Also wenn eine automatische Steuerung vorhanden ist, dann sollte das selbstverständlich sein, daß das gekoppelt ist. Alte Exemplare mögen im übrigen keine haben, aber ich hab sogar bei meinem nicht-wassergeführten darüber nachgedacht, weil es einfach praktischer ist, wenn man nicht während des Abbrands zugegen sein und den Zug nachjustieren muß. Man kann davon ausgehen, daß alle, die das als Heizung benutzen, heute ne Steuerung einbauen lassen. Aufgrund der Pumpe ist man ohnehin stromabhängig, da kommts auf das auch nimmer an. Ne Totmannschaltung für Stromausfall sollte kein Hexenwerk sein?
Erst einmal wünsche ich allen Frohe Weihnachten!
Eine automatische Abbrandsteuerung wird von einigen wenigen Herstellern angeboten, bzw. verbaut. Diese Abrandsteuerung funktioniert nicht elektrisch über Sensoren, sie funktioniert über eine Bimetallsteuerung. Der Fühler sitzt am Rauchabgang und der Regler sitzt entweder unter der Brennkammer (ganz alte Version, ganz schlimm) oder an der Sekundärluftführung. Der Regler ist meist als Scheibe ausgeführt, die sich temperaturbedingt über eine Öffnung schiebt um diese zu verschließen oder freizugeben. Ist der Ofen heiß, wird die Luft herunter geregelt, erkaltet er, öffnet der Regler, um den Abbrand wieder zu beschleunigen. Diese Art der Regelung ist nicht patentrechtlich geschützt. Jeder Hersteller darf sie verwenden aber nur einige wenige tun dies. Und das nicht aus preislichen Gründen. Wäre die automatische Abbrandsteuerung ein echter technischer Vorteil, wäre sie Standard bei allen Kaminöfen, ob mit Wassertasche oder ohne.
Welcher Nachteil besteht dann? Der Holzbrand besteht aus drei Hauptphasen: Anbrennphase, Gasphase und Glutphase. Ist der Abbrand im Gang, beginnt die Gasphase mit der beliebten Flammenbildung. Ist das Holz ausgegast, werden die Holzfasern langsam zu Kristallen umgebaut. Dabei bildet sich dann Holzkohle, der Umbauvorgang nennt sich Pyrolyse. Holzkohle klimpert und ist würfelig. Die Pyrolyse ist eine langsame Verbrennung unter relativer Luftarmut. Das ist die Glutphase, die eigentliche Heizphase. Während dieser Phase, die möglichst lange anhalten soll, gibt der Ofen über seine Oberfläche die Energie aus dem Holz in den Raum ab.
Dabei verlangsamt sich der Abgasstrom und der Abgasstutzen ist weniger heiß. Das registriert der Bimetallfühler als nicht gewollt und erhöht über seinen Luftregler die Luftzufuhr, um den Abbrand erneut zu entfachen. Dadurch beschleunigt sich der Abbrand unnötig, was ein schnelleres Nachlegen zur Folge hat.
Während des Abbrandes wird ein Kaminofen tunlichst nicht nachgeregelt. Direkt nach der Anbrennphase, also dann, wenn die Verbrennung Fahrt aufnimmt, wird die Sekundärluft soweit herunter geregelt, dass die Flamme ruhig wird aber unbedingt erhalten bleibt. Das war es auch schon. Alle Sekundärluftregler sind deshalb stufenlos einstellbar, damit man den dazugehörigen Ofen an jeden Schornstein anschließen kann. In Abhängigkeit aus Zuglänge und Durchmesser des Schornsteins bildet sich mit dem Ofen ein Gesamtsystem. Die optimale Verbrennung kann man jeweils mit dem Sekundärluftregler einstellen. Diese Reglerstellung für den optimalen Abbrand ist an jedem Ofen/Schornsteinsystem immer dieselbe und bedarf keine nachträglichen Korrektur.
Wird nachgelegt, beginnt der Vorgang von neuem, ansonsten lässt man den Ofen in seiner Reglerstellung ausbrennen. Fertig.
Und zur Sicherheit nochmals folgender Hinweis: Alles, worüber ich hier schreibe, bezieht sich auf Holzöfen zur Einzelraumfeuerung. Für alles, was im Keller steht und Holz, Gas oder Öl verbrennt, bin ich nicht zuständig! Wmh HH