Information zur Ladedichte für kal .243 erwünscht

KHH

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Hier jz Ratschläge zu geben, ist nicht ganz einfach. Hab jetzt mal QL angeworfen und mit Standardparametern und den von Dir genannten Daten sagt QL 3871 bar bei 84,5 Ladedichte. Aber es ist ja - auch im Abgleich zu VV Daten - doch bisschen viel offenbar.
Bei 36 gr N140 sollen es 80% Ladedichte sein und 3359 bar. Damit würde ich mich etwas sicherer fühlen, aber N150 oder RS60 oder ähnliche erscheinen mir besser. Alles was ich hier schreibe ohne jegliche Gewähr.
 

Wheelgunner_45ACP

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@Brackenandi

Klar steigt der Druck, wenn du mehr rein kippst, das war schon immer so. Nach unten wird es schwieriger. Zum einen brauchst du genügend Druck, damit die Hülse einwandfrei im Patronenlager lidert, zum anderen gibt es bei progressiven Pulvern und viel zu niedriger Ladedichte den Secondary Explosion Effect, kurz SEE. Das ist im Prinzip so was wie eine zusätzliche Staubexplosion in der gerade ablaufenden Verbrennung und kann zu massiven Gasdrucksprüngen führen. Bevorzugt bei großen Hülsen und stark abgebrochen Ladungen langsam abbrendender Pulver und macht angeblich auch vor Waffensprengungen nicht halt. Ist allerdings noch nicht vollständig erforscht und erklärbar. Wobei ich ein mittleres Pulver wie N140 in einer Mittelklassepatrone wie deine 243 dafür erst mal für unkritisch halte. Eine 416er Remington Magnum , gefüllt mit 30/40 grs N170 würde ich da als deutlich kritischer einschätzen
 
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Eine "untere Ladedichte" zu definieren ist auch nicht wirklich einfach. Es gibt halt zwei Punkte zu bedenken.
Der eine ist, bei dem eben nicht mehr genügend Druck vorhanden ist, um einen gleichmäßigen Abbrand zu gewährleisten. Das führt im schlimmsten Fall zu einem Zündversager oder einem Schuss der im Lauf stecken bleibt. Wo genau diese Grenze liegt ist stark von Pulverchemie und Geometrie sowie der Hülsengeometrie abhängig. Extrudierte Pulver scheinen da weniger empfindlich zu sein als Kugelpulver. Als Faustregel kann man sagen: wenns rußt, das Gas nach hinten mangels Liederung der Hülse entweicht und Du unter dem vom Hersteller angegebenen Minimum ist würde ich die Flossen von lassen.

Das Andere ist der immer wieder publizierte SEE (secondary explosion effect) bei dem gerade bei unterladenen Patronen die Waffe plötzlich zum Cabrio wird. Bisher entzieht sich dieser Effekt einer experimentellen Reproduzierbarkeit, von Beschleunigung der Pulverkörner und Zerschellen am Geschossboden bis hin zu unabsichtlichen Mehrfachladungen wird alles postuliert.
 
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Es sind schon ausreichend Schwedenmauser von Sportschützen mit den berühmten N-140 er Ladungen weichgeklopft worden . Und die Bestpulver für die 6,5x55 liegen genau im selben Spektrum wie die der .243 .Ich hab .243 und 6mmRem mit 140er geladen , das war dann aber ein 75 grs. Geschoss .
 
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Wie oft hast Du die Hülsen wiedergeladen? Falls öfter, dann hat sich am Übergang von Hals zu Schulter ein Innenwulst gebildet. Geschoss gesetzt drückt ihn etwas nach außen und schon startet das Geschoss nicht frei mit erhöhtem Gasdruck. So meine Erfahrungen mit der .243 Win.
Beim Füllgrad der Hülse bei N 140 würde ich das Problem nicht suchen.
 

KHH

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Mein Rat wären 41 grains N-160 .
Das wäre wohl auf der sicheren Seite. Angesichts der Lauflänge evtl bisschen mehr Mündungsfeuer als bei N150. Letzeres sollte bei 37gr weitgehend im Lauf umgesetzt werden. Aber die N140 Versuche würde ich eher einstellen.
 
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Den SEE gibt es nur bei landsamen Pulvern. Nicht bei N 140. Und ja, Norma hat ihn im Labor mit langsamen Pulvern reproduzieren können. Wurde nur nicht groß publiziert.
Ich bleibe bei meiner Vermutung: donut!
 
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Und ja, Norma hat ihn im Labor mit langsamen Pulvern reproduzieren können. Wurde nur nicht groß publiziert.

Quelle oder Latrinenparole?

Zumindest laut Internetwissen: Nils Kvale von Norma hat 2017 noch erklärt, das der Effekt im Labor nicht reproduziert werden konnte.
 
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KHH

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Zumindest liefert Norma in ihrem WL Buch die für mich ansatzweise verständlichste Beschreibung des SEE.
Donuts seh ich bei 95gr Part und 38gr N140 aber nicht prlmär als Ursache des Problems. Ich würde sagen, das passt einfach nicht.
 
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Das wäre wohl auf der sicheren Seite. Angesichts der Lauflänge evtl bisschen mehr Mündungsfeuer als bei N150. Letzeres sollte bei 37gr weitgehend im Lauf umgesetzt werden. Aber die N140 Versuche würde ich eher einstellen.
Damit hab ich schon Hunderte .243 Hülsen gefüllt und ein Sierra Gameking draufgedrückt .
 

KHH

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Mit N160 oder N150? Oder N140 aber leichterem Geschoss?
 

Wheelgunner_45ACP

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Optimal ist N140 in der .243 sicher nicht, passt meiner Meinung nach allerdings gut zu einem kurzen Lauf wie hier um den Abbrand im Lauf zu erreichen. Warum also mit aller Gewalt wechseln, wenn saubere Streukreise rauskommen.
 

KHH

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Naja, mit N150 sollte der Abbrand auch okay sein und N140 bei vernünftigem Füllgrad ist eine heisse Nummer, wie wir ja gehört haben.
 

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