Wenn Dir das Packen so dermaßen gegen die Ethik verstösst, sollte Du Deinen packenden Stöberhund nicht mehr schnallen!!!
Oder wie schaut es aus mit DEINER Moral???
Mit meiner Moral ist es so lala, aber meine Ethik ist ok.
Was bedeutet das?
Es ist der ganz wesentliche Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen dem, was wir gut finden und dem, was wir davon tatsächlich umsetzen können. Z. B. lügen: wir hassen die Lüge und kommen trotzdem nicht ohne sie aus. Die Frage ist, in welcher Dosis wenden wir sie an. Ist die Dosis zu hoch, käme das einem Dammbruch gleich.
Und genau darum geht es bei der Jagd auch. Wir rücken mit Büchse und Messer aus, um Wild umzubringen. Das ist allein schon kein sympathischer Ansatz in den Augen der vielen M;enschen, die Tiere lieber unversehrt und glücklich erleben möchten. Deshalb fordern sie von uns Jägern (oder Metzgern), dass wir die Jagd so ausüben, dass Tierleid so gering wie nur irgend möglich ausfällt. Wir müssen deshalb mit der Waffe perfekt umgehen können und sauber treffen, damit der Tod schnellstmöglich ohne Qualen eintritt. Wenn wir mit Hunden jagen, ist das Ziel, KEINE TIERKÄMPFE mit gesunden Stücken HERBEIZUFÜHREN!
DESHALB führe ich seit rund 35 Jahren NUR Stöberhundrassen zur Stöberjagd. Dabei bevorzuge ich Solojäger vom Stand, weil ich auch
selbst gern Beute machen möchte und das beim Durchgehen nicht darf!!
Außerdem können auch die schärfsten Solojäger-Stöberhunde keine ausgwewachsenen Sauen allein halten (Bachenschutz!). Das lernen sie entweder oder sterben früh. Mit den Prüfungen heute im Schwarzwildgatter besteht dafür eine gute Trainings- und Testmöglichkeit. Überscharfe Hunde werden dort i.d.R. aussortiert und bekommen keinen Eignungsnachweis.
Dass ein erfahrener, scharfer Solostöberhund gelegentlich
schwache gesunde Sauen greift, weil er gelernt hat, dass das funktioiniert, ist nicht ganz zu vermeiden. Es ist aber, und das schreibe ich seit Jahren, nicht mein Ziel und immer eine traurige Angelegenheit. So viel zu meiner Moral und meiner Ethik.