Hirschbrunft 2022

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Vielleicht sollte ich so ein Abenteuer auch mal angehen so lange ich noch halb so alt bin wie du und meine Knete noch was wert ist. Für mich hat dein Bericht alles was für mich eine solche Jagd ausmacht. Schwierige Bedingungen, körperlich anspruchsvoll, einige Niederlagen, den Zweifel und dann den plötzlichen und unerwarteten Erfolg auf einen echt besonderen Hirsch.

Vielen Dank und Waidmannsheil
 
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Das Verhalten des scheinbar kapitalhirschverwöhnten rumänischen Gastjägers lässt ja auch tief blicken 😆.
 
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Sonntag Morgen war ausschlafen angesagt. Am Vormittag “gefiel“ mir das Haupt meines Hirsches, daß Emil im Garten vor unserer Behausung zum Abtransport abgestellt hatte, noch besser.
Die ganze Phantasterei und Gier nach den kiloschweren „Kapitalhirschen“- wer mit so einem alten typischen Karpatenhirsch- denn der endenarme Hirschtypus kommt hier- siehe „ Phillipowicz Hirsch“-immer wieder vor, so vielen bunten , schönen, anstrengenden, manchmal innerlich verfluchten Erlebnissen nicht glücklich ist- der soll‘s besser bleiben lassen.
Am Abend fuhren Emil und ich, meine Herzensfrau war am Weg zurück nach Österreich und Vassile am heimischen Kartoffelacker, in ein Seitental, welches steil unter die Gipfelregion des Vf. Bistricor aufstieg. Zwischen den immer wieder aufreißenden Nebel konnte man den schneebedeckten Gipfel und seine darunter liegenden ebenfalls verschneiten Latschenfelder erkennen. Wir pirschten, diesmal ziemlich gemütlich entlang einer Forststraße, die uns zuerst unter einem eher frischen, aber schon grün angewachsenen durchführte, weiter zu einem Rücken, wo sich ein großes Nest dürrer, ehemals käferbefallener Fichten befand, daneben ein kleiner,steil abfallender Schlag. Hier wollte Emil verhören.
Mich zog es zurück zum Grünschlag, diese frisch bewachsenen Schläge werden meiner Erfahrung nach gerne vom Kahlwild angenommen.
Auf einem Fratthaufen am Wegesrand hockte ich mich nieder, holte den Hirschruf aus dem Ruchsack und schickte ein paar sehnsüchtige Röhrer bergwärts.
Ja- bald darauf bekam ich vom Rücken links vom Schlag, jedoch weit oben, fast unter den Latschen Antwort. Bissl warten lassen, kurze Antwort, diesmal grantiger.
Diese Unterhaltung setzte sich in der nächsten viertel Stunde noch 2 Mal fort, jedesmal kam der Hirsch tiefer den Rücken herunter gewechselt, nun hatte er schon fast die Höhe des oberen Schlagrandes erreicht- immer noch weite ca.300m.
Wie sehr liebe ich diese Spannung, innere Aufregung, Hoffnung.
Gekommen ist er in der Dämmerung nicht, dürfte wohl ins andere Seitental gewechselt sein.
Im letzten Licht kam Emil, der nichts gehört hatte. In herrlicher Abendstimmung- sogar im Licht der untergehenden Sonne, pirschten wir zurück.
Morgen in der Früh war der Plan , in Emils Lieblingsrevierteil aufzusteigen. Eine geschlossene, urwaldartige große Waldfläche unmittelbar unter dem Kamm, der auf der anderen Gebirgsseite in das Tal der Mures abfällt.
 

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Vielleicht sollte ich so ein Abenteuer auch mal angehen so lange ich noch halb so alt bin wie du und meine Knete noch was wert ist. Für mich hat dein Bericht alles was für mich eine solche Jagd ausmacht. Schwierige Bedingungen, körperlich anspruchsvoll, einige Niederlagen, den Zweifel und dann den plötzlichen und unerwarteten Erfolg auf einen echt besonderen Hirsch.

Vielen Dank und Waidmannsheil
Ich freu mich, daß Dir die „Pirschbegleitung“ Spaß gemacht hat. Solltest Du einmal Tips für Rumänien brauchen- gerne. Bin weder Jagdvermittler noch hab ich irgendwelche finanziellen Interessen daran.
Ich glaube- je früher, desto besser. Auch in Rumänien haben sich die jagdlichen Gegebenheiten im Lauf der Jahre nicht verbessert.
LG+Waidmannsheil
 
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Etwas früher als sonst brechen wir auf, da Emil noch die Bergflanke von einem tiefgelegenen Forstweg verhören will.
Dort angekommen hören wir ganz oben, knapp unterm Grat leise 2 Hirschstimmen.
Dann stellen wir Emils Auto bei einem kleinen Seitengraben ab. Entlang des rauschenden Bacherls führt die ersten 400-500m ein ansteigender Weg, dann beginnt die von Emil angekündigte „Schinderei“. Versüßt durch die Verlockung, daß er erzählt hat, dort oben erst einmal mit einem Gastjäger gejagt zu haben, weil der Aufstieg zu beschwerlich und oben im urwaldartigen Bestand das eventuelle Angehen eines Hirsches zu herausfordernd sei, will ich mich dieser Herausforderung stellen. Bißl Bauchweh hab ich, was da wohl auf mich „älteren Knaben“ (67) zukommt?
Weiter geht’s- mittlerweile ohne Stirnlampe durch einen steiglosen Buchen-Altbestand- steil wie ein Kirchendach ca. 250m auf einen Rücken. Ich gehe wie vereinbart mein Tempo- ab und an ein kleiner Verschnaufer. Ein kurzes Stück hilft der ebene Rücken wieder ganz ruhigen Atemrythmus zu finden, dann beginnt ein schmaler Steig steil bergauf zu führen. Das Rauschen der Bacheln in den Seitentälern wird leiser, die Buchen werden weniger, es geht durch dichte Fichtenstangenhölzer und Schwarzbeeren entlang des Steiges in engen Serpentinen weiter. Nach einer knappen Stunde wird schön langsam der Kamm am Horizont klar sichtbar. Emil röhrt- ja- klar ist Antwort zu hören. „It‘s still far away“ grinst Emil. Weiter geht‘s- den würde ich gern angehen. Nach weiteren 20 Minuten teils sehr steilen Anstiegs sind wir fast am Kamm. Emil röhrt nicht zu stark-Antwort ca. 300-400m links von uns- fast auf gleicher Höhe. Das Schußlicht ist auch im teils recht weitwüchsigen Fichtenaltbestand da, immer wieder müßten wir vorsichtig umgefallene, dürre Bäume umgehen, übersteigen- nachdem wir vorher direkt auf den Kamm in einen kleinen Sattel gestiegen sind, geht’s nun von diesem Sattel horizontal nach einem fast nicht mehr erkennbaren Steig nunmehr eher Wildwechsel weiter. Der Hirsch meldet immer wieder kurz, nun sind’s nur mehr etwas mehr als 200m. Vor uns wird knapp ober dem Steig ein umgefallener Wurzelteller sichtbar, dahinter haben wir beste Deckung. Vor uns eine keine Rinne, nach oben und nach unten sieht man auf jeweils ca.70m recht gut in den Bestand. Emil pirscht ganz leise, immer wieder vorsichtig meldend, den Steig wieder retour- eine gute Taktik- der Hirsch meldet jetzt deutlich wütender und zieht näher. Ich hab meinen Bergstock griffbereit vor mir, die Ferlach-Mauserin auf meinem Knie aufgestellt in der Hand. Jetzt muß der Hirsch knapp vor der Rinne sein- ich versuche durch die Lücken im Bestand eine Bewegung, Stück Hirschdecke zu erspähen. Ja- ca.60 Schritt ober mir sehe ich eine Bewegung- Gewehr an die Wange- ja- da sehe ich das hintere Gestell vom Hirsch, jedoch nichts vom Vorschlag, Haupt- nächste Lücke- da ist er.
Sofort sehe ich auf beiden Stangen nur Spieß-Enden- auf der einen Seite 6er, andere Seite mit Eissproß-8er. Nach der Figur ca. 4-5 Jahre schätze ich. Ein ganz klassischer Abschußhirsch- einen Moment überlege ich-nein- ich will nur mehr ganz alt, abnorm oder einen ganz Starken.
Genau ober mir verhofft er, äugt mich lange an- ich glaube, der senkrecht aufgerichtete Gewehrlauf vor meinem Gesicht macht ihn stutzig. Regungslos schauen wir uns an, dann knört er ganz leise und wechselt Richtung dem nach wie vor ca.100m hinter mir leise röhrenden Emil weiter.
Ich setze mich glückdurchströmt von diesem Erlebniß nieder, nehm in alter Gewohnheit meinen Hirschruf und schicke dem wegziehenden Hirsch laut und wütend einen Kampfruf nach. Das hab ich mir - ich bilde mir ein mit Erfolg angewöhnt, um zu verhindern, daß schwache Hirsche in der Nähe des vermeintlichen Rivalen bleiben, eventuell Wind oder Anblick bekommen-schrecken.
Ich bin voll des Glück‘s und der Dankbarkeit, will mir grad meine Thermos mit Tee aus dem Rucksack holen- ein wütender , tiefer Kampfruf drüben vor der Rinne. Sofort steh ich ganz langsam, gedeckt durch den Wurzelteller auf, Bergstock-Gewehr im Halbanschlag- das waren keine 100m, genau auf gleicher Höhe. Wollen mich die Jagdgöttinen nochmals reich beschenken? Ich erwiedere den Ruf mit etwas schwächerer Stimme- wenn er noch etwas gerade weiterzieht…..Jetzt wieder ein kurzer, nicht mehr so böser Brummer ca.60 m schräg unter mir. Du schlauer, höchstwahrscheinlich alter Karpatenhirsch- gehst Dir Wind holen, denn der zieht schön bergab, dort wo Du hinwechselst. Sollst leben- Danke ihr Göttinen das ich sowas mit allen Sinnen erleben darf.
Stille- noch einmal hör ich den Hirsch schon tief unten Brummen, Emil kommt leise angepirscht. Trotz seiner Jugend habe ich das Gefühl, daß er nicht enttäuscht . Trockener Schinkenspeck, etwas Käse, ein Stück vom spitzen, roten Paprika und Brot schmecken herrlich zum heißen Tee. Erst jetzt merke ich, wie durstig ich bin, wieviel Schweiß dieser Aufstieg gekostet hat.
Dann treten wir langsam den Rückweg an, Emil versucht’s immer wieder mit lautem Röhren- es bleibt still.
Mich berührt irgendwie dieser fast verschwundene alte Steig, Ich bin mir ziemlich sicher, daß es sich um einen alten Pirschsteig handelt. Ich kenne diese „Horizontalsteige“ aus Bergrevieren in meiner österreichischen Heimat, leider verschwinden sie auch dort durch die intensive Erschließung mit Forststraßen immer mehr.
Wieviele hoffende Jäger hier wohl schon entlang gepirscht sind?
Vom Sattel am Kamm geht es talwärts Richtung Mures nicht allzu weit in‘s Tihu-Tal, wo Hoensbroech „Abseits vom Lärm“ gejagt hat, wie@Thomas Lieven ganz richtig schreibt.
Mit tiefer Dankbarkeit und voll des Glücks steige ich wieder ab in‘s Tal Richtung Bistrita.
 
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@Grat: Waidmannsheil zu dem Hirsch. 270kg Lebendgewicht!!! gewaltig!
Ich hab in meiner Jugend einige Bücher von verschiedenen Karpatenjägern verschlungen. Deine Erzählungen reihen sich da nahtlos ein. Du solltest Dir überlegen, ob Du Deine Erlebnisse nicht in einem Buch zusammenfassen könntest. Mit den eindrucksvollen Bildern sicherlich eine Bereicherung auf den aktuellen Markt der jagdlichen Belletristik.

Ich wünsche Dir schon jetzt für das kommende Jahr weitere interessante Pirschen in den wilden Karpaten auf die starken, alten und heimlichen Brunfthirsche. Bitte lass uns auch in den kommenden Jahren an Deinen Erlebnissen teilhaben. Lass Dich nicht unterkriegen von Rückschlägen und Fehlpirschen, die sind das Salz in der Suppe. Und wie viel ärmer sind Gäste, die beim ersten Ausgang auf kommode Entfernung einen Kapitalhirsch umbuffen, danach noch einige "Pseudoansitze" an uninteressanten Plätzen machen um die Zeit totzuschlagen (Warum auch angreifen, die haben ja schon geschossen).

Der Wert einer Beute bemisst sich weniger in ihrem Aussehen und Stärke, als in der Härte des Kampfes, sie zu erbeuten.
 
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@Grat: Waidmannsheil zu dem Hirsch. 270kg Lebendgewicht!!! gewaltig!
Ich hab in meiner Jugend einige Bücher von verschiedenen Karpatenjägern verschlungen. Deine Erzählungen reihen sich da nahtlos ein. Du solltest Dir überlegen, ob Du Deine Erlebnisse nicht in einem Buch zusammenfassen könntest. Mit den eindrucksvollen Bildern sicherlich eine Bereicherung auf den aktuellen Markt der jagdlichen Belletristik.

Ich wünsche Dir schon jetzt für das kommende Jahr weitere interessante Pirschen in den wilden Karpaten auf die starken, alten und heimlichen Brunfthirsche. Bitte lass uns auch in den kommenden Jahren an Deinen Erlebnissen teilhaben. Lass Dich nicht unterkriegen von Rückschlägen und Fehlpirschen, die sind das Salz in der Suppe. Und wie viel ärmer sind Gäste, die beim ersten Ausgang auf kommode Entfernung einen Kapitalhirsch umbuffen, danach noch einige "Pseudoansitze" an uninteressanten Plätzen machen um die Zeit totzuschlagen (Warum auch angreifen, die haben ja schon geschossen).

Der Wert einer Beute bemisst sich weniger in ihrem Aussehen und Stärke, als in der Härte des Kampfes, sie zu erbeuten.
Danke für Deine „Pirschbegleitung“ und die netten Worte. An Karpatengeschichten könnte ich einiges aus meiner Erinnerung hervorkramen- es war heuer insgesamt das 15.Jahr.
Na vielleicht macht mir Parey ein Angebot?😄
 
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2 Jul 2022
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Rückblickend auf die 7 Karpaten-Hirschbrunft Tage gesehen sage ich, daß die heurige Brunft hier fast still war. Was die Ursachen sein mögen? Sicher hat das fast durchgehend schlechte Wetter, oft drehender Wind eine Rolle gespielt. 3 Tage Kampf mit Husten, Schnupfen haben meine Einsatzfähigkeit etwas reduziert in dieser Zeit.
Meine ganz große Zufriedenheit und Dankbarkeit über die vielen aufregenden Erlebniße, die vielen bunten Bilder in mir und die große Freude über das Geschenk der Jagdgöttinen und Karpatengeister nehme ich mit auf der Reise nach Hause. Dort werden sie bald wieder aufsteigen ins Bewußtsein, gemeinsam mit anderen Karpatenerinnerungen und meine Sehnsucht , Phantasie, hoffentlich Vorfreude wird mich oft wieder träumen lassen von den Wäldern der Karpaten, den rauschenden Gebirgsbächen, Dreckswegen, Pojanen und all ihren Bewohnern.
 
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Ich freue mich sehr auf die anstehende Zeit im November in Ungarn, auch wenn es dann nicht mehr die "Brunft 2022" sein und Nachlese betrieben werden wird. Es geht auf einen Damhirsch und einen kleinen Rothirsch, ggfs. Kahlwild für Fleisch.
 
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13 Jun 2009
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Sonntag Morgen war ausschlafen angesagt. Am Vormittag “gefiel“ mir das Haupt meines Hirsches, daß Emil im Garten vor unserer Behausung zum Abtransport abgestellt hatte, noch besser.
Die ganze Phantasterei und Gier nach den kiloschweren „Kapitalhirschen“- wer mit so einem alten typischen Karpatenhirsch- denn der endenarme Hirschtypus kommt hier- siehe „ Phillipowicz Hirsch“-immer wieder vor, so vielen bunten , schönen, anstrengenden, manchmal innerlich verfluchten Erlebnissen nicht glücklich ist- der soll‘s besser bleiben lassen.
Am Abend fuhren Emil und ich, meine Herzensfrau war am Weg zurück nach Österreich und Vassile am heimischen Kartoffelacker, in ein Seitental, welches steil unter die Gipfelregion des Vf. Bistricor aufstieg. Zwischen den immer wieder aufreißenden Nebel konnte man den schneebedeckten Gipfel und seine darunter liegenden ebenfalls verschneiten Latschenfelder erkennen. Wir pirschten, diesmal ziemlich gemütlich entlang einer Forststraße, die uns zuerst unter einem eher frischen, aber schon grün angewachsenen durchführte, weiter zu einem Rücken, wo sich ein großes Nest dürrer, ehemals käferbefallener Fichten befand, daneben ein kleiner,steil abfallender Schlag. Hier wollte Emil verhören.
Mich zog es zurück zum Grünschlag, diese frisch bewachsenen Schläge werden meiner Erfahrung nach gerne vom Kahlwild angenommen.
Auf einem Fratthaufen am Wegesrand hockte ich mich nieder, holte den Hirschruf aus dem Ruchsack und schickte ein paar sehnsüchtige Röhrer bergwärts.
Ja- bald darauf bekam ich vom Rücken links vom Schlag, jedoch weit oben, fast unter den Latschen Antwort. Bissl warten lassen, kurze Antwort, diesmal grantiger.
Diese Unterhaltung setzte sich in der nächsten viertel Stunde noch 2 Mal fort, jedesmal kam der Hirsch tiefer den Rücken herunter gewechselt, nun hatte er schon fast die Höhe des oberen Schlagrandes erreicht- immer noch weite ca.300m.
Wie sehr liebe ich diese Spannung, innere Aufregung, Hoffnung.
Gekommen ist er in der Dämmerung nicht, dürfte wohl ins andere Seitental gewechselt sein.
Im letzten Licht kam Emil, der nichts gehört hatte. In herrlicher Abendstimmung- sogar im Licht der untergehenden Sonne, pirschten wir zurück.
Morgen in der Früh war der Plan , in Emils Lieblingsrevierteil aufzusteigen. Eine geschlossene, urwaldartige große Waldfläche unmittelbar unter dem Kamm, der auf der anderen Gebirgsseite in das Tal der Mures abfällt.
Super Bericht und ein Kräftiges Waidmannsheil.
Vielleicht solltest du wirklich ein Buch über die Karpatenjagd schreiben.
Die Erfahrung und das Talent dazu hast du ganz bestimmt.
Sicherlich wird die edle Hirschtrophäe zuhause in Kärnten einen Ehrenplatz erhalten.
 
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Nachdem ich ja geschimpft worden bin, weil ich bei einem Faden keine erlegten Stücke gepostet habe... :oops: .Naja der Faden heißt "Hirschbrunft" und nicht "Fotos erlegter Hirsche"....vielleich hab ich Glück...;)

hmAlso diese Tage, da zieht es auch mich als mehr der Fraktion "no-Troffi-plies" in die entsprechenden Gefilde, um größere Ansammlungen von freilebenen Huftiere zu bestaunen.
Zwei Ansitze in einem sehr gutem Rotwildrevier in Mitteleuropa (wo wird nicht verraten) liegen hinter mir.
Ich war dieses Mal mein eigener Jagdführer. Frei hatte ich alles bis hoch zum Einser und das gesamte übrige Wild ebenso.
Hirsche natürlich gegen Gebühr. Dazu hab ich eine einfache Vorgehensweise: Ich nehme aus meiner rechten Hosentasche ein gescheites Trinkgeld und stecke es in die linke Hosentasche. Aus der wird dann ggf. der Hirsch bezahlt. Kann ja sein dass ein interessanter Hirsch kommt. Aber ich bin da sehr verwöhnt. Muss nicht schießen, um einen Hirsch zu haben. Freude soll ermachen.
Ich wollte jagen, nicht nur "einen Hirsch jagen". Ein paar Fotos die leider zugunsten der Videos zurück gestellt werden. Deshalb gibt es nicht sehr viele..
1. Abend:
Mir wird ein Drückjagdbock zugewiesen.
IMG_1746ver.JPG
Um 16.30 h wechselt das erste Kahlwild über eine Lücke nach rechts und dann wieder zurück. Entfernung 330 und 300 m. Leider zu schnell für die Kamera.
Um 17:50 meldete dann der erste Hirsch in einem Erlenbruch, ca. 150 m entfernt. Langsam ging es los. Zum Schluss waren 5 Hirsche um mich herum auf 200 bis 300 m. Dann kam einer von hinten mit 5 Stück Kahlwild. Gute Stimme, und dann trotzdem ein Lausbub, vielleicht 5.-6. Kopf. Schönes Video, aber das war's auch schon.
Der ganze Brunftbetrieb entfernte sich immer weiter, ohne das ich auch nur ein Haar am Rand der Erlen zu sehen bekam.
Um 19.30 h war Hahn in Ruh vereinbart und ich verstaute meine ganzen Sachen. Grad wollte ich aufstehen, wechselte eine Bache mit 8 Frischlingen an und zog auf 50 m an mir vorbei. Verflucht, ZFR beschlagen, abgewischt, dann pressiert es. Die Frischlinge flüchteten fächerförmit mit der Bache nach rechts. Nur wollte zurück in die Erlen. Anschuss mit Taschentuch markieren und mit Schweißhund Anschuss untersucht. Zuerst folgte der Hund der Rotte. Erneut angesetzt fanden wir bald Lungenschweiß und der Frischling lag am Rand der Erlen. Mit einer WBK hätte ich ihn bestimmt gesehen.
2. Tag
Wieder ein Drückjagdbock
_1040735ver.JPG
Rechts von mir eine Kuppe, ich wettete hier werden sie brunften.
Der gegenüberliegende Waldrand war zwischen 350 und 600 m entfernt. Es kam wie ich mir dachte: Ein Rudel mit 13 Stück Kahlwild trat aus. Der Hirsch mit weißen, langen Enden ist auch irgendwo in der Mittelkasse, nix zum schießen...
Später kam dann noch ein anderer Hirsch auf die Freifläche, schon spät und schlecht anzusprechen..

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Zwei herrliche Tage.
 

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