Holz- oder Gaskamin

z/7

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Nein stimmt nicht. Die werden nicht alle elektrisch gesteuert. Natürlich kannst dem Ofen die Luft abdrehen. Das tust du aber nicht, wenn du nicht daheim bist oder im Bett liegst und schläfst. Eine automatische Steuerung wird ganz sicher nicht die Luft abdrehen. Wmh HH
Also wenn eine automatische Steuerung vorhanden ist, dann sollte das selbstverständlich sein, daß das gekoppelt ist. Alte Exemplare mögen im übrigen keine haben, aber ich hab sogar bei meinem nicht-wassergeführten darüber nachgedacht, weil es einfach praktischer ist, wenn man nicht während des Abbrands zugegen sein und den Zug nachjustieren muß. Man kann davon ausgehen, daß alle, die das als Heizung benutzen, heute ne Steuerung einbauen lassen. Aufgrund der Pumpe ist man ohnehin stromabhängig, da kommts auf das auch nimmer an. Ne Totmannschaltung für Stromausfall sollte kein Hexenwerk sein?
 
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Also wenn eine automatische Steuerung vorhanden ist, dann sollte das selbstverständlich sein, daß das gekoppelt ist. Alte Exemplare mögen im übrigen keine haben, aber ich hab sogar bei meinem nicht-wassergeführten darüber nachgedacht, weil es einfach praktischer ist, wenn man nicht während des Abbrands zugegen sein und den Zug nachjustieren muß. Man kann davon ausgehen, daß alle, die das als Heizung benutzen, heute ne Steuerung einbauen lassen. Aufgrund der Pumpe ist man ohnehin stromabhängig, da kommts auf das auch nimmer an. Ne Totmannschaltung für Stromausfall sollte kein Hexenwerk sein?

Erst einmal wünsche ich allen Frohe Weihnachten!

Eine automatische Abbrandsteuerung wird von einigen wenigen Herstellern angeboten, bzw. verbaut. Diese Abrandsteuerung funktioniert nicht elektrisch über Sensoren, sie funktioniert über eine Bimetallsteuerung. Der Fühler sitzt am Rauchabgang und der Regler sitzt entweder unter der Brennkammer (ganz alte Version, ganz schlimm) oder an der Sekundärluftführung. Der Regler ist meist als Scheibe ausgeführt, die sich temperaturbedingt über eine Öffnung schiebt um diese zu verschließen oder freizugeben. Ist der Ofen heiß, wird die Luft herunter geregelt, erkaltet er, öffnet der Regler, um den Abbrand wieder zu beschleunigen. Diese Art der Regelung ist nicht patentrechtlich geschützt. Jeder Hersteller darf sie verwenden aber nur einige wenige tun dies. Und das nicht aus preislichen Gründen. Wäre die automatische Abbrandsteuerung ein echter technischer Vorteil, wäre sie Standard bei allen Kaminöfen, ob mit Wassertasche oder ohne.

Welcher Nachteil besteht dann? Der Holzbrand besteht aus drei Hauptphasen: Anbrennphase, Gasphase und Glutphase. Ist der Abbrand im Gang, beginnt die Gasphase mit der beliebten Flammenbildung. Ist das Holz ausgegast, werden die Holzfasern langsam zu Kristallen umgebaut. Dabei bildet sich dann Holzkohle, der Umbauvorgang nennt sich Pyrolyse. Holzkohle klimpert und ist würfelig. Die Pyrolyse ist eine langsame Verbrennung unter relativer Luftarmut. Das ist die Glutphase, die eigentliche Heizphase. Während dieser Phase, die möglichst lange anhalten soll, gibt der Ofen über seine Oberfläche die Energie aus dem Holz in den Raum ab.
Dabei verlangsamt sich der Abgasstrom und der Abgasstutzen ist weniger heiß. Das registriert der Bimetallfühler als nicht gewollt und erhöht über seinen Luftregler die Luftzufuhr, um den Abbrand erneut zu entfachen. Dadurch beschleunigt sich der Abbrand unnötig, was ein schnelleres Nachlegen zur Folge hat.

Während des Abbrandes wird ein Kaminofen tunlichst nicht nachgeregelt. Direkt nach der Anbrennphase, also dann, wenn die Verbrennung Fahrt aufnimmt, wird die Sekundärluft soweit herunter geregelt, dass die Flamme ruhig wird aber unbedingt erhalten bleibt. Das war es auch schon. Alle Sekundärluftregler sind deshalb stufenlos einstellbar, damit man den dazugehörigen Ofen an jeden Schornstein anschließen kann. In Abhängigkeit aus Zuglänge und Durchmesser des Schornsteins bildet sich mit dem Ofen ein Gesamtsystem. Die optimale Verbrennung kann man jeweils mit dem Sekundärluftregler einstellen. Diese Reglerstellung für den optimalen Abbrand ist an jedem Ofen/Schornsteinsystem immer dieselbe und bedarf keine nachträglichen Korrektur.
Wird nachgelegt, beginnt der Vorgang von neuem, ansonsten lässt man den Ofen in seiner Reglerstellung ausbrennen. Fertig.

Und zur Sicherheit nochmals folgender Hinweis: Alles, worüber ich hier schreibe, bezieht sich auf Holzöfen zur Einzelraumfeuerung. Für alles, was im Keller steht und Holz, Gas oder Öl verbrennt, bin ich nicht zuständig! Wmh HH
 
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Mißverständnis? Ich meine eine elektronische Steuerung. Die gibt es zuhauf und sind gang und gebe.
 

z/7

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Grundöfen und Kachelöfen mit Nachheizkasten und wassergeführtes Zeug sowieso. Also die, die ernsthaft mit Holz heizen, haben das in der Regel, schon weil man da mehr auf Effizienz achtet als wenn es ums Gemüt geht. Mein Grundofen wird beschickt, brennt ab und das war's. Wenn ich grad daneben sitz und den Flammen zuguck, ist das nett, aber nicht Sinn und Zweck der Sache. Und ich werd nen Teufel tun und da nachlegen zwecks der Optik.

Und es ist brutal unpraktisch, wenn man abends noch nen Abrand macht, und extra nochmal aufstehen muß, um danach den Zug zu schließen. Oder morgens warten muß, bis der Ofen fertig ist, bevor man das Haus verläßt. Am Ende stellst Du Deine Lebensführung auf das Heizen ein. Kann und mag nicht jeder.
 
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Grundöfen und Kachelöfen mit Nachheizkasten und wassergeführtes Zeug sowieso. Also die, die ernsthaft mit Holz heizen, haben das in der Regel, schon weil man da mehr auf Effizienz achtet als wenn es ums Gemüt geht. Mein Grundofen wird beschickt, brennt ab und das war's. Wenn ich grad daneben sitz und den Flammen zuguck, ist das nett, aber nicht Sinn und Zweck der Sache. Und ich werd nen Teufel tun und da nachlegen zwecks der Optik.

Und es ist brutal unpraktisch, wenn man abends noch nen Abrand macht, und extra nochmal aufstehen muß, um danach den Zug zu schließen. Oder morgens warten muß, bis der Ofen fertig ist, bevor man das Haus verläßt. Am Ende stellst Du Deine Lebensführung auf das Heizen ein. Kann und mag nicht jeder.

Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich glaube, du solltest dich mal nach einer Alternative zu deinem Ofen umsehen. Manche Menschen eignen sich nicht für die Handhabung eines Holzofens und werden immer damit ihre Probleme haben. Oder aber, dir fehlt ganz einfach eine vernünftige Einweisung in den Betrieb deines Ofens. Wie gesagt, ich meine es weder persönlich, noch böse.
Wenn du so viel Zeit in deine Feuerung investieren musst, machst du was falsch oder dein Ofen taugt nicht, was ich mir nicht vorstellen kann. Ganz Süddeutschland heizt seit Jahrhunderten mit nicht elektronischen Grundöfen. Grundöfen benötigen keine Elektronik, sie sind bauartbedingt sogar von der Feinstaubverordnung ausgenommen. Wenn deren Betrieb wirklich kompliziert wäre, gäbe es den Beruf des Kachelofen- und Luftheizungsbauers (Süddeutsch Hafner) schon länger nicht mehr. Indes ist es aber so, dass sich diese Handwerker bis heute vor Aufträgen nicht retten können. Wmh HH
 
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z/7

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Ich investiere keine Zeit. Ich muß nur zum richtigen Zeitpunkt jeweils einen Handgriff machen, und wenn ich das nicht mach, geht mir ne Menge Wärme flöten. Daß das Modell jahrhundertelang gut funktioniert, hängt unter anderem damit zusammen, daß da immer jemand im Haus war, der diesen Handgriff machen kann. Lebensführung. Ich hab mich drauf eingerichtet und kann damit leben, die Unabhängigkeit vom Strom ist auch was wert. Andere können es nicht, und deshalb gibt es einen Markt dafür. Gockel einfach mal danach.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Ja, definitiv! Leder, je dicker je besser, brennt nicht und die Borsten dienen einer sehr effektiven Brandmeldung. Wenn die verschmoren, riechst du das bis unters Dach. :p:sick: Aber abgenommen bekommst du das sicher nicht.....

Außerdem kratzt die doch wie die Sau, wenn Mann und Frau sich darauf naggisch vor dem Feuer räkeln 😆
 
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Vor Weihnachten hatte ich einen Kaminbauer da, der meinte, eine Holzkassette einfügen wäre möglich.

Gestern dann den zweiten Kaminbauer da gehabt, der aber bedenklich sein Haupt schüttelte. Die ganze vorhandene Installation ist nur auf 80-100°C ausgelegt, das Mauerwerk um den Kamin herum nur Yton-Stein. Selbst der Marmor droht bei Einbau einer Kassette zu springen, müsste man zusätzlich isolieren und die heiße Luft am Marmor vorbei führen.

Auch nach telefonischer Rücksprache mit dem örtlichen Schornsteinfeger (der den vorhandenen Gas-Kamin und seinen offenen Holz-Vorgänger gut kannte) wurden die Bedenken nicht weniger.

Entweder alles heraus reißen und neu aufmauern, was aber sehr teuer wird, oder zum Energiesparen einen Elektro-Dampf-Kaminimitat einsetzen.
 

z/7

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Wer's mag.

Oder statt Kachelofen und co. einen Schwedenofen. Der Abzugsschacht selber sollte doch passen, wenn da schon mal ein Holzofen dran hing. Und das kost dann nicht die Welt.
 
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Also ich würde auch, wie weiter vorne schon einer erwähnte, den Marmor rausnehmen und bei Kleinanzeigen verkaufen. Das vorhandene Loch zumauern schön verputzen und einen Kaminofen davor aufstellen (lassen). Das kommt je nach Modell auch nicht teurer als ein Umbau mit Holzeinsatz.
Allerdings muss gestehen, dass mir persönlich solche offenen Kamine nicht gefallen.
Gas käme mir sowieso nicht ins Haus.
Irgendwo hatte ich mal einen Kachelofen mit Heizöleinsatz gesehen. Ist natürlich auch nicht so ganz zukunftsorientiert.

Einen Grundofen hatte ich mir damals beim Hausbau auch planen lassen und baulich schon alles vorbereitet. Hätte vor 15 Jahren aber an die 10.000 gekostet und war finanziell nicht mehr drin. Ein Kaminofen macht seither auch schön warm.

Wmh
Flo
 
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ein kumpel von mir hat in seiner stuga den offenen kamin ganz einfach umgewandelt. in die feuerstelle kam ein jotul mit glasfront, das ofenrohr geht durch den kamin raus (no na) und der restliche kamin wurde zugemauert, aber etwas höher und schräg. am ende der schräge wurde ein loch gestemmt und ein gitter eingesetzt. durch dieses "bläst" die warme luft in den raum. kein vergleich zu vorher. erstens das "warmluftgebläse" durch das loch und zweitens die strahlungswärme vom jotul. jetzt wärmt der ofen gut und die offene flamme hat man immer noch.

ach ja, ein edelstahlkamin kostet auch nicht die welt und ist schnell eingezogen. die stemmarbeiten halten sich in grenzen. hab ich erst hinter mir.... komplette heizung neu installieren lassen (holzvergaser mit wärmepuffer und ordentlichem brauchwasserspeicher)
 
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...
Entweder alles heraus reißen und neu aufmauern, ....
Genau das habe ich vor 15 Jahren gemacht und noch keinen Cent bereut.
Laut Ofensetzer habe ich einen "Kombi"-Ofen, der zusätzlich zur Grundofenfunktion auch noch einen Wärmetauscher für die Warmluft hat. Das Ding kostete damals 7000 Euro, und zwar in der einfachsten Ausführung. Das heißt, keine Wasserführung, kein Backfach, kein zweites Sichtfenster, keine heizbare Ofenbank etc.
Ich habe damals auch über Kaminöfen nachgedacht, aber wenn Du den Ofen ernsthaft als Heizungsunterstützung einsetzen willst, dann kommst du um einen gemauerten Ofen kaum herum.
Ich würde es also immer wieder machen.
Mein Ofeneinsatz kommt übrigens aus Leer. Da sollte es für Dich als Emsländer nicht weit hin sein, um sich die Möglichkeiten anzuschauen.

Viele Grüße
 

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