z/7

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aber wenn der Gehorsam nicht passt
Genau das ist aber der Punkt: eine Bracke "gehorsam" zu bekommen, ohne ihre Einsatzfähigkeit als Standschnaller zu beeinträchtigen, ist nicht trivial.

Davon ab: wenn man den Hund ständig im Auge behalten muß, ist das eben kein entspanntes spazierengehen. Bei keinem Hund.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

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Diese Aufsicht gehört zur selbstverständigen Sorgfaltspflicht jedes Hundehalters, inbesonders wenn Jagdhunde in der Landschaft ausgeführt werden.
Man kann seinen Gebrauchshund nat. auch übers Jahr in den Zwinger sperren und zur Jagdzeit herausholen. Ob er dann "funktioniert", ist die Frage.
Die Zeiten haben sich heute in der Sache doch geändert. Gerade die meisten Bracken-Führer (und auch andere) halten ihre Hunde in der Familie, überwiegend im Haus. Den gemeinsamen Spaziergang ohne Jagdbezug liebt z.B. meine Hündin ungemein - dabei kann sie im übersichtlichen Gelände und abseits von Straßen gern frei laufen (Einwirkungsbereich). Sie lässt sich heranrufen, oft ist sie dabei etwas schwerhörig (ist viell das Alter...;)). Sie ist absolut verträglich bei Kontakt mit anderen Hunden.
Die Nase ist sowieso immer unten, alle Markierungen werden gelesen, dennoch besteht zu keinem Zeitpunkt die Gefahr (mehr), daß sie auf Knopfdruck auf frischer Wild-Fährte durch geht, um zu jagen !
Spaziergänge mit Jagdhund gehören einfach zur ordentlichen Hundehaltung für mich dazu.

Wehe, aber wenn die Warnhalsung dran kommt oder ich den Riemen hervorkrame, dann sind die Reaktionen noch viel freudiger; sie weiß, jetzt wird's ernst ! Man sollte auch immer unterschiedliche Rituale pflegen, ob Jagdeinsatz oder ziviles Führen.

Ich kenne nur einen Fall einer Brandl, die ihrem Führer sofort aus der Hand geht, wenn er schon den Kofferraum aufmacht bzw. nicht hinschaut, die kann nur an der Leine geführt werden.
Hier ist für mich ein klassischer Fall mangelnder Führerbindung gegeben, der (nat. triebstarke) Hund nimmt seinen Herrn einfach nicht ernst. Der Hund fehlt dann u.U. Stunden und jagt quasi für sich allein. Bei Jagden jagt sie durch Sonne, Mond und Sterne und wurde, weil leider etwas blindscharf, schon oft verletzt.
Solch Verhalten ist absolut lästig und in fremden Revieren auch klar zu vermeiden.
 
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Genau das ist aber der Punkt: eine Bracke "gehorsam" zu bekommen, ohne ihre Einsatzfähigkeit als Standschnaller zu beeinträchtigen, ist nicht trivial.

Davon ab: wenn man den Hund ständig im Auge behalten muß, ist das eben kein entspanntes spazierengehen. Bei keinem Hund.

Mhm, da ich meine Bracken nicht vom Stand schnalle kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen inwieweit das Kommando "Hier" die Einsatzfähigkeit beeinträchtigen könnte. Ansonsten gehen wir entweder mit den Wauzis spazieren und behalten sie im Auge wenn sie geschnallt sind oder sie bleiben halt am Strick. Beides kann zur Entspannung beitragen.
 

z/7

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Mmmh. Sagen wir mal so: es ist natürlich individuell unterschiedlich. Der eine Hund muß mit Glaçe-Handschuhen angefaßt werden, beim andern nützt auch der gekonnteste Trick nix, der durchschaut Dich, bevor Du überhaupt dran denkst.
 
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Mhm, da ich meine Bracken nicht vom Stand schnalle kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen inwieweit das Kommando "Hier" die Einsatzfähigkeit beeinträchtigen könnte.

Es gibt Bracken die bei zuviel Druck ihre Selbstständigkeit verlieren, diese Hunde werden dann Standbewacher. Als Durchgeher kein Problem da der Hund ja immer wieder an Wild geführt wird.
 
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Es gibt Bracken die bei zuviel Druck ihre Selbstständigkeit verlieren, diese Hunde werden dann Standbewacher. Als Durchgeher kein Problem da der Hund ja immer wieder an Wild geführt wird.

Wenn der Grundgehorsam, der bei jeder BP gefordert wird, eine Bracke bereits überfordert bzw. zum Standverteidiger mutieren lässt..... also irgendwie steh ich da jetzt auf der Leitung. Einen Hund der die Grundkommandos nicht beherrscht sollt man jagdlich nicht einsetzten, egal wie er geschnallt wird!
 
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Diese Aufsicht gehört zur selbstverständigen Sorgfaltspflicht jedes Hundehalters, inbesonders wenn Jagdhunde in der Landschaft ausgeführt werden.
Man kann seinen Gebrauchshund nat. auch übers Jahr in den Zwinger sperren und zur Jagdzeit herausholen. Ob er dann "funktioniert", ist die Frage.
Die Zeiten haben sich heute in der Sache doch geändert. Gerade die meisten Bracken-Führer (und auch andere) halten ihre Hunde in der Familie, überwiegend im Haus. Den gemeinsamen Spaziergang ohne Jagdbezug liebt z.B. meine Hündin ungemein - dabei kann sie im übersichtlichen Gelände und abseits von Straßen gern frei laufen (Einwirkungsbereich). Sie lässt sich heranrufen, oft ist sie dabei etwas schwerhörig (ist viell das Alter...;)). Sie ist absolut verträglich bei Kontakt mit anderen Hunden.
Die Nase ist sowieso immer unten, alle Markierungen werden gelesen, dennoch besteht zu keinem Zeitpunkt die Gefahr (mehr), daß sie auf Knopfdruck auf frischer Wild-Fährte durch geht, um zu jagen !
Spaziergänge mit Jagdhund gehören einfach zur ordentlichen Hundehaltung für mich dazu.

Wehe, aber wenn die Warnhalsung dran kommt oder ich den Riemen hervorkrame, dann sind die Reaktionen noch viel freudiger; sie weiß, jetzt wird's ernst ! Man sollte auch immer unterschiedliche Rituale pflegen, ob Jagdeinsatz oder ziviles Führen.

Ich kenne nur einen Fall einer Brandl, die ihrem Führer sofort aus der Hand geht, wenn er schon den Kofferraum aufmacht bzw. nicht hinschaut, die kann nur an der Leine geführt werden.
Hier ist für mich ein klassischer Fall mangelnder Führerbindung gegeben, der (nat. triebstarke) Hund nimmt seinen Herrn einfach nicht ernst. Der Hund fehlt dann u.U. Stunden und jagt quasi für sich allein. Bei Jagden jagt sie durch Sonne, Mond und Sterne und wurde, weil leider etwas blindscharf, schon oft verletzt.
Solch Verhalten ist absolut lästig und in fremden Revieren auch klar zu vermeiden.

Es gibt sehr viele Gründe, (je-)den eigenen Hund einfach öfter an der Leine zu halten, auch wenn er gehorsam und/oder mit anderen Hunde verträglich ist; andere Hunde sind das z.B. nämlich nicht selten gerade nicht!
Und ebensowenig, wie ich irgendwelche fremden Hunde zu dieser Jahreszeit in den Schutzgebieten, Hecken oder in den Wiesen des (eigenen) Reviers sehen möchte, die dort mehr oder weniger eifrig dem Jungwild nachstellen (oder einfach nur dem Bauer die Mahd vollk...., möchten dies sicher auch andere Grundeigentümer und/oder Jagdpächter anderswo.
"Meiner tut das nicht!" ist eine Ausrede, die ich mittlerweile KEINEM Hundebesitzer mehr per se glaube!
Und Spazieren gehen kann man auch mit Hund an der Leine - 24/7 im Zwinger ist ja nicht die zwingende Alternative zur freien Selbstverwirklichung von Wauzi!
 
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Wenn der Grundgehorsam, der bei jeder BP gefordert wird, eine Bracke bereits überfordert bzw. zum Standverteidiger mutieren lässt..... also irgendwie steh ich da jetzt auf der Leitung. Einen Hund der die Grundkommandos nicht beherrscht sollt man jagdlich nicht einsetzten, egal wie er geschnallt wird!

Da du die Erfahrung nicht gemacht hast ist es für dich wohl nicht verständlich.
 
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Gelöschtes Mitglied 21531

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@Rindenbrüter:
alles dáccord - so kenne ich es auch !
Als Jagdhundehalter sollte man wohl mit gutem Beispiel vorangehen.
 
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...
Ich werde jetzt erstmal weiter im Dachsbrackenlager forschen, alpenländische und westfälische. Im Herbst werde ich mir diese auch mal bei Jagden anschauen. Die Niederlaufhunde werde ich mir bei Gelegenheit auch noch anschauen.
...
Falls Du Westfälische Dachbracken beim Jagen sehen möchtest, kannst Du dich gerne melden. Ich schaue hier aber nur ab und zu rein und daher kann meine Antwort etwas dauern. Bis zum Herbst ist es aber noch ein bisschen hin.
 

z/7

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Wenn der Grundgehorsam, der bei jeder BP gefordert wird, eine Bracke bereits überfordert bzw. zum Standverteidiger mutieren lässt..... also irgendwie steh ich da jetzt auf der Leitung. Einen Hund der die Grundkommandos nicht beherrscht sollt man jagdlich nicht einsetzten, egal wie er geschnallt wird!
Ich versuch's mal.

Zwischen der Beherrschung von "Grundkommandos" und dem, was auf einer BP verlangt wird, besteht schon mal eine gewisse Diskrepanz. Zumindest in meiner Vorstellung davon, was ich unter "Beherrschen" verstehe. ;-)

Dann ist es für den Hund ein gewaltiger Unterschied, ob er Wild im engeren Umkreis des Führers findet, und dasselbe verfolgt, oder ob er erstmal eine gewisse Distanz überbrücken muß, bis er jagdbares gefunden hat. Das dazu nötige auf eigene Faust und auf's Geratewohl losziehen ist ein zartes Pflänzchen, das schneller zertreten ist, als einem lieb sein kann. Es gibt Büffel, denen ist der Führer schnuppe, sobald sie merken, daß sie von der Leine sind. Es gibt aber auch führigere Exemplare, da muß man höllisch aufpassen. Bei ersteren ist das mit dem Gehorsam ein Problem, weil es sehr schwer ist, ihnen den Schneid abzukaufen, wenn sie erstmal Blut geleckt haben. Bei letzteren muß man sich sehr zurücknehmen, und das Selbstbewußtsein fördern, wo geht. Die Bracke an sich ist sehr darauf bedacht, daß ihrem göttlichen Körper nur ja kein Leids geschehe. Erschrecken oder gar schmerzhafte Einwirkungen können fatal sein, leider auch schon bei einmaligem Auftreten. Langsames Heranführen an unangenehme Situationen verbunden mit sehr viel positiven Eindrücken sind ein sinequanon.

Und schließlich ist es für die Art der Bindung zum Führer von enormer Bedeutung, unter welchen Umständen der Hund zum Erfolg kommt. Sind die ersten Erfahrungen dergestalt, daß der Hund vorwiegend mit dem Führer zusammen oder unter dessen unmittelbarer Mitwirkung Beute macht, wird er sich das merken. Kommt er andererseits fern vom Führer oder durch das Finden in der Ferne und bis zum Führer Zurückverfolgen der Beute, das klassische Brackieren also, zum Erfolg, wird er sich das auch merken. Hier sind grade die ersten Erfahrungen entscheidend.

Deine Situation ist, wenn ich das recht verstanden habe, die, daß Du mit den Hunden von Anfang an durchgehst. Ein Einbremsen durch zuviel oder falsche Gehorsamserziehung wird Dir daher kaum auffallen. Die Hunde machen mit Dir Beute, das genügt, sie für die Entfernungen, die man beim Durchgehen brauchen kann, zu prägen.

Wer den Hund vom Stand schnallen will und möchte, daß der auch weiter als 100 m im Umkreis sucht, wird sich tunlichst anschaun, was er am Strick hat, und seine Gehorsamserziehung darauf abstellen.
 
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Ich versuch's mal.

Zwischen der Beherrschung von "Grundkommandos" und dem, was auf einer BP verlangt wird, besteht schon mal eine gewisse Diskrepanz. Zumindest in meiner Vorstellung davon, was ich unter "Beherrschen" verstehe. ;-)

Dann ist es für den Hund ein gewaltiger Unterschied, ob er Wild im engeren Umkreis des Führers findet, und dasselbe verfolgt, oder ob er erstmal eine gewisse Distanz überbrücken muß, bis er jagdbares gefunden hat. Das dazu nötige auf eigene Faust und auf's Geratewohl losziehen ist ein zartes Pflänzchen, das schneller zertreten ist, als einem lieb sein kann. Es gibt Büffel, denen ist der Führer schnuppe, sobald sie merken, daß sie von der Leine sind. Es gibt aber auch führigere Exemplare, da muß man höllisch aufpassen. Bei ersteren ist das mit dem Gehorsam ein Problem, weil es sehr schwer ist, ihnen den Schneid abzukaufen, wenn sie erstmal Blut geleckt haben. Bei letzteren muß man sich sehr zurücknehmen, und das Selbstbewußtsein fördern, wo geht. Die Bracke an sich ist sehr darauf bedacht, daß ihrem göttlichen Körper nur ja kein Leids geschehe. Erschrecken oder gar schmerzhafte Einwirkungen können fatal sein, leider auch schon bei einmaligem Auftreten. Langsames Heranführen an unangenehme Situationen verbunden mit sehr viel positiven Eindrücken sind ein sinequanon.

Und schließlich ist es für die Art der Bindung zum Führer von enormer Bedeutung, unter welchen Umständen der Hund zum Erfolg kommt. Sind die ersten Erfahrungen dergestalt, daß der Hund vorwiegend mit dem Führer zusammen oder unter dessen unmittelbarer Mitwirkung Beute macht, wird er sich das merken. Kommt er andererseits fern vom Führer oder durch das Finden in der Ferne und bis zum Führer Zurückverfolgen der Beute, das klassische Brackieren also, zum Erfolg, wird er sich das auch merken. Hier sind grade die ersten Erfahrungen entscheidend.

Deine Situation ist, wenn ich das recht verstanden habe, die, daß Du mit den Hunden von Anfang an durchgehst. Ein Einbremsen durch zuviel oder falsche Gehorsamserziehung wird Dir daher kaum auffallen. Die Hunde machen mit Dir Beute, das genügt, sie für die Entfernungen, die man beim Durchgehen brauchen kann, zu prägen.

Wer den Hund vom Stand schnallen will und möchte, daß der auch weiter als 100 m im Umkreis sucht, wird sich tunlichst anschaun, was er am Strick hat, und seine Gehorsamserziehung darauf abstellen.

Ja, als Durchgeher bin ich eher darum bemüht, die Bracken etwas näher an mich ran zu holen und Beute machen ist da ein wirksames Mittel , aber ich hatte auch schon Hunde die ich nicht einbremsen sondern anschieben musste damit sie in der DJ Situation nicht nur „frei bei Fuß“ laufen sondern ordentlich Stöbern. Insofern ist mir das Thema nicht völlig fremd. Mein Unverständnis bezieht sich auf die Aussage, dass man eine Bracke (Stöberhund) die man vom Stand schnallt beim Spaziergang nicht frei laufen lassen kann. Ich kenne zugegebenermaßen nur eine Handvoll Hunde die regelmäßig und erfolgreich vom Stand geschnallt werden, diese können aber den Sonntagsspaziergang auch ohne Leine absolvieren und die HF verlangen auch von den sensibleren Kandidaten, dass das Kommando „Hier“ befolgt wird ohne dass sie sich Sorgen machen , dass diese Erwartungshaltung die Stöberleistung einschränken würde.
 

z/7

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Es ist nicht unmöglich, aber es erfordert Fingerspitzengefühl. Und das Ergebnis wird eben nicht sein, daß man den Hund völlig unbeachtet nebenher laufen lassen kann, rechtzeitiges Abrufen ist die Devise.

Das gleiche gilt für die Ausführung von Befehlen, die eine Güterabwägung erfordern. Ohne Bedenkzeit geht da gar nix...
 

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