Inflation bei fast 4% - jetzt sind Sachwerte gefragt;

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Eine Erhöhung des Leitzinses würde die Wirtschaft sofort kollabieren lassen, weil sich im Wirtschaftskreislauf bereits zu viele Firmen tummeln, die nur noch wegen des niedrigen Zinses leben und die ebenso bankrotten Banken ihnen das Geld quasi hinterherwerfen müssen, um sich selbst noch eine Weile über Wasser zu halten.

Richtig, aber das Problem ist ein Witz verglichen mit dem anderen Elefanten im Raum:

Eine Erhöhung des Leitzinses würde die Wirtschaft sofort kollabieren lassen, weil sich im Wirtschaftskreislauf bereits zu viele Firmen Staaten tummeln, die nur noch wegen des niedrigen Zinses leben und die ebenso bankrotten Banken ihnen das Geld quasi hinterherwerfen müssen, um sich selbst noch eine Weile über Wasser zu halten.

Also, falls sich mal jemand gefragt haben sollte, warum denn nur seit mittlerweile vielen Jahren die Zinsen so niedrig sind? Um den lieben mmobilienkäufern eine Freude zu bereiten, gar? Nein? Nein! Denn:

WEIL ANDERNFALLS DER SCHULDENDIENST DER WESTLICHEN SOZIALSTAATEN SOFORT UND EIN FÜR ALLE MALE DOWN THE DRAIN GINGE.

(Und: Will man das?)
 
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Immer interessant Diskussionen über Inflation mitzuerleben, ohne daß auf das Wachstum der Geldmenge M3 eingegangen wird...
Früher in der VWL wurde Inflation als Wachstum M3 definiert. Seit Einführung des € haben wir eine Geldmengenausweitung von rund 6% jährlich!
In den Vermögenspreisen (Immobilien, Aktien) ist diese Inflation schon längst angekommen und jetzt zeigt sich, daß Inflation oft sprunghaft kommt und sich auch nicht mehr bremsen läßt (wie es uns so oft erzählt wird). Die Geldmengenausweitung geht auch weiter, man will ja "dauerhaft über 2% bei den Verbraucherpreisen" (wobei nicht definiert ist was dauerhaft und über 2% wirklich bedeutet), um die Staatsschulden weiterhin tragen zu können.

Verbraucherpeisindex oder wahre Inflation? Die wahre Inflation ist definiert als Zuwachs M3 minus Zuwachs BIP und lag bereits Anfang des Jahres bei 13%. In diese Richtung wird es dann wohl mit dem Preisindex gehen...
 
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Verbraucherpeisindex oder wahre Inflation? Die wahre Inflation ist definiert als Zuwachs M3 minus Zuwachs BIP und lag bereits Anfang des Jahres bei 13%. In diese Richtung wird es dann wohl mit dem Preisindex gehen...
Die 6% Inflation sind seit Einführung des €, also nun 20 Jahre im Schnitt. Der Verbraucherpreisindex ist schön gerechnet, maximal ein Bundestagsabgeordneter erlebt so die Inflation...
Die Inflation ist jetzt aber da und läßt sich nicht mehr ohne massive Verwerfungen bremsen.
 
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Die offizielle Inflation war schon immer fragwürdig, aber eine wichtige Beruhigungspille. Mit dem richtigen Warenkorb und der Ermittlung seiner Durchschnittspreise, hat der Statistiker einigen Spielraum.

Meinen Landig LU 9000 hat ein Kumpel vor ca. 3 Jahren für ca. 350€ weniger erstanden und unser jüngstes Fahrrad kostet dieses Jahr 10% mehr als letztes Jahr. Beim Diesel zahle ich nun ca. 20-25ct/L mehr als 2020.

Günstiger scheint nichts mehr zu werden. Von daher sollte man Anschaffungen nicht warten lassen. Die Inflation ist letztendlich für alle Schuldner wichtig und der Staat ist von allen der Größte von allen. Das ist übrigens klassische mediterrane Finanzpolitik. Blöd ist es nur für die Sparer, die sich dabei enteignen lassen.
Spritpreise mit 2020 zu vergleichen ist aber auch nicht ganz so seriös, nimm mal 2019, dann hat man ein echteres Bild. Oder anders gesagt: bei uns kostet Diesel mittlerweile 40 Cent mehr als am Tiefpunkt 2020...
 
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30 Mai 2020
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Ich denke, dass dieses Forum auch kein Geeignetes für Finanztipps ist. Im Frühjahr 20 ist man hier für wahnsinnig erklärt worden, wenn man Aktien gekauft hat. Gucke ich heute auf den DAX, dann hält sich der Wahnsinn der Käufer in Grenzen… ;)
Wer schlau war hat zum Lockdown gekauft. Beispiel VW Aktie auf 86€ gefallen jetzt wieder bei 293€. Aber wer kein Geld hat kann es auch nicht investieren und gerade gibt es genug die gerade so über die Runden kommen. Ich ärgere mich auch über die Spritpreise bezahlen muss ich sie trotzdem, tut mir aber nicht weh. Ich finde man merkt das extrem bei z.B. Aldi, da war früher für 50 Euro der Wagen voll, jetzt vielleicht die Hälfte.
 
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Richtig, aber das Problem ist ein Witz verglichen mit dem anderen Elefanten im Raum:

Eine Erhöhung des Leitzinses würde die Wirtschaft sofort kollabieren lassen, weil sich im Wirtschaftskreislauf bereits zu viele Firmen Staaten tummeln, die nur noch wegen des niedrigen Zinses leben und die ebenso bankrotten Banken ihnen das Geld quasi hinterherwerfen müssen, um sich selbst noch eine Weile über Wasser zu halten.

Also, falls sich mal jemand gefragt haben sollte, warum denn nur seit mittlerweile vielen Jahren die Zinsen so niedrig sind? Um den lieben mmobilienkäufern eine Freude zu bereiten, gar? Nein? Nein! Denn:

WEIL ANDERNFALLS DER SCHULDENDIENST DER WESTLICHEN SOZIALSTAATEN SOFORT UND EIN FÜR ALLE MALE DOWN THE DRAIN GINGE.

(Und: Will man das?)
Du, der Elefant, von dem ich spreche, ist groß genug, denn wenn in DE auch noch die Lichter ausgehen, dann fliegt uns die ganze EU mitsamt dem Euro um die Ohren und Deutschland haftet inzwischen für astronomische Schulden anderer. Und dann wird es definitiv für lange Zeit aus sein mit Weltrettungsphantasmen, Klimarettung, CO2 sparen usw., dann wird jeder sehen müssen, wie er selbst über die Runden kommt.
Klar gibt es auch noch größere Elefanten, weltweit sieht es ja nicht wirklich besser aus.
 
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Wer schlau war hat zum Lockdown gekauft. Beispiel VW Aktie auf 86€ gefallen jetzt wieder bei 293€. Aber wer kein Geld hat kann es auch nicht investieren und gerade gibt es genug die gerade so über die Runden kommen. Ich ärgere mich auch über die Spritpreise bezahlen muss ich sie trotzdem, tut mir aber nicht weh.
Ja, wer schlau war!
Ich sehe die Börse, obwohl sie durchaus auch positive Seiten hat, inzwischen mit Sorge.
Das Problem ist, es gibt inzwischen zu viele Schlaumeier, die mit wenig Arbeit viel Geld verdienen wollen. Die Zeche bezahlen zunehmend jene, die die Werte produzieren, mit denen andere spekulieren und damit das dicke Geld machen. Das Internet ist voller junger Schnösel, die nur noch mit Schachern an der Börse zu Reichtum kommen wollen, ohne sich an der Schaffung dieser Werte, mit denen sie letztlich spekulieren, zu beteiligen.
Die durch die Börse bedingten Verwerfungen wirken sich aber nicht nur im Wirtschafts- und Finanzsektor aus, sondern bekommen zunehmend auch eine politische, mediale und gesellschaftliche Relevanz.
Die Finanzbranche, Politik, Medien, Wirtschaft, Justiz werden zunehmend dominiert von finanzstarken Big-Tech-Konzernen und Investmentgesellschaften - wie Vanguard, Blackrock, State Street, Fidelity, deren finanzielle Macht so gewaltig ist, dass sie Märkte nach Belieben lenken, Regierungen einsetzen oder stürzen und durch ihr Monopol bzw. ihre Hoheit über die Information auch Meinungen und damit Wahlen nach Belieben manipulieren können.
Diese Organisationen und die wenigen extrem reichen Menschen dahinter sind schon so weit jenseits des Rechtes, dass man sie nur noch treffen könnte, wenn man ihr stärkstes Machtinstrument - die Börse - in ihrer jetzigen Form komplett verbieten und beispielsweise nur noch einen Börsen-Handel mit Produkten zulassen oder die Gewinne drastisch (> 90%) besteuern würde.
Die bisherige, inzwischen gigantische Vermögensverteilung von unten nach oben ist überwiegend durch die Börse entstanden. Den Reichen, die durch echte Arbeit reich geworden sind, gönne ich ihren Reichtum unabhängig davon, wie reich sie auch wären.
Eines der größten Übel unserer Zeit ist die Börse in ihrer jetziger Form!
 
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Ich sehe die Börse, obwohl sie durchaus auch positive Seiten hat, inzwischen mit Sorge.
Das Problem ist, es gibt inzwischen zu viele Schlaumeier, die mit wenig Arbeit viel Geld verdienen wollen. Die Zeche bezahlen zunehmend jene, die die Werte produzieren, mit denen andere spekulieren und damit das dicke Geld machen. Das Internet ist voller junger Schnösel, die nur noch mit Schachern an der Börse zu Reichtum kommen wollen, ohne sich an der Schaffung dieser Werte, mit denen sie letztlich spekulieren, zu beteiligen.
Wenn sie damit mal auf die Nase fallen würden, wäre das ja auch ein echtes Risiko, für dessen Eingehen man gern mit einem überdurchschnittlichen Gewinn belohnt werden könnte...aber wenn ich ein Warentermingeschäft alter Art (heute hiesse das doch Shorten, oder?) abschlösse und für Ende November 2021 Ananas bestelle und hoffe, daß bis dahin der Ananaspreis deutlich fällt, dann sitze ich, wenn das nicht eintritt und zusätzlich die Nachfrage einbricht (zB ein Lockdown) auf einem großen Haufen stinkender Ananas und bin pleite.
Die "virtuellen" Ananas-Käufer sind dann im Zweifel "too big to fail" oder es werden, wie bei der Warburg-Bank, dann hinterher noch krumme Dinger probiert, um das Geschäftsergebnis nicht zu gefährden.
 
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10 Nov 2010
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...
Eines der größten Übel unserer Zeit ist die Börse in ihrer jetziger Form!
Nein, das grösste Problem sind die Zentralbanken, bei uns die EZB, die den Markt mit Liquidität fluten und die Zinsen praktisch abgeschafft haben.
Das erzeugt die Börsen- und Immobilienblasen, die wir gerade sehen.
Aber diese Blasen werden nicht dauerhaft bestehen bleiben
 
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