Hohe Hybridisierungsrate der Wildkatze in Baden-Württemberg

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Wir haben hier viele Wildkatzen.

Die Verhältnisse in Schottland oder Frankreich wage ich nicht zu kommentieren.
Zu den hiesigen kann ich nach fast 3 Dekaden in der Forschung aber ganz gewiss sagen:
Wird der gewissenhaften Probengewinnung (traditionell) zu wenig Beachtung geschenkt, kann das Ergebnis nicht gut werden.
Egal wieviele Gelder und Zeit in Auswertung und Dokumentation fließen.

Oder anders formuliert:
Eine einzige, zu hinterfragende Studie aus einem Bundesland werde ich nicht dazu missbrauchen mir andernorts eine Rechtfertigung zum Hauskatzenabschuss zurechtzulegen.

 
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Du musst sie auch nicht abschießen, einfangen und im Fundbüro abgeben geht genauso.
Nein, eben nicht. Das Fundbüro reicht die Fundkatzen einfach ans nächste Tierheim weiter (deshalb sind ja die Kommunen als juristische Personen Mitglieder der Tierschutzvereine, um eben diese Verpflichtung der Aufnahme von Fundtieren weiterzureichen). Dort werden diese Tiere bestenfalls geimpft, entwurmt und sterilisiert und aus Kostengründen einfach wieder ausgesetzt.
Allerdings muß man zugestehen, dass sterilisierte Hauskatzen nicht mehr zur Hybridisierung der Wildkatze beitragen. Ein Fluch für den Artenschutz bleiben sie trotzdem.
 

z/7

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Ich lese hier ein deutliches ÖJV-Bashing zwischen den Zeilen :cool:

***duck-und-wech***
Sicher auch. Nach allem, was ich von den fleißigen Raubwildjägern hier im Forum so lese, gibt es aber wohl mindestens ebensoviele Niederwild-Reviere, in denen die Raubwildbejagung nicht ernsthaft betrieben wird. Was angesichts des dortigen Lebensraumes auch noch schwerer ins Gewicht fallen dürfte.

Füchse werden auf den forstlichen Bewegungsjagden hier in den letzten Jahren übrigens in der Regel freigegeben. Räudige sowieso. Ich denke, von dem Fuchs-hält-Kulturen-mäusefrei-Dogma ist man inzwischen weg. Allerdings wird hier auch viel mit Vorausverjüngung unter Nadelholz gearbeitet, da spielen Mäuse in zweifacher Hinsicht keine große Rolle. Auf den großen Kalamitätsflächen in Mittel- und Norddeutschland kann das anders aussehen.
 
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Nein, eben nicht. Das Fundbüro reicht die Fundkatzen einfach ans nächste Tierheim weiter (deshalb sind ja die Kommunen als juristische Personen Mitglieder der Tierschutzvereine, um eben diese Verpflichtung der Aufnahme von Fundtieren weiterzureichen). Dort werden diese Tiere bestenfalls geimpft, entwurmt und sterilisiert und aus Kostengründen einfach wieder ausgesetzt.
Allerdings muß man zugestehen, dass sterilisierte Hauskatzen nicht mehr zur Hybridisierung der Wildkatze beitragen. Ein Fluch für den Artenschutz bleiben sie trotzdem.
Die Tierheime platzen in Sachen Katzen aus allen Nähten. Hier wurden sterisierte Streuner die eigenlich gar nicht zwischen Kratzbaum, Katzentoilette und (womöglich vegangen) Whiskas leben wollen an Bauernhöfe vermittelt: Sind sterilisiert und das Mäusemärchen wird noch drauf gesetzt. Ein bekannter Revierinhaber sagte mit: "Ich dreh durch, bei jedem Reviergang sehe ich eine Katze". Wohlgemerkt mitten im Revier und weit außerhalb der 300m Grenze.
Der Artenschutz muss dann die Drecksarbeit machen.
Nein es macht mir überhaupt keinen Spaß eine Katze zu schießen. Egal ob in der Falle oder im Revier. Ich bin über jeden Tag glücklich wo ich keine sehe..
Wenn dann noch mitten im Revier eine Katze überfahren wird, umso besser. Muss ich es schon nicht machen.
Ich bedauere die Bundesländer wo im fortgesetzten Zustand der Wohlstandsverwahrlosung dem Artenschutz so in den Rücken gefallen wird.
 
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Vielleicht jagt er nicht auf Raubwild und kommt so auf diese These. Wir steuern dieses Jahr auf eine Rekordraubwildstrecke zu. Auch wenn man sie nicht essen kann gibt es für mich wenige spannendere Jagden. Das Überlisten von Raubwild (ich meine hier nicht den "mitgenommenen" Fuchs beim Sau-/Rehwildansitz oder das Geheck ausschiessen) ist selbst mit Technik herausfordernd, der gezielte Ansitz auf adultes Raubwild inkl. Lockjagd zeigt einem öfters auf, dass die natürlichen Sinne und das Erlernte von Fuchs und co. mit unserer mittlerweile nutzbaren Technik mithalten kann, uns sogar überlegen ist. Verwilderte Hauskatzen reihen sich hier ganz oben ein, teils wirklich schwer zu kriegen.
Ich bin ganz bei Colchicus bzgl. der Freigänger, insbesondere auch aus Artenschutzgründen sollte der Freigang bei Wildkatzenvorkommen eingeschränkt werden und es muss endlich eine Kastrierungspflicht her und durchgesetzt werden. Verwilderte Nachkommen sind eine nur schwer zu erlegende Geissel.
Eines verhindert die Kastrierung immer noch nicht!
Sie fangen immer noch Vögel und andere Tiere neben Mäusen.
Da wundern wir uns wenn das Niederwild abnimmt? Das ist nicht nur dem Fuchs und den Sauen anzulasten! 🤔
Wir bräuchten so Bauern wie ein alter der in meinem ersten Revier lebte.
Der sagte im beisein seiner Nichte zu mir.
Jede Katze die die Straße überquert gehört dir, die haben im Stall die Mäuse zu fangen!
Wenn ich spzieren gehe, will ich Hasen und Fasanen sehen.
Aber leider sind diese Bauern, die die Obstbäume und Hecken gepflegt haben und die Natur liebten ausgestorben 😭
 
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Die Nicht-Freigabe von Füchsen bei Bewegungsjagden von ForstBW hat dazu geführt, dass unsere Stöberhundgruppe keine Einladungen von ForstBW mehr annimmt.
Es ist doch hinten und vorne zu kurz gesprungen. Füchse "binden" Stöberhunde oft sehr lange. Das kostet unnötige Kondition die beim Jagen von Schalenwild besser gebracht wird.
Dann müssen Jagdgäste immer mit harter Hand geführt werden. Jagdleiter sind eine Personengruppe, die schnell mal belogen wird.

Auf den BAYSF-Jagden wo ich teilnehme sind Füchse auch wegen des Auerwildes ausdrücklich frei. Die Zahl der Schüsse und auf was wird überprüft. Das ist für viele zusätzliche Arbeit. So können sich dann die Funboys mit einer guten Ausrede austoben. Anstatt bei Auswahl der Schützen die bekannten Pappenheimer auszusortieren. Wenn dann bei zwei ungeklaren Anschüssen Hahn in Ruh für den Beteiligten ist, dann hört die Verdachtsballerei auf Füchse schnell auf. Es gilt rodamit für den Fuchs bei der Schussabgabe dieselbe Regel wie für Schalenwild.
"Ich probier jetzt einfach mal, ob ich den kleinen hochflüchtigen Fuchs vielleicht doch (aus Versehen?) treffe" Das hört dann schnell auf. Als Jagdleiter muss man auch ein Kotzbrocken sein können. Manche brauchen das einfach.
 

Fex

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Dazu passt:

Wildkatzen-Totfund bei Hohenhaslach am 2.08.2022

erfreulich und bedauerlich zugleich für Sie die Information, dass die Untersuchung einer im letzten Sommer überfahrenen Katze auf Gemarkung Hohenhaslach Wildkatze zum Ergebnis hatte.

Genauer gesagt handelt es sich um eine Wildkatzenrückkreuzung. D.h. ein Elternteil war eine reine Wildkatze, der andere Elternteil ein Wildkatzenhybrid (Mischung aus Wildkatze und Hauskatze; Aussage zu den Anteilen kann nicht getroffen werden).
 
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Dazu passt:

Wildkatzen-Totfund bei Hohenhaslach am 2.08.2022

erfreulich und bedauerlich zugleich für Sie die Information, dass die Untersuchung einer im letzten Sommer überfahrenen Katze auf Gemarkung Hohenhaslach Wildkatze zum Ergebnis hatte.

Genauer gesagt handelt es sich um eine Wildkatzenrückkreuzung. D.h. ein Elternteil war eine reine Wildkatze, der andere Elternteil ein Wildkatzenhybrid (Mischung aus Wildkatze und Hauskatze; Aussage zu den Anteilen kann nicht getroffen werden).
Hat schon eine Seite vorher keinen interessiert #21
 

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