Immer weniger Hundeführer? (aus Dank an alle Nachsuchenführer)

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Ich wundere mich immer wieder, wenn von über 40 DJ/Saison gesprochen wird!
Wenn man bedenkt, dass die DJ -Saison über etwa 10 Wochen geht, heisst das, das man an 4 DJ pro Woche teilnimmt! Donnerwetter!!
Das als Berufstätiger, der nicht beruflich mit der Jagd zu tun hat!

Ich bin Selbständig und mache was und wann ich will, einer der wenigen Vorteile der Selbständigkeit. Anfang Oktober bis Ende Januar sind etwa 16 Wochen, das sind dann ca 2-3 pro Woche, mehr würde ich meinen Hunden auch nicht zumuten wollen.
 
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Ich wundere mich immer wieder, wenn von über 40 DJ/Saison gesprochen wird!
Wenn man bedenkt, dass die DJ -Saison über etwa 10 Wochen geht, heisst das, das man an 4 DJ pro Woche teilnimmt! Donnerwetter!!
Das als Berufstätiger, der nicht beruflich mit der Jagd zu tun hat!
Ich komme dieses Jahr auf 28 Drückjagden, von Ende Oktober bis Ende Januar. Habe beruflich nichts mit der Jagd zu tun und brauche deswegen rund ein Drittel des Jahresurlaubes und kann dank nettem Chef auch halbwegs mit der Arbeitszeit jonglieren. Selbst bis zu 40 Drückjagden wären so möglich, aber dann wäre es mir zu stressig. Und wohl auch mit der besseren Hälfte schwer vereinbar ;)
 
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Ich bin Pensionär und habe - wenn ich die nächste Woche noch mitrechne - 38 DJ in dieser Saison hinter mir! Wie das in einem aktiven Berufsleben klappen soll - na ja, wenn prohunter mit seinen DD so begehrt ist...😉😉

Den Namen der Bundesforsten gerne per pn - man müsste sich dann eigentlich kennen!
 
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Da Du ja aus meiner Nähe kommst, habe ich Dich noch nie bei Jagden der Bundesforsten gesehen - da laufen keine Hühnerhunde rum

Nähe ist relativ und nicht nur bei euch gibt es Bundesliegenschaften, dass man auch alles wie im Kindergarten erklären muss :rolleyes: Und NIE und NIMMER laufen auf fiskalischen Jagden Hühnerhunde rum :giggle::giggle: Diese Meinung hast du aber ziemlich exclusiv, hat sich wohl bei den hiesigen Revierleitern noch nicht rumgesprochen, dass Hühnerhunde auf einer Schalenwild DJ nix zu suchen haben. Und das, wo doch Walldorf und Stadler das hier im Forum bis zum erbrechen runterbeten. Tja, Theorie und Praxis, Leistung zählt und wird gebucht.
 
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Na ja, Du wirst mir glauben, dass ich sicherlich einen ziemlich guten Draht zu grossen Betrieben (früher hiessen die mal Forstämter) hier in NDS haben! In einem der grössten habe ich an nahezu allen DJ teilgenommen, mit Streckenergebnissen im dreistelligen Bereich, grundsätzlich ausschl. mit Standschnallern ( Rate mal, welche Rasse da in erster Linie eingesetzt wird! Eine Antwort vorweg: es waren keine DD)!

Zu den Bundesforstbetrieben: der größte Betrieb dieser Art liegt nunmal in NDS und dort bin ich Dir noch nicht begegnet!
Und östlich von NDS auch nicht....
 
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.....Ich durfte hin und wieder Vorsteher auf der DJ beobachten. Die Leistungen im Gesamtpaket waren leider immer so, dass sie stark hinter denen der bekannten Rassen (DW, Bracken, Teckel etc.) zurück blieben.
Ganz selten Laut, sehr oft kein wirklicher Finderwillen und genauso häufig kein Dranbleiben am Wild.
Etwas überspitzt ausgedrückt: viel Bewegungsdrang, wenig Effizienz.
Wenn ich also einen Hund zum Stöbern haben möchte, würde ich bestimmt nicht im Vorstehlager suchen.

(y)

Top dargestellt, das ist auch meine Erfahrung nach etwas über 1000 Bewegungsjagden, bei denen ich das in 8 Bundesländern beobachtet habe.
 
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.....Es geht darum, die Sauen erstmal aus dem Dichten herauszubekommen, da brauche ich keinen Hund, der mit jeder Sau bis zu Horizont läuft ....

Ganz genau: die Sauen aus den Brombeeren HERAUSBEKOMMEN, nicht dort zu binden oder zu packen. Gerade um sie aus Brombeeren oder Schwarzdorn mit ihren engen "Schweinetunneln" herauszubekommen, gibt es kaum geeignetere Hunde als Terrier. Die können sich dort drin auch noch drehen und ausweichen. Dafür taugen Bracken weniger, weil sie mit ihrem kurzen Haar etwas "Dornenfühliger" sind und Wachtel sind schon etwas groß und wickeln sich mit langem Haar leicht in Brombeerranken ein. Aber das letzte was dort funktioniert, sind große Vorstehhunde.

....und ich stehe ne halbe Stunde allein in den Brombeeren. Deshalb sollten auch genug Solojäger im Treiben sein, um diese Stücke dann gegebenenfalls zu "übernehmen".

Das ist der große Nachteil von Durchgehern OHNE genug gute Standschnaller: sie machen nur dort Druck, wo sie gerade sind und wenn ihre Hunde Wild etwas weiter jagen, bringen sie fast keinen Druck mehr, dort wo sie stehen. Jagen sie nicht weit genug, spielen Sauen, Rehe und Rotwild nur "Kreislaufen" mit ihnen in (größeren) Dickungen.
 
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Wenn Dir das Packen so dermaßen gegen die Ethik verstösst, sollte Du Deinen packenden Stöberhund nicht mehr schnallen!!!
Oder wie schaut es aus mit DEINER Moral???

Mit meiner Moral ist es so lala, aber meine Ethik ist ok. ;)

Was bedeutet das?

Es ist der ganz wesentliche Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen dem, was wir gut finden und dem, was wir davon tatsächlich umsetzen können. Z. B. lügen: wir hassen die Lüge und kommen trotzdem nicht ohne sie aus. Die Frage ist, in welcher Dosis wenden wir sie an. Ist die Dosis zu hoch, käme das einem Dammbruch gleich.

Und genau darum geht es bei der Jagd auch. Wir rücken mit Büchse und Messer aus, um Wild umzubringen. Das ist allein schon kein sympathischer Ansatz in den Augen der vielen M;enschen, die Tiere lieber unversehrt und glücklich erleben möchten. Deshalb fordern sie von uns Jägern (oder Metzgern), dass wir die Jagd so ausüben, dass Tierleid so gering wie nur irgend möglich ausfällt. Wir müssen deshalb mit der Waffe perfekt umgehen können und sauber treffen, damit der Tod schnellstmöglich ohne Qualen eintritt. Wenn wir mit Hunden jagen, ist das Ziel, KEINE TIERKÄMPFE mit gesunden Stücken HERBEIZUFÜHREN!
DESHALB führe ich seit rund 35 Jahren NUR Stöberhundrassen zur Stöberjagd. Dabei bevorzuge ich Solojäger vom Stand, weil ich auch selbst gern Beute machen möchte und das beim Durchgehen nicht darf!!
Außerdem können auch die schärfsten Solojäger-Stöberhunde keine ausgwewachsenen Sauen allein halten (Bachenschutz!). Das lernen sie entweder oder sterben früh. Mit den Prüfungen heute im Schwarzwildgatter besteht dafür eine gute Trainings- und Testmöglichkeit. Überscharfe Hunde werden dort i.d.R. aussortiert und bekommen keinen Eignungsnachweis.

Dass ein erfahrener, scharfer Solostöberhund gelegentlich schwache gesunde Sauen greift, weil er gelernt hat, dass das funktioiniert, ist nicht ganz zu vermeiden. Es ist aber, und das schreibe ich seit Jahren, nicht mein Ziel und immer eine traurige Angelegenheit. So viel zu meiner Moral und meiner Ethik. ;)
 

z/7

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Nichts anderes sagen alle anderen hier auch. Dein ausschließlicher Fokus auf die Ablehnung des Einsatzes von Vorstehern beim Durchgehen ist nicht gerechtfertigt. Es unterliegt den gleichen Voraussetzungen wie der Einsatz aller anderen Rassen auch, und das wurde mehrfach betont: das Gelände muß sich eignen, der Hund sollte geschult sein, der Führer noch mehr. Die Berichte aus der Praxis zeigen KEINE Häufung von gegriffenem Wild durch Vorsteher auf Bewegungsjagd, im Gegenteil, Bracken, DW und Terrier tun sich da sogar eher hervor.

Der Anteil unzureichend ausgebildeter Hunde, die trotzdem geschnallt werden, dürfte auch nicht viel höher sein, strassenpatroullierende Bracken und standbewachende Terrier kommen genauso vor. Das kann man ansprechen und abstellen oder auch nicht, häufig kommen da ganz andere Kriterien zum tragen, von Junghundausbildung bis Spezlwirtschaft.

Kann man kritisieren, dann muß man aber auch sehen, daß wir nicht bei Wünschdirwas sind, sondern Jagdveranstalter mit dem Personal auskommen müssen, welches verfügbar ist.
 

z/7

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Ganz genau: die Sauen aus den Brombeeren HERAUSBEKOMMEN, nicht dort zu binden oder zu packen. Gerade um sie aus Brombeeren oder Schwarzdorn mit ihren engen "Schweinetunneln" herauszubekommen, gibt es kaum geeignetere Hunde als Terrier. Die können sich dort drin auch noch drehen und ausweichen. ...Aber das letzte was dort funktioniert, sind große Vorstehhunde.
Dazu noch ein Satz: Für sumpfiges Schilf, mindestens so beliebt als Einstand, gilt das glatte Gegenteil. Und nu?
 
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Dazu noch ein Satz: Für sumpfiges Schilf, mindestens so beliebt als Einstand, gilt das glatte Gegenteil. Und nu?

Das ist doch

eine ganz andere Situation! Zum einen sind Ried-bewachsene Flächen keinesfalls die Regel in DJ Revieren, zum anderen sind dort natürlich hochläufige Hunde den anderen überlegen, weil sie nicht schwimmen müssen und sich weniger verausgaben und zudem nicht von Auskühlung in dem Ausmaß bedroht sind, wie niedriger gebaute Hunde. Das macht den stumm jagenden scharfen DD aber noch nicht zum geeigneten Stöberhund auf Sauen.

Gruß,

Mbogo
 
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Wie kann man es den ausbilden, dass ein Hund nicht packt? ich denke immer, das man dort mit einem gewissen Fatalismus jagen muss - es passiert halt, dass wildscharfe Hunde bei guter Gelegenheit direkt Beute machen wollen und man dies auch rasse- und ausbildungsunabhängig akzeptieren muss.

Führe ja selbst einen DD und habe es mit einem gepflegten Schei... in der Stimme erlebt, wie er ÜL gebunden und gepackt hat. Im Hochwald sind dann 500m nichts und bei kurzläufigen Hunden wären die Sauen wohl weg gewesen. Der Beständer war zufrieden. Ich wirklich nicht.

Bei einem laufkranken Reh ging es über 2km gps gemessen. War eine recht schnelle Angelegenheit, aber vlt. Hätte eine Nachsuche das Gleiche erbracht? Die Nachsucher waren etwas unglücklich, der Pächter fand es ok. Ich war zufrieden.

Dieses Jahr hat er ein Reh gepackt. Die Gais lief in in rein. Dickung, Wechsel und der Hund wollte da rein als die Gais rauskam. Und auch noch an der Keule gepackt und ich 10m daneben. Da hätte jeder Hund zugepackt, der halbwegs wildscharf ist. Gab auch keinen Ärger. Mich hat es angekotzt

In allen Fällen kann man sich totdiskutieren. Meiner Meinung nach muss man akzeptieren, dass Dinge falsch laufen, obwohl man jagdlich hohe Ansprüche hat.
 
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Meine Terrier

haben das schnell gelernt, als sie das Packen am falschen Ende der Sau versuchten, im Gatter. Beim jagen haben sie allerdings auch gelernt, dass man manche Frischlinge am Hinterlauf packen und halten kann. Rehe auch ...

Ein Erinnerungskurs „Frischling - Überläufer“ ab und an tut nicht schlecht, im Gatter.

Gruß,

Mbogo
 
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1. Ganz genau: die Sauen aus den Brombeeren HERAUSBEKOMMEN, nicht dort zu binden oder zu packen. Gerade um sie aus Brombeeren oder Schwarzdorn mit ihren engen "Schweinetunneln" herauszubekommen, gibt es kaum geeignetere Hunde als Terrier. Die können sich dort drin auch noch drehen und ausweichen. Dafür taugen Bracken weniger, weil sie mit ihrem kurzen Haar etwas "Dornenfühliger" sind und Wachtel sind schon etwas groß und wickeln sich mit langem Haar leicht in Brombeerranken ein. Aber das letzte was dort funktioniert, sind große Vorstehhunde.



2. Das ist der große Nachteil von Durchgehern OHNE genug gute Standschnaller: sie machen nur dort Druck, wo sie gerade sind und wenn ihre Hunde Wild etwas weiter jagen, bringen sie fast keinen Druck mehr, dort wo sie stehen. Jagen sie nicht weit genug, spielen Sauen, Rehe und Rotwild nur "Kreislaufen" mit ihnen in (größeren) Dickungen.

zu 1. Interessanterweise werden gerade dort oft Koppeln von Vorstehhunden gerufen, weil die mehr bewegen als Stöberhunde oder nur Terrier.

zu 2. Darum führe ich DD und DJT in meiner Koppel. Die Vorstehhunde übernehmen das Suchen, Finden und Anjagen, die DJT übernehmen das Weiterverteilen.
 

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