Holzschaft vs. Polymerschaft

Registriert
3 Nov 2015
Beiträge
66
Was sind Eurer Meinung nach ausser "Tradition" und Stil die Vor-. bzw. Nachteile der unterschiedlichen Materialien.

Als "hoffentlich" baldiger Jungjäger habe ich mich in 2 verschiedene Büchsen verliebt und bin mir noch nicht sicher welche ich wählen soll bezüglich des Materials.

Ach ja, beide Firmen sind in Isny ;-)

Vielen Dank schon vorab für Eure Hilfe
 
Registriert
11 Aug 2012
Beiträge
3.834
Am besten kaufst Du dir beide.

Wenn man mal darüber nachdenkt, spricht bis auf die erhöhten Kosten alles dafür :)
 
Registriert
3 Nov 2015
Beiträge
66
Am besten kaufst Du dir beide.

Wenn man mal darüber nachdenkt, spricht bis auf die erhöhten Kosten alles dafür :)

So werde ich das machen. :biggrin::biggrin: Kann ich mir leider nicht leisten. Sonst gerne.

Es geht genauer gesagt um eine Sauer 404 in Holz oder Poly und Blaser R8 in Holz oder Poly.
Dann kommt noch die Frage mit oder ohne Lochschaft. tztztz viele:what: für einen Anfänger.
 
Registriert
13 Feb 2008
Beiträge
2.550
Ich hab das ganz einfach gelöst.
Alle Waffen fürs grobe (DJ, Nachsuche) haben Kunststoffschaft und alle Waffen für Ansitz und Pirsch haben einen schönen Holzschaft.
Ein Holzschaft braucht halt ab und an mal Pflege und bekommt leichter mal Kratzer. Den Kunststoffschaft kannst du nass und dreckig in die Ecke stellen ohne das der es dir übel nimmt.
Gesendet von meinem T01 mit Tapatalk
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
28 Sep 2015
Beiträge
112
Was sind Eurer Meinung nach ausser "Tradition" und Stil die Vor-. bzw. Nachteile der unterschiedlichen Materialien.

Als "hoffentlich" baldiger Jungjäger habe ich mich in 2 verschiedene Büchsen verliebt und bin mir noch nicht sicher welche ich wählen soll bezüglich des Materials.

Hallo Schwob

Ich war in der gleichen Situation wie du und bin auch Jungjäger
Am Samstag war ich beim Büchsenmacher und habe einen Blaser R8 Professional in Camo geordert.

Grundsätzlich wollte ich zuerst einen Holzschaft weil der für mich einfach schöner ist und mit den Gravuren viel Edler wirkt. Holz ist auch schöner zum Anfassen.

Diverse Jäger haben mich darauf hingewiesen das sie nur noch Kunststoff kaufen würden aufgrund der geringeren Anfälligkeit für die Witterung und er gröberer Behandlung standhält.

Ausschlaggebend war schliesslich
1. Weniger Anfällig für Kratzer, da das Gewehr bei mir oft im Gebirge und schwierigem Gelände im Einsatz sein wird
2. Pflegeleicht
3. Preis, der Kunststoff Schaft war ca. 1500.- billiger
4. Leichter, wenn auch unwesentlich
5. Extrem Robust
6. Bei uns weniger verbreitet, ich will nicht das was alle anderen haben

Für die Camo Farbe habe ich mich entschieden weil der Schaft mit einer Schicht überzogen ist die sich angenehmer anfühlt und griffiger ist als bei normalem Kunststoff. Geräuschmässig ist der Schaft auch leiser beim Kontakt mit Bäumen und Steinen. Leider halt wie fast alles bei Blaser nur gegen Aufpreis.

Der Lochschaft kam für mich wegen der Optik nicht in frage. Mit Ledereinlagen lässt er sich sehr angenehm Anschlagen und ist griffig. Ich finde es nur Schade das schöne Leder über Steine zu ziehen.
Für das Schiessen ist er sicher besser als der normale, vor allem wenn man die Tendenz zum Mucken hat.

Sicher wird meine Wahl nicht bei allen auf Begeisterung stossen. Für mich stimmt es aber so.

Ich freue mich nun auf das Eintreffen meiner Waffe und hoffe ich kann dir mit meinem Beispiel weiterhelfen.

Das Beste ist aber wenn du zum Büchsenmacher gehst, die Waffen in die Hand nimmst und nach Möglichkeit damit schiesst. Kauf das, was dir gefällt und nicht den Anderen!!! Sonst bist du nie glücklich damit.

Gruss Stefu
 
Registriert
12 Sep 2015
Beiträge
149
Ich pflege meine Waffen normalerweise nicht in erster Linie nach dem Schaftmaterial auszusuchen. Da wirst du als hoffentlich baldiger JJ auch noch hinkommen.

Wenn du dich schon auf Isny festgelegt hast, ist die Frage eh irrelevant, da alle Accessoires bunt durcheinander getauscht werden können. Da rückt die Kaliberfrage ja schon in den Hintergrund und je nach Wetter, Kleidung und Laune können Teile beliebig an- oder abgebaut werden.

Hauptsache als JJ eine Neuwaffe aus Isny mit Kunststoff und Stainless, weil sie hart drangenommen werden wird und dann ungepflegt und ungeputzt in die Ecke gestellt werden soll.
Nicht vergessen die Waffe bei Nichtgefallen dann als neuwertige, kaum geführte Schrankwaffe anzupreisen und auf die teuren Accessoires hinzuweisen, die man extra dazugebucht hat.

Aber mal im Ernst: Könnt ihr wirklich heute als JJ nicht mal selbstständig entscheiden, ob ihr Kunststoff, 300 WinMag, 45 cm Lauf, Lochschaft und Schalldämpfer braucht, weil das irgendwie gerade zeitgeistig ist?

Kauft doch einfach, was ihr für richtig haltet (ihr wisst es doch eh schon und müsst es nur noch vor euren Bankberater und Hausdrachen rechtfertigen), testet selbst und schreibt dann mal, warum sich gewisse Ideen als sinnvoll und andere als sinnlos erwiesen haben.

Brauch ich Holz oder Kunststoff ist ungefähr wie brauch ich Alufelgen oder Stahl. Oder kann mir jemand meine Handschuhe die Jacke nähen.

Meine Meinung:
Beides kostet Geld und will gepflegt werden. Beides hat hinlänglich bekannte Vor- und Nachteile und egal wie du dich entscheidest, es wird immer doch noch eine andere Waffe dazu kommen. Für den Preis einer R8 kannst du dir je eine Waffe für nett ausgehen, hart rannehmen und in der Ecke verrosten lassen anschaffen.
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Hallo,

ein Kunststoffschaft macht dann wirklich Sinn, wenn die Waffe tage- oder wochenlang bei Wind und Wetter geführt wird, z.B. in der Wildniss und nur ein notdürftiges Jagdcamp mit Zelten oder Bretterverhaue als Unterschlupf dienen, sowie bei widrigen Wetterbedingungen (starke Temparaturschwankungen Nacht/Tag, intensive Sonneneinstarhlung, strenger Dauerfrost, salzige Seeluft, Spritzwasser etc.)
Für die Jagd in europ. Gefilden, wo doch spätestens am Ende des Jagdtages eine warme Stube und ein Fläschchen Schaftöl wartet, sind Kunststoffschäfte so nötig wie ein 400PS-Ferrari zum Brötchenholen in die 300m entfernte Bäckerei.
Zudem gibt es bei den Kunststoffschäften auch solche von hoher Qualität (die sind eher selten, weil mind. genauso teuer wie ein guter Holzschaft) und solche, die besser ein Jogurtbecher geblieben wären (die sind recht häufig, weil billig und es geht ja, wie gesagt, den meisten eher ums "haben wollen", als um den wirklichen Nutzen).

Beim Holzschaft ist es in den letzten Jahren in Mode gekommen, das bereits für ein alltägliches Gebrauchsgewehr der unteren bis mittleren Preisklasse Luxushölzer verlangt werden, wie sie sonst nur Erzeugnisse aus Ferlach oder London hatten, die preislich im Bereich eines Premiumautos der gehobenen Mittelklasse liegen.
Ordentlich, d.h. mind. 10 noch besser 15 Jahre lang trocken abgelagertes Nußbaumholz ist teuer (Lagerungskosten), zudem wenn es noch Wurzelmaserholz (geringe Erntemenge und noch geringere passende Größe für einen Schaft) ist.
Da kann dann der simple Schaftrohling schnell mal einige Tausender kosten.
Also wird dann meist weniger festes Maserholz verwendet oder aber auf einen Standardholzscheit mittels Lasertechnik eine Maserung aufgebrannt.
Letzteres ist zwar kein echtes Maserholz, dafür aber stabil und trotzdem gutaussehend.
Wichtig bei echtem Maserholz ist halt der Maserungsverlauf und der v.a. an der dünnsten Stelle (Pistolengriff und Mittelschaft), die aber die höchste Belastung beim Schuß zu tragen hat (Drehpunkt). Ist die Maserung hier zu "wolkig", besteht die große Gefahr eines Schaftrisses oder gar -bruches.

Deshalb würde ich bei einem Schaft einer Standardwaffe niemals eine hohe Schaftklasse (Maserschaft) wählen, weil sich der hohe Schaftrohlingspreis und der rel. niedrige Gesamtpreis der Waffe aus reiner Logik schon beißen.
Dann lieber einen guten Kernholzschaft verwenden (bei dem läßt sich optisch auch der ein oder andere Kratzer oder Delle leicht verschmerzen) den ein Schäfter oder bei etwas handwerkl. Geschick man selber durch beizen und firnissen aufwerten kann, wenn man´s denn möchte.


Grüße
Sirius
 
Registriert
3 Nov 2015
Beiträge
66
@ minion.

Letzendlich gebe ich Dir ja recht. Nur ist es bei Anschaffungen dieser Größenordnung ja so dass man (ich zumindest) nicht jeden Fehlkauf tätigen möchte den andere vor mir auch schon getätigt haben. Ich weiß, es gibt kein falsch oder richtig, schließlich ist es ja auch immer Geschmacksache und eine subjektive Entscheidung. Ach ja der Geldbeutel spielt ja auch noch eine gewisse Rolle.

Aber genau so stelle ich mir eine Diskussionsrunde vor. Vielen Dank.:thumbup:
 
Registriert
6 Jul 2015
Beiträge
37
Ich habe mir dieses Jahr die recht ähnliche 202 zugelegt, Handspanner liegt mir einfach nicht. Bei der 404 ist aber der Rest fast identisch. Für meine 202 habe ich einen Kunststoff- und einen Holzschaft, das wechsel ich innerhalb einer Minute je nach Bedarf aus, ohne Treffpunktverlagerung, da Lauf und System dadurch nicht verändert werden.

Prinzipiell ist mir der Holzschaft erheblich lieber, da die Fischhaut griffiger ist, vom Aussehen und der Haptik :biggrin:mal ganz abgesehen. Wenn es bei schlechtem Wetter ins Revier geht, kommt halt mal ausnahmsweise das Plastik dran. Das bekommst Du recht billig bei e-gun und schonst so Deinen Holzschaft.
 
Registriert
21 Mrz 2007
Beiträge
5.668
Nim das was dir besser zusagt. Es wird sicher nicht bei der einen Waffe bleiben. Nur so empfindlich wie oft geschrieben ist ein Holzschaft nicht. Mein K95 Stutzen ist schon zig mal in den Bergen richtig nass geworden. War bisher kein Problem. Dellen und Kratzer machen eine Waffe nur ehrlicher. Richtig dicke Dinger bekommt ein Schäfter oder guter Büxner mit Bügeleisen, Sandpapier auch wieder hin.
Auch habe ich festgestellt, dass morderne Waffen bei weitem nicht die Pflege benötigen, wie man meint. Hin und wieder Einsprühen reicht. Keine Waffe von mir rostet.

Robert
 
Registriert
12 Sep 2015
Beiträge
149
Ist ja auch nicht böse gemeint. [emoji6]

Aber gerade wenn Geld eine Rolle spielt, dann war es zumindest früher so, dass man sich was grundsolides, gebrauchtes gekauft hat und dann in der Praxis aus eigenen Erfahrungen gelernt hat. Das Geld, das jetzt da ist, wird ja nicht schlecht.
Ich habe mir damals im Studium einen grundsoliden Vorkriegs98er mit deutlichen Gebrauchspuren (gerade an Schaft) gekauft und will dieses Teil nicht mehr missen. Auch ohne Mündungsbremse, Schalldämpfer oder gekürztem Lauf hat er mich durch zahlreiche enge Kanzeln, Drückjagden, Durchgehen oder Pirschen begleitet und seinen Dienst getan. Als ich mehr Geld hatte, investierte ich dann in zusätzliche Sachen, die ich anderweitig vermisste.

Ein Jägerleben scheitert nur selten am falschen Schaft oder der richtigen bleifreien Munitionssorte im Kal 308. Oder was hier sonst neuerdings noch zur Abstimmung gebracht wird.

Heute ist es aber auch öfter so, dass der JJ bereits in der Lage ist, finanziell gleich in die vollen zu gehen und sich gleich was anständiges kaufen möchte. Fehler macht er da aber genauso. Erst recht, wenn er die Waffe nach einem Abstimmungsergebnis im Forum zusammenstellt. Davon aber leben wieder gerade solche Firmen, wie die aus Isny [emoji6]
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
133
Zurzeit aktive Gäste
700
Besucher gesamt
833
Oben