Jagdspaniel schrieb:
Es liegt halt auch viel am Rudelführer. Wenn man die Hunde unter sich gewähren läßt, dann wirds vermutlich öfters knallen.
Alles eine Frage der Konsequenz und nicht der Rassen.
Ich denke schon, das es eine Frage der Rasse ist.
Natürlich ist es auch eine Frage der Rasse. Wenn es keine rassetypischen Charaktere gäbe, könnten wir uns die Züchterei sparen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß es knallt, wenn man einen DJT und einen DD in einen Zwinger sperrt, ist erheblich höher, als bei einem Retriever und einem BGS. Oder bei einer Bracke und einer ESS-Hündin. q.e.d.
Das heißt nicht, daß es nicht passieren kann. Die innerrassischen Charakterunterschiede sind nachweislich in vielen Fällen größer als die zwischen Rassen. Das ist jedoch ein statistisches Phänomen, und hat mit der Normalverteilung zu tun. Womit wir wieder bei der Wahrscheinlichkeit wären
.
Menschliche Rudelführer gibt es nicht. Es gibt menschliche Respektsfiguren, denen der Hund situativ vertraut oder auch nicht.
Genausowenig, wie es abstrakte Hierarchien (Rangordnungen) gibt. Es gibt Situationen und es gibt Ressourcen. Die von Hund zu Hund unterschiedlich gewertet werden können. Je nach Charakter und Erfahrung. Meinetwegen auch Geschlecht, aber das ist eigentlich nur ein Aspekt des Charakters.
Z.B.: Meine Kleine ist extrem führerbezogen. Trotzdem richtet sie sich auf der Jagd nach ihrer Mutter. Obwohl sie selbige seit letztem Winter erfolgreich von ihrem Freßnapf verscheucht.
Die beiden haben friedlichst zusammengelebt, bis sie letztes Frühjahr meine Wenigkeit als Objekt der Begierde ausgemacht haben, und sich etliche Male um mich kloppten. Ziemlich unblutig, auch wenn ich nicht eingeschritten bin. Gleichzeitig wurde z.B. nebeneinander gefressen, ohne daß auch nur die Andeutung einer Konkurrenzsituation gegeben gewesen wäre. Meine Maßnahme war, daß ich der Mutter mehr von mir gönne. Kloppereien seither stark zurückgegangen
. Die Kleine ist zwar recht forsch, und nimmt, was sie kriegen kann, akzeptiert aber Zurückweisung ohne murren. Da ist ihre Mutter schon penetranter, wenn sie wirklich was will, die will aber selten was von mir. Bzw. traut sich net so recht.
Sie liegen nach wie vor nebeneinander auf dem Sofa. Es gibt feste Zeiten, wann die eine und wann die andere mit mir kuscheln darf. Das wird respektiert. Es wird zur Warnung gegrollt. Ich hab keinerlei Bedenken, die zwei allein zuhause zu lassen.
Ich weiß aber auch ein oder zwei Hündinnen, die ich mit der Alten nicht zusammen in einen Zwinger packen würd.
Ich kenn etliche Meuteführer und Mehrhundeführer, die Hunde zusammen in einem Zwinger halten. Aber nicht beliebig. Was mit A und B und C geht, muß mit X und Y noch lang nicht funktionieren. Unabhängig vom Geschlecht.
Es gibt keine einfachen Faustregeln, die immer gelten. Sorry