Heute hatte ich eine, zumindest für mich, sehr amüsante Begegnung, welche den heutigen Zeitgeist einiger „Muttis“ wiederspiegelt. (Keine Ahnung, aber vorlaute Klappe)
Als Info vorab, ich führe einen jetzt genau einjährigen und sehr dominanten Weimaranerrüden aus jagdlicher Leistungszucht. Stockmaß 69cm und 34kg. Die Eltern wurden auch mit WG2 geprüft. Cody ist mein erster Hund und entwickelt sich prächtig. Da ich weiß was ich an der Leine habe und Unterordnung auch schon bei: Sitz, Platz, Bleib und bei Fuß beginnt, achte ich penetrant auf die Einhaltung, wenn ich mal ein Kommando gebe. Funktioniert auch alles super.
Was ist passiert?
Cody und ich waren zivil unterwegs und er lief neben mir „bei Fuß“. Er testet aktuell gerne mal wie konsequent ich bin. Er wollte mich wieder überholen und ich habe ihn direkt korrigiert. Sprich kurzer Impuls an der Leine und mit meinem Körper in den Weg reingedreht. Cody hat dann etwas gequietscht, weil er erschrocken ist. Daraufhin hört ich von hinten ein lautes „Ehhh“, welches ich nicht auf mich bezog und ignorierte. Bin dann über eine Straße, um zum Wald zu gelangen. Bis dahin, für mich, nichts auffälliges. Auf der anderen Seite angekommen machte ich den Hund frei und hörte ich hinter mir nur irgendeinen Hund kläffen. Als ich mich umdrehte sah ich eine klassische Hundemami mit komplett ausrastenden Yorkshire Terrierverschnitt auf der anderen Straßenseite
„Es“ sprang nur in die Leine und kläffte und die Hundemutti war sowas von überfordert. Auf mein Schmunzeln, entgegnete mir die Hundemutti nur mit „Muss man den Hund so an der Leine ziehen, dass er vor Schmerzen schreit?“ Ich schaute mir das Schauspiel auf der anderen Straßenseite nochmal kurz an, schmunzelte und ging einfach weiter. Dann brüllte sie lauter über Straße: „Ehhhhhhhh muss man an der Leine ziehen, dass der Hund vor Schmerzen schreit?“ Cody machte das einzig Richtige in dieser Situation- er setzte sich hin und löste sich erstmal ordentlich
Ich antwortete ihr einfach nur, dass sie ihre Fußhube erstmal in den Griff bekommen soll bevor sie Anderen etwas über Hundeerziehung erzählen möchte. Schockiertes Gesicht, kurze Sprachlosigkeit und dann ein sehr aggressives: „Ich bin beim Tierschutz!“ Wow was ein Argument... Ich bin beim Fußballverein, sagt was aus? Nichts! Normalerweise spare ich meinen Sauerstoff bei solchen Patienten, aber reflexartig flog ein „Das ist mir ziemlich egal, dass Sie beim Tierschutz sind! Die Leute dort haben meistens eh keine Ahnung von der Hundeerziehung und jetzt belästigen Sie bitte jemanden anderen!“ Damit hatte sie anscheinend nicht gerechnet, dass mal jemand ihre Kompetenz in Frage stellt und ihr mal Kontra auf ihr dummes Geblubbel gibt. Der Blick in ihrem entsetzten Gesicht war einfach sowas von köstlich und versüßte mir den Morgen. Cody war fertig und wir gingen einfach weiter. Keine weitere Aufmerksamkeit der Hundemutti. Sie blieb da noch eine Zeit lang, versteinert und immernoch völlig überfordert mit der kläffenden Töle, stehen.
Finde wirklich schlimm was heutzutage los ist und was sich, meistens ein bestimmtes Klientel, einbildet. „Ich bin beim Tierschutz!“ Ja genau der Tierschutz der jagdlich vorgeprägte Hunde nicht mehr in Jägerhände geben will...Der Hund wird komplett vermenschlicht. Erziehung? Brauch er nicht! Unterordnung? Kennen sie nicht und der Hund ist der Chef. Hängt fein angezogen mit Regenmantel und dauerkläffend in der Flexleine
So Waidmannsheil und einen schönen Sonntag!
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