Der Hundeführernachwuchs im Alter von 20 - 30 Jahren mit guten Vorstehhunden, DW und Terriern , der im Moment nicht nachkommt, der wird uns in 10 - 15 Jahren ganz böse fehlen! Warum das Interesse an der Jagd mit einem guten Jagdgebrauchshund bei den jungen Führern so nachgelassen hat, würde mich mal interessieren?
Das hat schon mancherlei Gründe. Zum Einen will sich keiner mehr die Arbeit antun. Wozu auch, irgendjemand wird auf der (Treib-)Jagd schon seinen Fiffi dabei haben und man kann entspannt den Tag genießen. Auch hört man des öfteren, dass auf Ansitzjagd einfach eine Wärmebildkamera den Hund ersetzt, falls mal eine Suche notwendig wird ...
Ich war vor zwei Tagen auf einer Treibjagd eingeladen, wo zu meinem Erstaunen bei etwa 25 Schützen fast kein Hund anwesend war. Ich hatte den einzigen Vorsteher. Viel wurde nicht erlegt. Haben an dem Tag zwei Hasen verlorengesucht. Den Ersten haben wir zum Glück bekommen, nachdem ein anderer Hundeführer mit seinem Hund (die Rasse nenne ich jetzt nicht) am Strick sein Glück versuchte und wie sich später rausstellte 2 m neben dem erlegten Stück vorbei zog und 100 m in die verkehrte Richtung spazierte ... Da ist man dann schon stolz und ich empfand das als Lohn meiner Mühen. War ja erst sein zweiter warmer Hase, welchen mir mein Hund gebracht hat. Den zweiten angebleiten arbeitete er Spurlaut über zwei Senffelder, hat ihn jedoch leider im letzten, sehr dichten Feld verloren.
Heut hab ich mal angefangen für die Bringtreue zu üben und hab auch noch eine 900 m - Schleppe mit'm Karnickel gezogen, weil ich die Langschleppenprüfung führen werde und mal schauen wollte wie er sich anstellt. Beides endete zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Es geht schon eine Menge Zeit und Nerven drauf einen Hund jagdlich auszubilden. Meine zwei Jungs beanspruchen mich in zeitlicher Hinsicht nicht soviel, schon aus dem Grund, weil meine Frau mich momentan gesundheitlich nicht unterstützen kann, bezüglich morgens Gassirunde, usw. So bin ich schon seit zwei Monaten drei mal tägl. mit dem Hund unterwegs. Vor der Arbeit, Nachmittags und Abends. Das nimmt schon eine Menge Zeit in Anspruch - aber ich tue das gerne.
Der Hund gibt mir jetzt viel zurück. Und um es mit den berühmten Worten zu unterstreichen:
"Jagd ohne Hund ist SCHUND!"