Hunde kohlenhydratfrei/-reduziert ernähren

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Veranlasst durch die Feststellung eines bösartigen Tumor am Vorderlauf unserer Hündin
(Link: https://forum.wildundhund.de/threads/erfahrungen-und-meinungen-zum-lipom.132085/)
denke ich über eine kohlenhydratfreie oder -reduzierte Ernährung unserer Hünin nach.

Leider findet man viele Fertigfutterangebote, wenn man nach kohlenhydratfrei such, jedoch weisen diese Produkte lediglich ein "getreidefrei" oder "glukosefrei" aus und geben ca. 20% und mehr an Kohlenhydraten aus Kartoffeln oder Süßkartoffeln aus. Andere verzichten vollständig auf Stärke-Lieferanten und reichern das Futter dafür mit Gemüde und Beeren an, was natürlich eine Menge an Fruchtzucker bringt.
Mir geht es aber tatsächlich um eine strikte Vermeindung von Kohlenhydraten und ein möglichst vollständiger Ersatz mit Fetten.

Was habt Ihr für Erfahrungen und Erfolge mit solchen Ernährungsweisen? Welche Mindestmenge an welchen Kohlenhydraten bzw. von welchen Nahrungsmitteln müssen sein? Wo liegen die Probleme und Einschränkungen? Merkt man es dem Hund am Verhalten oder an seiner Leistungsfähigkeit an? Mit welchen Fertigprodukten lässt sich das Ziel erreichen? Was würdet Ihr generell stattdessen machen?
 

ElCaracho

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Hallo Indi,

Es tut mir leid, dass deine Hündin erkrankt ist. Ich hoffe eine baldige Heilung ist möglich.

Ich habe bei meinem Rüden auch länger versucht Kohlenhydrate zu minimieren. Allerdings nur um den Hefepilz Befall auf den Ohren zu minimieren (ohrenzwang, hat geholfen).

Grundsätzlich habe ich diese Erfahrung gemacht und auch mit der TÄ abgesprochen:

- ein bisschen Kohlenhydrate und Ballaststoffe müssen einfach sein, sonst gibt es andere schwere Probleme

Hier am besten das Futter pürieren, dann sind die zellwände hinüber und der Hund verdaut viel leichter

- ein Kohlenhydrat Mangel ist hässlich für den Hund, es muss ja nicht viel sein!


- nassfutter hat meistens von haus aus viel weniger KH als trockenfutter. Da gibt es auch reines Fleisch, musst du aber unbedingt in Absprache mit dem TA anreichern (Süßkartoffeln, reis , fetter quark, Samen) und pürieren.

Wir haben es dann so gemacht, dass wir dem Hund morgens die Kohlenhydrate gefüttert haben, vor seiner größten Aktivitätsphase und abends reh mit minimal quark und Reis.

So hatte er keinen Energieverlust.

Kauf dir schon mal einen Pürierstab und einmachgläser und zweig ein paar Stück wild ab, bei dem du auch feist und bindegewebe beim zerwirken dran lässt,. den Aufbruch und den Pansen auch nicht im Revier lassen.
Auch wirst du Reis, quark und Süßkartoffeln brauchen.

Grüsse Jan
 
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Hallo Jah, danke für Deine sehr ausführlichen Tips!
Als leidenschaftlicher Hobbykoch habe ich freilich etwas zum Pürieren da. Und statt Einmachgläsern tendiere ich zum Einfrieren.
Ich lese dennoch bei Dir Reis, Süßkartoffeln,... da kann man also kohlenhydratreduziert füttern. Ich werde zusehen, dass das passt. Aber da muss ich mich noch einarbeiten. Ich fürchte, es könnte in eine Art Barfen übergehen, aber keine strikte Barfmethode, da hier wieder Mangelerscheinungen möglich sind. Jedenfalls würde ich gerne Fleischiges roh belassen und Pflanzliches kochen, pürieren.
 

ElCaracho

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Dass ein Pürierstab Zellwände zerschlägt halte ich für ein Märchen.

Das mag sein, ich habe mich in diesem Fall an TA Anweisung gehalten und bei der Verdauung meines Hundes ergab das Pürieren eine aktivere und planbarere Verdauung als ohne (bei gleicher Futterzusammenstellung).
 
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Dass ein Pürierstab Zellwände zerschlägt halte ich für ein Märchen.
Pürieren nach dem (Zer-) Kochen! Aber, das mit den Zellwänden kann ich mir nicht so bildhaft vorstellen. Dennoch hilft das Pürieren dem leichteren Verdauen - auch beim 2-Beiner.
 

ElCaracho

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Hallo Jah, danke für Deine sehr ausführlichen Tips!
Als leidenschaftlicher Hobbykoch habe ich freilich etwas zum Pürieren da. Und statt Einmachgläsern tendiere ich zum Einfrieren.
Ich lese dennoch bei Dir Reis, Süßkartoffeln,... da kann man also kohlenhydratreduziert füttern. Ich werde zusehen, dass das passt. Aber da muss ich mich noch einarbeiten. Ich fürchte, es könnte in eine Art Barfen übergehen, aber keine strikte Barfmethode, da hier wieder Mangelerscheinungen möglich sind. Jedenfalls würde ich gerne Fleischiges roh belassen und Pflanzliches kochen, pürieren.

Ja die Mangelerscheinungen will man ja vermeiden. Das schlimmste beim jungen Rüden war mal Unterzuckerung, war etwas gruselig- der Hund hat gezittert und war schlapp.
Der KH von unserem war sehr gering und als wir die passende Menge raus hatten ging es einfach.
 
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Ich weiß nicht, ob man die SEHR fraglichen Erfolge einer ketogenen Tumordiät vom Menschen zum Hund übertragen kann: Sein KH-Stoffwechsel ist etwas anders.
Z. B. ist Birkenzucker (Xylit) tödlich für Hunde: Schon ein Kaugummi mit Xylit (beliebt gegen Karies) oder ein Diät-Keks kann ihn infolge eines prompten Insulinanstieges, gefolgt von einer gefährlichen Unterzuckerung umbringen.
 
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Warum sollte eine ketogene Ernährung schädlich sein? Zu tiefsten DDR-Zeiten haben wir unsere Hunde, aus Mangel an Alternativen, nur mit Abdeckerfleisch und gelegentlich mit grob ausgeschüttetem Pansen gefüttert. Bei fast ausschließlicher Fleischfütterung, also ohne Pansenanteil, hatten die Hunde im höheren Alter oft Probleme mit den Nieren.
 
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Ich meinte keinesfalls, dass die ketogene Ernährung schädlich wäre, sondern äußerte nur meinen Zweifel, dass sie gegen Tumore bei Hunden wirkt, was ja schon beim Menschen nicht belegt ist.
Und dass es beim KH-Stoffwechsel zwischen Hund und Mensch Unterschiede gäbe.
 
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Mein Rat wäre, eine Mahlzeit ein gutes Trockenfutter mit hohem Fettanteil und die andere Mahlzeit Muskelfleisch, Pansen, etc.. Ist einfach zu bewerkstelligen und funktioniert.
 
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Die positiven Wirkungen der Ketose bei Krebs sind mit Studien belegt. Muss mich leider damit beschäftigen. Zusätzliche positive Wirkungen sind durch das Fasten belegt und das könnte ich mir auch beim Hund vorstellen. Krebszellen lieben Zucker - Glucose. Wird z.B. beim PET - CT genutzt.
 
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Nein.
Es bestehen nur die Hypothese von Warburg, in vitro-Versuche und einige Fallberichte.
Aber keine einzige Studie nach wissenschaftlichen Kriterien.

"Aufgrund der aktuellen Datenlage
können kohlenhydratarme oder ke-
togene Diäten als ergänzende Thera-
pie und allgemein für Menschen mit
Krebserkrankungen nicht empfohlen
werden. Patienten, die sich für koh-
lenhydratarme oder ketogene Diäten
interessieren, sollten frühzeitig und
intensiv zu den möglichen negativen
Auswirkungen sowie dem Umfang
der Lebensmittelrestriktionen und
zum notwendigen Zeitaufwand
beraten werden. Onkologische Pa-
tienten mit einer Gewichtsabnahme
sollten gefragt werden, ob sie eine
solche Diät verfolgen und ggf. bera-
ten werden. Sollten Patienten trotz
einer intensiven ernährungsthera-
peutischen Beratung eine kohlenhy-
dratarme oder ketogene Diät durch-
führen, sind engmaschige interdis-
ziplinäre Aufsicht sowie Kontrollen
des Gewichts, der Körperzusammen-
setzung und Laborparameter ange-
zeigt, um rechtzeitig intervenieren
zu können."
(Stellungnahme der Deutschen Krebs Gesellschaft 2017)
Und:
 
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Das sind deine "Beweise"? Wenigstens hast du nicht noch die DGE angeführt. Ok - schönes Wochenende.
 
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