Insektenschutzgesetz

Registriert
8 Apr 2016
Beiträge
8.425
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Wir wissen längst nicht alles über das Insektensterben. Aber wir wissen genug, um schnell zu handeln. Darum war es mir wichtig, dass das Kabinett diese Eckpunkte schon in den ersten 100 Tagen meiner Amtszeit beschließt. Das Insektensterben aufzuhalten ist eine der zentralen Herausforderung unserer Zeit. Wir sind uns in der Bundesregierung nun einig, in welchen Bereichen wir handeln werden, um das Insektensterben zu stoppen. Dazu gehört ein grundsätzlich restriktiverer Umgang mit Pestiziden, nicht nur mit Glyphosat. Wir brauchen zudem mehr Vielfalt in der Landschaft: Hecken und blütenreiche Wiesen statt Monokulturen sind überlebenswichtig für Insekten, Vögel und viele andere Tierarten."

Welch intressante Erkentnisse:)
Bitte nicht falsch verstehen, auch ich finde die kleinteilige Landwirtschaft vergangener Zeiten umweltfreundlicher, als die Landwirtschaftsindustrie mit HA-großen Schlägen, aber was das Gesetz bringen wird? Ich bin gespannt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Ich lasse mich da mal überraschen was am Ende dabei herauskommt! Versprochen wurde ja immer viel, dass alles besser wird usw. meist kommt jedoch viel Bockmist bei raus...........
Hoffentlich diesesmal nicht!
 
Registriert
22 Nov 2015
Beiträge
2.967
Ich habe am Donnerstag einen kleinen Vortrag über das Thema gehalten. Und da ein Thema angesprochen, welches viele der Menschen noch nie gehört oder wahrgenommen haben.

Viele sind ja der Meinung, je bunter die Blumenwiese umso besser für die Insekten. Wenn man mal Fotos von Dauerbrachen oder TrÜbPl herzeigt und diese als optimal bezeichnet, dann wird erst einmal - bis zur Erklärung - blöd aus der Wäsche geschaut.

Was aber für die Insekten- u. Amphibienwelt ein großes Problem darstellt, ist die zunehmende Verwaldung! Man muss sich nur mal alte Bilder anschauen, da wurde durch landwirtschaftliche (Über-)Nutzung jede halbwegs brauchbare Fläche noch händisch gemäht um Futter für das Vieh zu haben. Das waren dann die Magerstandorte, wo teilweise der nackte Boden o. Fels zum Vorschein kam, warm und sonnig. Paradies für alle wechselwarmen Tiere und Refugium für seltene Pflanzen und Tiere. Hier waren die Schmetterlinge daheim, die man heute vermißt...

Heute sind diese Flächen fast alle mit Wald bedeckt, da maschinell nur schwer zu bearbeiten und schon vor Jahrzehnten mangels Wirtschaftlichkeit aus der Nutzung genommen.

Hier kann man sich Beispiele aus dem Allgäu ansehen:
http://www.landschaftswandel.com/bildvergleich.php?kuerzel=76/Dominik S1
oder noch extremer
http://www.landschaftswandel.com/bildvergleich.php?kuerzel=55/Markus 30

Aber im Endeffekt ist es an den Donauhängen das gleiche, genau wie im Hügelland - um in meiner Heimat zu bleiben wo ich es ebenfalls nachweisen kann. Wer alte Bilder aus dem Rottal ansieht, wird so gut wie keinen Uferbewuchs entlang des Flusses erkennen, da wurde selbst die Böschung noch genutzt - heute vermisst der Naturschutz die komplett übernutzte Landschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
28 Jan 2019
Beiträge
6.133
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Wir wissen längst nicht alles über das Insektensterben. Aber wir wissen genug, um schnell zu handeln. Darum war es mir wichtig, dass das Kabinett diese Eckpunkte schon in den ersten 100 Tagen meiner Amtszeit beschließt. Das Insektensterben aufzuhalten ist eine der zentralen Herausforderung unserer Zeit. Wir sind uns in der Bundesregierung nun einig, in welchen Bereichen wir handeln werden, um das Insektensterben zu stoppen. Dazu gehört ein grundsätzlich restriktiverer Umgang mit Pestiziden, nicht nur mit Glyphosat. Wir brauchen zudem mehr Vielfalt in der Landschaft: Hecken und blütenreiche Wiesen statt Monokulturen sind überlebenswichtig für Insekten, Vögel und viele andere Tierarten."

Welch intressante Erkentnisse:)
Bitte nicht falsch verstehen, auch ich finde die kleinteilige Landwirtschaft vergangener Zeiten umweltfreundlicher, als die Landwirtschaftsindustrie mit HA-großen Schlägen, aber was das Gesetz bringen wird? Ich bin gespannt.

und die weitere Folge ist das Vogelsterben. Ich habe einmal den heutigen Beitrag aus der NOZ beigefügt. Es handelt sich hierbei zwar nur um Seevögel, aber das kann 1 zu 1 auf unsere heimischen Singvögel übertragen werden.
Bei der jährlichen Vogelzählung, die von der NOZ und dem NDR angeschoben wird, kann man einen jährlichen Rückgang verzeichnen, an meiner ständig bestückten Vogelfutterstelle ist der Rückgang von Meise, Drossel und Co. sehr deutlich festzustellen. Das finde ich sehr bedauerlich!
 

Anhänge

  • Scan_0004.pdf
    290,3 KB · Aufrufe: 7
Registriert
11 Aug 2012
Beiträge
3.834
Heute sind diese Flächen fast alle mit Wald bedeckt, da maschinell nur schwer zu bearbeiten und schon vor Jahrzehnten mangels Wirtschaftlichkeit aus der Nutzung genommen.

Hier kann man sich Beispiele aus dem Allgäu ansehen:
http://www.landschaftswandel.com/bildvergleich.php?kuerzel=76/Dominik S1
oder noch extremer
http://www.landschaftswandel.com/bildvergleich.php?kuerzel=55/Markus 30

Für Grüne sind das leider eher unangenehme Wahrheiten, aber die Zunahme der Waldflächen kommt nur daher, dass die Notwendigkeit zur Bewirtschaftung jedes Fleckchens (und sei es noch so ungünstig!) nicht mehr gegeben ist.

Und wie kam das?

FOSSILE ENERGIETRÄGER, VERBRENNUNGSMOTOREN und CHEMISCHE DÜNGEMITTEL!

(Aber keine Sorge, liebe Kinder. Die guten alten Zeiten werden wiederkommen.)
 
Registriert
10 Nov 2010
Beiträge
4.028
Diese Waldzunahme ist ein verbreitetes Phänomen gerade auch im bayerischen Alpenraum.
Und daran sieht man übrigens wieder mal sehr gut, dass die Wiederbewaldung auf dafür geeigneten Standorten trotz der Präsenz von Schalenwild so rasant verläuft, dass sich die Forstbürokratie für ihren Schutzwaldmythos schon die waldfeindlichsten und seit der letzten Eiszeit nie wirklich dicht bewaldeten, aber INSEKTENREICHEN Offenlandbiotope aussuchen muss, um mit Zwangsaufforstungen und Schonzeit-Ausserkraftsetzungen ihre "Unentbehrlichkeit" zu zelebrieren und die Planstellen zu sichern und zu mehren ...
 
Zuletzt bearbeitet:

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
103
Zurzeit aktive Gäste
601
Besucher gesamt
704
Oben