Holländischer Jagdgast erschießt Wolf

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Moin!

Und "hingehen" ist eine Frage nicht nur der "Cojones", vielmehr auch eine Frage, ob es gestattet war, den Stand zu verlassen.

Eine Notstandssituation bzw. zur Hilfeleistung rechtfertigt immer ein Verlassen des Standes (man lässt ja auch keinen Treiber mit Beinbruch bis zum Abblasen liegen, weil man den Stand nicht verlassen darf). Wer in so einer Situation nicht selber entscheiden kann, ob er runter gehen darf / kann / soll / muss, der muss eben sowieso telefonieren. Die Frage nach den "C..." hat sich dann aber auch erledigt, oder? ;)

Und jetzt erläutere mir mal, mit was ich auf den Wolf prügeln hätte sollen, wäre ich der Jagdgast gewesen.

Möglichkeiten gibt es viele: Bei uns liegen im Wald auf dem Boden immer wieder Äste, Zweige usw. rum. Die DJ-Böcke haben oft lose liegende Querlatten am Einstieg. Manche Leute haben einen 98er, der hatte mal das "zuschlagen können" bei der Entwicklung im Pflichtenheft stehen (wer mit einer geladenen Waffe zuschlägt qualifiziert sich selber für den Darwin Award), in meinem Jagdrucksack befindet sich eine MagLite, ...

Und ich wüsste auch nicht, wieso ich - nachdem schon Hunde verletzt wurden - darauf bauen sollte, dass er schon abhauen würde.

Weil der den Unterschied Hund / Mensch ziemlich sicher erkennen wird. Ob und wie der dann reagiert muss man eben sehen.

Viele Grüße

Joe
 
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Aus der "Erziehungsperspektive" wäre es jedenfalls besser gewesen, wenn der Wolf "grün und blau geprügelt" zum Rudel zurückgekommen wäre und hätte berichten können, dass man bei DJ lieber Abstand nimmt. Einige hier werden es nicht gerne hören, aber Wölfe totschiessen ist als "Erziehungsmittel" für andere Wölfe nicht besonders effektiv, effizient schon garnicht.
Im Prinzip gebe ich Dir Recht! Hätte der Holländer den Wolf aus einem Rudel erlegt, wäre es für das Rudel sicherlich "besser" gewesen.
Wäre ich sarkastisch, würde ich sagen, dass das Erlegen von Rotwild als "Erziehungsmittel" nicht besonders effektiv ist. ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Das ist genau die Art der Verharmlosung schlimmer Dinge die auch in weiten anderen Bereichen ein Riesen Problem sind.
Nein, das ist zunächst keine Verharmlosung. Ich hatte vor fast zehn jahren einen ähnlichen Fall in der Lausitz. Hab ich auch hier im Forum beschrieben. Da kam mein Wachtel gefolgt von einem Wolf zu mir zum Stand zurück. Der Wolf hat meinen Wachtel bedrängt, wie es ein Rüde bei einer Hündin kurz vor der Hitze tut. Mein DW-Rüde hat ihn immer wieder abgebissen. Das konnte ich zunächst nur akkustisch verfolgen. Bis die beiden über den Geschiebewall kamen. Das war keine Klopperei, sondern ein neugieriger Jungwolf. Derer waren vier im Treiben. Dieses Verhalten kann aber nicht jeder deuten. Auch ich hatte das Gewehr gefechtsbereit. Er hat aber von meinem DW abgelassen, als ich ihn angebrüllt hab. Die Reaktion war zwar nicht das panische flüchten, dass ich mir erhofft hatte, was mir schon zu denken gegeben hat, aber hat sich gedrollt.

Welche Erfahrungen hast Du in Sachen Wolf-Hund-Kontakt vorzuweisen?

Der vorliegende Fall kann sich in solch unterschiedlichen Facetten ereignet haben, dass ich darüber nicht spekulieren kann und mag. Der Wolf ist tot, die Hunde leben, und der Wolf im allgemeinen wird auch nicht ausgerottet. Somit alles in Butter.

Mich stört nur die Instrumentalisierung dieses Vorfalls...
 
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Moin!



Eine Notstandssituation bzw. zur Hilfeleistung rechtfertigt immer ein Verlassen des Standes (man lässt ja auch keinen Treiber mit Beinbruch bis zum Abblasen liegen, weil man den Stand nicht verlassen darf). Wer in so einer Situation nicht selber entscheiden kann, ob er runter gehen darf / kann / soll / muss, der muss eben sowieso telefonieren. Die Frage nach den "C..." hat sich dann aber auch erledigt, oder? ;)



Möglichkeiten gibt es viele: Bei uns liegen im Wald auf dem Boden immer wieder Äste, Zweige usw. rum. Die DJ-Böcke haben oft lose liegende Querlatten am Einstieg. Manche Leute haben einen 98er, der hatte mal das "zuschlagen können" bei der Entwicklung im Pflichtenheft stehen (wer mit einer geladenen Waffe zuschlägt qualifiziert sich selber für den Darwin Award), in meinem Jagdrucksack befindet sich eine MagLite, ...



Weil der den Unterschied Hund / Mensch ziemlich sicher erkennen wird. Ob und wie der dann reagiert muss man eben sehen.

Viele Grüße

Joe
..und du bist sicher, das der Wolf einen Kampf (und dabei bist du dann beim prügeln-was nebenbei mit Sicherheit Tierquälerei ist) mit einem Menschen mit MagLite ausweicht?
Wenn du also eine Straftat für gerechtfertigt ansiehst. Kann man den Wolf auch gefahrlos und sicher aus der Wildbahn entnehmen. Den sachgerechten Umgang mit dem hierfür vorgehaltenen Werkzeug hat der Jäger erlernt und nachgewiesen.
Für irgendeinen morschen Ast oder eine Tachenlampe (wer schleppt eigentlich heute noch so einen Trümmer mit Kerzenflackerhelligkeit mit) fehlt jedwede Sachkenntnis oder gar praktische Erfahrungen.

Es ist so ziemlich der dümmste am wenigsten hilfreiche Hinweis in so einer Situation nach untätig bleiben.
 
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Moin!



Möglichkeiten gibt es viele: Bei uns liegen im Wald auf dem Boden immer wieder Äste, Zweige usw. rum. Die DJ-Böcke haben oft lose liegende Querlatten am Einstieg.

Joe

Also Joe, ich lese Dich ja immer gerne, aber hier schreibst Du einen schönen :poop:
Ich werde garantiert nicht mit einen "Stöckchen" auf einen Wolf einprügeln, der im absoluten Angriffsmodus ist.:rolleyes: Vorallem nicht wenn ich zufällig eine Waffe dabei habe.:p
Dann wäre ich wirklich ein Kandidat für den Darwin Award:p
 
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Y

Yumitori

Guest
Moin!



Eine Notstandssituation bzw. zur Hilfeleistung rechtfertigt immer ein Verlassen des Standes (man lässt ja auch keinen Treiber mit Beinbruch bis zum Abblasen liegen, weil man den Stand nicht verlassen darf). Wer in so einer Situation nicht selber entscheiden kann, ob er runter gehen darf / kann / soll / muss, der muss eben sowieso telefonieren. Die Frage nach den "C..." hat sich dann aber auch erledigt, oder? ;)



Möglichkeiten gibt es viele: Bei uns liegen im Wald auf dem Boden immer wieder Äste, Zweige usw. rum. Die DJ-Böcke haben oft lose liegende Querlatten am Einstieg. Manche Leute haben einen 98er, der hatte mal das "zuschlagen können" bei der Entwicklung im Pflichtenheft stehen (wer mit einer geladenen Waffe zuschlägt qualifiziert sich selber für den Darwin Award), in meinem Jagdrucksack befindet sich eine MagLite, ...



Weil der den Unterschied Hund / Mensch ziemlich sicher erkennen wird. Ob und wie der dann reagiert muss man eben sehen.

Viele Grüße

Joe

Zum Gruße,
zu m e i n e n Ausrüstungsgegenständen gehören nur kleine Taschenlampen, aber eigentlich fast immer ein Pirschstock, ich habe damit gelernt, dem eventuell noch nicht verendeten Fuchs auf die Nasenwurzel oder den Kehlkopf zu schlagen, das wär doch was, oder ?
Und auf "ziemlich sicher erkennen" lasse ich mich nur ein, wenn ich in einer Hand meine schussbereite Waffe habe.
.................
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Der vorliegende Fall kann sich in solch unterschiedlichen Facetten ereignet haben, dass ich darüber nicht spekulieren kann und mag.
Genau !
Wir wissen viel zuwenig Details, um darüber zu philosophieren, was wäre wenn.
Ich wundere mich nur darüber, wie der Jäger den Wolf sauber schießen konnte, beim Kampfgewühl mit den Hunden. Ein Wunder, daß nicht mehr passiert ist.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Der Wolf hat meinen Wachtel bedrängt, wie es ein Rüde bei einer Hündin kurz vor der Hitze tut. Mein DW-Rüde hat ihn immer wieder abgebissen. Das konnte ich zunächst nur akkustisch verfolgen. Bis die beiden über den Geschiebewall kamen. Das war keine Klopperei, sondern ein neugieriger Jungwolf. Derer waren vier im Treiben. Dieses Verhalten kann aber nicht jeder deuten.

Interessantes Erlebnis !
 
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Genau !
Wir wissen viel zuwenig Details, um darüber zu philosophieren, was wäre wenn.
Ich wundere mich nur darüber, wie der Jäger den Wolf sauber schießen konnte, beim Kampfgewühl mit den Hunden. Ein Wunder, daß nicht mehr passiert ist.
Woher entnimmst du denn das Kampfgewühl mit den Hunden?
Das wurde nirgends (außer villeicht einige Foristi) erwähnt und steht eigentlich gar nicht zur Debatte.
 
S

Schorse2210

Guest
Moin,

Aber wie eine kleine Beißerei unter Caniden ausgeht weiß hier von uns keiner.

@-quercus-
Warst Du dabei? Hast du gesehen ob die Beißerei klein oder groß war?
Also woher weißt du es? Warum ist dann bei dir die Beißerei klein?
Der Schütze aus den Niederlanden war vor Ort und er hat in kurzer Zeit eine Entscheidung
getroffen und es ist den Jagdhunden nichts passiert, außer wohl ein paar Blessuren!
Wenn man in dieser Situation ist hat man nicht stundenlang Zeit um alles zu bedenken, hätte der Wolf einen der Hunde getötet wäre ein anderer Klugscheisxer gekommen der gesagt hätte:
"Warum hat der Niederländer nicht auf den Wolf geschossen um die Hunde zu schützen?"
Es ist im nachhinein immer einfacher irgendwas bedenkliches an einer getroffenen Entscheidung
(diese wird in kurzer Zeit und unter einem gewissen Druck getroffen) zu finden!
Wenn Dir das gleiche passiert ist und du triffst die Entscheidung etwas zu tun oder auch nicht, dann musst Du mit den Konsequenzen leben und diese können genauso vielfältig sein wie die Möglichkeiten für Dich zu entscheiden was man tut oder lässt!

Der Wolf ist tot, die Hunde haben es überlebt, alles ist gut ausgegangen, kann so sein, muss es aber beim nächsten mal nicht unbedingt!

WmH
Schorse
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Genau !
Wir wissen viel zuwenig Details, um darüber zu philosophieren, was wäre wenn.
Ich wundere mich nur darüber, wie der Jäger den Wolf sauber schießen konnte, beim Kampfgewühl mit den Hunden. Ein Wunder, daß nicht mehr passiert ist.

Jetzt seit mal nicht so pingelig. Der Holländer hat auf den Knopf gedrückt und das übliche Theater aus Freude und Schadenfreude beginnt aus der Ferne.

Ich wette einige hätten sich durchaus gewünscht, daß der Holländer gebissen worden wäre. Die Schlagzeile sehe ich schon vor mir und das hätte die Diskussion in einem unvorstellbaren Maße befeuert und einen erlegten Wolf oder toten Hund völlig altbacken aussehen lassen. Wäre diese Lusche doch mal dem Wolf als MANN gegenüber getreten! Er hätte Geschichte schreiben können!
 
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Genau !
Wir wissen viel zuwenig Details, um darüber zu philosophieren, was wäre wenn.
Ich wundere mich nur darüber, wie der Jäger den Wolf sauber schießen konnte, beim Kampfgewühl mit den Hunden. Ein Wunder, daß nicht mehr passiert ist.

Auch im Kampf kann ein Tier frei stehen, sodass man es sicher erlegen kann.
Und ein Jagdgeschoss ist kein C4 Sprengkörper der im Umkreis von 10m alles durchlöchert.
Von daher nichts bewundernswertes.
 

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