Hütte Isolieren

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Also wenn Du das Revier noch länger hast, würde ich auch in Erwägung ziehen, die Außenverschalung für Brennholz zu verwenden und "richtig" mit starken Nut- und Federbretter neu zu machen.

Die Mountain-Men haben auch keine Dämmung... :whistle:

Wmh
Flo
 
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Hallo,
wollte an dieser Stelle folgendes anmerken: Nadelholz isoliert immerhin so gut, dass moderne Niedrigenergiehäuser aus Massivholz ohne jede Zwischenisolierung gebaut werden. Leimholz in hohen Wandstärken und absolut Zug-frei verbaut durch viele Verschränkungen und hohe Passgenauigkeiten. Nicht billig, aber wenn man Holz günstig bekommt...
 
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Vielleicht zur Aufklärung... Baustoff ist nicht Baustoff und Holz ist nicht Dämmstoff.
Die hochgeladene Tabelle zeigt λ-Werte [W/mK] einiger Baustoffe. Man kann hier bes. Hölzer und Dämmstoffe vergleichen.

Auch zeigt dies, dass z.B. die Dämmwirkung von 10mm Leichtholz durch 4mm Dämmstoff erzielt werden kann. Somit bräuchte man für die Dämmwirkung von 40mm Dämmstoff immerhin 100mm dicke Holzwände, bei Hartholz noch mehr.

Führt man einen mehrschichtigen Aufbau aus, kommen noch die mehrfachen
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-Werten hinzu, was den Gesamtwärmedurchgang (u-Wert [W/m²K]) beeinflusst. Daher ist der unterschied von 10mm Holz zu 100mm Dämmung derart gewaltig.

Auf der anderen Seite kommt man gut ohne Dämmung aus, wenn die Hütte dicht ist und man zum schlafen eine eigene "Wärmeblase" schafft, in der zusätzliche Wärmespeicher liegen.
Daher meine Empfehlung zur Schlafkoje - wie auch immer - und zusätzlichen Wärmflaschen.

Es geht auch mit Wärmesteinen, die man auf dem Ofen wärmt. Steine können wenigstens nicht einfrieren und platzen. Mit heissen Steinen hat man in der Steinzeit gekocht, indem man sie in über dem Feuer hängenden Fellkessel legte und so seine Steinzeitsuppe kochte.

Es geht so viel Archaisches; man muss sich nur darauf einlassen und von unserer gewohnten Technisierungen zumindest beim Übernachten im Wald los lassen können. ;)
 

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  • KlimaHaus_Wärmeleitzahlen_von_Baustoffen.pdf
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Von Innen nach Aussen: 15mm OSB Platte - Mineralwolle/Lattung - Windsperre und Nagerschutz.
Immer beachten: Dampf (Diffusion) geht von Warm nach Kalt - also Innen dicht und nach Aussen offen bauen - der Dampf muss aus der Konstruktion entweichen können! OSB gilt ab 15mm (verklebt) schon als Sperre und durch die Windsperre kann die Konstruktion abtrocken.

Wenn du dir nicht ganz sicher bist dann lieber nur die OSB - bei falscher Ausführung machst du sonst nur noch mehr schaden. Notfalls frag einen Zimmermann bei dir in der Nähe.
 
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Vielen Dank für die nützlichen Ratschläge. Mit so viel guten Rückmeldungen hatte ich nicht gerechnet.

Mir ist klar geworden, dass eine Dämmung für meinen Gebrauch sich nicht lohnt und wegen der Haltbarkeit zu riskant ist.

Es ist zwar noch nicht endgültig aber ich denke ich werde es folgendermaßen umsetzen:

Ich werde ca. einen halben Meter um die Hütte herum freischaufeln und die Ziegelsteine auf der die Hütte sitzt mit Sand und Kies füllen um die Nässe möglichst von der Hütte fern zu halten.

Die Außenfassade werde ich abreißen und 27 mm dicke Kiefer Nut- und Feder Bretter anbringen. Ich würde zwar Douglasie bevorzugen finde es aber in der Stärke nicht. Die Sägewerke um Frankfurt herum, die es haben, verlangen einen höheren Preis als die Baumärkte.

Der Dachraum ist begehbar und in der Mitte fast zwei Meter hoch. Dachraum will ich mit einer Folie von oben trennen. Ich werde den Dachraum lediglich als Stauraum nutzen.

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Zum Ofen

Das Kaminrohr schaut derzeit an der Seite unter dem Dach heraus. Siehe Bild. Zuluftrohr fehlt komplett.

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Um das Abgas aus dem Dach herauszuführen müsste ich natürlich das Dachboden durchbohren und auch Ziegelsteine entfernen. Lohnt sich der Aufwand oder kann man das so lassen?
 
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ich gebe @Waidla recht. Wenn Du ein paar Hunderter und ein paar anpackende Hände übrig hast, nimm die Dachziegel runter und bau wenigstens eine Holzschalung mit Dachpappe ein. Konterlattung und neue Einlattung drauf und mit den alten Ziegeln wieder eingedeckt. Ist zwar ein wenig Aufwand, aber 200% behaglicher.
Mit den 27mm Nut und Federbrettern machst auf jeden Fall nichts verkehrt.

Hier mal die Preise bei einem Holzhändler bei mir ums Eck. Ist Lärche, aber keine Ahnung, ob teuer oder günstig.

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Wmh
Flo
 
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Auch zeigt dies, dass z.B. die Dämmwirkung von 10mm Leichtholz durch 4mm Dämmstoff erzielt werden kann. Somit bräuchte man für die Dämmwirkung von 40mm Dämmstoff immerhin 100mm dicke Holzwände,

Schon klar, aber es ging ja auch darum das Thema Nager+Ungeziefer zu berücksichtigen. Daher u.a. mein Hinweis auf zugfreie massive Holzbauweise.

Grundsätzlich: wennd Du am Dach nix machst, kannst Dir die Dämmung an den Wänden auch sparen

Würde es nicht einfacher+ausreichend die Zwischendecke dicht zu machen und, wie auch immer, zu isolieren? (Vorausgesetzt das Dach wäre nicht so oder so schon marode) Oder ist das Dach selber deutlich besser ?
 
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Wie ist denn dieser riesen Preisunterschied von den Sägewerken zu rechtfertigen?

Bei Hornbach gibt es die 27 mm dicken Bretter für 11,9 € Brutto /qm

Der günstigste Sägewerk mit den ich telefoniert habe will 26,5 Netto /qm

Oder ist das Dach selber deutlich besser ?

Dach muss vom Moos befreit werden, da bin ich gerade dran. Dabei sind mir ein zwei Ziegel kaputt gegangen aber ansonsten sieht das recht solide aus.

Was mir derzeit völlig ein Rätsel ist, ist der Boden. Wenn ich mit den Wänden fertig bin, werde ich es mal öffnen und mich überraschen lassen.
 
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Von Innen nach Aussen: 15mm OSB Platte - Mineralwolle/Lattung - Windsperre und Nagerschutz.
Immer beachten: Dampf (Diffusion) geht von Warm nach Kalt - also Innen dicht und nach Aussen offen bauen - der Dampf muss aus der Konstruktion entweichen können! OSB gilt ab 15mm (verklebt) schon als Sperre und durch die Windsperre kann die Konstruktion abtrocken.

Wenn du dir nicht ganz sicher bist dann lieber nur die OSB - bei falscher Ausführung machst du sonst nur noch mehr schaden. Notfalls frag einen Zimmermann bei dir in der Nähe.
Vergiss es! Das gibt ne Mäuseburg und Sondermüllsammlung.
 
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Wie ist denn dieser riesen Preisunterschied von den Sägewerken zu rechtfertigen?
Bei Hornbach gibt es die 27 mm dicken Bretter für 11,9 € Brutto /qm
Der günstigste Sägewerk mit den ich telefoniert habe will 26,5 Netto /qm

Das kann ich mir kaum vorstellen. Ich kaufe hier alles im Sägewerk. Die sind deutlich günstiger als irgend ein Baumarkt. Entweder redet ihr aneinander vorbei oder habt unterscheidliche Qualitäten/Ausführung. Ich zahle hier für Douglasienboden Nut /Feder 20€/m² verlegetrocken im Sägewerk.
 
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Vielen Dank für die nützlichen Ratschläge. Mit so viel guten Rückmeldungen hatte ich nicht gerechnet.

Mir ist klar geworden, dass eine Dämmung für meinen Gebrauch sich nicht lohnt und wegen der Haltbarkeit zu riskant ist.

Es ist zwar noch nicht endgültig aber ich denke ich werde es folgendermaßen umsetzen:

Ich werde ca. einen halben Meter um die Hütte herum freischaufeln und die Ziegelsteine auf der die Hütte sitzt mit Sand und Kies füllen um die Nässe möglichst von der Hütte fern zu halten.

Die Außenfassade werde ich abreißen und 27 mm dicke Kiefer Nut- und Feder Bretter anbringen. Ich würde zwar Douglasie bevorzugen finde es aber in der Stärke nicht. Die Sägewerke um Frankfurt herum, die es haben, verlangen einen höheren Preis als die Baumärkte.

Der Dachraum ist begehbar und in der Mitte fast zwei Meter hoch. Dachraum will ich mit einer Folie von oben trennen. Ich werde den Dachraum lediglich als Stauraum nutzen.

Anhang anzeigen 119860



Zum Ofen

Das Kaminrohr schaut derzeit an der Seite unter dem Dach heraus. Siehe Bild. Zuluftrohr fehlt komplett.

Anhang anzeigen 119859

Um das Abgas aus dem Dach herauszuführen müsste ich natürlich das Dachboden durchbohren und auch Ziegelsteine entfernen. Lohnt sich der Aufwand oder kann man das so lassen?


Keine Folie unter Dach! Jagdhütten sind, da meist unbewohnt, immer etwas feucht. Die Feuchtigkeit muss oben raus. In meinen Hütten ist zudem jeweils auf beiden Seiten obersten Stelle im Giebel ein offenes kleines Femster (30x30) so dass warme (feuchte) Luft raus kann. sonst stockt die LUft im Sommer oben und der Dachstuhl fault. Was meinst warum dein Dachstuhl noch so gut aussieht?!? NACHDENKEN!

Ich bin kein Schornsteinfeger, aber die seitliche Herausführung mit Ofenrohr ist verm. ein Zulassungsproblem. Ganz oft weil unisoliert und nicht genug Brandschutz um das Ofenrohr herum besteht.

Wenn Du kannst mach dir einen Innenkamin der nach oben herausgeht Kann man mit gebrannten Ziegeln selber mauern oder fertige Formsteine aufeinandersetzen und verputzen.
Achtung ein Kamin ist SCHWER entsprechend muss das Fundament darunter sein!
FRag hierzu einen Kaminfeger in Deiner Gegend! Verlass dich NICHT auf Internetwissen! Denn die nehmen dir die Feuerstelle nicht ab!

Grundmauer unten herum drainagieren ist ne gute Idee! Immer so anlegen dass das Wasser vom HAus weg kann! Wenn man das Haus unterlüften kann. Dann Tu das!

Ob Du ein Zuluftrohr brauchst hängt von der Leistung und Dichtigkeit Deiner Hütte nach Renovierung ab. Meine Hütten atmen durch genug Ritzen in den Wänden/Tür/Fenster.
Zuhause hab ich hingegen ein 120er Belüftungsrohr zum Ofen gebraucht.

Immer gut ist ein C02 warner (30€) in Räumen die mit offenem Feuer beheizt werden!
 
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Das Projekt "Jagdhütte" kann starten!

Ich habe heute begonnen die Bretter der Wände ab zu montieren. Ersetzt werden sie durch 27 mm dicke Bretter aus einer Douglasie. Den Baum dafür haben wir eigen gefällt und in ein Sägewerk gebracht.

Der Boden wird auch erneuert, weil irgendwelche Chemikalien darauf gelagert und dadurch versifft wurde.

Die Säulen sind noch in einem relativ guten Zustand. Eventuell werde ich die mit Lack behandeln bevor ich die Aussenbretter dran mache.

Von innen will ich es nicht verkleiden. Dafür habe ich 27mm Douglasie.

Für Ratschläge bin ich offen und dankbar. Kenne mich eigentlich garnicht mit soetwas aus.
 

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