Hülsen passen nach Vollkalibrieren nicht mehr K95

[Gelbhansel]

Der Unterschied zwischen Fullsize und Bumbsize (1/2 Umdrehung) ist ganze 2 zehntel! Was ist anders wenn ich den Hülsenhalter abschleife oder die Matritze weiter reindrehe?

 

[Wheelgunner_45ACP]

Ich glaube, du verwechselst was. Matrize nur auf den HH aufsetzen lassen ist nicht automatisch Full Size kalibrieren

Bei Full Size kalibrieren stell man das ganze System so ein, dass die Matrize auf Kontakt zum Hülsenhalter geht. Dann fährt man den HH wieder nach unten und gibt dann 1/8 bis 1/4 Umdrehung mehr dazu. Steht so in fast allen Anleitungen zu den Matrizen, ausgenommen reinen Hülsenhals-Kalibriematrizen. Damit drückt man die Schulter auch gerne mal 0,5mm oder mehr zurück. Das geht auch auf die Lebensdauer der Hülse. Dafür passt eine so kalibrierte Hülse in jedes Patronenlager. Zweifelsfall ist da allerdings der Anleitung der Presse zu folgen.

Dabei gibt es eine Einschränkung: Turban rät bei der PräziPress ausdrücklich davon ab, da das zu sehr aufs Material geht. Das hängt an den geringen Toleranzen und extremen Übersetzung. Wenn man da dann mehr zusetzen muss, um die Hülse ladefähg zu haben, muss irgendwo Material weg. Das geht sowohl an der Matrize wie auch am HH. Nur ist der HH deutlich günstiger . . . Wenn du allerdings eine Hülse weiter runter kalibrieren musst, dann geht das nur über Material an der Matrize unten abschleifen oder eine Small Base Matrize zum Kalibrieren verwenden.

Beim Bump Sizing geht man schonender vor. Da stellt man die Matrize so ein, dass die Schulter deutlich weniger zurück gedrückt wird, eigentlich nur 0,05 bis 0,075mm. Dafür kann es passieren, dass meine Hülsen in deiner Waffe auf Grund unterschiedlicher Lager nicht ladefähig ist.

Wobei eine saubere Ladefähigkeit das Wichtigste ist. Von daher kann es durchaus sein dass man -auch wenn man nur Bump Size kalibrieren machen will - die Schulter weiter zurück drücken muss. Und das scheint bei dir der Fall zu sein. Und wenn du dann meinst, das verspannt dir die Presse zu sehr, dann hilft nur Materialabtrag.

 

[Stomberger]

Nach meinen dummen Fragen nun mein Fazit. Eigentlich muss eine Hülse in das Patronenlager passen aus welchem es verschossen wurde .
Möglichkeit 1 wäre ein Verschluss (bei Kipplaufwaffen) der auffedert und die Schulter dann soweit vorsetzt das sie sich nicht mehr sauber zurückkalibrieren lässt.
Meine Vermutung ist, das Patronenlager ist im P2 Bereich sehr weit, deshalb schiebt die Matrize beim Kalibrieren das Schultermaterial welches sich gedehnt hat nach Vorne und die Schulteranlage der Hülse ist zu stramm.
Am einfachsten kann man ergründen wo sich der zu stramme Verschlußabstand bildet, indem man eine Hülse kalibriert ohne Pulver und Zünder ein Geschoß setzt und den kompletten Hülsenkörper mit einer Kerze oder einem BIC Feuerzeug anrußt und in den Lauf lädt.
Anhand der Abdrücke sieht man dann ob sich ein Donut gebildet hat, die Schulter zu weit vorne sitzt, sich die Hülse am P1 überdehnt hat oder der Boden verzogen ist.
Sollte die Schulter zu weit vorne sein, kann man mit der passenden Matrize eines größeren Kalibers selbiger einen leichten Drücker geben.
Ich würde da mal eine .308 probieren.
Ich hatte das Problem mal mit 6,5x57R Patronen für die ich Hülsen verwendet hatte welche in einer anderen Waffe abgefeuert waren und trotz Vollkalibrieren nicht ladefähig.
Ich hab dann die Schulter mit einer 7x57 Matrize bei den fertigen Patronen leicht nachgedrückt und das Problem war behoben.
Bei 7x57 ist der große P1 aber etwas blöd da man dazu zb. keine 8x57 verwenden kann .

 

[Stomberger]

Als altes Spielkind hab ich eben ausprobiert ob ich Bullshit geredet hab.
Der dicke Hals der 7x57R ist zwar etwas kritisch aber grundsätzlich lässt sich die Schulter mit einer .308 FL Matrize etwas zurück setzen.

 

[Gelbhansel]

Also hier steht nur das man bis gegen den Stössel stellt, und unten bei Note steht das man ggf upward (also weiter raus) drehen kann

 

[Wheelgunner_45ACP]

Hin und wieder passt das einfach nicht. Wer ist der Hersteller des Hülsenhalters? Auch Hornady oder wer anderes?

 

[Gelbhansel]

Das ist die Anleitung die in jeder meiner Matritzensets beiliegt. Sie ist immer gleich.
Es ist die Custom von Hornady. Ich habe .222,.308,.30-06,7x57R,9mm,.357mag/38spl,
Alle haben diese Heftchen intus.

 

[meisterspreng]

Henke verkauft von Redding das Hülsenhalter Set. Die HH haben verschiedene Höhen. Dann braucht man den eigenen HH nicht abdrehen lassen, so würde es viel einfacher gehen.

 

[Dr.D]

Henke verkauft von Redding das Hülsenhalter Set. Die HH haben verschiedene Höhen. Dann braucht man den eigenen HH nicht abdrehen lassen, so würde es viel einfacher gehen.

Da bin ich auch drauf hereingefallen und wurde im Forum darauf hingewiesen. Die sind höher als Standard, nicht flacher.

Gruß
Jan

 

[Lacky0_17]

Also hier steht nur das man bis gegen den Stössel stellt, und unten bei Note steht das man ggf upward (also weiter raus) drehen kann

Stelle so ein und schau bitte mit Licht von hinten wenn die Presse mit der unkalibrierten Hülse drin hochgefahren wurde ob da ein Spalt zwischen Hülsenhalter und Matrize ist. Ich versichere da wird einer sein. Warum? Das ganze System Presse hat Spiel und verformt sich dazu noch elastisch wenn das Ganze unter Spannung steht. Deshalb empfehlen viele danach dem Kontakt mit dem Hülsenhalter die Matrize noch eine weitere 1/8 - 1-4 Umdrehung weiter nach unten zu schrauben (abgesehen von Turban) um dieses Spiel "auszugleichen". Wenn das nicht asureicht um weit genug zu kalibrieren muss der Hülsenhalter plan abgeschliffen werden um noch etwas Platz zu schaffen.

Woher ich das weis: Alles schon x mal erlebt und teils nachgearbeitet...

 

[Gelbhansel]

Danke, also Planschleifen weil andersrum wenn ich die Matritze weiter reinschraube ich die Gelenke der Presse kaputt mache weil sie vor erreichen des oberen Totpunktes die Matritze berührt? Hab ich das so richtig verstanden?

 

[kuno]

Danke, also Planschleifen weil andersrum wenn ich die Matritze weiter reinschraube ich die Gelenke der Presse kaputt mache weil sie vor erreichen des oberen Totpunktes die Matritze berührt? Hab ich das so richtig verstanden?

Du machst keine Presse kaputt, wenn du wie vom Pressen und Matrizenhersteller vorgesehen, die Matrize 1/8 bis 1/4 Gewindegang weiter hinein schraubst.
Da müsste meine RCBS Junior (40 Jahre alt und mind. 10000 Ladevorgänge auf dem Stempel) schon lange den Crash gemacht haben.
Meine Frage nach mit oder ohne Geschoß bezog sich nicht auf die L6. Nachdem die 7x57R eh eine dickere Hülsenhalswandung hat und vielleicht das verwendete Geschoss ein oder zwei Hundertstel zu dick ist, kann so der beschriebener Effekt auf treten.
Also: Abgeschossene Hülse testen - geht, dann kalibrieren und wieder testen - geht, dann Geschoss setzen und wieder testen - geht nicht --- alles klar.
Auch ein leicht schief gesetztes Geschoß kann der Übeltäter sein.

 

[Jagabua20014]

Servus beinand,
ein sogenannter Donut könnte auch der Auslöser für Dein Problem sein.
Bei der Patrone denke ich zwar, dass es nicht so ist, sondern der zu hohe Hülsenhalter
aber man kann das überprüfen.
Gruß, Walter

 

[Gelbhansel]

Mit und ohne Geschoss geht die Waffe schwer zu. Geschoss lässt sich normal setzen

 

[Wheelgunner_45ACP]

Du hast ja schon geschrieben, dass, wenn du die Matrize weiter nach unten schraubst, dann irgendwann der Punkt erreicht ist, wo sich die Waffe sauber schließen lässt. Daher mach das. Und wenn du dann meinst, der Kraftaufwand und Druck auf dem Stößel ist die zu groß, bleibt nur denn HH abschleifen. Da braucht es keine Drehmaschine, das geht auch mit Schleifpapier und ebener Fläche wie früher beim Mofa.