Ich dreh durch...Bergstutzen lässt sich nicht mehr öffnen

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 12266
  • Erstellt am
Registriert
30 Jun 2013
Beiträge
5.770
Ich halte das für eine "Ur-Blaser", also erste Einschloß-Handspanner-BBF von Horst-Blaser, lange, lange vor den Zeiten von Isny.
Darauf würde ich auch tippen.
Für mich wäre der Fall klar, ab damit zu einem handwerklich als versiert bekannten Büchsenmacher.
Die Waffe ist so alt und wurde in der orig. Form wenig gebaut, wer soll sich damit auskennen...
Außerdem sind diese Handspannsysteme m.E. auch noch was anderes als ein normales Blitzsystem.
(y)
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
Danke!
den Verdacht einer Ur-Blaser hatte ich auch schon, Ähnlichkeiten zu einer ES63 bestehen ja, aber sie ist eben auch noch klassisch zu zerlegen - wer also kennt sich aus und kann einen echten Fachmann, bitte keinen "Experten", empfehlen?
Also. Wahrscheinlich ist das eine Blaser 60. Wenn du da nicht selber ran willst oder kannst, schick sie direkt zu Blaser ein. Das kannst du über jeden BüMa oder auch über Frankonia machen.
 
Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
Also. Wahrscheinlich ist das eine Blaser 60. Wenn du da nicht selber ran willst oder kannst, schick sie direkt zu Blaser ein. Das kannst du über jeden BüMa oder auch über Frankonia machen.
Danke für den Hinweis, irgendwo hörte ich mal, für eine Sauer 202 gibt es von Blaser z.B. keine Ersatzauszieherkralle mehr - deswegen bin ich über den Vorschlag etwas erstaunt?
 
Registriert
30 Jun 2013
Beiträge
5.770
Ein Büma kann dir mit Sicherheit ein Ersatzteil auch anfertigen ;). Wenn du an der Waffe ,,hängst", dann Büma. Wenn du ne Empfehlung willst, per PN.
MfG.
 
Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
Also, aus den Hinweisen eines alten Fadens hier kam die Info, die Blaser 60 hätte einen doppelten Laufhakenverschluss - wir haben hier einen Kersten-verschluss mit zwei Lappen (sorry kann man auf dem eingestellten Bild so nicht erkennen) - das soll auf das Modell "Diplomat" verweisen, den Vorläufer der Blaser 60.
und das führt wieder auf nachfolgende Info: 1957 realisierte der Büchsenmacher Horst Blaser seine Vision von einer sicheren und zuverlässigen Jagdwaffe mit der Entwicklung einer leichten Bockbüchsflinte: die «Diplomat». Sie verfügt über ein neues Einzelschloss-Handspannsystem (haben wir) mit Spannschieber auf dem Kolbenhals, wodurch beim Führen der Waffe maximale Sicherheit geboten wird. Die Blaser 60 hatte wohl zwei Schlösser, erst die 63 wieder nur eines.
Die Diplomat soll angeblich gut verkauft worden sein - ich hatte vorher aber noch keine irgendwo gesehen - die Sauer 54 (quasi ein Zeitbegleiter zu der Waffe) war ja auch mal nur selten zu bekommen, fällt inzwischen aber heute bei den vielen Angeboten selbst im guten bis sehr guten Zustand ja fast nur noch unter Ramschware - was der Eleganz und Qualität der Waffe aber wirklich nicht entspricht.
 
Registriert
6 Aug 2017
Beiträge
850
Moin Saufeder,
Anbei ein paar Fotos der Teilzerlegung meiner Blaser ES67. Die unterscheidet sich ein wenig von Deiner älteren Waffe, aber vielleicht hilft es ja.
Grund für die Reparatur war eine lockere Halteschraube des Abzugbügels.
Falls deine Waffe auch mit einer Schaftschraube montiert ist, ist es wichtig, daß die Klinge des Schraubendrehers mindestens 200mm oder mehr lang ist, und man am vorderen Bereich eine Gummitülle mit 20mm Durchmesser anbringt zur Zentrierung in der Schaftbohrung. Sonst besteht die Gefahr, daß die Klinge abrutscht und den Schraubenkopf vergniedelt.

Ach ja, ist auch ein Einschloß-Handspanner und meine Lieblingswaffe.
 

Anhänge

  • geöffnet.JPG
    geöffnet.JPG
    195,2 KB · Aufrufe: 74
  • Hinterschaftdemontage.JPG
    Hinterschaftdemontage.JPG
    125 KB · Aufrufe: 73
  • Kappe abgenommen.JPG
    Kappe abgenommen.JPG
    155,2 KB · Aufrufe: 73
  • Mechanik.JPG
    Mechanik.JPG
    361 KB · Aufrufe: 73
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
Moin Saufeder,
Anbei ein paar Fotos der Teilzerlegung meiner Blaser ES67. Die unterscheidet sich ein wenig von Deiner älteren Waffe, aber vielleicht hilft es ja.
Grund für die Reparatur war eine lockere Halteschraube des Abzugbügels.
Falls deine Waffe auch mit einer Schaftschraube montiert ist, ist es wichtig, daß die Klinge des Schraubendrehers mindestens 200mm oder mehr lang ist, und man am vorderen Bereich eine Gummitülle mit 20mm Durchmesser anbringt zur Zentrierung in der Schaftbohrung. Sonst besteht die Gefahr, daß die Klinge abrutscht und den Schraubenkopf vergniedelt.

Ach ja, ist auch ein Einschloß-Handspanner und meine Lieblingswaffe.
das verdient einen dreifach "Gefällt mir", Danke!
Tatsächlich hat die Waffe auch eine solche Schafthalteschraube, ich habe die Schaftkappe eben demontiert - und bitte gegenüber jenen, die das vorgaben ob meiner vorausgehenden Antwort dazu um Entschuldigung, sorry - nur -, so komme ich wohl nicht an den Schlagbolzen des Kugellaufes. Der Weg geht wohl doch über die Druckplatte von der anderen Seite, also dem Patronenbodengegenlager - die dortige Haltescharube ist ja eigentlich auch gut zu erreichen, aber doch sehr, sehr schmal im langen Schlitz ...
 
Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
und dem Rat eines anderen folgenden (Dank an @Busch ) kam folgendes zum Vorschein:
ES57.jpg
also eine ES57, der Systemkasten unten rechts verräts ganz deutlich.
offenbar eine Seite aus Horst Blasers Buch "Vom Querlenker zum G'wehrdenker", quelle ist https://vadaszujsag.hu/egyeb/a-blaser-sikersztori/

Hat vielleicht noch jemand einen Frankonia-Katalog aus um 1960, da sollte sie drin sein können.
 

Anhänge

  • 1667218423478.png
    1667218423478.png
    1,2 MB · Aufrufe: 54
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Nov 2010
Beiträge
7.075
Einfach:
Man nimmt gute Bits und schleift die sich passend.
Und wenn man eben GANZ feste Schrauben hat, packt man die Zwille unter die Ständerbohrmaschine, ein Helfer hält sie fest, man übt senkrechten Druck auf den Bit aus und dreht.
Bissi Nachdenken hilft, schon kommt man auf praktikable Lösungen.
Oder meint Ihr, Bixner können solche Schrauben nur Kraft ihres Heiligenscheines rausbeten???
Die kleinen, schmutzigen Tricks sind es, die den guten Meister vom schlechten trennen!

(y)
 
Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
Also, ich habe heute nun doch einen Stechbeitel geopfert und die Schraube jener Patronengegenlagerplatte gelöst - ohne Beschädigung der Schraube, die einen ziemlich schmalen und tiefen Schlitz von immerhin 10mm Länge ausweist. In der Gegenlagerplatte war dann ein M5-Gewinde eingelassen, dahinein habe ich eine passende Schraube eingedreht und mit etwas Wackeln hatte ich die Schlagbolzen freigelegt. Hurra! ;-) Die Schlagbolzen sind verschieden, aber natürlich ähnlich. Reine Drehteile, an der dicksten Stelle 5mm im Durchmesser.
Blaser hatte mir ja mitgeteilt, sie hätten solche noch auf Lager, da werde ich jetzt wohl den passenden BüMa finden müssen, der mir einen solchen einholt, denn einem Wald-und Wiesen Waffenbesitzer verkauft man das natürlich nicht ... - oder ich muss mal sehen, wie ich mit meiner kleinen Drehmaschine noch klar komme. Härtung am Kopf wäre vermutlich zweckmäßig, aber auch das kriegen wir hin.
Bevor ich das alles wieder zusammenbaue beabsichtige ich schon die ordentliche Reinigung der Schlagbolzenkanalbohrungen. - Vielleicht kennt sich ja jemand aus, spricht etwas dagegen, den Schlagbolzen eine Teflon-Fett-Behandlung zur Sicherstellung des Zurückrutschens zuzumuten? Denn die beiden Schraubfedern, die das Zurückziehen, bzw. Zurückdrücken der Schlagbolen bewirken sollen, wirken nicht sonderlich stark und ich hätte ungern den gleichen Schaden ein zweites Mal.
Übrigens, wer hat denn noch eine Blaser Diplomat/ ES57? Angeboten scheinen die überhaupt nicht zu werden oder sind diese eleganten Gewehrchen alle schon verschrottet worden?
 
Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
danke für die Hinweise,
Graphit klingt interessant, auch gut für Zylinderschlösser,
dünnflüssiges Öl ist vielleicht auch fix woanders und hat es die erwünschte nachhaltige Schmierwirkung? -
was wird man denn ab Werk eingebracht haben?
 
Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
By the way, die Waffe, die Blaser ES57, auch Diplomat genannt, wurde nur mit einer Stückzahl von ca. 300 gefertigt - bei der aufwendigen Machart kein Wunder würde ich sagen. Und auch kein Wunder, dass ich so eine Waffe bisher nicht in die Finger bekommen hatte. Im Kaliber 6,5x57R sind auch über 600 Rotwildabschüsse verbürgt ohne Technische Probleme oder Nachdichten, das System ist also gut belastbar.
 
Registriert
25 Sep 2014
Beiträge
432
So, vielleicht interessiert es noch jemand, der Schlagbolzen ist wieder drin.

Als Lehre nehme ich mit, wenn Waffe schon etwas geöffnet und sich ein Widerstand (Anstoßwiderstand) zeigt: Schlagbolzenabscherr-Alarm!!!
Ist garantiert kein Schuss drin, dann kann man bei geschlossener Waffe von vorne mit einer dünnen Stagen, oder eben Putzstock den Zündbolzen zurückschieben und dann die Waffe voll öffnen. Vielleicht hilft auch kräftiges auf den Bodenstoßen der Waffe wenn die Waffe nicht geladen ist. Das sollte jede Waffe wirklich abkönnen. Eventuell kommt man auch mit einer dünnen Klinge durch den leicht geöffneten Verschluss auch an den Schlagbolzen und kann ihn so zurückschieben.

Der Zündbolzen wird dann sehr wahrscheinlich aber schon einen mitbekommen haben, eventuell auch nur ganz leicht verbogen sein und muss mindestens gerichtet werden, es sei denn, er gleitet immer noch gut vor und zurück, das wäre zu prüfen bei offenem Verschluss durch Ziehen des entsprechenden Abzuges und Vor- und Zurükschieben des Spannschiebers. Wenn der Zündbolzen da nicht einwandfrei wieder zurückflutscht, dann muss er ausgebaut und gerichtet oder besser gleich erneuert werden. Ganz schön ärgerlich sowas.

Wie kann sowas passieren bei einer Kombi - ganz einfach, Schrot geladen, Kugel nicht, Abzug verwechselt und der Kugel-Zündbolzen ist draußen und geht möglicher Weise nicht zurück. Wenn das passiert ist, den Schrotschuss verschießen, die Waffe auf keinen Fall öffnen und von vorne mit einer Stange oder Putzstock, was eben durch den Lauf passt, zurückdrücken. Und dann sollte man das ganze wie oben noch mal kontrollieren.

Empfehlung: immer eine Pufferpatrone in dem Lauf, wenn keine Kugel geladen werden soll. Und, wenn Waffe lange nicht benutzt, die Prüfung zum Flutschen nach obigem Muster durchführen, bevor man mit ihr loszieht.

Keine Gewähr o.ä., bin kein Büchsenmacher.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
21
Zurzeit aktive Gäste
405
Besucher gesamt
426
Oben