Immer mehr Frauen und Stadtmenschen lernen jagen

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Erst mal finde ich es durchaus positiv, wenn auch Bewohner aus den Städten den JS machen und natürlich auch Frauen. Ich kenne einige sehr passionierte Jägerinnen, die z.T. im härtesten Hundeeinsatz sind.
Jagd ist wie vieles andere im Leben auch eine Charakterfrage. Der den schnellen Kick sucht ist dann bei der Jagd sicherlich falsch. Eigentlich ist die Jagd doch ein Handwerk, das sich ständig entwickelt und eine dementsprechende Aufmerksamkeit erfordert. Die haben so manche von den "Altvorderen" allerdings auch nicht.
 
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Erzähl das mal meinem Mitjäger. Der braucht alleine schon 50 Ansitze um überhaupt Anblick zu haben und 3 Jahre um ein Reh zu erlegen. Er genießt das Jagen aber in vollen Zügen, mindestens 3 Ansitze die Woche, gerne auch 20 mal in Folge auf den gleichen Sitz. Er ist so froh den Schein noch mit 50 gemacht zu haben, es gibt ihm ja so viel zurück und er ist jetzt auch viel ausgeglichener und kreativer...

Ich kann instinktfreie Späteinsteiger einfach nicht für voll nehmen. Wer nicht von klein auf viel gejagt hat lernt es später nur in seltenen Fällen meiner Beobachtung nach.
Dann nimm ihn doch mal bei der Hand, anstatt über ihn zu lästern.
Als Du Jungjäger warst, warst Du auch um jeden Tip dankbar. Egal ob man 16 oder 50 Jahre alt ist, man kann immer lernen.

Was mich an dieser Diskussion stört, ist auf der einen Seite diese herablassende Attitüde aber selber nix verbessern können oder wollen.

T.
 
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Ist "Frauen und Stadtmenschen" nicht eigentlich diskreminierend? ist so ein Titel gendergerecht?
...und gehören "Frauen und Stadtmenschen" jetzt zu einer Ethnie,Gattung oder Spezies?
sind die Begriffe auf oder abwertend?.
Sinkt der Stadtmensch durch den Jagdschein auf's Niveau des konservativen ,fleischfressenden,bewaffneten männlich chauvisitischen Landdödels...oder hebt der/die Jäger/in die Jagd wieder in Augenhöhe der durchgeistigten und moralisch/vegan/gendergercht gefestigten Urbanen ??
 
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Lassen wir mal die Lifestyle-getriebenen, Chevalier- und Barbour-tragenden G-Klasse Fahrer aus urbanen Ballungsräumen raus... die braucht kein Mensch im Revier!

Abgesehen von dieser Spezies ist es doch wieder die alte Leier "Früher war alles besser" und "als ich noch Jung war...".
Aus meinem Kurs 2019 gehen (soweit ich das überblicken kann...) 10 von 50 Jagdscheininhaber regelmäßig zur Jagd, meine Person eingeschlossen. Mit "regelmäßig" meine ich, dass sie eine dauerhafte Jadgmöglichkeit in einem Revier in der Nähe haben, selber pachten ist ja in den ersten drei Jahren nicht möglich.

Alle sind unter 35 und alle berichten aus ihren Revieren das Gleiche:
Man ist motiviert etwas zu tun und bekommt von den Alten eigentlich immer nur zu hören "Brauchen wir nicht!" oder "Haben wir noch nie gemacht!".

Besonders krass hat es einen guten Freund erwischt, er wohnt mitten im Revier und hat nach langem und zähen "Bitt-Stellen" dann irgendwann einen sehr begrenzten BG-Schein bekommen. Keiner der 6 oder 7 Pächter - alle jenseits der 60 - macht im Revier auch nur einen Handschlag, aber jeder weiß alles besser. Dazu kommt, dass die alle miteinander zerstritten sind. Der Horror!
Das Revier steht gestapelt voll mit Rehwild, aber wenn man nur einmal Anfang Mai zur Bockjagd raus geht, sieht man das natürlich nicht. Ne, Rehwild darf der Jungjäger anfangs nicht bejagen... na gut, vielleicht ein Schmalreh im Jahr... ausnahmsweise.
Raubwildbejagung mit Betonrohrfalle? Wer will die denn immer kontrollieren? Du musst doch arbeiten! Fallenmelder? Neumodischer Kram!
So geht das bei ihm tagein tagaus.
Warum er sich das antut? Weil er Jäger ist! Er will vor seiner Haustür, in "seinem" Revier der Jagd nachgehen und nicht zweimal im Jahr nach Polen fahren, um dort einen gekauften Bock zu schießen.

Natürlich gibt es auch ein paar großartige, altgediente Jäger, die uns Jungjäger unter die Fittiche nehmen und uns unterstützen. Ich habe das große Glück, so einen als Pächter zu haben. Deshalb kann ich nur für meine Jungjägerkollegen meckern. Allerdings gibt es auch bei uns im Revier die Alten die der guten alten Zeit nachtrauern. Ich denke mir dann meinen Teil, die Zeit wird's heilen. Hauptsache man wird später selber nicht so...

Und ob nun ein Mann oder eine Frau unserer Passion nachgeht ist mir sowas von Schnuppe. Hauptsache die Einstellung stimmt! Ich kenne einige jagdende Frauen die besser Flinte schießen als viele ihrer männlichen Kollegen. Das ist für das starke Geschlecht natürlich nur schwer zu ertragen...
 
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Für einige hier ist halt die Jagd 80% ihres Lebens, dazu 10% Arbeit und 10% Familie.

Für mich selber ist es eher 65% Arbeit, 15% Freunde und Familie, 15% Jagdparcours Schießen und 5% Jagd.. So hat jeder seine Prioritäten.

Deswegen pachte ich auch kein Revier und gehe nur auf 4 private DJ im Winter, dazu gehe ich im Jahr ca. 10 mal Ansitzen. Ich kann bei einigen Freunden wann immer ich mag jagen, manchmal hab ich aber grakeine Lust dazu.

Früher habe ich jährlich 500 Schuss laufender Keiler und Kino "trainiert" dazu habe ich je nach Lust 10.000 Schuss Schrot verbraucht.

Ich könnte wenn nötig hier auch komplett auf die Jagd verzichten und diese nur im Ausland ausüben. Will ich das? Nein, ich will gern hier ab und an jagen, nach meinen Vorstellungen und Wünschen.
 
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Ist "Frauen und Stadtmenschen" nicht eigentlich diskreminierend? ist so ein Titel gendergerecht?
...und gehören "Frauen und Stadtmenschen" jetzt zu einer Ethnie,Gattung oder Spezies?
sind die Begriffe auf oder abwertend?.
Sinkt der Stadtmensch durch den Jagdschein auf's Niveau des konservativen ,fleischfressenden,bewaffneten männlich chauvisitischen Landdödels...oder hebt der/die Jäger/in die Jagd wieder in Augenhöhe der durchgeistigten und moralisch/vegan/gendergercht gefestigten Urbanen ??
Oh Gott, jetzt geht das los!! :unsure:
D.T.
 
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Ich habe meine Oma übrigens immer bedauert. Sie wurde einfach in ein falsches Zeitalter geboren. Sie wäre eine hervorragende Jägerin gewesen! Sie war immer viel mit meinem Großvater im Revier unterwegs, kannte sich hervorragend mit Flora und Fauna aus, hat meinem Großvater regelmäßig die rote Arbeit abgenommen und war - wie jede Oma - eine hervorragende Köchin. Einen Jagdschein zu machen kam ihr aus "gesellschaftlichen" Überlegungen leider nie in den Sinn. Schade...
 
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Oh Gott, jetzt geht das los!! :unsure:
D.T.
Täglich grüßt das Murmeltier.

Städter vs. Dörfler
Kreisjägerschaften vs. Jagdschule
Frauen vs. Männer
etc. vs. pp.

Ist es nicht schön wenn man so dolle Schablonen im Kopf hat über Menschen und diese dann da rein passen?

"Lifestyle-getriebenen, Chevalier- und Barbour-tragenden G-Klasse Fahrer aus urbanen Ballungsräume" mit Blasergewehr. Klasse, den kann ich schon ganz deutlich vor mir sehen :ROFLMAO: (y)

Man könnte allerdings auch seine Vorurteile mal überdenken. Alles hat mindestens 2 Seiten und nicht jeder Mensch ist nur 2-Dimensoinal.
 
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Lassen wir mal die Lifestyle-getriebenen, Chevalier- und Barbour-tragenden G-Klasse Fahrer aus urbanen Ballungsräumen raus... die braucht kein Mensch im Revier!

Abgesehen von dieser Spezies ist es doch wieder die alte Leier "Früher war alles besser" und "als ich noch Jung war...".
Aus meinem Kurs 2019 gehen (soweit ich das überblicken kann...) 10 von 50 Jagdscheininhaber regelmäßig zur Jagd, meine Person eingeschlossen. Mit "regelmäßig" meine ich, dass sie eine dauerhafte Jadgmöglichkeit in einem Revier in der Nähe haben, selber pachten ist ja in den ersten drei Jahren nicht möglich.

Alle sind unter 35 und alle berichten aus ihren Revieren das Gleiche:
Man ist motiviert etwas zu tun und bekommt von den Alten eigentlich immer nur zu hören "Brauchen wir nicht!" oder "Haben wir noch nie gemacht!".

Besonders krass hat es einen guten Freund erwischt, er wohnt mitten im Revier und hat nach langem und zähen "Bitt-Stellen" dann irgendwann einen sehr begrenzten BG-Schein bekommen. Keiner der 6 oder 7 Pächter - alle jenseits der 60 - macht im Revier auch nur einen Handschlag, aber jeder weiß alles besser. Dazu kommt, dass die alle miteinander zerstritten sind. Der Horror!
Das Revier steht gestapelt voll mit Rehwild, aber wenn man nur einmal Anfang Mai zur Bockjagd raus geht, sieht man das natürlich nicht. Ne, Rehwild darf der Jungjäger anfangs nicht bejagen... na gut, vielleicht ein Schmalreh im Jahr... ausnahmsweise.
Raubwildbejagung mit Betonrohrfalle? Wer will die denn immer kontrollieren? Du musst doch arbeiten! Fallenmelder? Neumodischer Kram!
So geht das bei ihm tagein tagaus.
Warum er sich das antut? Weil er Jäger ist! Er will vor seiner Haustür, in "seinem" Revier der Jagd nachgehen und nicht zweimal im Jahr nach Polen fahren, um dort einen gekauften Bock zu schießen.

Natürlich gibt es auch ein paar großartige, altgediente Jäger, die uns Jungjäger unter die Fittiche nehmen und uns unterstützen. Ich habe das große Glück, so einen als Pächter zu haben. Deshalb kann ich nur für meine Jungjägerkollegen meckern. Allerdings gibt es auch bei uns im Revier die Alten die der guten alten Zeit nachtrauern. Ich denke mir dann meinen Teil, die Zeit wird's heilen. Hauptsache man wird später selber nicht so...

Und ob nun ein Mann oder eine Frau unserer Passion nachgeht ist mir sowas von Schnuppe. Hauptsache die Einstellung stimmt! Ich kenne einige jagdende Frauen die besser Flinte schießen als viele ihrer männlichen Kollegen. Das ist für das starke Geschlecht natürlich nur schwer zu ertragen...
Was hat die G-Klasse mit einer sauberen Jagd und waidmännischen Verhalten zu tun ?
Ich(72) hatte schon junge Begeher,die hatten außer Finger krümmen und möglichst viel zu erlegen, nichts im Revier unternommen.Meine Geduld war fast grenzenlos, sogar als ich einen Begeher bat,mal endlich 2 Leitern zur Kanzel zu reparieren. Nach mehrmaliger Ermahnung ,wurde das dann ausgeführt."Ich brauche keine Kanzel !" kam zur Antwort. Das war dann das letzte Wort im Revier. Ein Anderer hatte nie Zeit,jedoch immer zum Vollmond.Bei Bauaktionen am Wochenende kam immer pünktlich kurz vor Mittag ein Anruf von zu Hause,daß Besuch unverhofft gekommen ist...
 

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