Hündin läufig - durchgefallen bei Brauchbarkeit

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Nun, ich habe damit nicht notwendigerweise meine Meinung wieder gegeben sondern die Frage ging ja in die Richtung ob der Hundeführer "schief angesehen" würde oder nicht. Und ggf in der Prüfung als Wiederholer schlechtere Karten hätte oder nicht.

Und ich vermute aufgrund der mir bekannten JGHV Richter und Prüfungssituationen die Antwort dahingehend geben zu können, dass:

1. eine objektive Beurteilung der gezeigten Leistung stattfindet und ergo die Prüfung genauso bestanden werden kann, wie das bei einer Erstprüfung bei einem jährigen Hund erfolgt

aber auch

2. sich mancher Prüfer denken wird "warum kommt der erste jetzt" ?

Damit spreche ich hier in dem bisher gesagten keinesfalls für mich selber und meine eigene Einstellung dazu.

Es ist natürlich immer begrüßenswert, wenn man seinen Vierläufer überhaupt auf der BP vorstellt und durchfallen kann natürlich jeder mal - das ist doch unbenommen und aller Ehren wert.

Dennoch teile ich, bei allem Verständnis für Situationen, die eine "Verspätung" bedingen können, auch die generelle Einschätzung des "wo ein Wille ist...", was vielleicht bei dem Einen oder Anderen für ein der subjektiven Meinung eines hundepassionierten Richters entsprechendes und vom Fragesteller befürchtetes "schiefes Ansehen" führen könnte....

Ich bin selber kein JGHV Prüfer (aber meine Frau und einige Freunde). Meine Frau und ich sind beide Ärzte und beschäftigen uns vor allem mit Krebspatienten. Wir haben i.d.R. einen 12 h Tag und auch an vielen WEs sind arbeits-assoziierte Aufgaben zu erledigen.

Dennoch haben alle unsere bisherigen drei JG-Hunde ihre Prüfungen (Jugendsuche, HZB, bzw Derby, Solms und VGP sowie die VP bei dem HS) jeweils zum frühstmöglichen Zeitpunkt und mit guten bis sehr guten Noten bestanden. Die Ausblidung und Führung erfolgte selbstredend durch uns selbt.

Ich schaffe mir einen hochleistungs-gezüchteten JGH an, weil ich ihn zur Optimierung meiner Jagd gebrauche ! Für die Arbeit am Niederwild, für Nachsuchen etc. Je nach entsprechender Rasse und Ausbildungsstand sowie Jagd- und Reviergegebenheiten.

Da ich den Hund nur in diesem Sinne nutzen will (und darf) wenn ich mir darüber klar bin (und das ggf auch auf einer Prüfung habe zeigen können) das der Vierläufer die an ihn gestellten Aufgaben mit einiger Zuverlässigkeit auch erfüllt, ist es für mich prioritär, diesen Ausbildungsstand auch zeitnah nach Anschaffung des Welpen herzustellen um dann den Hund auch entsprechend seinem Anschaffungszweck auch führen zu können.
Das sollte in aufgrund der leider viel zu kurzen Lebenszeit eines Hundes nach meiner Meinung so früh wie möglich zumindest mit den ersten Prüfungen und der damit verbundenen Brauchbarkeit begonnen sein. Diese streben wir mit dem vollendeten ersten Jahr an.
Denn viel von der wirklichen jagdlichen Ausbildung des Vierläufers, der Erfahrung aus verschiedenen Situationen und Gegebenheiten etc kann ich ja im praktischen Jagdbetrieb erst durchführen, wenn ich den Hund eben praktisch bejagen darf.
So hat zB der HS mit einem Jahr VP und damit verbunden die BP gut bestanden und war damit erwiesenermaßen in der Lage neben anderem auch eine 1000m Gesundfährte sicher zu arbeiten. Aber erst jetzt, mit drei Jahren, ist die Hünden als Schweißhündin langsam etwa da, wo ich sie haben will und wird sich in der nächsten Zeit sicher nochmals weiter entwickeln.

So abstrakt das Hundebeispiel ist - im nicht jagdlichen Alltag wäre das Beispiel so, als würde man sich ein neues Auto kaufen und das dann aus Zeitgründen nicht zulassen und einfach erstmal drei Jahre auf dem Hof parken lassen... würde man da nicht auch in seinem Umfeld etwas "schief" angesehen ? :unsure:
Komm bitte mal runter! Die Hündin hat VJP, HZP und Brauchbarkeit Niederwild. Der Führer hat also schon etwas auf die Kette bekommen. Nur die Brauchbarkeit Nachsuche von Schalenwild hat sie noch nicht bestanden.

Ich persönlich würde dem Führer ja die VGP nahelegen, aber eine BP Schweiß ist auch in Ordnung!
 
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Komm bitte mal runter! Die Hündin hat VJP, HZP und Brauchbarkeit Niederwild. Der Führer hat also schon etwas auf die Kette bekommen. Nur die Brauchbarkeit Nachsuche von Schalenwild hat sie noch nicht bestanden.

Ich persönlich würde dem Führer ja die VGP nahelegen, aber eine BP Schweiß ist auch in Ordnung!

Lesen bildet! Ich empfehle, sich #14 nochmal zu Gemüte zu führen.

HÄTTE die Hündin die besagten Prüfungen, wäre der Verlauf der geschilderten Schweißprüfung, respektive die bornierte PO-Auslegung durch die Richter, noch dämlicher als es so schon war...
 
G

gismo888

Guest
Die Schussfestigkeit wird bei jeder Prüfung bis auf VSwP/VFsP (Hier muss die Laut Feststellung und Schussfestigkeit im Vorfeld vorgelegt werden) neu überprüft und kann nicht von vorangegangenen Prüfungen übernommen werden.
 
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Lesen bildet! Ich empfehle, sich #14 nochmal zu Gemüte zu führen.

HÄTTE die Hündin die besagten Prüfungen, wäre der Verlauf der geschilderten Schweißprüfung, respektive die bornierte PO-Auslegung durch die Richter, noch dämlicher als es so schon war...
Nein, wäre es nicht. Die Schussfestigkeit muß bei jeder neuen Prüfung geprüft werden.
 

z/7

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Nein, wäre es nicht. Die Schussfestigkeit muß bei jeder neuen Prüfung geprüft werden.
Sorry, wenn ich das jetzt wiieder ausgrabe, bin auf der Suche nach was anderem über den Faden gestolpert.

Frage: Warum ist das so? Entweder ist ein Hund schußfest oder nicht. Oder gibt es öfter Fälle, wo sich das zum schlechten verändert? Ich kenn eigentlich nur Fälle, wo es besser wird.
 

z/7

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... Ich habe mir dieses Jahr viele Prüfungen angesehen über Anlagenprüfungen, HZPs und BrPr.

... Subjektiv nehmen die Probleme bei der Schussfestigkeit zu... Oder eher die Problematik die Hunde zu schicken.

Wobei bei allen Prüfungen die Schussfestigkeit als erstes geprüft wurde.
So wie ich es erlebt habe, werden die Hunde einfach nicht systematisch auf den Ablauf dieser Prüfung vorbereitet. Bei manchen ist das egal, aber bei etlichen entstehen dadurch Probleme. Selbst geräuschunempfindliche Hunde fangen an, das setup als bedrohlich zu empfinden. Sind verunsichert, können sich nicht lösen, verknüpfen diese blöde Situation mit dem Schuß und, zack, ist der Hund schußscheu.

Mich würde mal interessieren, wie das bei euch in den Kursen allgemein eingeführt und geübt wird. Oder wird das alles dem einzelnen HF überlassen?
 
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Hallo,
bei uns wurde der Prüfungsablauf quasi jede Übungsstunde komplett durchgemacht. Am Anfang des Kurses hat einer sehr weit weg einmal geschossen bis dann kurz vor der Prüfung jeder wie auch in der Prüfung selbst geschossen hat.
Und der Ausbilder hat darauf geachtet, dass es positiv verknüpft wurde, angenehme Atmosphäre, etc
Peter
 
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Frage: Warum ist das so? Entweder ist ein Hund schußfest oder nicht. Oder gibt es öfter Fälle, wo sich das zum schlechten verändert? Ich kenn eigentlich nur Fälle, wo es besser wird.
Ich bin der Überzeugung, dass die große Masse an Hunden schussfest das Licht der Welt erblickt. Probleme treten aus meiner Sicht durch zu vieles, zu frühes und/oder falsches Heranführen auf.
"Korrigierte Hunde" halte ich bei der Jagdausübung für problemlos, allerdings liegt hier eine große Verantwortung bei den Hundeführern bezüglich Zucht. Leider werden dieser Verantwortung nicht immer alle Hundeführer gerecht.

wipi
 
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Bei der Vorbereitung zur Hegewald hat bei der Wasserübung ein Vollpfosten so geschossen, dass mein Hund komplett verstört aus dem Wasser kam. Die Schrote prasselten ein paar Meter vor dem Hund aufs Wasser. Zum Glück haben mich zwei Kollegen von einer robusten Meinungsäußerung abgehalten…

Der Hund ging nicht mehr ins Wasser, bei einem Schuss an Land zeigte er Unsicherheit.

Ich habe mir dann einen sehr erfahrenen Hundefreund geholt. Es waren zum Glück nur wenige Übungseinheiten bis mein Hund wieder sicher war. Grundprinzip war, immer was Positives oder Neutrales zu erleben.

Also normaler Gang mit Schuss in ein paar 100 m Entfernung, immer näher kommt bei der nächsten Übung. Dann auf den Hund stöbern lassen und auch geschossen, irgendwo lag dann mal (wirklich) Schleppwild…
Dann mehrere Wassereinsätze (ich oft mit Badehose) und Glück halfen ein paar freiwillige Enten mit. Das ging gut über drei Wochen, aber ich bin immer noch dankbar für die Hilfe.

Bin dann die normale HZP gelaufen. Keine Probleme beim Schuss und die Ente hat er mit zehn Punkten gemeistert.

Nach der HZP habe ich dann auch nur zur Sicherheit Pirschübungen gemacht. Also Hund angeleint, Schuss mit der Büchse und Schalldämpfer. als dann, natürlich real, der erste Fuchs lag hatte ich eher Probleme mit der Standruhe. Also wenn ich in den Anschlag gehe und nicht innerhalb 1 Minute schieße, gibt es einen kleinen Fieper…

Und als Letztes. Silvester bin ich in dem Jahr mit dem Hund auch rausgegangen als es überall geballert hat. Sozusagen vorbeugend
 
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Erfahrung ist die Beurteilung von Situationen im Abgleich mit positiv und negativ Erlebtem. Ist etwas verfestigt, braucht es den doppelten Aufwand, um es zu korrigieren, da die Erfahrung zunächst neutralisiert werden muss. Dabei sind innere und äußere Widerstände zu überwinden und das Fehlerpotential steigt. Macht man einen auf dem Weg, geht es von vorne unter noch größeren Schwierigkeiten los oder wird irreparabel. Deshalb sollte man bei derlei nach Möglichkeit einen guten(!) Fachmann zu Rate ziehen...
Mein Hund hat den Tierarzt geliebt. Seit dem Chippen für die chemische Kastration gabs Probleme. Hat 10 Besuche gebraucht, bis es wieder weg war. Bin gespannt, obs nach dgm Impfen im August wieder losgeht...
 
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@Tz99
Hört man immer wieder, dass bei Hundeprüfungen eklantante Fehler beim Umgang mit der Flinte von manchen Führern zu beobachten sind, weil einfach nicht beherzt wird, dass man sich nach der Jägerprüfung auch im Umgang mit den Jagdwaffen weiterbilden muss.
 
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...

Frage: Warum ist das so?

Weil sich das
1. im Laufe der Zeit ändern kann;
2. weil die Feststellung zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlichen Zwecken dient - und deshalb unterschiedliche Folgen haben kann.
Bei der zuchtrelevanten Anlagenprüfung muss der Hund i.d.R. "schussfest" sein, während bei einer Leistungs- oder Brauchbarkeitsprüfung u.U. eine leichte Schussempfindlichkeit toleriert werden kann (da es in diesem Fall dann ja um den Jagdeinsatz geht).

Entweder ist ein Hund schußfest oder nicht.

Wie schön, es gibt aber eben Abstufungen zwischen "schussfest" und "schussscheu", nämlich die unterschiedlichen Grade der "Schussempfindlichkeit".
Wirklich schussscheue Hunde lassen sich i.d.R. nicht (mehr) korrigieren. wirklich schussscheue Hunde sind dies aber auch von Anfang an, die haben einfach ein schwaches Nervenkostüm und sind daher für Zucht UND Jagd schlicht unbrauchbar bis kontraproduktiv.
Schussempfindliche Hunde sind dagegen meist das Ergebnis von irgendwelchen Fehlprägungen - leider oft genug durch vollkommen unsinnige pseudopädagogische "Vorbereitungsversuche" des Züchters oder des Hundeführers.

WENN, wie @wipi in #54 richtigerweise schreibt, die allermeisten Hunde schussfest das Licht der Welt erblicken, kann JEGLICHER "Heranführversuch" nur negative Folgen haben...
Also lässt man es doch besser ganz sein!

Oder gibt es öfter Fälle, wo sich das zum schlechten verändert? Ich kenn eigentlich nur Fälle, wo es besser wird.

Natürlich gibt es Veränderungen, meiner Erfahrung nach übrigens viel häufiger zum Negativen als zum Positiven (s.o.).
WENN das festgestellt wird, hängt das wohl meist an den negativen Eindrücken, die der Hund gemacht und falsch verknüpft hat.
 
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Ich bin der Überzeugung, dass die große Masse an Hunden schussfest das Licht der Welt erblickt. Probleme treten aus meiner Sicht durch zu vieles, zu frühes und/oder falsches Heranführen auf.

Ich habe mehrere Hunde kennen gelernt, die mit 6-8 Monaten keine Angst vor dem Schuss hatten und oft mit zur Jagd gingen. Nach der Jagdsaison wurde erst 14 Tage vor der VJP noch mal zur Kontrolle geschossen und der Hund „klebte“ am Führer. Aus meiner Sicht wird es nur sehr wenig Hunde geben, die aus genetischer Veranlagung schussempfindlich sind.
Einen schussempfindlichen Welpen habe ich noch nicht erlebt.
Wer also immer kontinuierlich vor dem Hund schießt und dabei öfter auch etwas zur Strecke bringt, wird damit kaum ein Problem haben. Ist etwas schiefgelaufen, ist der Schuss in Verbindung zum Beutemachen das Beste, um die Zurückhaltung zu lösen.
Ich hatte einen DL Rüden den ganzen Herbst mit zur Jagd besonders auf Enten. Da war er 8 Monate und kein bisschen schussempfindlich. Im März dann mal nach 2 Monaten Pause einen Schuss abgeben, der Hund klebte. Meine Verblüffung war enorm. Nach vier weiteren Schüssen in Verbindung zur Beute war alles wieder weg. Ich habe eigentlich noch keinen schussempfindlichen Hund selber erlebt, der nicht schnell zu kurieren war. Bei den Hunden, bei denen ich schussempfindlich eintragen musste, weil es nicht anders ging, hatte ich fast immer den Führer als Verursacher in Verdacht.

Zum Thema Hündin läufig durchgefallen, kann passieren, neuer Anlauf.

Habe selber oft läufige Hündinnen bei der Prüfung gehabt, eigentlich hat es nur selten Probleme gegeben.

Ich selber nehme den Hund von jung an mit zur Jagd. Der apportiert ab 7 Monate durchaus die Enten auf der Jagd, macht die VJP dann die HZP und meist 4 Wochen später die VGP.
Andere machen die Brauchbarkeit mit drei Jahren. Ich freu mich über jeden der seinen Hund führt, vielleicht führt er beim nächsten Mal eher.
Ich arbeite in einem Kurs nur sporadisch mit, damit er andere Hunde kennenlernt.
95% läuft allein ab.
 

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