Himmel hilf! Völlig unsinnige Fabriklaborierungen

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Gelöschtes Mitglied 19461

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Wir alle kennen es: Es gibt eine Laborierung in einem Kaliber, die ist einfach gut. Man erlebt nur Gutes damit und überall wird die Munition gelobt. Eines Tages wird sie nicht mehr produziert. Begründung: Zu wenige Käufer.
Doch es gibt auch das Gegenteil: Kombinationen von Geschoss und Kaliber, die irgendwie so gar nicht wirklich Sinn machen, zudem noch extrem teuer sind etc., sich aber auf dem Markt halten. Man fragt sich da immer: Wer kauft sowas? Und wofür? Wenn es niemand kaufen würde, wäre die Munition nicht längst eingestellt worden? Aber wofür soll diese Munition taugen? Oder wird sie nur gekauft, weil es keine sinnvolle Alternative gibt? Fragen über Fragen...
Sinn dieses Themas ist es, Laborierungen zu nennen, die irgendwie in euren Augen so gar nicht sinnvoll sind.

Ich fange mal an. Das RWS Doppelkern hat seine Berechtigung in langsamen Kalibern mit relativ hohem Geschossgewicht (gehabt). Auf kurze Distanz, bei hoher Geschwindigkeit oder -jehova- : beidem zerlegt es sich enorm mit ungenügender Penetration, so hört und liest man.

Da frage ich mich:
Wer kauft die Munition RWS Doppelkern .300 Winchester Magnum, Geschossgewicht 10,69g?
Deutsche Auslandsjäger mit Blick auf Wildschafe auf 300m? Gibt es davon genug, dass sich diese Munition auf dem Markt hält?

In den USA gäbe es sicher Interessierte für so etwas, aber kaufen die RWS? Ich weiß es nicht.
 
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Sinnvoll oder nicht ist ausschließlich eine Frage der Perspektive.
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Da es genug Jäger gibt, denen solche Details unwichtig sind und durchaus auch unwichtig sein können, entscheidet sich Sinn und Unsinn nur an den Verkaufszahlen.
 
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Da frage ich mich:
Wer kauft die Munition RWS Doppelkern .300 Winchester Magnum, Geschossgewicht 10,69g?
Deutsche Auslandsjäger mit Blick auf Wildschafe auf 300m? Gibt es davon genug, dass sich diese Munition auf dem Markt hält?

In den USA gäbe es sicher Interessierte für so etwas, aber kaufen die RWS? Ich weiß es nicht.

Der deutsche Tellerrand versperrt manchmal die Aussicht.

Das was hierzulande oft als untragbare Wildbretzerstörung angesehen wird, wird in anderen Ländern oft nicht mal wahrgenommen, wichtig ist, dass man die Beute hat.

....und Teilzerleger sind wirksam, auch wenn sie vielleicht nicht mehr der letzte Schrei der Muni-Entwicklung sind.


Gruß

HWL
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Das KS geniesst bei vielen Jägern dank der Keine Suche Legende einen kaliberübergreifenden muss-ich-haben Ruf. Auch in Deutschland.
 
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Völlig egal wie die Dinger aufgebaut sind, es bleibt bei TM für die Jagd auch egal welche hochtrabenden Namen man denen gibt. härtere bringen Ausschuß, weichere Stücke am Platz aber auch meist mehr Zerstörung.
Wer meint, dass 20 Stck. für 100EURO besser sind, als 50 Stück für 70EURO, der soll die kaufen und fertig.
 
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Man glaubt irgendwelchen Test von Munipäpsten und Werbestreifen der Muni-Industrie schon deshalb, weil es vielen Jägern gar nicht möglich ist, über einen längeren Zeitraum und entsprechende Erlegungen ein Geschoss zu bewerten.
Wie es 4 Jäger bei einer Erlegung pro Jahr schaffen, ein Geschoss zu "testen", wenn ein anderer sich bei 24 pro Jahr noch nicht sicher ist, bleibt ein Rätsel, denn statistisch erlegt jeder bundesdeutsche Jagdscheininhaber 6 Stück Schalenwild jährlich.
Für mich geht über ein simples Hornady-TM-Geschoss gar nix, das ich in 8x57JS, 6,5x57, 30-30, 25-06 und 300 Savage führe oder geführt habe. Zu Testzwecken auch in der 8,5x63. Einzig in der 22-250 wird ein Nosler BT verladen. Damit kann ich auf eine 50-jährige Testphase verweisen.
Meine ersten 10 Jägerjahre habe ich eine BBF in 8x57JR geführt und die HmBlsp, HmKuHs und TM-RK daraus geschossen, was bei den anfänglich "dezenten" Schussweiten keinen Grund zu Klagen gab.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Nach meiner Erfahrung ist bumm-um sehr vielen wichtiger, als Wildpretentwertung. Die Angst vorm Abspringen, die Unsicherheit in Erlegung und Munitionswirkung ist sehr groß. Für ausgewogene Betrachtung und Optimierung braucht es Erfahrung und Interesse. Dafür reichen bei vielen einfach mal die Jagdmöglichkeiten nicht.

Wäre ja schon gut, wenn jeder sauber aufbrechen könnte. Wenn aber das halbe Stück zerschnitzt wird, ist das Geschoss und Kaliber auch egal. Solche Fertigkeiten kann man eben nicht im Katalog bestellen und nicht im web üben.
 
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Da es genug Jäger gibt, denen solche Details unwichtig sind...

So sieht es aus.
Ich kenne einige Jäger, die auf die Frage „was schießt Du denn“ oder „ womit hast denn das erlegt“ achselzuckend antworten: „Keine Ahnung, die hat mir mein Büchsenmacher gegeben.“
Wenn als Entscheidungskriterium nur ausschlaggebend ist, dass die Murmeln in die Büchse passen, und der Rest der Entscheidung „Experten“ überlassen wird, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn sich (jagdlich gesehen) fragwürdige Labos am Markt halten...
 
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Es gibt genug Leute die sich da gar keinen Kopp machen.
Ich werde nie vergesser, wie ein alter Jäger mal bei einer DJ in die Tasche griff und
4 verschiedene 8x57 in der Hand hielt.
Auf meine Entgenung wg der Unterschiede, meinter er die schießen alle dahin, wo sie sollen.

Er war übrigens ein sehr guter schneller und erfolgreicher Schütze.

Ist halt so....

Remy
 
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scaver

Guest
Ach marlin,

das kann man so nicht sagen.... ich finde z.B.- das hier ist die optimale Rehwildpatrone.....
Anhang anzeigen 85306
300 win mag Blei softpoint oder ähnliches ist wirklich eine gute Patrone, steht einer .308 oder 9.3x62 oder was sonst noch so aktuell ist, in nichts nach, damit kann man alle tgl Arbeiten erledigen. In einer Ruger M77 (frühes Modell) z.B. schiesst die sich sehr angenehm. 180 Dollar 200 Schuss.
sca
 
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Es gibt genug Leute die sich da gar keinen Kopp machen.
Ich werde nie vergesser, wie ein alter Jäger mal bei einer DJ in die Tasche griff und
4 verschiedene 8x57 in der Hand hielt.
Auf meine Entgenung wg der Unterschiede, meinter er die schießen alle dahin, wo sie sollen.

Er war übrigens ein sehr guter schneller und erfolgreicher Schütze.

Ist halt so....

Remy
und drum gibt es einiges am Markt, dessen Sinn sich dem Betrachter nicht sofort erschließt...
 
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300 win mag Blei softpoint oder ähnliches ist wirklich eine gute Patrone, steht einer .308 oder 9.3x62 oder was sonst noch so aktuell ist, in nichts nach, damit kann man alle tgl Arbeiten erledigen. In einer Ruger M77 (frühes Modell) z.B. schiesst die sich sehr angenehm. 180 Dollar 200 Schuss.
sca

Vor allem im Rehwildrevier mit Hund, den braucht man zwar nicht zum suchen, für ihn fällt aber genug Hundefutter ab.
Wenn man ihm das bleidurchsetzte Fleisch den geben mag.

Remy
 
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M.M.n. gibt es auch viele (Jung-)Jäger,
die sich mit dem Thema Geschoss (also dessen Aufbau, Zweck, Eigenschaften...) und in Bezug darauf mit (ihrem) Kaliber wenig auseinandersetzten. Deshalb wird dann einfach eine Labo genommen, die relativ günstig ist (z.B. S&B...)
Und halt eine 7x57 (super Kaliber nebenbei) auf Schwarzwild mit der S&B TM geführt und sich gewundert, warum kein Ausschuss vorhanden ist.
Wenn das dann bei mehreren schweren Sauen passiert, wird es, statt auf die Geschosskonstruktion, auf das Kaliber geschoben und dann direkt eine .300 Win Mag („denn die hat ja Dampf, damit sollte der Ausschuss sicher sein...“) geführt und was für ein Geschoss: Prvi SP, weil's billig ist. Im Nachhinein wird sich wieder über die Entwertung beschwert und so weiter.

Gruß
Bock
 
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