Aber das VorTX ist nicht mit tombak-Mantel, oder ? Ich bin auf dieses ganze "Chemische Reinigung"-Theater nicht scharf, deswegen suche ich etwas mit Tombak-Mantel.
mE entgehst Du auch beim Tombakmantel nicht der chemischen Reinigung. Mag sein dass die beim Tombakmantel etwas weniger problematisch ist als bei reinen Kupfergeschossen. Aber auch Tombak setzt den Übergangskonus und die Züge zu und muss raus, mit Chemie. Bei den Mitteln der "chemischen Reinigung" gibt es spezifische Mittel extra gegen Tombak und solche extra gegen Kupfer.
Tombak besteht ja überwiegend aus Kupfer, genauer ist es ja Kupfer plus Zink und evtl. Blei.
Nochmal zu den Barnes-Geschossen. In der 30-06 finde ich von Barnes als Mun zwei Laborierungen interessant:
Einmal das TTSX-Geschoss mit 168 grain, das ist sehr ausgewogen in punkto BC und GEE.
Dann gibt es das LRX mit 175 grain, das ist ein Longrange-Geschoss mit verbessertem BC und Aufpilzen auch bei niedriger Geschwindigkeit, woraus ich schließen würde dass es auch bei hoher Geschwindigkeit auf nähere Entfernung schnell aufpilzt. Das LRX kostet bei arms 24 nur 43,90 pro 20er Schachtel und ist damit billiger als die TTSX.
Nochmal generell zum Barnes TTSX = Vor-TX Euro. Das ist ein reines Kupfergeschoss, Deformatorenkonstruktion, mit Plastikspitze in blau. Verladen wird das von Barnes selbst und von Sako als "Powerhead II", nicht zu verwechseln mit dem Sako "Powerhead" (ohne Ziffer), das ist das Barnes TSX, ohne Plastikspitze und wohl nicht ganz so schnell aufpilzend wie das TTSX. Das RWS HIT ist wohl auch ein Barnes TTSX, mit orangener Spitze und angeblich etwas schnellerem Aufpilzen weil die Bohrung vorne noch weiter ist (RWS bezeichnet das als active crater).
Ich schieße in der M66S 300 Win das Barnes TTSX in der Fabrik Laborierung/Mun von Barnes mit dem 180 grain Geschoss und bin präzisionsmäßig zufrieden, auf 300 m Trefferkreis von 5 cm. In der 7x64 das RWS HIT, Präzision ebenfalls sehr gut. Die Augenblickswirkung ist zufriedenstellend. Cerviden bleiben nach erhaltener Kugel noch kurz stehen und sacken dann um bzw. ggf. noch 5-10 m "Flucht".
Bei den Barnes TTSX hast Du den Vorteil, dass es das Kaliber mit verschiedenen Geschossgewichten gibt, sodass Du Dich an die Jagdsituationen anpassen kannst (zB für Bergjagd wechseln zum 150 grain der 30-06) ohne das Problem des Umlaborierens (chemisch reinigen, anfängliche Schüsse zum Aufbau einer "Grundierung"). Und, diese Munition ist überall gut verfügbar.
Die hier geschilderten Präzisionsprobleme des Hornady GMX-Geschosses kann ich bestätigen aus anderen Kalibern mit der SPFX-Labo von Hornady-Mun.
Die Alternative zu Deformatorengeschossen sind Splittergeschosse sowie die qualifizierten Teilzerleger, bei denen wenige vordefiniert große "Splitter" gesteuert abreißen und als "Querschläger" seitlich Mehrverletzung erzeugen, der verbleibende Restbolzen deformiert aber nicht und erzeugt keinen vergrößerten Ausschuss, zB MJG und KJG. Diese sind hochrasant und haben geringe Geschossgewichte, was diskutabel ist in punkto Ablenkung und bei sehr robusten Wildkörpern.
Splittergeschosse erzeugen konstruktionsbedingt potenziell eine bessere Augenblickswirkung als Deformatorenmunition, bei schlecht sitzenden Schüssen können ein paar Splitter noch in Herz/Lunge durchdringen und den "Kammertod" erzeugen, was bei DJ vorteilhaft ist; Aber die Nachteile der Splitterwirkung sind erheblich:
- Gefährdung des Bereichs hinter dem beschossenen Stücks durch die dahinter in einem Kegel von grob 60 Grad austretende Splitterwolke, gefährdet sind v.a. Hunde (deshalb sind Splittergeschosse nichts für Hundeführer und Durchgehschützen) und anderes Wild
- Wildbretzerstörung, zB beim RWS Evo Green, der Wiederauflage des H-Mantel-Geschosses, also dem Prinzip des "inneren Schrotschusses"
- Belastung des Wildbrets mit feinen Splittern, auch der Innereien.
Ich persönlich bleibe bei den o.g. Kalibern beim TTSX und würde bei der 30-06 dasselbe tun.