Hubertus - Ansprache bei Gesellschaftsjagd

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Am Freitag und Samstag geht ja nicht nur bei uns in der Mark die Zeit der Gesellschafts- und Drückagden los.

Bestimmt gibt es auch in Euren Regionen ein oder mehrere Reviere, welche die Reihe der Jagdwochenenden beginnt und irgendwie sieht man sich dann in teilweise wechselnden Konstellationen wieder, bis alle Reviere vor Weihnachten einmal durch sind.
Und dann beginnt zwischen den Feiertagen eine neue Kette von Winter-Jagden...

So ist das zumindest hier und am letzten Wochenende, pünktlich zur "Hubertus" Woche, ging es traditionell in einem Revier los, dass dem riesigen Waldkomplex in und an dem auch meine Jagd liegt, seinen Namen gegeben hat.

Diese Jagd hat immer etwas besonderes, was sicher einmal daran liegt, dass sie Freitag Abend und Samstag morgens/vormittags stattfindet, man sich an einem sehr gemütlichen Jagdhaus im Wald trifft, dort ein loderndes Feuer wärmt, der Streckenplatz am Haus traditonell hergerichtet ist, das wildreiche Revier und die jagdlichen Einrichtungen sauber gekehrt und liebevoll mit Brüchen vorbereitet wurden, leckeres Schüsseltreiben bereit stehen, sicherlich 15 Bläser die Jagd untermalen, am Feuer zusammen gesungen wird und auf der nach einem niveauvoll gewitzt und klug gemachten Jagdgericht am Samstag Jungjäger aus der Region ihren Jägerschlag bekommen (auf eine sehr würdige Weise).

So sollte m.E. nach eine Gesellschaftsagd sein und so ist diese Jagd für viele Jäger in der Region ein Fixpunkt im Herbst. Unsere Jagd folgt dann immer drei Wochen später und so ist jedes Wochenende in der Region etwas los und jedes Revier versucht es besonders stimmungsvoll und besonders zu gestalten.

Eine Sache, die mir bei dieser ersten Jagd immer besonders gut gefällt, und wie ich aus dem Augenwinkel wieder beobachten konnte auch so manchem alten Waidmann ein nachdenkliches Lächeln ins Gesicht schreibt, ist das alljährlich vom Jagdherrn am Ende des Strecklegens vorgetragene Hubertus-"Gedicht" (so nennt er diesen gebetsartigen und auch so wirkenden Text, den ich Euch vom am Samstag verwendeten Memo-Zettel meines Jagdfreundes abgetippt habe).

Vielleicht ist das eine Anregung, für die von Euch, die eine Jagd zu leiten haben und vielleicht noch nach etwas besonderem suchen für die Ansprache am Streckenplatz.

Als Autor ist Heribert Horneck vermerkt, ein Jagdautor aus den 1950-1970ger Jahren, zu dem ich aber keine weiteren biographischen Angaben gefunden habe.

Heiliger Hubertus, hilf,

dass wir schlichte Jägersleut´ bleiben,
die - auch wenn sie viel dafür bezahlt haben -
dankbar und bescheiden ernten,
was Gott ihnen von Anfang an zugedacht hat.

Schenke uns ein klein wenig Einsicht
in die Vielfalt der Natur, auf dass wir
den einfachsten Weg der Weidgerechtigkeit erkenne,
und gib uns die Kraft, ihn allezeit zu gehen;
-aber bewahre uns vor den Gerechten !

Schütze unser Wild und uns selbst
Vor den Alles- und Alles-besser-Wissern
Und lasse uns stets daran denken,
dass wir nicht nur Jagdnachbarn haben,
sondern auch selbst welche sind !

Gib, dass unsere Forstleut`
Vor lauter Holz den Wald nicht übersehen,
und mach, dass wir Jäger
über dem Wild auch das Holz nicht vergessen,
auf dass es beiden wohl ergehe !

Lass uns leise bleiben im Wald
Und auch im Gasthaus,
erhalte uns den Zauber der Jagdhütten,
erlöse und von dem Übel der Unrast,
gib uns Zeit für die Jagd,
und schenke uns Gelassenheit!
 
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28 Jan 2019
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6.234
Am Freitag und Samstag geht ja nicht nur bei uns in der Mark die Zeit der Gesellschafts- und Drückagden los.

Bestimmt gibt es auch in Euren Regionen ein oder mehrere Reviere, welche die Reihe der Jagdwochenenden beginnt und irgendwie sieht man sich dann in teilweise wechselnden Konstellationen wieder, bis alle Reviere vor Weihnachten einmal durch sind.
Und dann beginnt zwischen den Feiertagen eine neue Kette von Winter-Jagden...

So ist das zumindest hier und am letzten Wochenende, pünktlich zur "Hubertus" Woche, ging es traditionell in einem Revier los, dass dem riesigen Waldkomplex in und an dem auch meine Jagd liegt, seinen Namen gegeben hat.

Diese Jagd hat immer etwas besonderes, was sicher einmal daran liegt, dass sie Freitag Abend und Samstag morgens/vormittags stattfindet, man sich an einem sehr gemütlichen Jagdhaus im Wald trifft, dort ein loderndes Feuer wärmt, der Streckenplatz am Haus traditonell hergerichtet ist, das wildreiche Revier und die jagdlichen Einrichtungen sauber gekehrt und liebevoll mit Brüchen vorbereitet wurden, leckeres Schüsseltreiben bereit stehen, sicherlich 15 Bläser die Jagd untermalen, am Feuer zusammen gesungen wird und auf der nach einem niveauvoll gewitzt und klug gemachten Jagdgericht am Samstag Jungjäger aus der Region ihren Jägerschlag bekommen (auf eine sehr würdige Weise).

So sollte m.E. nach eine Gesellschaftsagd sein und so ist diese Jagd für viele Jäger in der Region ein Fixpunkt im Herbst. Unsere Jagd folgt dann immer drei Wochen später und so ist jedes Wochenende in der Region etwas los und jedes Revier versucht es besonders stimmungsvoll und besonders zu gestalten.

Eine Sache, die mir bei dieser ersten Jagd immer besonders gut gefällt, und wie ich aus dem Augenwinkel wieder beobachten konnte auch so manchem alten Waidmann ein nachdenkliches Lächeln ins Gesicht schreibt, ist das alljährlich vom Jagdherrn am Ende des Strecklegens vorgetragene Hubertus-"Gedicht" (so nennt er diesen gebetsartigen und auch so wirkenden Text, den ich Euch vom am Samstag verwendeten Memo-Zettel meines Jagdfreundes abgetippt habe).

Vielleicht ist das eine Anregung, für die von Euch, die eine Jagd zu leiten haben und vielleicht noch nach etwas besonderem suchen für die Ansprache am Streckenplatz.

Als Autor ist Heribert Horneck vermerkt, ein Jagdautor aus den 1950-1970ger Jahren, zu dem ich aber keine weiteren biographischen Angaben gefunden habe.

Heiliger Hubertus, hilf,

dass wir schlichte Jägersleut´ bleiben,
die - auch wenn sie viel dafür bezahlt haben -
dankbar und bescheiden ernten,
was Gott ihnen von Anfang an zugedacht hat.

Schenke uns ein klein wenig Einsicht
in die Vielfalt der Natur, auf dass wir
den einfachsten Weg der Weidgerechtigkeit erkenne,
und gib uns die Kraft, ihn allezeit zu gehen;
-aber bewahre uns vor den Gerechten !

Schütze unser Wild und uns selbst
Vor den Alles- und Alles-besser-Wissern
Und lasse uns stets daran denken,
dass wir nicht nur Jagdnachbarn haben,
sondern auch selbst welche sind !

Gib, dass unsere Forstleut`
Vor lauter Holz den Wald nicht übersehen,
und mach, dass wir Jäger
über dem Wild auch das Holz nicht vergessen,
auf dass es beiden wohl ergehe !

Lass uns leise bleiben im Wald
Und auch im Gasthaus,
erhalte uns den Zauber der Jagdhütten,
erlöse und von dem Übel der Unrast,
gib uns Zeit für die Jagd,
und schenke uns Gelassenheit!

Äh, ????
 
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10 Jan 2018
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Früher fingen die dj erst nach dem Hubertustag an.

Ja, so auch hier eiegntlich, aber sonst hätten wir in der Region bis unmittelbar an den 4. Advent ran jagen müssen um alles unter zu bekommen und daher hat diese Jagd schon zum Auftrakt des Hubertus-Wochenendes stattgefunden.
 

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